Die Tatsache, daß Lori versucht, ein bißchen Normalität einzubringen, kann ich wiederum vollkommen nachvollziehen. Nach allem, was da passiert und passiert ist, braucht man irgendeinen Halt, der irgendeine Verbindung zum normalen und gewohnten Alltag herstellt, um nicht komplett durchzudrehen. Vor allem, da Lori schwanger ist. Für mich völlig klar, daß sie an einem Stück "normalen" Lebens festhält. Ich halte es sogar für notwendig.
Nur die stumme Unterstützung für ihren Mann, als es um die Exekution ging, war ein althergebrachtes Klischee, das ich unpassend und ärgerlich fand. Da Rick selbst nicht genau wußte, welcher Weg der Richtige war, war es sogar falsch. Lori hätte sagen sollen, was sie tatsächlich denkt bzw. hätte sie überhaupt eine Meinung haben sollen, anstatt sich mädchenhaft der Ansicht der Männer zu unterwerfen, als könnte sie nicht bis drei zählen, weil sie ja nur eine Frau ist.
Es erscheint schon logisch, daß in einer derartigen Ausnahmesituation (Zombie-Welt) die Männer eher die Führungsrolle übernehmen, als "Jäger", die sie evolutionsbedingt dann wieder sind (zumal Rick als Polizist ohnehin Schutz und die einstige gesellschaftliche Ordnung repräsentiert) - was nicht heißt, daß Frauen das nicht auch könnten, im Gegenteil. Damit meine ich nur, daß man vielleicht instinktiv denen, die körperlich die größere Kraft besitzen, die Führung überläßt, ob's nun richtig und nötig ist oder nicht.
Aber wenn es um solche Dinge geht, wie wichtige Entscheidungen über Menschenleben zu treffen, sehe ich nicht den geringsten Grund, weshalb man keine Meinung haben oder aber den Männern alles überlassen sollte.
Wie gesagt, einerseits nachvollziehbar, weshalb die Männer die Führung übernehmen, andererseits aber auch an manchen Stellen ein bißchen Klischee. Dale, Glenn und Andrea kompensieren das Ganze glücklicherweise ein bißchen.
Obwohl mich diese Folge, in der Dale stirbt, geschockt hat, finde ich nicht, daß es bergab geht. Eigentlich wird es immer spannender. Andererseits würde ich gerne mal wieder ein paar Szenen in der Stadt sehen. Außerdem wüßte ich gerne, ob entegen jeder Wahrscheinlichkeit Daryl's Bruder vielleicht doch überlebt hat.
Die neue Folge war nicht schlecht. Ich fand es gut, daß man die Trauer und den Abschied von Dale gezeigt hat, anstatt einfach darüber hinwegzugehen. In dieser Hinsicht hat es mich ein bißchen gestört, daß Sophias grausames Schicksal so in den Hintergrund getreten ist. Vielleicht kommt da ja noch was, denn Carol ist momentan auch immer mehr Beiwerk.
Shanes Tod hat mich nicht sonderlich berührt. Zwar meine ich, daß jeder eine Chance verdient hat, und es wäre gut gwesen, wenn er noch zur Vernunft gekommen wäre, doch Shane war ein absoluter Unsympath. Menschlich, aber für mich gab es nichts Liebenswertes an ihm. Für seine Fans tut mir der Abschied jedoch leid.
Obwohl ich es schade finde, daß Rick immer härter wird, kann ich seine Motive in Sachen Shane nachvollziehen, zumal es außerdem zusätzlich Notwehr war.
Bin gespannt, weshalb inzwischen alle Verstorbenen zu Zombies werden, ohne daß sie gebissen werden müssen. Vor allem interessiert mich, wieso das gerade jetzt geschieht und nicht schon lange vorher passiert ist.
Mir ist übrigens aufgefallen, daß ich Schwierigkeiten habe, mir die Namen der Charaktere zu merken. Liegt wahrscheinlich daran, daß ich mich in sie nicht richtig einfinde oder einfinden möchte sondern statt dessen eher die Geschichte verfolge. Würde ich wegen der Charaktere gucken, hätte ich die Serie schon aufgegeben. Der einzige, der mir von Anfang an gefallen hat, war Dale. Es scheint, daß fast in jeder Serie immer diejenigen sterben, die ich am besten finde.