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Thema: Stargate - Endwar (Fluss der Zeit, Band 3)

  1. #81
    Maverick™
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    soooooooooooooooooooooah:

    Nachdem ich gestern abend und heute den tag über stress wie sau hatte komme ich jetzt ENDLICH dazu dein neuestes Kapitel mit einer Kritik meinerseits (STOP! nicht negativ denken - es gibt auch "Positive Kritik").

    Aaaaalso:

    Mitchell in (trauriger) errinerung an sein altes Team. Also ich muss echt sagen Waschtl - du hast das mMn sehr sehr gut getroffen wie das Team (auch wenns jetzt ne FF ist) auseinandergebrochen ist. Valas Tot in Band 2 einzuarbeiten war natürlich genau richtig, schließlich ist das für Daniel ziemlich schwer zu verarbeiten.
    Zusätzlich löst du auf wie das alles mit Sam und jack zustande kam. Die Hochzeit auf der Apollo find ich persönlich zwar kitschig, aber wenn man sich an Jack's berüchtigte Touren errinert kann man sich das sehr gut vorstellen - geschissen auf die Regularien *g*

    Aber Ronon und kotzen von Bowle?.... CHEWIE?!... gerade der ist doch der Kampftrinker

    Aber es waren ja die Austern

    Dann der umschweif auf das Hier und Jetzt - und Jack's ungläubiges Dummes gesicht (das ich mir gerade sehr gut vorstellen kann) als er liest das ein weiteres Schiff auf Atlantis (heißt das net "in Atlantis" ???) stationiert werden soll. Natürlich sucht er sich die Carter ... ähm.... die Hammond mit Sam aus. Wär ja dumm wenn er es nicht tun würde

    Chuck darf dann Party Organisator spielen.... haben wir etwa mal wieder SGA 4.17 "Midway" geschaut Waschtl?... mit Chucks berüchtigter Wettaktion *g*

    Rodney dann mit Daniel unterwegs bzw sich dann am streiten mit radek - haben die beiden Wissenschaftler etwa stress in der beziehung... ähm... mit der gemeinsamen Arbeit?
    Das Radek plötzlich unter "Psychosomatischen Problemen" leidet kann ich mir aber nur schwer vorstellen Waschtl - aber naja - Freiheit des Autors

    Zurück zu unseren 3 Helden Frodo & Co... öhm ... Frodo?... mom... Achja, Long Shoot, Der mit den Haaren und Shaft. Nette kleine Balgerei, die du aber dann sehr schnell zu einer düsteren Atmosphäre umwandelst...

    Und wie immer... ICH HASSE DEINE MIESEN CLIFFHANGER

    Und wehe du lässt und jetzt wieda 5 monate warten ...

  2. Danke sagten:


  3. #82
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Das du das hier noch fort setzt, damit habe ich ja schon fast nicht mehr gerechntet, aber man kann sich ja auch irren.
    Und es kam auch gut rüber, vor allem antürlich, wie der gute Jack auf den Absatzu reagiert hat und Chuck rief.
    Aber hast du jetzt Jonas Stadt platt gemacht, oder war das ein andere?
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


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  4. Danke sagten:


  5. #83
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    Eeeennnnddddlllliiiicccchhhh gehts weiter! Hast uns ja echt lange warten lassen. Darum bin ich auch erst jetzt auf das neue Kapitel aufmerksam geworden. Und jetzt habe ich auchnoch bemerkt das ich mir die älteren nochmal durchlesen muß um wieder rein zu kommen.
    Aber wieder toll geworden und ich freu mich schon aufs nächste.
    MfG Heiko

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  7. #84
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    So, hier das neue Kapitel! Danke für die "Dankes" und ein paar Antworten stehen ja auch noch aus!
    Spoiler 
    @Maverick: Naja, nur weil Ronon Bier in rauen Mengen verträgt heißt das ja nicht, dass er gezuckerte Bowle genauso gut verträgt Sam wird leider nicht offiziell fest auf Atlantis stationiert mit ihrem Schiff. Aber das macht irgendwann sowieso keinen Unterschied mehr. Lass dich überraschen! Warum Radek drauf ist, wie er drauf ist, werd ich bald erklären. Und an die Cliffhanger müsstest du dich doch mittlerweile gewöhnt haben, oder?
    @Colonel Maybourne: Ha! Ha! Selbst du weißt nicht alles! Ich hätt ja nie gedacht, dass dieser Tag kommt! Jonas Stadt heißt Langara, meine Lagana
    @Heiko_M: Schön, dass es dir gefallen hat! Viel Spaß weiterhin!

    So, und jetzt geht's weiter, ich wünsche viel Spaß!



    Kapitel 9: Exil

    In der Stadt lag nahezu kein Stein mehr auf dem anderen. Wer immer sich die Mühe gemacht hatte, Lagana auszulöschen, der hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Häuser, einst wunderschönen mit farbenfrohen Fassaden, waren Ruß geschwärzt, die Dächer abgebrannt oder eingestürzt. Die Straßen waren voller kaputter, eingedellter und auseinander gerissener Fahrzeuge, Mülltonnen waren umgekippt, die Fensterscheiben der Läden eingeschlagen. Das ganze Chaos in seiner herrlichen Bandbreite lag zudem unter einer dicken Staubschicht.
    „Wie weit waren die hier? Technologisch, meine ich“, fragte Cameron.
    „Ihre Zivilisation ist oder was unserer gar nicht so unähnlich. Sie haben Autos, die mit Verbrennungsmotoren fahren und Elektrizität kennen sie auch schon länger“, antwortete John. Er spähte in eine kleine Seitengasse hinein, mit einem Auge sah er dabei immer durch das Zielfernrohr auf seinem Maschinengewehr.
    „Sie haben auch schon die ersten Computermodelle, habe ich gehört“, sagte Ronon. Er kam aus einem Haus, das vorher mal ein Geschäft oder Laden gewesen sein muss, heraus.
    „Muss schon etwas her gewesen sein.“ Cameron war in die Hocke gegangen und hatte sich die Staubschicht näher angesehen. Es war Betonstaub, der entsteht, wenn Gebäude gesprengt werden. Er ist leicht und schwebt deshalb lange in der Luft. „Ich habe nirgendwo Staub in der Luft gesehen oder gespürt. Was immer hier passiert ist, es muss vor Wochen gewesen sein.“
    „Kann schon sein“, meinte John. „Wir sollten uns getrennt umsehen.“
    Die beiden Anderen nickten, dann teilten sie sich auf. „Funkgeräte auf Kanal 1! Haltet eine Verbindung!“

    John:

    Mehr als eine Stunde wanderte John Sheppard bereits durch die zerstörte Stadt. Er war in mehrere Häuser hineingegangen und hatte – auch auf die Gefahr hin, vom Angreifer gehört zu werden – gerufen. Doch eine Antwort war stets ausgeblieben. 20000 Einwohner soll diese Stadt einmal gehabt haben. John hatte keine einzige Leiche gesehen. Keine Toten, nirgendwo. Nichtmal Blutspuren. Er hatte auch schon kurz einen Gedanken an die Wraith verschwendet. Während er sich aber weiter umsah, schloss John aus, dass diese Stadt von den Wraith heimgesucht worden war. Das war nicht ihr Stil. Die Wraith raubten einige Menschen, um sich an ihnen zu nähren. Doch den Großteil ließen sie zurück, damit sich die Population erholen konnte, sodass sie bald wieder erntebereit war. Außerdem rührten die Wraith so gut wie nie die Infrastruktur einer Welt an, die sie abernteten.

    Cameron:

    Keine Rauchschwaden, keine Brände, nichts. Cameron Mitchell stand auf dem Dach eines der wenigen Hochhäuser, die noch standen. Mit dem kleinen Feldstecher suchte er akribisch die Umgebung ab. Ihm wäre wohler gewesen, hätte er irgendwo ein Raumschiff, einen Wraith-Jäger oder etwas anderes, aufsteigen sehen. Doch da war nichts. Es wirkte eher so, als hätten die Bewohner ihre Stadt in aller Seelenruhe verlassen, sie gesprengt und die Ruinen anschließend in Brand gesteckt. Seinen Einstand in der Pegasus-Galaxie hatte sich der Colonel wahrlich anders vorgestellt. Oder doch nicht? Cameron wusste nicht genau, was er von dieser Situation halten sollte. Einerseits war er froh, dass sich wieder etwas rührte, ein Bisschen Action war in sein Leben zurückgekehrt. Doch stimmte ihn diese Mission auch schon unruhig. Nicht zu wissen, was passierte, war nie gut. Das konnte hier nicht anders sein.

