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Thema: Bildungsstreik 2009

  1. #1
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Standard Bildungsstreik 2009

    Moin Moin.
    Möchte mal wissen, wer von euch sich an den Aktionen der Streikwoche für eine bessere Bildung in Deutschland beteiligt hat und wie ihr zu den Forderungen steht.

    Soweit ich das mitbekommen habe, sind die Hauptforderungen immer wieder gewesen:

    - Abschaffung Bachelor-/Masterstudiengänge
    - Abitur erst nach 13 statt 12 Jahren
    - kleinere Klassen und mehr Lehrer


    Haupt ihr dafür mitdemonstriert?
    Ich persönlich stehe dem ein wenig skeptisch gegenüber.
    Das Bachelor-/Mastersystem ist nicht schlecht und auch nicht mehr wieder abzuschaffen, wenn man in Europa konkurieren will.
    Es gilt nur, es noch mal gründlich zu überarbeiten und die Verschulung wieder aufzulösen. Studieren heißt, sich eine meinung zu bilden, sich Wissen vor allem durch Selbststudium anzueignen. Nicht Frontalunterricht, wie in der Schule und am Ende eines Semsters ein Batzen Klausuren, als hätte man die Zeit des Abiturs, nur dauerhaft 3 Jahre lang.

    Das Abitur nach 12 Jahren befürworte ich. Wir deutsche sind mit dem Schulabschluss relativ spät dran. 13 Jahre und ein Abgang mit 19/20 sind im EU-Vergleich recht viel.
    Man muss nur den Lehrplan entsprechend zurechtstückeln und nicht versuchen das komplette 13. Jahr in die 8. und 9. Klasse zu packen.

    In Sachsen und Thüringen funktioniert das schon seit dem 2. Weltkrieg und wo steht Sachsen laut Pisa-Studie? An forderster Stelle.
    Also dümmer kann man mit einem 12-Jahre-Abi ja nicht sein. Aber bitte liebe westdeutschen Kollegen. Kürzt eure Lehrpläne. Nicht jeder braucht Physik im Detail und nicht jeder Litaratur-Interpretation zum Abwinken. Allerdings dürfen Fächer wie Musik, Sport und Religion darunter nicht leiden.

    Naja und zu den kleinen Klassen und wenig Lehrern nur ein Wort: Richtig!.
    Da kann man nix gegen sagen wir müssen mehr Lehrer einstellen. Das Problem ist nur: Es gibt kaum qualifizierte Lehrer. Stellen sind genug da.

    Wie steht ihr zum Bildungsstreik und dem Bildungssystem in Deutschland?

  2. #2
    Troublemaker Avatar von iolanda
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    Der "Streik" hier war ein verdammt schlechter Witz und für viel zu viele Schüler einfach nur der Grund um mal blau zu machen.

    In Sachsen und Thüringen funktioniert das schon seit dem 2. Weltkrieg und wo steht Sachsen laut Pisa-Studie? An forderster Stelle.
    Also dümmer kann man mit einem 12-Jahre-Abi ja nicht sein.
    *hust*

    Die Pisa-Studie überprüft 15-Jährige, von denen hat keiner Abitur, und deswegen sagt die auch nichts darüber aus ob G8(OST) oder G9 besser ist. Im Allgemeinen beschweren sich die Universitäten, dass die Abiturienten zuwenig können, deswegen bin ich eher mal für G9, oder G8,5 wie wir es hier haben.

    Was mich an dem Streik am Mittwoch besonders geärgert hat war die Unreflektiertheit, mit der da Phrasen gedroschen wurde. In einem Bundesland ohne Studiengebühren gegen solche zu wettern ist ebenso doof wie gegen G8 zu sein, wenn es keinerlei Pläne gibt, dieses hier flächendeckend einzuführen. Eine Besinnung auf die brennenderen Themen wäre glaubhafter gewesen.

    Ausserdem habe ich nicht verstanden, warum man mit Trommeln und Trillerpfeiffen IN DIE SCHULEN gekommen ist. Hallo? Wir wissen schon, dass sich etwas ändern muss. Das Ganze kam hat mich mehr an einen Abisturm erinnert als an eine Demonstration, geschweige denn einen STREIK.

    Was wir erst mal brauchen sind kleinere Klassen, mehr Lehrer und eine bessere Austattung und eine sorgfältige, grundsätzliche Überarbeitung des kompletten Schulsystems, aber ich habe nicht gesehen, wie dieser tolle Streik dazu beitragen sollte.

