Hallöchen! Jetzt wollte ich doch auch mal eine FF hier von mir posten.
Ich hoffe sie gefällt euch. Feedback ist immer willkommen!
Ich habe die FF jetzt mal in 3 Kapitel unterteilt. Ich werde das nächste Kapitel wahrscheinlich morgen und das dritte dann übermorgen posten.
Autor: Anne
Serie: SG-1
Staffel: 10
Spoiler: „Das Licht“, „Unendlichkeit“(“Unending“)
Rating: PG
Kategorie: Jack/Daniel Slash, AU
Inhalt: Was wäre passiert, wenn statt Landry Jack auf dem Schiff gewesen wäre?
Anmerkung: Als ich die letzte Episode von SG-1 gesehen habe, kam ich nicht um den Gedanken herum, was wohl passiert wäre, wenn immer noch Jack statt Landry der Leiter des SGC gewesen wäre und folglich mit auf dem Schiff gewesen wäre. Das Ende der FF kann man sehen wie man will. Denn wer die Episode kennt, weiß wie sie endet...
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„Sir, ich brauche einfach noch etwas mehr Zeit“, gestand Sam und sah ihren Vorgesetzten bittend an.
Jack zog die Augenbrauen hoch und entgegnete: „Schon gut, Carter. Versuchen Sie nur es nicht... allzu lang zu machen...“. Dabei verzog Jack leicht sein Gesicht. Die letzten Wochen auf diesem Schiff waren die Hölle für ihn gewesen. Er konnte Mitchell verstehen. Denn auch er wollte nicht ewig hier festsitzen.
Der General richtete sich jetzt aus seiner angelehnten Position auf und verließ dann den Raum, in dem Samantha Carter fast ihre ganze Zeit seit sie auf diesem Schiff waren, verbracht hatte.
Dann würde er eben schauen, was der Rest seines Teams machte.
***
„... Das Leben ist zu kurz“, hörte Jack Daniels Stimme durch die offene Tür seines Quartiers.
„Ich stimme dir zu“, vernahm er jetzt auch Valas Stimme.
War ja klar, dass Vala wieder einmal bei Daniel war. Wer weiß, womit sie ihn jetzt schon wieder belästigen würde.
„Hey Leute“, sprach Jack und trat durch die Tür des Quartiers. Vala stand vom Bett auf und Daniel stützte sich mit seinem linken Arm auf einem Regal ab. In der rechten hielt er seine Brille und strich sich gerade mit dem Handrücken über die Augen.
Vala schaute entgeistert zu Jack.
„Hey Jack“, entgegnete Daniel erleichtert über Jacks Gegenwart und setzte wieder seine Brille auf.
„General“, sagte Vala und lächelte leicht genervt.
„Störe ich euch gerade bei irgendetwas?“, fragte Jack und blickte zwischen den Beiden hin und her.
„Eigentlich...“, begann Vala, wurde aber durch Daniel unterbrochen. „Nein. Im Gegenteil, Vala wollte sowie so gerade gehen“, erklärte Daniel. Er war froh, dass Jack ihn vor weiteren Unannehmlichkeiten mit Vala gerettet hatte. Wer weiß, was ihr als nächstes eingefallen wäre. Die Sache mit dem Negligé und den Handschellen war schon schlimm genug gewesen.
Valas Blick versteinerte sich und sie hob ihr Kinn an. Sie wusste genau, wann sie unerwünscht war. „Daniel, General“, sprach sie mit einem Nicken zu den jeweils anderen Personen und verließ dann das Zimmer.
Als Daniel und Jack schließlich allein waren, atmete Daniel hörbar aus. „Danke“, murmelte der Wissenschaftler.
„Wofür?“, wollte Jack jetzt dennoch wissen.
„Dafür, dass du mich gerettet hast“, erklärte Daniel, „Wer weiß, was ihr alles eingefallen wäre. Denn immerhin waren wir ja allein“.
„So schlimm?“, fragte Jack und setzte sich jetzt auf die Stelle des Bettes, wo Vala vorher gesessen hatte. Er sah Daniel fragend an.
„Schlimmer“, entgegnete Daniel mit einem Seufzen und setzte sich auf den Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand.
Als Jack ihn erwartungsvoll ansah, erklärte der jüngere Mann: „Sie stand gestern Abend leicht bekleidet mit ein Paar Handschellen vor meiner Tür“.
Dieses Biest, dachte Jack und zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Oh“, sagte er. Er hätte wissen müssen, dass diese Frau keine Gelegenheit auslässt!
„Ja, genau“, meinte Daniel und lehnte sich zurück.
„Und?“, wollte Jack jetzt aber doch wissen.