    Ronon:

    Mit gesenkter Waffe streifte der Specialist durch die leeren Straßen. Er musste an Sateda denken. Damals hatte es ähnlich ausgesehen. Und doch vollkommen anders. Wo waren die Bewohner von Lagana? Hatten sie sich nicht zu Wehr gesetzt? Ihre Stadt und ihre Leben verteidigt? Waren sie einfach wie Feiglinge davon gestürmt. Wieder und wieder bückte sich Ronon und untersuchte den Boden. Selbst unter der Staubschicht hätte er Spuren finden müssen. In Grünstreifen zwischen den Bürgersteigen hätten Fußabdrücke sein müssen. Nichts. „Ronon, hören Sie?“, fragte Sheppards Stimme aus dem Funkgerät.
    „Ja, Colonel. Was gibt’s?“
    „Wir gehen zurück zum Gate. Mir gefällt das hier nicht.“
    „Mir auch nicht. Bin in zehn Minuten da. Dex, Ende“, antwortete er.
    Das mochte Ronon so an John Sheppard. Der Colonel war Manns genug zuzugeben, wenn ihm etwas nicht geheuer war. Diese Eigenschaft konnte im entscheidenden Moment Leben retten.

    Am vereinbarten Treffpunkt standen Cameron und Ronon bereits zusammen, als auch endlich John eintraf. Der Colonel hatte noch in die ein oder andere Gasse geblickt und nach Spuren gesucht, weshalb er etwas verspätet ankam.
    „Ist besser, wenn wir zum Gate zurück gehen und O'Neill melden, wie es hier aussieht“, sagte Cameron und bestätigte damit Johns Vorgehen.
    „Ja, also, los geht's“, gab John zurück.

    Atlantis, zur selben Zeit:

    Drei Korridore, vier Biegungen, zwei Treppenhäuser und niemand hatte ihn gesehen. Immer wieder hatte er angehalten, auf das kleine Display in seiner linken Hand gesehen und überprüft, ob er immer noch alleine war. Doch hier war niemand. Niemand außer ihm. Das war gut. Für ihn zumindest, nicht jedoch für die anderen in dieser Stadt. Es war dunkel hier unten, in diesem Abschnitt hatte der Hauptturm keine Fenster. Das kam ihm gelegen. Er war kein austrainierter Soldat, dafür hatte die Zeit nicht gereicht. Deshalb verstand er nichts vom Schleichen, Tarnen und Täuschen. Hinzu kam auch – und dieser Tatsache war er sich manchmal nur zu schmerzlich bewusst – dass er wahnsinnig tolpatschig war, wenn es darauf ankam. Und heute kam es darauf an. Es kam auf jede Sekunde an. Seit Monaten kam es auf jede Sekunde an und heute war es endlich soweit.
    Er fühlte sich wichtig, großartig, fast wie ein Held. Ganz nüchtern betrachtet hatte er sogar recht. Ohne ihn würde es nicht gehen. Selbst wenn die beiden anderen auch Erfolg hatten, sie mussten zu dritt sein, es zu dritt gleichzeitig tun.
    Er stand hinter der Kante zum letzten Korridor und sah auf seine Uhr. Noch zehn Sekunden. Es tat sich etwas. Wie er diese Pünktlichkeit hier liebte. Genau wie im Dienstplan vorgesehen bogen zwei Soldaten rund zehn Meter vor ihm um die Ecke. Einige Schritte später waren sie schon außer Hörweite. Er huschte aus seinem Versteck und betrat den Relayraum, acht Stockwerke unterhalb des Torraumes von Atlantis. Der Raum war klein, doch vollgestopft mit allerlei Rechnern, Schaltpulten und Steuerkonsolen. Er zückte ein Laptop aus seinem Rucksack und schloss es an die Konsole, die die Energiezufuhr zum Sternentor steuerte. Ein nervöses Hochgefühl durchzuckte seinen Körper. Es war so leicht. Dank irgend eines schlauen Kopfes musste er nur den richtigen Moment abwarten und eine Taste drücken. Noch ein Minute. Er rief das Programm auf, hunderte Textzeilen rannten den Bildschirm hinauf. Er verstand keine einzige von ihnen. System ready, meldete der Bildschirm. Ein weiterer Blick auf die Uhr. Es war so weit! Er drückte Enter. Was nun genau passiert, wusste er nicht. Doch die Folgen, sollte alles klappen, waren ihm bewusst. Denn an zwei anderen Orten im Universum standen zwei andere wie er und taten das Gleiche. Upload successful, hieß es nach einigen Augenblicken auf dem Bildschirm. Es hatte tatsächlich geklappt. Es hatte es geschafft. Und die anderen beiden, die das gleiche Programm im Cheyenne Mountain und auf der Midway Station laufen ließen, ebenfalls. Sonst hätte der Computer die Meldung nicht gezeigt.

    Zeitgleich im Torraum:

    Jack O'Neill war eigentlich schon auf dem Weg zur Party, als das Sternentor seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Der zivile Leiter der Expedition blieb hinter dem Anwahlpult stehen und starrte auf den Ring hinter.
    „Warum blinkt es?“, fragte Jack.
    Chuck der Techniker sah von seinem Computer auf und blickte verdutzt drein. „Ich weiß nicht, Sir“, sagte er langsam.
    „Dann finden Sie es heraus.“
    Chuck hatte erwartet, dass O'Neill wieder zu schreien beginnen würde, doch der Leiter blieb ungewohnt ruhig. „Und holen Sie meine Frau her.“
    „Ja, Sir.“
    „Und McKay.“
    „Ja, Sir.“

    Rodneys Stimme klang dumpf, aber trotzdem schrill wie eh und je wenn er eine seiner Thesen Gefahr laufen sah, von jemand anderem umgekippt zu werden. Dieser Jemand war Samantha O'Neill, die mit verschränkten Armen hinter Rodney stand auf ihn, wie er so auf dem Boden hinter dem Stargate lag, hinabsah.
    „Ich sage Ihnen, da ist nichts. Das war eine kleine Fehlfunktion, nichts weiter“, meinte Rodney und zog seinen Kopf nun endgültig unter dem Abdeckpanel, das er hinter dem Sternentor aus dem Boden genommen hatte, heraus. Darunter liefen sämtlich Zuleitungen zum Tor.
    „Und ich sage, da hat jemand am Sternentor herum gespielt. Das war kein Zufall und keine bloße Fehlfunktion“, raunte Sam.

    M2C-747, einige Minuten zuvor:

    „Das“, sagte John Sheppard und deutete mit dem Lauf seiner P90 ungläubig auf das Sternentor, „ist nicht gut.“
    Zusammen mit Ronon Dex und Cameron Mitchell stand er vor dem Stargate des Planeten und betrachtete das Schlamassel.
    „Wie kann denn sowas passieren? Haben Sie das schon mal gesehen?“, fragte Cameron und sah von John zu Ronon. Keiner der beiden rührte sich, was Cam als ein Nein interprierte.
    Das Sternentor war auf der Höhe der waagrechten Achse einfach auseinander gebrochen. Die obere Hälfte des Ringes lag hinter dem noch stehenden Rest.
    „Hätten wir nicht einen Knall hören müssen?“, fragte Ronon. Selbst der Specialist, obwohl er so gut wie nichts über die Funktionsweise oder Bauart der Tore wusste, vermutete, dass alles, was ein Tor zerstören konnte, zumindest ein Geräusch machen musste, das man weiter als nur im nächsten Umkreis hören musste.
    „Viel mehr würde mich interessieren, wer dazu fähig ist“, sagte John monoton. „Wir sollten zusehen, dass wir uns ein Versteck suchen. Wir sind hier nicht allein.“
    Geändert von Waschtl (13.09.2010 um 12:03 Uhr)


  8. #85
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Ich würde ja glatt auf diese Goa´Uld tippen, die sich in einem Wraith versteckt und neue Sklaven für ihr Reich braucht.
    Andrerseits kämen auch diese Asgard in Frage, die noch in der Pegasus sind und Klonexperimente machen.
    Wie auch immer, nicht jeder bringt ein Tor zum Auseinanderbrechen...
    Bis dann.
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  9. Danke sagten:


  10. #86
    Brigadier General Avatar von Teleia
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    Hi!