  3. #3
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Zitat Zitat von iolanda Beitrag anzeigen
    Die Pisa-Studie überprüft 15-Jährige, von denen hat keiner Abitur, und deswegen sagt die auch nichts darüber aus ob G8(OST) oder G9 besser ist.
    Mir ging es nur darum, zu zeigen, dass die 12-Jahre-Variante nicht schlechter ist als die 13-Jahre-Variante. In die Pisa-Studie fließen auch nicht ausschließlich die Ergebnisse aus den Tests der Schüler mit ein. Bewertet werden auch Schul- und Lehrformen, wie die sächsische Mittelschule, die keine direkte Unterscheidung von Haupt- und Realschule kennt.
    Vielleicht hast du ja recht, 15-jährige sind vielleicht dafür zum Vergleich nicht ganz geeignet. Die nächste Studie dann schon eher, denn in den Klassen 8 und 9 tritt bei Ländern, die auf 12-Jahre umstellen mussten, derzeit eine sehr hohe Belastung auf, weil diese Klassen eine Unmenge an zusätzlichen Stoff zu bewerkstelligen haben.
    Wenn ich da an meine 8. Klasse in Sachsen denke, wo 7 Unterrichtsstunden am Tag auch das maximale waren und mir dann heutige Stundenpläne aus Brandenburg oder B-W anschaue, wo die Schüler teilweise 9 oder sogar 10 Stunden haben und dann noch fast schon vorausgesetzt wird, dass Nachhilfeunterricht standardmäßig genommen wird, dann frage ich mich doch wirklich, ob man den Lehrplan nicht doch straffen sollte.

    Zitat Zitat von iolanda Beitrag anzeigen
    Im Allgemeinen beschweren sich die Universitäten, dass die Abiturienten zuwenig können, deswegen bin ich eher mal für G9, oder G8,5 wie wir es hier haben.
    Jep, dem ist so. Hat aber nix mit G8 oder G9 zu tun. Das sächsische Abitur, um mal bei dem Beispiel zu bleiben, ist in ganz Deutschland gerne gesehen, weil es für Qualität steht. Ich weiß nicht mehr welches Bundesland es war, ich glaube aber B-W. In dem konnte man bis vor kurzem noch Religion und Gemeinschaftskunde als Leistungsfach wählen und benötigte lediglich Deutsch oder Mathe als 3. oder 4. Grundkurs. Das ist ja schon fast nicht mehr normal.

    Das 12-Jahre-Abi wurde im Osten übrigens nach der Wende ja nach und nach abgeschafft, hatten jetzt zum Schluss ja nur noch Sachsen und Thüringen.
    In Mecklenburg-Vorpommern, wo es seit 2001 das 13. Jahr gab, wurde es zum Beispiel mehr zur Wiederholung eingesetzt. Also quasi ein 13. Jahr zur Abi-Vorbereitung. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt war es ähnlich.
    Da hat es auch nicht so die Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung für untere Klassenstufen, wie im Westen.
    Ich verstehe daher partout nicht, warum man Schüler mit teilweise wirklich Schwachsinn gängeln muss, obwohl der Stoff nicht zwingend notwendig ist.

    Aber das sind schon wieder Grundsatzdiskussionen. Mir fehlen in unserem Bildungssystem z.B. handfeste Dinge. Ich zumindest habe in der Schule nicht gelernt, wie eine Steuererklärung aufgebaut ist, wie das Steuersystem überhaupt aussieht, wie man sein Studium finanzieren könnte, welche Versicherungen man haben sollte. Alles Dinge, für die man das Newtonsche Gesetz oder die Abläufe in den Ribosomen bei der Translation ruhig etwas kürzer fassen könnte. Selbst ein Kochkurs hätte dem ein oder anderen sicher gut getan. Die Schule in der heutigen Form vermittelt vielleicht keinen Unsinn, kehrt aber wirklich konkret für den Schüler relevante Dinge gern unter den Tisch.
    Vereinzelt findet man glücklicherweise noch Fächer, wie Hauswirtschaft. So was sollte Standard sein. Ansonsten sehe ich auch keine Notwendigkeit, warum jeder Schüler gezwungen wird, Themen aus der Musik oder auch Literatur lernen zu müssen.
    Geändert von The King (20.06.2009 um 09:59 Uhr)

  4. #4
    Freak of Sci-Fi Avatar von migrator
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    Zitat Zitat von The King Beitrag anzeigen

    - Abschaffung Bachelor-/Masterstudiengänge
    - Abitur erst nach 13 statt 12 Jahren
    - kleinere Klassen und mehr Lehrer


    Das Bachelor-/Mastersystem ist nicht schlecht und auch nicht mehr wieder abzuschaffen, wenn man in Europa konkurieren will.
    Es gilt nur, es noch mal gründlich zu überarbeiten und die Verschulung wieder aufzulösen. Studieren heißt, sich eine meinung zu bilden, sich Wissen vor allem durch Selbststudium anzueignen. Nicht Frontalunterricht, wie in der Schule und am Ende eines Semsters ein Batzen Klausuren, als hätte man die Zeit des Abiturs, nur dauerhaft 3 Jahre lang.
    Die Umstellung ist ein Witz. Es geht doch nicht nur um die Verschulung, es geht darum dass man Vergleichbarkeit der Abschlüsse herstellen will, diese aber unterschiedliche Niveaus im inhaltlichen Bereich besitzen.

