EVE Online unterscheidet sich in einigen Punkten von klassischen MMORPGs wie zum Beispiel Ultima Online. Die Spieler sind nicht auf verschiedene Spieleserver oder Shards verteilt, sondern spielen alle gleichzeitig in derselben Galaxie, welche sich aus über 5000 Sonnensystemen zusammensetzt.[2] EVE Online stellt seitdem ständig neue Weltrekorde für die meisten Spieler im selben Online-Spieleuniversum auf. Der aktuelle Rekord liegt bei über 60.453, aufgestellt am 6.Juni 2010.[3]
Eine weitere Besonderheit ist, dass der Spieler seine Fähigkeiten nicht durch den Erwerb von Erfahrungspunkten verbessern kann, sondern allein durch den Aufwand von Zeit. Das Erlernen einer Fähigkeit kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Monaten dauern. Diese Zeit verstreicht allerdings auch, wenn der Spieler nicht in die Spielwelt eingeloggt ist. Die Trainingszeit richtet sich nach den Charakter-Attributen, so dass der eine Charakter schneller Kampffähigkeiten erlangen kann, wohingegen ein anderer einen Vorteil bei wissenschaftlichen Fähigkeiten hat. Grundsätzlich stehen jedoch jedem Charakter alle Richtungen offen, in die er sich entwickeln kann.
Andere Fortschritte im Spiel manifestieren sich durch persönlichen Reichtum (Geldbörse, Schiffe und Ausrüstung) und so genannte „Standings“, die die Interaktion im Spiel erleichtern oder erschweren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Spieles zeigt sich in den Corporations. Dies sind zum Teil vom Computer, meistens aber von Spielern erstellte Firmen/Gruppen, analog den Gilden in Fantasyspielen, welche zusammen ein großes Ziel verfolgen (Geld, Gebietseinfluss usw.). Frei von den gegebenen Regeln hat sich eine Community gebildet, welche ein eigenes politisches System, Allianzen (welche meist rohstoffreiche Gebiete beanspruchen) und Verträge hervorgebracht hat.
Besonders ist auch das Marktsystem, welches komplett von den Spielern abhängig ist und sich durch diese beeinflussen lässt. Spieler erforschen, bauen und handeln untereinander Raumschiffe und Ausrüstung. Für die dafür nötigen Rohstoffe sind ebenfalls die Spieler verantwortlich. Auf diesem Wege bestimmen beinahe komplett die Spieler selbst Angebot und Nachfrage des detaillierten Handelssystems, das nur in Nischen von Nicht-Spielern (NPC) beeinflusst wird.
Das Universum ist in drei verschiedene Sicherheitszonen unterteilt, in denen Kämpfe gegen andere Mitspieler („PvP“) verschieden sanktioniert werden. So ist Anfängern ein leichterer Einstieg möglich. Die Sicherheitszonen sind dabei der sogenannte Highsec, indem Polizeikräfte (CONCORD) jeden Angreifer innerhalb weniger Sekunden abschießen. Der Lowsec, in dem die Polizeikräfte nur an Sprungtoren und Stationen durch automatisierte Geschütze vertreten sind, sowie der Nullsec, der völlig frei von Polizeikräften ist. Der Nullsec kann aber von Spielern erobert werden, welche dort dann ihre eigenen Vorstellungen von ‚Recht und Ordnung‘ umsetzen.
EVE-Online-Spieler sind freier in ihren Handlungen als in vielen anderen MMORPGs. Der Betreiber CCP schreitet selten ein, wenn Betrügereien durch Spieler vorkommen, solange sie im Rahmen der Spielhandlung bleiben. Auch erfahrene Spieler sind vor diesen Betrügereien nicht gefeit. Immer wieder werden im Spiel neue Unternehmen gegründet, deren Ziel es ist, andere um ihr Spielgeld zu erleichtern; die Beteiligung an Investmentgruppen oder Banken bringen dem erfahrenen Spieler oft Vorteile, ziehen aber auch mitunter den Komplettverlust des investierten Spielgeldes nach sich.[4]