    Uhh, Sternentore die einfach so auseinander brechen. Ich bin da Ronons Ansicht, hätte man es nicht wenigstens ein bisschen knallen hören müssen? So ein bisschen wenigstens?

    Ist ja schon fast so seltsam wie die Stadt, die einfach aus dem Nichts heraus, in Schutt und Asche liegt. John, Cam und Ronon geben übrigens ein hübsches Trio ab. Hoffentlich müssen sie sich jetzt nicht häuslich auf Lagana einrichten.

    Freue mich auf die Fortsetzung!
    Um die Welt in einem Sandkorn zu sehen und den Himmel in einer wilden Blume,
    halte die Unendlichkeit auf deiner flachen Hand und die Stunde rückt in die Ewigkeit.
    -William Blake-

    Meine neue FF:
    Willkommen in Atlantis

    Kleine Geschichten aus dem Stargate Universum:
    Atlantis Songbook

    Ich bin nicht verrückt, nur nicht normal. Normalsein ist langweilig!

  11. Danke sagten:


  12. #87
    Major Avatar von Milky-Way-Galaxy
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    Hey, hey,

    da kommt einer aus der Versenkung zurück und knallt uns da erst eines dann zwei Kapitel vor den Latz.

    Versteh mich nicht falsch. Find ich nicht schlecht! Ich liebe es!

    Leider ist es schon lange her, dass ich die vorigen Kapitel gelesen hab, weswegen ich immer noch nicht so ganz drinn bin und grad keine Peilung hab, was genau alles vorher in diesem Band los war.
    Ein kleines Rückblickdings hätte zumindest mir geholfen, aber egal.

    Auch ungeachtet dieser Dinge sind die Kapitel für sich selbst genommen spitze.
    Wie immer fängst du eine so derartig klasse Atmosphäre ein. Mir fehlen einfach die Worte
    Ne ich finds spitze. Am Anfang die Gedanken über Daniel, die Hochzeit, später Jack und Rodney. Klasse.
    Du hast wieder alle gut und glaubwürdig in Szene gesetzt.

    Dieser mysteriöse Typ, die zerstörte Stadt und das "zerschnittene" Stargate werfen natürlich viele Fragen auf und machen vor allem Lust auf mehr! Spannung hoch 10!
    Fortsetzen! Bitte!

    Achja: Einen Tippfehler hab ich gefunden und behalt ihn direkt mal, okay?!


    MfG

    M-W-G
    Schleichwerbung:
    Spoiler 

    Meine Band:

  13. Danke sagten:


  14. #88
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Mysteriös das Ganze.... ich mag jetzt mal gar nicht darüber nachdenken, was das alles zu bedeuten hat, oder wer dahinter steckt (das kann ich nämlich gar nicht ) aber es muss von längerer Hand geplant sein - das ist klar.

    Interessant, wie du die unterschiedlichen Sichtweisen der drei in Lagana darstellst - das passt sehr gut.

    Und dann zurück in Atlantis - wie der geheimnisvolle Mr. X seinem Tun nachgeht und sich danach Rodney und Sam mal wieder ein bischen kabbeln dürfen.

    Gutes Kapitel, das wie immer den Hunger nach mehr hinterlässt....

    LG Val
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  15. Danke sagten:


  16. #89
    Maverick™
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    Sodele, ich hatte nun auch (endlich) die zeit zum lesen des Kapitels - und halte diesmal mein Feedback kurz (damit du weniger lesen musst - wusstest du eigentlich das lesen nervig ist wenn du den ganzen tag nur arbeitsberichte liest?! )

    Aaaaaaaaaaaaaalso:

    Da schleicht jemand durch Atlantis - und will nicht entdeckt werden. Da 2 mal nen Goa'uld spion hintereinander langweilig und berechenbar und doof wäre, setze ich darauf das du uns was anderes als Schlange servierst.

    Zusätzlich sitzt unser SG/A/1 (beta) fest.... ich weiß ja nicht.... irgendwie suckt die kombo.... ronon würde niemals (hat niemals) "Ronon, over" gesagt.... Mitchell mitm hauch depression... die Kombo passt net, da fehlt ner notorische besserwisser, die nervige quasselstrippe und der sexapeal... naja, Kreative freiheit sei auch dir gegönnt.

    AAaaaaaaachja:

    Thema "cliffhanger hassen" - also mein lieber, lieber, lieber Waschtl - wie oft führen wir noch die diskussion das ich deine cliffhanger hasse, du sie setzt um mich zu ärgern, ich es jedesmal aufs neue hasse und mich drüber ärgere und du das zum einen lustig und zum anderen doof findest und sagst ich soll mich daran gewöhnen???

    oft? - ok! Also jedesmal wenn du nen neues kapitel beendest - einverstanden


    ________________________________________________
    ________________________________________________

    dit:

    Soviel zum thema kurzfassen

  17. Danke sagten:


  18. #90
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Servus!

    Vielen Dank für die Feedbacks, hat mich wieder sehr gefreut! Danke auch an alle, die den Button gedrückt haben!

    @Colonel Maybourne:
    Die Asgard sind es nicht. Die werde ich in dieser Geschichte einfach mal außen vor lassen. Und ja, es ist die Goa'uld, nur wie sie es gemacht hat, das bleibt abzuwarten.

    @Teleia: So, du findest, dass das ein gutes Trio ist? Hmmm... dann unterhalt dich mal mit Mav reden Mal sehen, vielleicht macht sich ja ein Schiffchen auf den Weg, um die Drei abzuholen^^

    @M-W-G: Ja, die Tippfehler kannst du behalten. Für die Betaversion der Geschichte nehm ich sie raus Und fortgesetzt wird die Geschichte und auch beendet, versprochen!

    @Valdan: Hinter so ziemlich vielen Dingen steckt ein lange Planung Auch hinter der Sache mit dem Gate. Dann werd ich mal sehen, ob ich deinen Appetit demnächst stillen kann!

    @Mav: Treffer! Wo hat Mitchell bitte Depressionen? Auch der darf sich mal Gedanken machen, oder nicht? Naja, wenn dir die Kombo nicht gefällt, kann ich jetzt nichts machen. Abgesehen davon glaub ich, dass jemand wie Ronon, der auch vom Militär kommt, sich ordentlich vom Funkkreis abmelden kann, oder nicht? Und ja, es wird immer wieder Cliffhanger geben und ja, du darfst dich immer wieder gern darüber beschweren

    Sodele, bis die Tage!

  19. #91
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Guten Morgen!

    Da keine weiteren Postings gekommen sind, geht's ja heute mal richtig schnell! Ich wünsch euch viel Spaß bei Kapitel 10!




    Kapitel 10: Die Verwandlung

    „Okay, jetzt reicht es“, rief Jack O'Neill. Er saß hinter seinem Schreibtisch mit dem Gesicht hinter den Händen verborgen. Dröhnende Kopfschmerzen hämmerten gegen die Innenseite seines Schädels, er hatte langsam aber sicher genug. Vor ihm stritten seit fast einer Stunde seine Frau und Rodney McKay. Beide hatten einen Tablet-PC im Anschlag und warfen sich gegenseitig Daten und Analysen um die Ohren. Erst als Jack gerufen hatte, waren beide verstummt und hatten ihn angesehen. Der Streit, was genau nun mit dem Stargate passiert war oder nicht, sollte deshalb aber nicht beigelegt sein sondern nur kurz ruhen. Dessen war sich auch Jack bewusst. „Können wir es benutzen?“
    „Also wenn tatsächlich ...“, setzte Sam an, während Rodney nur nickte.
    „Saaaaam“, zischte Jack entnervt. „Ja oder nein?“
    Sam zog eine Schnute, starrte kurz auf ihren PC und nickte dann kleinkariert. „Ich habe alle Daten, die ich zur Analyse brauche. Sie werden, wenn wir das Tor wieder benutzen, zwar überschrieben. Aber ich habe ja ein Backup“, sagte sie und wedelte mit dem Tablet-PC.
    „Na endlich“, stöhnte Rodney. „Ich dachte schon ...“
    „Sie sind jetzt auch still“, raunte Jack. Er erhob sich und stellte sich demonstrativ zwischen die beiden Wissenschaftler. Dass einer der Streithähne seine Frau war, kümmerte ihn im Moment kein bisschen. Dienst ist Dienst, Schnaps ist Schnaps. Diesen Grundsatz mochte Jack zwar nicht, aber im Moment kam er ihm sehr gelegen. „Ihr habt eine Stunde, dann will ich einen Bericht“, sagte Jack schließlich.
    „Ich brauche keine Stunde“, fiepte Rodney. „Ich weiß jetzt schon, dass ich nichts finden werde.“
    Jack drehte sich zu Rodney und funkelte ihn bedrohlich an. „Dann, Dr. McKay“, Jack betonte den Titel besonders, „würde ich vorschlagen, Sie versuchen, Ihren größten Kritiker zu widerlegen.“
    Rodney starrte verdutzt zu Sam.
    „Nicht ich“, antwortete Sam nur.
    „Sie selbst, Doktor. Versuchen Sie sich selbst zu beweisen, dass Sie unrecht hatten. Wenn Sie das nicht schaffen, dann glaube ich Ihnen.“
    Rodney legte die Stirn in Falten und verließ das Büro ohne einen weiteren Kommentar von sich zu geben. Anscheinend hatte er eingesehen, dass er den Krieg zwar gewinnen konnte, diese Schlacht aber schon lange verloren war.

