Titel: Atlantis 2022– Teil 3(Vergangenheit)
Autor: Mara Ann
Beta: Liljana
Serie: Stargate/ Stargate Atlantis
Genre: Zeitreise, Gefühle
Rating: FSK 16 vielleicht etwas hoch aber 12 ist wirklich nicht mehr drin.
Staffel/Spoiler: Nach Atlantis 2022 (Teil 1) und Atlantis 2022 (Teil 2)
Disclaimer: Mir gehört nichts außer die Storyline und mein eigenen Charakteren, die FF ist nur zum Spaß geschrieben und nicht für Geld.
Kurzinhalt: Sinatra Sheppard landet in der Vergangenheit und muss sich damit arrangieren
Bemerkung: Falls es jemanden auffallen sollte, die Zeiten sind nicht immer ganz richtig, ich hatte da schon irgendwie in Teil 1 und 2 Mist gebaut.
Länge: z.z über 21000 Wörter (ca hälfte)
Kapitel 1: Zurück in die Vergangenheit
3 Wochen nach dem Laborunfall
„Ab zurück nach Hause. Captain, wähl schon mal Atlantis an.“
Sinatra ging langsam zum DHD, aber noch bevor sie es erreicht hatte, öffnete sich in der entgegengesetzten Richtung eine Art Tor, von dessen Sog das ganze Team angezogen wurde.
John war nicht mehr mit von der Party, da er seit seiner Beförderung zum Brigadier General nicht mehr auf Missionen durfte. Teyla und Sinatra teilten sich die Stelle als Teamleiter.
Teyla, Rodney und Ronon waren nah genug an den Bäumen, sodass sie sich gerade noch festhalten konnten. Sinatra hatte dieses Glück leider nicht. Sie war um einiges näher am Sog und wurde von ihm in die Luft gerissen, über ein Paar Felsen geschliffen, bis sie dann vom Tor gänzlich verschluckt wurde. Dieses verschwand gleich darauf wieder.
Ziemlich übel zugerichtet tauchte Sinatra am Rande eines Feldweges auf.
Erschrocken schaute sie sich um. Was war denn jetzt passiert? Sie blickte um sich, irgendwie sah das nach Erde aus. Instinktiv spürte sie, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Sie ließ alles, was auf ihre Identität oder Atlantis hinweisen könnte, verschwinden. Ihre Kräfte waren immer noch so stark wie sonst und so konnte sie ihre Sachen sicher unter sich im Boden verstecken; dort würde sie niemand finden. Doch hatte sie irgendetwas vergessen nur was war das? Angestrengt dachte sie nach. Auf einmal wurde ihr schwindlig und sie verlor das Bewusstsein.
2 Wochen später, Colorado Springs Krankenhaus.
Langsam erwachte Sinatra wieder. Sie konnte sich gerade noch an ihre letzte Gedanken erinnern, bevor sie bewusstlos wurde. Sie würde zuerst bestimmt niemandem ihre Identität verraten. Vor allem nicht, wenn sie nicht wusste, wo genau sie sich aufhielte und auch in welcher Zeit sie sich befand. Es war ihr schon unheimlich genug, dass sie von einem Planeten in Pegasus direkt auf der Erde gelandet war. Wer weiß, was da vielleicht noch alles passiert war. Da konnte noch alles andere möglich sein.
Der Geruch, der ihr in der Nase lag, war ihr etwas zu bekannt. Es stank penetrant nach Desinfektionsmitteln und so wie sich ihr Körper anfühlte, war sie mit aller Sicherheit in einem Krankenhaus. Blinzelnd öffnete sie die Augen, um sie gleich darauf wieder zu schließen. ‚Mann war das hell’, wieso musste es an diesen Orten immer so hell sein?
Wieso weiß man in Krankenhäusern denn immer noch nicht, dass die Augen sehr empfindlich sind, wenn man aufwacht? Aber wieso sollte es hier auch anders sein als auf Atlantis; Carson hat das ja auch nie interessiert und dabei haben sich viele beschwert.
Sie öffnete noch einmal die Augen und konnte sie auch offen behalten. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hatte, konnte man es auch aushalten.
Nach ein paar Minuten kam eine Schwester herein, die das Zimmer sofort wieder verließ, als sie sah, dass das Mädchen wach war.
Kaum fünf Minuten später betrat ein Arzt das Zimmer. Sinatra blickte ihn verwirrt an, jetzt musste sie gut schauspielern um nicht aufzufallen. Wie benahm man sich noch mal, wenn einem das Gedächtnis abhanden gekommen war.
„Hallo, ich bin Dr. Hoffman. Können sie mir sagen, wer sie sind?“, fragte der Arzt.