„Wie meinst du das? Ich meine, denkst du wirklich, dass ich jemals etwas mit Vala anfangen könnte!?“, fragte Daniel leicht entgeistert. Wie konnte Jack nur so etwas von ihm denken?
„Nein, aber mit den Handschellen?!“, entgegnete Jack flapsig.
Daniel sah seinen Freund entgeistert an. Wann würde Jack endlich mal ernst bleiben!? Und vor allem, was wollte er hier? Es war schon ein paar Monate her, dass Jack von allein eine Konversation mit Daniel gesucht hatte. Warum war er also jetzt hier?
Jack erkannt, dass sein Spruch nicht ganz der beste gewesen war, obwohl ihn die Antwort schon sehr interessiert hätte, und lenkte dann ein: „Natürlich nicht, Daniel. Aber ich vertraue ihr in dieser Hinsicht nicht so ganz“.
„Ach, und du denkst, dass ich mich nicht hätte allein wehren können?! Dein Vertrauen in meine Fähigkeiten mich selbst zu verteidigen ehrt mich wirklich, Jack“, sprach Daniel sarkastisch.
„Du weißt ganz genau wie ich das meinte, Daniel“, verteidigte sich Jack, „Mir ist durchaus bewusst, dass du in der Lage bist dich selbst zu verteidigen. Sonst hättest du es vermutlich nicht so lange bei SG-1 ausgehalten! Allerdings ist Vala.... eine Frau, die sehr gern mit ihren Reizen spielt und.... ach verdammt, Daniel, ich bin in solchen Sachen nicht gut. Alles was ich sagen wollte ist – du bist am Ende auch nur ein Mann!“
Daniel wusste im ersten Moment nicht, was er darauf erwidern sollte. Warum musste Jack immer mit solchen Diskussionen anfangen!? „Mal davon abgesehen, dass sie nicht mein Typ ist“, versuchte Daniel zu erklären und hoffte, dass Jack es damit auf sich beruhen lassen würde. Denn er hatte keine Lust Jack sein Liebesleben erklären zu müssen.
Was Jack aber natürlich nicht tat.
„Ich bitte dich Daniel, so hässlich ist sie ja nun auch wieder nicht. Sie ist schlank, hat ein nettes Gesicht und ihre Oberweite ist auch nicht zu verachten“, begann Jack.
„Ich kann nicht glauben, dass wir diese Diskussion führen...“, sagte Daniel. War das der Grund, warum Jack ihn besucht hatte? Ihm war langweilig und er brauchte jemanden für eine Diskussion?
„Jeder normale Mann würde sich freuen, wenn sie mit ihm flirten würde“, sprach Jack weiter. Er wusste, dass er sich wieder einmal ganz nah an der Klippe bewegte, aber er wollte wissen, wie es wirklich in Daniel aussah und was er von Frauen wie Vala hielt.
Als Daniel nichts darauf erwiderte, sondern Jack einfach nur ansah, wurde Jack etwas bewusst. Was wenn...?
„Du stehst doch auf Frauen?“, fragte er auch schon, bevor er richtig über diese Frage nachgedacht hatte.
Doch bevor Daniel die Gelegenheit hatte zu antworten, ertönte das piepende Geräusch, welches das Klopfen an seiner Tür darstellen sollte.
Daniel war noch nie froher gewesen, dass ihn jemand besuchen wollte. „Herein!“, rief er und stand auf. Warum interessierte Jack sich so plötzlich für sein Privatleben?
Teal’c trat ein und sagte: „Daniel Jackson, O’Neill, es ist Zeit für unser gemeinsames Abendessen“.
„Ich habe Hunger“, erklärte Daniel und flüchtete aus seinem Zimmer.
Teal’c sah den General fragend an. „Ist etwas nicht in Ordnung mit Daniel Jackson?“, wollte er wissen.
„Ich bin mir nicht sicher Teal’c“, antwortete Jack und trat ebenfalls an dem Jaffa vorbei. Teal’c wusste zwar nicht, worum es ging, aber es schien ihm, als hätte er seine beiden Freunde gerade bei einem wichtigen Gespräch unterbrochen. Er hoffte, dass die Beiden sich früher oder später noch einmal aussprechen würden.
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Daniel hatte gar nicht schnell genug aus seinem Zimmer flüchten können. Die Frage von Jack hatte ihn doch ganz schön aus der Bahn geworfen. Zum Glück hatte Teal’c wieder einmal sein perfektes Timing bewiesen. Nicht auszudenken, was sonst passiert wäre, was er selbst sonst gesagt hätte. Denn er hasste es Jack anzulügen.