    Andernorts:

    Khamûl stand in einer Ecke des ausladenden Quartiers seiner Königin. Fackelschein erhellte sein Gesicht mäßig. Er beobachtete, wie sich Kauket von zwei Sklaven Luft zufächeln und einfach rundum verwöhnen ließ.
    „Herrin, es wird Zeit“, sagte Khamûl halblaut. Der Jaffa hatte nur wenig Hoffnung, dass sie reagieren geschweige denn auf ihn hören würde. Doch er täuschte sich.
    „Ihr seid entlassen“, sagte Kauket mit der tiefen Stimme ihres Goa'uld-Symbionten zu den beiden Sklaven. Automatisch fielen die dünnen Menschen vor ihrer Göttin auf die Knie, neigten die Häupter bis zum Boden und verschwanden dann zügig aus Kaukets Gemach.
    „Was denkst du“, sagte Kauket, nun mit der menschlichen Stimme ihres Wirtes, „ist jetzt der nächste Schritt?“
    Sie spielte wieder mit ihm. Khamûl liebte und hasste es. Kauket hatte längst einen Plan gefasst, doch wartete sie immer darauf, dass ihr Diener sie erinnerte. Dann tat sie so, also fragte sie ihn tatsächlich um Rat. Ihre Beschlüsse fasste sie aber immer vorher. Nichts, was Khamûl jetzt sagen mochte, hätte irgend einen Einfluss auf ihre Entscheidungen gehabt.
    „Die Dämonen sind hungrig. Es ist Zeit, ihnen zu geben, nach was sie verlangen“, sagte Khamûl.
    „Komm her zu mir“, hauchte sie.
    Khamûl trat näher, heran bis an ihren Thron. Er hatte es sich wirklich abgewöhnt, vor ihr nieder zu knien.
    „Mein stolzer Jaffa“, sagte Kauket, packte ihn mit sanfter Gewalt um Kragen seiner Rüstungen und zog seinen Kopf zu sich herunter. „Ich liebe dich.“ Sie küsste ihn sanft. „Bring mir den Apparat.“
    „Sehr wohl, meine Königin.“
    Khamûl ging zur Wand hinter dem Thron und legte seine Hand auf eine bestimmte Stelle, woraufhin sich die Wand geräuschlos teilte. Hinter dem Spalt, der bald zu einem mächtigen Durchgang wurde, befand sich eine Kammer mit zahllosen Goa'uld-Gerätschaften. Zumeist waren dies Folter- und Marterwaffen, Selbstheilgeräte oder Körperschutzschilde, wie sie alle Systemlords in den großen Tagen verwendet hatten. Inmitten all dieser Utensilien allerdings stand eine Kiste aus grauem Metall.

    Kauket erhob sich derweil von ihrem Thron und schritt anmutig auf die Haupteingangstür. Mit einem Schlenker ihrer linken Hand über einen Sensor versiegele sie die Tür. Was gleich passieren würde, durfte auf gar keinen Fall von einem der Sklaven beobachtet werden. Zwar hatte Kauket schon mehrmals bewiesen, dass es harte Strafen nach sich zog, wenn man ungebeten in ihr Quartier eintrat, doch kam es bei so vielen Untertanen trotzdem oft vor, dass einer unangemeldet hereinplatzte. Als sie fertig war, stellte sie sich zeremoniell in die Mitte des Raumes und begann, ihre Kleider zu weiten. Ihr Rock und auch der Brustpanzer hatten Lederschnallen, mit deren Hilfe sie die Bekleidung vergrößern konnte. Zuerst machte Kauket die Schnalle des Rocks auf und schob die lederne Lasche zwei Löcher weiter wieder in die Schlaufe zurück. Ähnliches tat sie mit dem goldenen Brustpanzer. Als sie letztlich die Schuhe auszog sah Kauket aus, als hätte sie ein schlechter Schneider eingekleidet. Die Klamotten waren schlichtweg zu groß.
    „Ich hasse es“, zischte sie schließlich.
    „Ich weiß“, antwortete Khamûl. Er trat auf Kauket zu und reichte ihr einen kleinen, runden Gegenstand, nicht größer als eine Fingerkuppe. „Aber du hast ja gemerkt, dass sie dich so nicht akzeptieren.“
    „Ja“, brummte Kauket wie ein trotziges Mädchen. „Gib her.“
    Sie entriss Khamûl den kleinen Apparat, ließ ihn zwei Mal über ihre Handfläche rutschen und drückte ihn schließlich in ihre linke Armbeuge.
    Wissend, was nun passierend würde, trat Khamûl einen Schritt von der Goa'uld weg. Es dauerte keinen Augenschlag, da fiel die schöne Frau auch schon zu Boden und begann, aus voller Lunge zu schreien. Sie schien Schmerzen zu haben. Der Jaffa jedoch zuckte nicht einmal mit den Augen. Er kannte diesen Prozess. Sicher, beim ersten Mal war er sehr erschrocken, wollte seiner Geliebten helfen, sie von ihrer Pein befreien. Eingebracht hatte es ihm damals nur einen gebrochenen Unterkiefer. Er hatte den Vorgang einfach unterschätzt. Kauket zitterte mittlerweile am ganzen Körper und warf sich abwechselnd vom Bauch auf den Rücken und wieder anders herum. Khamûl stutzte kurz. Ihm war, als habe es beim letzten Mal nicht so lange gedauert, bis er die ersten Veränderungen gesehen hatte. Dann allerdings begann Kaukets Haut, sich zu verfärben. Der Mokkaton wich einem kalten grünblau. Kaukets seidige geflochtene Zöpfe wurden länger, die Haarmähne wilder. Hie und da mischten sich rote Strähnen in die schwarzen Zöpfe. Dann ging es immer schneller. Kauket konnte wieder stehen und Khamûl sah, wie seine Königin empor wuchs, einen halben Kopf wurde sie größer. Die Schultern wurden breiter, der Brustkorb größer, Arme und Beine legten Muskelmasse zu. Und zum Schluss die Augen. Kaukets Augen, die Khamûl um den Verstand zu bringen vermochten, waren nun nicht mehr ihre Augen. Sie waren gelb, die Pupillen zu senkrechten Schlitzen verkümmert, blickten kalt und unerbittlich drein. Kauket atmete schwer röchelnd. Sie stand nun in voller Größe vor Khamûl, die Kleider passten wieder.

    „Ich hasse das“, sagte sie wieder. Ihre Stimme war nicht mehr ihre Stimme. Sie sprach wieder wie es Konesha getan hatte. Konesha, ihr eigener Klon, den sie einer Wraith-Königin eingepflanzt hatte. Ihr eigenes Selbst in einem anderen Körper. Zusammen hatten Kauket und Konesha eine mächtige Armee aufgestellt. Sogar die Stadt der Vorfahren hatten sie in die Knie gezwungen. Dann allerdings hatte Konesha versucht, Kauket zu verraten. Kauket hatte nicht lange gezögert. Es war Zeit geworden, Koneshas Leben zu beenden, wie Kauket es auch hatte entstehen lassen. Seitdem herrschte sie wieder allein.
    „Wie lange, Liebster, werde ich dieses Schauspiel noch durchhalten müssen?“, fragte Kauket. Sie wollte wahrscheinlich liebevoll leidend klingen, doch die Kombination einer ohnehin schon tiefen Stimme eines Wraithweibchens mit dem Effekt, den ein Symbiont auf die Stimmbänder seines Wirtes hatte, machte dieses Gebaren nahezu unmöglich.
    „Nicht mehr lange, Herrin“, antwortete der Jaffa.
    Kauket machte Anstalten, ihren Geliebten zu küssen. Der Jaffa wich jedoch zurück und drehte seinen Kopf zur Seite. „Nicht. Ich kann das nicht.“
    „Khamûl, das bin immer noch ich, Kauket“, sagte sie enttäuscht.
    „Ich weiß. Aber ich sehe auch sie.“
    Die Goa'uld in Gestalt einer Warithkönigin war zu viel für den Primus. Kauket suchte ein letztes Mal seinen Blick und schenkte ihm ein Lächeln. Für Khamûl war es – obwohl er die Intention seiner Geliebten durchaus kannte – nichts weiter als eine hässliche Fratze, die sie ihm zeigte.