Sinatra rückte sich in eine aufrechte Position, schüttelte den Kopf und vergrub ihn dann in den Händen.
Der Arzt legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte sie sanft wieder auf den Rücken, sie sollte in ihrer körperlichen Verfassung wirklich nicht sitzen.
„Keine Sorge“, tröstete er sie mitfühlend. „Sie werden sich bestimmt irgendwann wieder erinnern, lassen sie ihre Wunden erst einmal verheilen.“ Eigentlich hätte er sie brennend gern gefragt, wieso sie in einem so zarten Alter schon so viele verheilte Wunden hatte, aber
im Moment war es wohl besser, sie nicht darauf anzusprechen.
„Könnten sie mir vielleicht das Datum sagen, ich will doch zumindestens irgendetwas wissen.“ Sinatra sah ihn fragend an.
„Was wollen sie genau wissen?“
„Was ist das für eine Frage? Wie wäre es mit Tag, Monat und Jahr?“
Sinatra wurde dieser Mann immer unsympathischer.
„22.11.2000“, ein Angehöriger des Militärs betrat den Raum.
Jetzt wusste Sinatra sofort, was sie vergessen hatte. Ihre Uniform. Sie musste sie, als man sie gefunden hatte, noch getragen haben. ‚Mist, die Kennung A 52, die auch in den Atlantisuniformen genutzt wurde, gehört ja dem SGC’. Auch wenn sie sich innerlich verfluchte, nach außen hin ließ sie sich nichts anmerken. Wenn sie jetzt richtig spielen würde, könnte sie vielleicht ins Stargate Programm kommen, um dann mit dem Expeditionsteam nach Atlantis zu gelangen.
„Wie geht es ihr?“, der Soldat wandte sich an den Arzt.
„Ihr Körper heilt, aber mehr Sorgen macht mir der Gedächtnisverlust, so groß war die Gehirnerschütterung nun auch wieder nicht. Wer sind sie eigentlich?“ Dr. Hoffman würde niemals zugeben, dass er von militärischen Rängen keine Ahnung hatte, er könnte die Abzeichen nie einem Rang zuordnen.
„Major Reynolds. US Air Force.“
„Was will einer von der Air Force mit diesem Mädchen?“
Bei Sinatra gingen in diesem Moment alle Alarmglocken an; Reynolds war doch ein Mitglied von SG3 zu der Zeit gewesen.
„Ich wollte sie eigentlich fragen, woher sie diese Klamotten hat; doch ohne Gedächtnis wird das wohl ein wenig schwierig.“
„Major Reynolds? SG3.“
Er sah sie sprachlos und irritiert an, was sollte das?
„Woher …?“, mehr brachte er nicht zustande.
„Erst wenn er rausgeht“, Sinatra zeigte auf Dr. Hoffman. „Oder wollen sie ihren Job riskieren.“
„Doktor, können sie uns bitte einen Augenblick alleine lassen?“
„Nein, sie hat mich angelogen.“ Hoffmann dachte gar nicht daran, das Zimmer zu verlassen.
„Habe ich nicht. Raus.“ Sinatra wurde wütend.
„Wie hast du nicht?“
„Ich weiß nicht, wer ich bin, woher ich komme und ähnliches. An ein paar andere Sachen erinnere ich mich allerdings. Das ist total verwirrend“, sie schüttelte den Kopf und wies dann noch einmal zur Tür.
Murrend verließ der Arzt den Raum und schloss die Tür hinter sich.
„Noch mal woher?“
„Woher ich vom Stargate weiß, wollen sie wissen?“
„Ja, genau das.“
„Von meinen Eltern, ich bin damit aufgewachsen“, antwortete Sinatra leise.
„Wie aufgewachsen? Es gibt das Stargate doch erst seit ein paar Jahren. Wer zum Teufel hat die Geheimhaltung durchbrochen?“ Das würde er wohl melden müssen.
„Niemand. Sie wissen was Zeitreisen sind? Ich bin 2006 geboren“, erklärte sie dem Major.
„Willst du mich verarschen?“ Ungläubig starrte er das Mädchen an.
Sie senkte betrübt den Kopf und strich sich eine Träne aus dem Gesicht. „Wieso sollte ich sie anlügen, Sir?“
Reynolds schluckte seine Antwort runter, als die Tür wieder aufging.
„Major, ihre Zeit ist um, das Mädchen sollte jetzt schlafen. Und diesmal – raus mit ihnen.“
„Jaja, eine Frage noch“, der Major wandte sich zum Doktor. „Wann kann sie entlassen werden?“
„In frühestens einer Woche.“
„Und wann könnte sie verlegt werden?“, Reynolds wollte nicht aufgeben.