Daniel blieb stehen und atmete tief ein und aus. Jack durfte nie erfahren, dass er... . Verdammt, selbst in seinen Gedanken konnte er es nicht aussprechen, weil er Angst hatte, es könnte jemand irgendwie erfahren.
Bis jetzt hatte Daniel nach außen hin auch noch nie den kleinsten Zweifel erweckt, dass er nicht heterosexuell sein könnte. Klar, er war Vala gegenüber abweisend, aber das war nun einmal Vala! Davor hatte er etliche Beziehungen mit Frauen gehabt, er war sogar verheiratet gewesen. Wie könnte er da nicht auf Frauen stehen!? Wie konnte Jack da nur etwas anderes von ihm denken!? Vielleicht hat er gar nicht so sehr über diese Frage nachgedacht und er wollte nur noch mal eine Bestätigung haben, waren Daniels Gedanken. Es war ja auch so, Daniel stand auf Frauen, nur eben nicht mehr vorrangig. Seit ein paar Jahren. Seit Jack ihn von seinem Balkon gerettet hatte. Damals war ihm klar geworden, wie viel ihm sein Freund wirklich bedeutete und das seine Gefühle für ihn nicht mehr nur auf freundschaftlicher Ebene beruhten.
Das war jetzt sechs Jahre her. Sechs ganze Jahre, in denen er mit ansehen musste, wie sich sein bester Freund immer mehr von ihm distanzierte und sich statt dessen lieber an Sam annäherte. Das schmerzte ihn noch immer. Er wusste nicht, wie nah sie sich jemals gekommen waren, aber allein die Tatsache, dass er sich so etwas vorstellen konnte, durchfuhr sein Herz mit einem stechenden Schmerz.
All die Abweisungen von Jack hatten ihn dazu getrieben, sich seine Erfüllung woanders zu suchen. Frauen waren für ihn nicht mehr interessant. Immer öfter hatte er Etablissements mit hauptsächlich männlichem Fokus besucht. Und jedes Mal hatte er sich vorgestellt, wie es wohl mit Jack sein würde.
Von daher war er jetzt mehr als überrascht gewesen, dass Jack sich so plötzlich für sein Privatleben interessierte. Denn schon seit ein paar Jahren hatte er ihn nicht mehr zu sich nach Hause auf ein Schachspiel eingeladen. Überhaupt war er nur noch zu Partys bei Jack zu Hause. Dann, wenn auch alle Anderen eingeladen waren.
Daniel seufzte. Wie sehr vermisste er die Zeit, als er mit Jack noch über alles reden konnte.
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Das Abendessen verlief sehr ruhig. Sam erklärte erneut, dass sie einfach noch etwas mehr Zeit brauchte um eine Lösung zu finden und Vala beschwerte sich wieder darüber, wie langweilig es doch auf diesem Schiff war.
Jack hingegen musste die ganze Zeit an sein Gespräch mit Daniel denken. Warum war der Archäologe so schnell geflüchtet? Und warum hielt er mit Allen Augenkontakt, wenn er sich unterhielt, außer mit ihm? Hatte Jack irgendetwas gesagt, was Daniel wieder einmal völlig falsch verstanden hatte? In Gedanken ging Jack noch einmal alles durch. Zuerst hatten sie über Vala geredet und wie schwer sie es Daniel doch machte. Jack hatte nur gesagt, dass Vala attraktiv sei und man als Mann ihren Reizen ausgeliefert sei. Da Daniel dazu nichts gesagt hatte, hatte Jack die völlig absurde Frage gestellt, ob Daniel denn überhaupt auf Frauen stehen würde.
Sollte es das sein? Deswegen war Daniel so komisch? Aber warum? Jack war bewusst, dass Daniel auf Frauen stand, immerhin war er verheiratet gewesen. Und außerdem ist ihm diese Frage doch nur so rausgerutscht.
„Sir?“, drang die Stimme von Carter zu ihm durch.
Verdammt, er hatte schon wieder nicht zugehört.
„Wollen Sie noch etwas Brot?“, fragte Sam mit einem Lächeln.
Jack holte sein Gedanke in das Hier und Jetzt zurück und antwortete: „Ja, danke, Carter“, und nahm ihr den Brotkorb mit einem kleinen Lächeln aus der Hand.
Daniel beobachtete die Interaktion zwischen den Beiden aus dem Augenwinkel. Schon wieder durchdrang ihn diese Welle von Unwohlsein. Er schluckte den Bissen in seinem Mund herunter. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich bin müde“, sprach Daniel und stand von seinem Stuhl auf.
Jack beobachtete Daniel skeptisch. Irgendetwas war los mit dem jüngeren Mann, er wusste nur noch nicht was.
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