    „Komm jetzt“, sagte Kauket. Zusammen verließen die Goa'uld und ihr Primus das Quartier. Kauket konnte nachvollziehen, warum Khamûl sie in dieser Gestalt nicht einmal anfassen wollte. Sie sah es auch in den Gesichtern ihrer anderen Diener. Die Sklaven versuchten zwar, Konesha – sie hielten sie ja immer noch für die Echte – unterwüfigen Respekt entgegen zu bringen. Die Augen der Menschen und Jaffa in den Gängen sprachen aber Bände. Die Wraithkönigin war verhasst, sie war Kaukets Hausvolk unheimlich, sie verabscheuten ihre bloße Erscheinung. Ganz im Gegensatz zu den Wraith. Kauket hatte nie Probleme mit den Wraith gehabt, denen sie Goa'uld-Symbionten wie einst Konesha eingesetzt hatte. Es waren Goa'uld niederen Ranges, die den Anschluss an einen mächtigen Systemlord gesucht und gefunden hatten. Sie dienten Kauket in beiderlei Erscheinung – auch wenn sie dabei natürlich dachten, immer noch die Diener zweier Herrinnen zu sein. Nein, das Problem waren von Anfang an die Wraith gewesen, die keinen Symbionten in sich trugen. Bei zwei Gelegenheiten war es soweit gekommen, dass die Wraith Kauket weggeschickt und nach Konesha verlangt hatten, die ihnen Befehle erteilen sollte. Nur trieben Koneshas Überreste zu dieser Zeit schon in den Weiten des Alls, auf dem Weg zu einer Sonne, in der sie in 70000 Jahren verbrennen würde. Der Zufall wollte es, dass ein Wissenschaftler in Kaukets Reihen – ironischer Weise ein Goa'uld, der in einem Wraithkörper nistete – den Apparat kurz vor den Zwischenfällen erfunden hatte. Dieser kleine Apparat erlaubte es Kauket nun, zwischen zwei Körper zu wählen.

    Kauket und Khamûl mussten einen langen Weg durch das Schiff hinter sich bringen, bis sie im größten Lagerraum angekommen waren. Kauket schmunzelte. Die große Halle war ein Vermächtnis Koneshas, gefüllt mit tausenden Waben. Darin schliefen die Wraith, die keinen Symbionten hatten.
    „Bringt sie rein“, sagte Kauket in Gestalt von Konesha kühl.
    Zwei Jaffa, die zusammen mit Kauket und Khamûl die Halle betreten hatten, verschwanden durch ein großes Portal. Kurze Zeit später kündigten knarrenden Rollen und viel Gepolter an, dass die Diener mit Unterstützung zurück gekommen waren. Viele dutzend Jaffa Krieger und menschliche Sklaven schoben auf Rollen gelagerte Käfige herein. Jeder Käfig war so groß, dass ein Todesgleiter hinein gepasst hätte. Statt Waffen beherbergten die Käfige allerdings Menschen. Nahrung. Sie sahen elend aus. Dreckig, mit verfilzten Harren, unterernährt, verkümmert und verstört, wie sie dort in den Käfigen zusammengepfercht kauerten. Einige Jüngere weinten, andere sahen irritiert drein, die meisten allerdings hatten alle Hoffnung aufgegeben und schienen zu ahnen, was sie nun erwartete.
    „Meine Brüder“, rief Kauket über die Unruhe der Gefangenen hinweg. Gleichzeitig mit dem Ruf erhellten sich alle Waben in dem Raum. Sie schimmerten rötlich und in den kleinen Zellen wanden sich plötzlich Körper.
    „Wir haben viel zu tun. Kommt zu Kräften“, sagte Kauket.
    Ein Wraith nach dem anderen brach aus seinem Winterbett. Die Sklaven und Jaffa öffneten die Käfige und zerrten die Menschen heraus. Das Festmahl für die Wraith konnte beginnen.

    Colorad Springs, etwa zur gleichen Zeit:

    Carolyn Lam wälzte sich zwischen ihren Kissen hin und her. Es war schon die zweite Nacht, in der sie nur schwerlich Schlaf fand. Dauernd musste sie an John denken. Was sie daran aber so sehr beunruhigte war nicht der bloße Gedanke an ihren Lebensgefährten. Es war die Art, wie sie sich dabei fühlte. Nichts war geblieben von der Schwärmerei einer frischen Liebe, nicht diese Hochgefühl, wenn man einander nur wenige Stunden nicht begegnet war und sich dann wieder sah. Das Kribbeln im Bauch, die Schmetterlinge, waren nicht mehr. Es fühlte sich eher an, als wollte sie Rauch fangen mit bloßen Händen. John war so nah bei ihr und doch so fern. Sie vermisste ihn. Carolyn hatte plötzlich panische Angst, sie würde John nie wieder sehen. Genug, sagte sie sich und schnellte aus dem Bett hoch. In Windeseile zog sie sich an, flocht die Haare zu einem Zopf, nahm ihre Handtasche und stürmte aus der Wohnung.
    Mit ihrem Mini rauschte sie über die ausgestorbenen Straßen von Colorado Springs. Es war mitten in der Nacht und die Ampeln gaben nur das gelbe Dauerblinken der Standby-Funktion von sich. Kein Mensch war unterwegs, kaum ein anderes Auto sah Carolyn, wann immer sie ohne abzubremsen über die Kreuzungen bretterte. Keine fünf Minuten brauchte sie, bis sie aus der Stadt heraus war und die Straße zum Cheyenne Berg in Sicht kam.
    An den Wachposten rannte Carolyn vorbei, sie winkte schon von weitem mit ihrem Arbeitsausweis. In den Fahrstühlen hüpfte sie unruhig von einem Bein aufs andere. Es ging ihr zu langsam. Als sie im Auto gesessen und selbst bestimmt hatte, mit welcher Geschwindigkeit sie unterwegs war, hatte das die Panik in ihr gemildert. Doch jetzt, als dieser Aufzug sich langsam wie eine Schnecke in die Tiefen des Berges hinabquälte, kam das Unbehagen wieder in ihr hoch. Wie ein ausgetrockneter Schwamm, den man mit Wasser übergoss, wuchs Angst in Carolyn. Es wurde so schlimm, dass ihr Tränen in die Augen steigen und sie sich sehr beherrschen musste, um nicht an Ort und Stelle zu weinen. Endlich war der Aufzug auf der Hauptebene des SGC angekommen. Carolyn rannte wieder die Gänge entlang. Ihr Ziel war ihr schon klar gewesen, als sie vor der eigenen Haustür ins Auto gesprungen war. Auf diesem Planeten gab es nur einen Mann, der ihr noch helfen konnte. Als sie um die Ecke bog, hätte Carolyn beinahe einen Wache schiebenden Soldaten umgerannt. Mit belegter Stimme rief sie ihm eine Entschuldigung hinterher, dann stand sie auch schon vor der Bürotür ihres Vaters. Ohne anzuklopfen riss sie die Tür auf und platzte hinein.
    „Was zum ...“, polterte General Hank Landry los. Als er sah, wer da hereingeschneit war, änderte sich sein Tonfall. „Carolyn“, sagte er fast schon erschrocken. „Was ist passiert?“
    Er musste gesehen haben, dass seine Tochter geweint hatte. Hank erhob sich aus seinem Sessel und half Carolyn, sich in selbigem niederzulassen. Der Vater kniete sich neben den Sessel und nahm die Hand der Tochter in seine.
    „Hast du etwas aus Atlantis gehört?“, flüsterte Carolyn schließlich. Hank Landry schüttelte verstört den Kopf.
    „Dad, ich muss zu John!“, schluchzte Carolyn und brach nun endgültig in Tränen aus. „Sofort!“


  20. #92
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Danke für die unterhaltsame Mittagspause...