    Ein Beispiel von unserer Uni:
    Ich studiere Wirtschaftspädagogik auf Diplom (gottseidank). Die Leute die den Bachelorstudiengang dafür erwischt haben tun mir leid. Nicht nur haben die die ersten 4 Semester des Bachelor-Studiums komplett mit den VWLern zusammen (was für Lehrer eigentlich unsinnig ist; wofür braucht ein Lehrer Ökonometrie oder all die komplizierten 2er Scheine (Mathe2, Statistik2 etc.pp.) Dies hat früher im Diplom niemand machen müssen der die direkte Schiene für das Lehramt (Wipäd 2) gewählt hat. ((Es gab noch Wipäd 1, mit mehr Wiwi-Scheinen, aber das konnte man selbst wählen)) )

    So nachdem man sich also im Bachelor-Studium abmüht mit hochkomplexen VWL-Fächern die einem nichts bringen, bekommt man dann nach 6 Semestern seinen Bachelorabschluss. Da meine Uni im Wiwi-Bereich extrem mathelastig und formal ist, sind die Noten in der Regel zwischen 2 und 3. Und da ist man ein guter Student (Natürlich gibts auch Freaks die nen 1er Abschluss machen, aber die werden nicht Lehrer wenn die im Abschlusszeugnis in VWL-Studium eine 1 haben ).


    So jetzt kommt die ganze Problematik. Um in den konsekutiven Master-Wipäd Studiengang hinein zu gelangen, muss man sich bewerben. (In der eigenen Uni wohlgemerkt )
    Durch die Bologna-Reform sind Bachelor-Abschlüsse der Berufsakademie und Fachhochschule bei der Bewerbung gleichwertig mit den Uni-Abschlüssen, d.h. ein Uni-Absolvent konkurriert mit den Absolventen der anderen "Hochschulen" um einen Masterstudiengangsplatz. Und genau hier ist der Haken.

    Meine Freundin studiert an der Berufsakademie (ich nenn das eher Ausbildung ) und mein bester Freund an der FH . Im Vergleich zum Niveau der Vorlesungen an der Uni ist das was die machen ganz ehrlich ein Witz. Die Anforderungen bewegen sich auf einem sehr niedrigen Niveau wodurch natürlich die Chance einen sehr guten Abschluss zu bekommen sehr viel besser stehen(Allein die Mikroökonomik-Vorlesung ist fast schon eine Beleidigung für den Begriff "Vorlesung")
    Dies sieht man schon an den Aussiebquoten an der Uni welche ein Indiz für das Niveau dafür sind; insbesondere da diese auch im Hauptstudium weiterhin sehr hoch sind)

    Diese Woche habe ich mich mit Freunden, welche im Wipäd-Fachbereich arbeiten unterhalten. (Ich arbeite im Wiwi-Fachbereich, aber mein Büro ist grad neben den Leuten). Die haben begonnen die Plätze zu verteilen. Es kam raus, dass die Leute von unserer Uni (maximal ist die schlechteste Note im Abschluss die man haben darf 3,0) abgelehnt haben, aber Leute von BA angenommen wurden
    Das ist so schreiend ungerecht, dass einem die Galle hochkommt. Da ich den Anspruch zwischen BA und Uni aus eigener Erfahrung vergleichen kann habe ich die Leute erst einmal gefragt ob die verrückt sind. Die meinten lediglich, dass dies den Regularien entspricht und sie im Prinzip nichts machen können. Aus diesem Grund rechnen sie selbst damit, dass in Zukunft, wenn sich das weiter rumspricht, im Bachelor keiner mehr Wipäd studieren will (unattraktiv) und die Bewerbungen für den Master vermehrt BA und FH werden könnten. Klasse Bologna-Aktion.