Der Arzt verzog das Gesicht, was sollte denn das? „Frühestens Morgen; wieso fragen sie?“
„Das erfahren sie noch früh genug.“ Der Major verließ das Zimmer.
Sinatra schloss die Augen und reagierte nicht mehr auf die Fragen, die ihr der Arzt beharrlich stellte; sie tat einfach so, als schliefe sie.
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„General.“
„Was gibt es Major?“
„Das Mädchen, zu dem sie mich geschickt haben, behauptet, aus der Zukunft zu sein. Sie weiß über das Stargate Bescheid.“
„Was?“ Hammond war überrascht und davon nicht sehr begeistert.
„Ich kann dazu nicht viel sagen, nur, dass sie nicht zu lange in diesem Krankenhaus bleiben sollte, der dortige Arzt ist einfach zu neugierig.“
„Was wollen sie vorschlagen?“
„Dass wir sie hierher auf die Krankenstation holen, Doktor Fraiser kann sich dann um sie kümmern.“
„Kommen sie morgen wieder her und holen sie sich die entsprechenden Papiere. Ich werde dafür sorgen, dass alles bereitliegt. Dann bringen sie das Mädchen ins SGC.“
„Ja, Sir“, er salutierte.
„Sie sind entlassen, wegtreten.“
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„Doktor Hoffmann, hier sind die entsprechenden Papiere. Ich bräuchte noch eine Unterschrift von ihnen.“
„Damit sind sie durchgekommen?“ Der Mediziner sah sich die Papiere an. „Was soll das Kind in einer Militärbasis? Sie gehört in ein richtiges Krankenhaus.“
„Die Krankenstation auf meiner Basis ist besser als jedes Krankenhaus und sie haben in diesem Fall nichts zu sagen, also die Unterschrift bitte.“
„Ja, ja. Hier, nehmen sie schon“, er unterschrieb und reichte Major Reynolds das Formular.
Reynolds betrat mit einem Rollstuhl das Krankenzimmer und Sinatra verdrehte die Augen, musste das unbedingt sein.
Sie setzte sich auf und hob die Beine aus dem Bett. Der Major wollte sie zuerst stützen, aber dann merkte er, dass sie diese Hilfe gar nicht nötig hatte. Er stellte fest, dass sie stärker war, als sie aussah.
Er stellte den Rollstuhl neben das Bett und wollte ihr helfen, sich hineinzusetzen, doch sie winkte ab. Sie ließ sich in den Rollstuhl fallen, dabei verzog sie merklich das Gesicht.
„Immer schön langsam. Ich glaube, sie muten sich zuviel zu. Wissen sie denn gar nicht, wo ihre Grenzen sind?“
„Ich weiß genau, wo die sind und die sind allemal höher als ihre.“ Sinatra öffnete die Hand und ließ darin die Rangabzeichen eines Captain erscheinen. „Sonst hätte ich diese nie erhalten.“
„Wie haben sie das gemacht, Captain?“, fragte er verwundert. War sie nicht noch minderjährig?
„Nachher Sir, ich will nicht alles doppelt und dreifach erzählen.“ Sie begann, mit dem Rollstuhl Richtung Tür zu fahren.
Reynolds legte ihr aber sanft die Hände auf die Arme und drückte diese auf ihren Schoß, bevor er begann, sie zu schieben. Vor der Klinik half er ihr in ein Auto.
„Ich bin gleich wieder da, ich bringe nur schnell den Rollstuhl zurück.“, er verschwand mit dem Rollstuhl, um kurz darauf ohne zurückzukehren.
Nachdem er dies erledigt hatte, setzt er sich auf den Fahrersitz und startete den Motor.
Nach ein paar Minuten Schweigen fragte er. „Du hast immer noch nicht gesagt, wie du heißt.“
Jetzt musste Sinatra schon wieder lügen, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Wenn sie nach Atlantis wollte, durfte man sie auf keinen Fall mit ihren Eltern in Verbindung bringen.
Sinatra schüttelte den Kopf. „Ich weiß es wirklich nicht. Ich kann mich an alles erinnern, außer meinem Namen und meinem Herkunftsort - genauso wenig wie daran, wo ich aufgewachsen bin.“ Sie schloss erschöpft die Augen; was war nur mit ihrem Körper los, so schwach hatte sie sich selten gefühlt.
„Captain, geht es ihnen nicht gut?“, fragte der Major besorgt.
„Geht schon, mein Körper ist nur noch etwas schwach“, erwiderte sie leise.