    Die erste Szene kann ich mir ganz genau vorstellen, Jacks Alptraum - Er zwischen zwei Wissenschaftlern....und dabei ist es egal, dass eine davon seine Frau ist *gg*

    Dann haben wir erfahren, wo wahrscheinlich die Einwohner der Stadt geblieben sind und am Ende eine absolut unruhige Carolyn - die spürt, das etwas nicht in Ordnung ist.

    Man, man, man....das war wieder eine Menge Holz, und wie immer super gut verpackt.

    Gruß Bea
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  21. Danke sagten:


  22. #93
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Hi Valdan!

    Ich weiß im Nachhinein nicht so wirklich, ob ich da Jack getroffen habe - könnte sein, dass da ein bisschen Hammond mit drin war^^

    Hast du richtig erkannt, das Wraith-Buffet waren tatsächlich die Leute aus der verlassenen Stadt, in der sich ja jetzt drei unserer Helden befinden.
    Carolyn wollt ich schon lange wieder mit reinbringen, die habe ich sträflich vernachlässigt

    Ja, waren schon ziemlich viele Schauplätze für ein Kapitel, muss ich zugeben.

    Danke für's FB!

  23. #94
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Eine Goa´Uld, die zwischen den Körpern wechselt, damit sie ihre Dienern auch akzeptieren, da muss doch szizophren werden...
    Allerdings wird es ihr bald an den Kragen gehen, wenn auch nur einer herauskriegt, was sie da eigentlich macht.

    Und Jack hatte sicher mehr als nur einen Alptraum, als er Technobrabbel mal zwei ertragen musste.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  24. Danke sagten:


  25. #95
    Major Avatar von Milky-Way-Galaxy
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    Hey,

    muss meinen Vorrednern zustimmen. Ein klasse Kapitel.
    Dabei macht es mir nichts aus, dass gleich drei Schauplätze in diesem Kapitel vorkommen. Finde das sogar gut.

    Find ich interessant wie du die Goa'uld wieder dazu brings. Mit diesem Gerät. Ist ja schon ziemlich...crazy
    Aber gut. So festigt sie ihre Macht, auch wenn, wie Colonel Maybourne schon sagte, sie ganz schnell mächtig Ärger bekommt, wenn die Sache auffliegt!

    Also ich freu mich auf die Fortsetzung und fands wie immer klasse!


    Grüße,


    MfG

    M-W-G
    Schleichwerbung:
    Spoiler 

    Meine Band:

  26. Danke sagten:


  27. #96
    Be a Panther! Avatar von Waschtl
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    Hallo zusammen!

    Wie es der Zufall will, darf ich mit meinem 1000. Beitrag ein neues Kapitel online stellen. Ja, ich weiß, es hat wieder etwas länger gedauert mit Nachschub. Das lag allerdings daran, dass ich zwischendurch einen Unfall hatte und meine Hände kaum benutzen konnte. Aber jetzt ist wieder alles gut und es geht weiter! Danke für die "Dankes" und die Kritiken!
    Spoiler 
    @M-W-G: Ich mag es auch eher, wenn mehr als ein Schauplatz beleuchtet wird, das erhöht die Erzählgeschwindigkeit und macht es für mich immer spannender. Kauket wird Ärger bekommen, da kannst du dir sicher sein! Nur von wem, das ist hier die Frage! Viel Spaß weiterhin!




    Kapitel 11: Im Feuer

    Chuck der Techniker saß hinter einer Steuerkonsole in Atlantis Torraum und stierte auf das Display eines Laptops. Auf dem Computer sah er eine digitale Uhr, die „+ 6,22“ anzeigte. Hinter Chuck tigerte Jack O'Neill zwischen den Konsolen hin und her. Sheppard, Mitchell und Dex waren mehr als überfällig. Fast sechseinhalb Stunden. Chuck dachte nach. Über Colonel Mitchell wusste er so gut wie nichts. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass es Mitchell mit der Pünktlichkeit nicht genauso hielt wie jeder andere Militär in Atlantis. Selbes galt natürlich auch für John Sheppard. In diesem Fall allerdings wusste Chuck, dass die Check-Ins des Colonels immer zur rechten Zeit kamen, sondern auch noch nie ausgeblieben waren – es sei denn, etwas war passiert.

    M2C-747, zur gleichen Zeit:


    Keiner der drei Soldaten gab auch nur den kleinsten Mucks von sich. Seit mehreren Stunden bereits lagen John, Cameron und Ronon nebeneinander im Dickicht und beobachteten das Sternentor. Nichts hatte sich gerührt, nichts rührte sich und – so vermutete John – nichts würde sich rühren. Der Feind, oder wer immer das Tor zerstört hatte, war vermutlich abgezogen oder hielt sich seinerseits ebenfalls versteckt.
    „Was meint ihr, sollen wir es wagen?“, fragte Cameron Mitchell unvermittelt, als hätte er die Gedanken seines Kollegen erraten.
    „Was haben wir schon zu verlieren?“, brummte Ronon und machte einen kurzen Satz aus dem Gebüsch heraus. John war, als hätte er den Satedaner leicht schwanken sehen, als dieser aufgestanden war. Er musste sich getäuscht haben. John und Cameron folgten Ronon. Zusammen suchten sie die Umgebung um das Sternentor wieder ab. Wie beim letzten Mal fand das Trio allerdings nichts, was einen Hinweis auf den Saboteur geben konnte.
    „Wie lange, denken Sie, werden die brauchen, bis die uns ein Schiff schicken?“, fragte Cameron.
    „Das kann dauern. Sam ist ja über das Tor und nicht mit der Hammond gekommen. Und ein stationäres Schiff zur Verteidigung hat Atlantis seit mehreren Jahren nicht mehr“, antwortete John.
    „Und wie lange wird die Hammond brauchen, bis sie hier ist?“
    „Ich habe keine Ahnung. Wenn sie überhaupt abkömmlich ist. So viel ich weiß, liegt sie gerade im Dock und wird überholt“, sagte John finster.
    Ronon schlug nach einiger Zeit vor, für ein Lagerfeuer zu sorgen. Auf diesem Planeten konnte es nachts sehr kalt werden. Auch auf die Gefahr hin, dass der Feind hier immer noch umher schlich und sie beobachtete, stimmten die beiden Colonels zu. John dachte für sich, das würde vielleicht auch ein wenig die Laune heben.
    „Hahpfii“, polterte es plötzlich. Ronon hatte niesen müssen.
    „Alles in Ordnung, Kumpel?“, fragte John.
    „Geht schon.“
    „Werden Sie mir bloß nicht krank. Das würde mir noch fehlen, wenn ich Ihnen noch einen Kräutertee kochen müsste.“

    Atlantis, einen Tag später:

    Rodney McKay saß in seinem neuen Labor und arbeitete. Es war dunkel dort drin, obwohl draußen die Sonne schien. Rodney hatte sie ausgesperrt. Nur die vielen Laptops und Rechentürme mit ihren LED-Lämpchen warfen einen blauen Lichschimmer durch den Raum. Rodney mochte es so, es erinnerte ihn an den Ereignishorizont des Sternentores. Das Sternentor. Rodney dachte immer wieder gerne daran, wie er zum ersten Mal hindurch gegangen war – obwohl ihm damals mehr als unwohl zu Mute gewesen war. Wenn man sich das nur vorstellte. Nur wenige Menschen, so glaubte Rodney, waren überhaupt imstande, zu begreifen, was bei einer Reise durch das Stargate eigentlich passierte. Er verstand es natürlich in vollem Umfang – Sam vielleicht auch, dachte er sich. Es war aber gerade diese Gefahr und dieses tiefe Verständnis für selbige, die Rodney so an dieser Art zu Reisen faszinierte. Körper, Kleidung, Ausrüstung, sogar die Luft um einen herum, wurden in seine Bestandteile zerlegt, digitalisiert und die Daten mit einer für das menschliche Gehirn kaum vorstellbaren Geschwindigkeit durch das Vakuum des Weltalls geschickt, bis der Vorgang auf der anderen Seite rückgängig gemacht wurde. Manchmal fragte sich Rodney, ob die Menschheit jemals selbst auf diese Idee gekommen wäre, hatte man das Sternentor der Antiker und ihre Art zu Reisen nie entdeckt.
    „Hey, was gibt’s Neues?“, fragte Daniel Jackson. Der Archäologe hatte soeben das Büro seines neuen Partners betreten und zwei Tassen Kaffee auf dem Schreibtisch abgestellt. Rodney wischte seine Gedanken bei Seite und sah Daniel erwartungsvoll an.
    „Was ist? Hast du mir nicht zugehört?“, fragte Daniel, ob Rodneys Gesichtsausdruck irritiert.
    „Ähm ... doch“, Rodney schnippte mit dem Fingern um sich Daniels Frage wieder einzufangen und in den Geist zu rufen. „Ich war gerade dabei ...also vor kurzem habe ... Was wolltest du von mir wissen?“
    „Ich habe gefragt, was es Neues gibt“, wiederholte Daniel und musste grinsen. So ungern beide das auch hörten, Daniel fand immer, dass sich Rodney McKay und Samantha O'Neill sehr ähnlich waren.
    „Ach, richtig. Nun, vom Rest unseres Teams gibt es immer noch keine Nachrichten. Die Adresse will immer noch nicht einrasten. Sam und ich haben Fehlfunktionen auf unserer Seite ausgeschlossen.“
    „Dachte ich mir schon“, sagte Daniel und nahm einen großen Schluck Kaffee.
    „Denkst du, sie schicken ein Schiff?“
    „Ja, Sam hat heute früh die Hammond angefordert. In zehn Tagen wird sie hier eintreffen, danach sollte es ein kurzer Tripp für das Schiff werden“, schätze Daniel.
    „Dann weißt du ja mehr als ich“, meinte Rodney und als ihm bewusst wurde, was das eigentlich bedeutete, fügte er beleidigt hinzu: „Und warum fragst du dann, was es Neues gibt?“
    „Ein bisschen Smalltalk. Solltest du auch mal ausprobieren. Kommt gut bei Frauen an.“ Daniel grinste kurz, versenkte seinen Mund dann aber schnell in der Kaffeetasse.
    Rodney murmelte ein paar sehr kanadische Flüche in seinen nicht vorhandenen Bart, wandte sich dann aber wieder seinem Laptop zu. „Zur Fehlfuntkion des Tores gestern haben wir auch nichts. Aber das wirst du sicher auch schon wissen“, feixte Rodney.
    „Nein, das wusste ich ehrlich nicht.“
    Eine Weile schwiegen sich die beiden Wissenschaftler an und vertieften sich in ihre Arbeiten, bis Daniel abermals das Wort ergriff.
    „Also, was machen wir zwei denn jetzt eigentlich?“ Er blickte erwartungsvoll drein und rechnete fast schon wieder mit einem schnippischen Kommentar seines Kollegen. Rodney jedoch schien begeistert von dieser Frage. Er hackte kurz auf die Tastatur seines Laptops ein, dann drehte er den Rechner so, dass Daniel das Display auch sehen konnte.
    „Ich habe eine Liste gemacht mit Dingen, bei denen ich allein nicht weiter gekommen bin oder die ich hier in Atlantis noch vermute, aber bis jetzt nicht gefunden habe“, sprudelte er los.
    „Schön“, meinte Daniel erstaunt. „Und die wären?“
    „Soll ich sie jetzt etwa laut vorlesen?“, fragte Rodney irritiert, wobei er wild mit beiden Zeigefingern auf das geöffnete Text-Dokument auf dem Bildschirm deutete. Daniel würdigte diese Frage mit Schweigen und begann, Zeile um Zeile des langen Dokuments zu studieren.

    1. Where and how did the ancients build ZPMs?
    2. Jumper subroutine Zel 38
    3. ZPM!
    4. Drones
    5. Freaking ZPM-facility wanted!
    .
    .
    .
    Jeder zweite Punkt lief auf ZeroPointModule hinaus. Daniel konnte nicht anders, er musste einfach darüber schmunzeln, wie naiv dieser brillante Kopf ihm gegenüber manchmal sein konnte.
    „Was bedeutet Punkt 2?“, wollte Daniel schließlich wissen.
    „Das ist eine Programmsubroutine, die Zelenka schon vor Jahren in den Jumpern entdeckt hat“, sprudelte Rodney los. „Wir haben aber nie herausgefunden, was so besonders an ihr ist oder zu was sie gut sein soll.“
    „Ihr markiert die entdeckten Subroutinen mit euren Namen?“, fragte Daniel mit hoch erhobenen Augenbrauen. Er hatte sofort gefolgert, dass das Kürzel Zel 38 für die achtunddreißigste Subroutine stehen musste, die Radek Zelenka entdeckt hatte.
    „Ja, ein kleiner Wettbewerb, den wir hier angefangen haben.“
    Daniels Gesichtsausdruck schwankte zwischen Belustigung und Entsetzen. Wie konnte man nur so Geltungsbedürftig sein? Von Rodney wusste er, dass er es sehr auf Ruhm und Ehren abgesehen hatte. Aber Zelenka?
    „Hey“, meinte Rodney, der Daniels Mine richtig zu deuten schien, „wir waren fast ein Jahr alleine in dieser verdammten Galaxie. Keiner von uns konnte etwas publizieren oder Neuigkeiten aus unseren Fachgebieten einholen. Da blieb uns nur der Wettbewerb gegeneinander.“
    „Lass mich raten: Das war deine Idee?!“
    Rodneys Blick trübte sich für kurze Zeit, er sah wieder auf den Bildschirm, sagte dann aber wesentlich leiser einen Namen vor sich hin.
    „Grodin.“
    „Wer ist Grodin?“
    „Peter Grodin“, sagte Rodney und blickte Daniel wieder an. „Es war seine Idee, unsere Entdeckungen zu markieren. Er war so etwas wie der Moraloffizier der wissenschaftlichen Abteilung in unserem ersten Jahr hier.“
    Daniel kannte diesen Tonfall, diese Stimmmodulation und diese Körperhaltung. Er hatte sie selbst so oft mit ansehen müssen. Wenn jemand von Janet sprach, dann sah das meist genauso aus. Oder wenn er selbst jemandem von Vala erzählte. „Grodin lebt nicht mehr, oder?“, fragte er deshalb.
    „Nein“, seufzte Rodney. „Er ist beim ersten Angriff der Wraith ums Leben gekommen.“
    Der Kanadier schloss kurz die Augen, sortierte seine Gedanken und sah Daniel dann wieder an. „Dieses Jumper-Protokoll muss etwas besonderes sein“, sagte Rodney. „ Es ist in jeden Jumper programmiert und steht hierarchisch immer an ein und der selben Stelle.“
    „Aber?“, fragte Daniel interessiert.
    „Die Zeile ist immer eine andere.“
    „Aber das würde ja bedeuten, dass sie bei jedem Jumper etwas anderes bewirkt“, schlussfolgerte Daniel.
    „Richtig, zumindest fast. Da wir allerdings von einem Programm der Antiker sprechen, können wir wohl getrost davon ausgehen, dass es sich um etwas besonderes handelt. Die haben so gut wie nichts dem Zufall überlassen.“
    Daniel gab ihm innerlich recht. Die Antiker hatten Jahrtausende Zeit, ihre eigene Technologie zu verbessern.
    „Aber trotzdem glaubst du, dass die Programmzeile immer die gleiche Funktion hat?“
    „Ja. Was würde es bringen, jedem Jumper eine individuelle Funktion zu geben? Fällt ein Jumper aus, dann fehlt genau diese Eigenart, wenn nicht ein anderer die gleiche Fähigkeit hat“, stellte Rodney fest.
    Daniel dachte über diese Worte nach. Rodney hatte definitv recht. Aber irgendetwas störte Daniel trotzdem an dieser These. Irgendetwas, das er nicht greifen konnte. Der Archäologe ließ sich von seiner Kaffeetasse ablenken. Obwohl nur noch wenig Kaffee daran war, dampfte das Gebräu immer noch heiß vor sich hin. Daniel folgte dem dünnen Dampfschleier, wie er sich aus der Tasse schraubte, ein kleine Kurve zu Rodneys Laptop hinüber machte und sich dann schließlich über Daniels linken Oberarm hinweg schlängelte. Daniels Blick fiel auf den SG1-Aufnäher auf dem olivgrünen Ärmel. Eigentlich hatte er sich schon längst eine dieser schicken grauen Uniformen, wie sie hier auf Atlantis getragen wurden, aus der Kleiderkammer holen wollen. Er war aber nur noch nicht dazu gekommen. Und dann sah er etwas, das ihm schon einmal eine wichtige Erkenntnis gebracht hatte. Das Glyph, das die Erde auf den Sternentoren repräsentierte. Die Pyramide mit der Sonne darüber. At. Hierarchisch. Reihenfolge.
    „Was, wenn die Zeilen tatsächlich eine Individualfunktion für jeden Jumper haben?“, fragte Daniel.
    Rodney sagte nichts, starrte seinen Gegenüber nur aufmerksam und neugierig an.
    „Rodney, gibt es einen Weg, die Jumper miteinander interagieren zu lassen?“
    „Sicher, Zelenka und ich haben so etwas schon oft programmiert, das ist...“
    „Nein! Nichts, was ihr programmiert habt! Es muss etwas sein, was die Antiker mit den Schiffen gemacht haben!“, sagte Daniel. Er fühlte, dass er einem brauchbaren Lösungsansatz sehr nahe war.
    „Achso. Nun, da gibt es vieles. Vom Datenaustausch bis hin zu einfachen Manövern im Formationssflug“, sagte Rodney. Wie immer, wenn es mehr als eine Erklärung gab, ruderte Rodney die einzelnen Möglichkeiten mit seinen Händen herbei.
    „Dann glaube ich, hast du das richtige Wort vorhin schon benutzt“, sagte Daniel triumphierend. „Die Zeile regelt die Hierarchie der Jumper untereinander.“
    „Aber bei welcher Funktion?“
    „Das, Rodney, werden wir herausfinden.“

    M2C-747, zur gleichen Zeit:

    John erwachte jäh und mit einem Gefühl großen Unbehagens in der Magengegend. Seine Hände waren klamm von der Kälte, die auch das Lagerfeuer über Nacht nicht vollständig hatte fernhalten können. Er hatte nur wenige Stunden geschlafen, da er sich am Abend mit Cameron und Ronon darauf geeinigt hatte, dass immer zwei von ihnen gleichzeitig Wache halten sollten. Wenigstens würde es den anderen beiden auch nicht besser gehen, dachte er sich, hatten sie doch genauso wenig geschlafen. Außer Ronon, erinnerte sich John in diesem Moment selbst, der steckt immer alles weg wie nichts. Doch diesmal täuschte sich der Colonel. Als er die Augen endlich richtig aufbekam und in der einsetzenden Dämmerung seine beiden Teamkollegen erkannte, sah der Satedaner sehr schlecht aus.
    „Morgen“, brummte John. „Was Neues?“
    Cameron Mitchell wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da brach die Hölle über dem Trio los. Maschinengewehrstöße, Flakgeschütze und endlose Stunnersalven verwandelten die morgendliche Stille in eine Kriegsfront. Ohne ein Wort zu wechseln warfen sich John, Ronon und Cameron bäuchlings auf den Boden und erwiderten aus ihren P90 das Feuer. Ronon schien sofort entschieden zu haben, dass sein Revolver nicht genug Streuung erreichte und hatte ebenfalls zum irdischen Maschinengewehr gegriffen. Seltsam war, aber das fiel keinem der drei Soldaten sofort auf, dass sie alle in verschiedene Richtungen feuerten – weil der Angriff aus allen Richtungen zu kommen schien.
    „Wir sind eingekesselt“, schrie Cameron schließlich über das Zischen der Kugeln und Energiesalven über ihren Köpfen hinweg.
    „Nicht ganz. Aus meiner Sechs kommt nichts“, brüllte Ronon zurück.
    John Sheppard blickte zu Ronon hinüber, feuerte aber gleichzeitig kurve Salven weiter voraus. Mit etwas Glück würde er so einen der Angreifer treffen. Ronon schien recht zu haben. Aus der Richtung, in die die Füße des Satedanders zeigten, kam kein Feindfeuer. Soeben schlug nur wenige Meter vor Cameron ein größeres Geschütz in den Boden. Die Druckwelle hob alle drei vom Grund und wirbelte John und Ronon herum. Stumm nahm das Trio dies zum Anlass, die Flucht zu ergreifen. John schätzte, dass mindestens ein Dutzend Männer auf sie zielte. Sie hatten keine Chance, weshalb sie ihr Glück im Rückzug suchen mussten. So schnell es ging rannten John, Cameron und Ronon von ihrem Lagerplatz weg, wieder in die Wälder hinein. Wieder knallte es und schon nach einem Augenschlag sah John, dass der Feind eine Rauchgranate gezündet hatte. Er verlor Cameron und Ronon aus den Augen. Und er blutete.


  28. #97
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    Na dan erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinem 1000 Beitrag! Hoffendlich kommt recht bald wieder so ein guter dazu! Bin echt gespannt wie es weiter geht mit den dreien und was es genau mit den Jumpern auf sich hat!
    LG Heiko

  29. Danke sagten:


  30. #98
    Major Avatar von claudi70
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    Schön das es weiter geht.

    Daniel und Rodney kommen ja direkt mal gut miteinander klar. *gg*
    „Dann glaube ich, hast du das richtige Wort vorhin schon benutzt“, sagte Daniel triumphierend. „Die Zeile regelt die Hierarchie der Jumper untereinander.“
    „Aber bei welcher Funktion?“
    „Das, Rodney, werden wir herausfinden.“
    Na da bin ich ja auch mal gespannt, was das sein wird.

    Auf M2C-747 gehts ja heiß her. Und Hilfe wird so schnell auch nicht zu erwarten sein. Wenn die Hammond erst in zehn Tagen auf Atlantis erwartet wird.
    da müssen die drei ja noch ganz schön lange ausharren. Aber wird die Zeit für sie reichen? Was sind das für Leute, die hinter ihnen her sind?
    Wieder knallte es und schon nach einem Augenschlag sah John, dass der Feind eine Rauchgranate gezündet hatte. Er verlor Cameron und Ronon aus den Augen. Und er blutete.
    Oh man, das sieht alles gar nicht gut aus. Obwohl, wenn sie den Feind nicht mehr sehen können, dann werden sie auch von denen nicht gesehen.
    Aber wer weiß...ich hoffe, John ist nicht all zu schwer verletzt.

    Freue mich schon auf die Fortsetzung,
    LG

  31. Danke sagten:


  32. #99
    Ägypten-Fan Avatar von Valdan
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    Und wieder versüßt du mir unverhofft die Mittagspause - vielen Dank.

    Die Szene zwischen Daniel und Rodney gefällt mir sehr. Wie die beiden agieren und Daniel, als der sensiblere auch sofort merkt, was Sache ist, als der Name Grodin fällt. Toll gemacht.

    Und die Szenen auf dem Planeten geben einem sehr zu denken. Mal ganz abgesehen davon, dass Ronon sich das was eingefangen hat, was ihn, wie ich mit Unbehagen vermute, auf längere Sicht ausser Gefecht setzt. Auch dieser Angriff ist völlig undurchschaubar (zumindest für mich zu diesem Zeitpunkt)

    Bin gespannt, wie du das alles weiterführst.

    LG Val

    PS: Ich drücke dir alle Daumen, dass deine Hände wieder völlig in Ordnung kommen.
    "Der Mensch fürchtet die Zeit, doch die Zeit fürchtet die Pyramiden."
    arabisches Sprichwort

    ***


  33. Danke sagten:


  34. #100
    First Lieutenant Avatar von Creech
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    bin auch wieder dabei lese grade die kapitel Ich freu mich das du hier weiter machst
    The very young do not always do as they're told.

    Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.

    Curt Goetz, 17.11.1888 - 12.09.1960
    dt. Schriftsteller und Schauspieler
    Spoiler 
    meine Drabbels

    Short story
    Spoiler 
    Stand meiner Story (Heros in life)
    Spoiler 
    Titel: Heros in life

    Chapter 1: Vanished
    Chapter 2: Two suns
    Chapter 3: Hero
    Chapter 4: Scarecrow
    Chapter 5: Search, destroy and die
    Chapter 6: Revelation
    Chapter 7: Godsend
    Chapter 8: Friends
    Chapter 9: Transformation
    Chapter 10: At first light
    Chapter 11: Sanctuary
    Chapter 12: Downfall
    Chapter 13: Rise in work
    total completion 30%%


  35. Danke sagten:


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