    Aber das ist ja noch gar nicht die komplette Auswirkung. Vielmehr wird derjenige der Handelslehrer (Abschluss Wipäd) werden will, mit seinem Bachelor nichts anfangen können. Um Lehrer zu werden muss man den Master machen.
    Da man jetzt erkennt wie problematisch das mit dem Bachelor an der Uni und die Vergleichbarkeit mit Berufsakademie und FH ist, ist der Anreiz an die Uni zu gehen noch weiter unterminiert, da die Chance einen Masterplatz zu erhalten viel größer ist wenn man von Berufsakadmie oder FH mit guten Noten kommt. (die auch viel einfacher zu erreichen sind; eine sehr gute VWL-Studentin wohnt unweiht von mir. Ihr Vater unterrichtet an der FH im Wiwi-Fachbereich die für Studenten harten Fächer wie "Operations Research" und Statistik. Als sie für Ökonometrie (Uni Fach) gelernt hat, hat ihr Vater nur gesagt, dass seine Studenten bei dem Anspruch wohl sehr schnell die weiße Flagge hießen würden)

    Es geht mir nicht darum Berufsakademie oder FH schlechtzureden (auch wenn es vielleicht so rauskommt), mir geht es darum dass mich diese Gleichstellung mega ankotzt. Die Abschlüsse werden nicht vergleichbar nur weil man die gleiche Anzahl an ECTS-Punkten hat und den gleichen Abschlussnamen. Wenn man vergleichen will, muß man auch das Niveau und die Menge vergleichen. Aber daran denkt keiner


    Aber dieser ganze Witz mit Bologna ist doch noch gar nicht fertig. Es gibt da nämlich noch diese famosen ECTS-Punkte, die eine Vergleichbarkeit in Europa ebenfalls ermöglichen sollen. Wenn man nun eine Vorlesungen "Economics" bei uns z.B. 8 Credits bekommt, und gleich viele irgendwo in Rumänien, deren Niveau aber vermutlich unterhalb von dem an deutschen Unis ist, ist die Attraktivität für Studenten die hier in D einen harten Prof in diesem Fach haben groß ins Ausland zu gehen.
    Um diesem einen Riegel vorzuschieben haben die Profs dasselbe Regularium wie in den Diplom-Abschlüssen eingeführt. Bevor man darüber nachdenkt ins Ausland zu gehen um dort Vorlesungen zu besuchen und sich diese dann anzurechnen muß man den Professor fragen, ob er dies einem auch anrechnet!
    Somit beißt sich der Fuchs in den Schwanz. Keine Anrechnung idR, somit keine Vergleichbarkeit somit EPIC FAIL for Bologna.

    Zitat Zitat von The King Beitrag anzeigen
    Das Abitur nach 12 Jahren befürworte ich. Wir deutsche sind mit dem Schulabschluss relativ spät dran. 13 Jahre und ein Abgang mit 19/20 sind im EU-Vergleich recht viel.
    Man muss nur den Lehrplan entsprechend zurechtstückeln und nicht versuchen das komplette 13. Jahr in die 8. und 9. Klasse zu packen.

    In Sachsen und Thüringen funktioniert das schon seit dem 2. Weltkrieg und wo steht Sachsen laut Pisa-Studie? An forderster Stelle.
    Mein Professor hat zu diesem ganzen PISA mal gesagt:
    "Die Entwicklung von PISA 2000 zu den ganzen Nachfolgern zeigt dass Deutschland anscheinend sich verbessert hat. Könnte es vielleicht nicht daran liegen, dass wir Jahrzehnten nicht an solchen Verfahren teilgenommen (TIMMS in den 90ern interessierte keine Sau außer Experten) haben, und jetzt nachdem wir wissen wie solche Aufgaben aussehen, diese üben und dadurch besser darstehen?"
    Er hat einen Punkt und zwar, dass Lehrer nun durchaus solche Aufgabenstellungen besitzen und, nachdem man für den Allgemeinen Zweig die Bildungsstandards implementieren will, auch öfters solche Kontrollen besitzt. Das Problem ist nun, dass die Gefahr besteht dass viele Lehrer nur noch "Teaching to the test" machen, sprich mit ihren Schülern soche Testaufgaben bis zum Erbrechen durchexerzieren bis die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie bei den Test ganz gut abschneiden. Ist das aber Bildung so wie man sie sich auf die Fahnen schreiben will?
    Zitat Zitat von The King Beitrag anzeigen
    Naja und zu den kleinen Klassen und wenig Lehrern nur ein Wort: Richtig!.
    Da kann man nix gegen sagen wir müssen mehr Lehrer einstellen. Das Problem ist nur: Es gibt kaum qualifizierte Lehrer. Stellen sind genug da.
    Kaum qualifizierte Lehrer? Fachlich müssen Gymnasiallehrer in Naturwissenschaften vieles von dem machen was ihre Kollegen die den reinen naturwissenschaftlichen Weg gehen; unabhängig davon ob sie es in der Schule brauchen. Für viele ist denn der Gang in die Wirtschaft attraktiver weil sie dort wesentlich mehr verdienen.
    Darüberhinaus sind fachlich die Lehrer sehr gut ausgebildet, es hakt aber teilweise daran dass zuwenig auf die didaktische Ebene geachtet wird. Aber da könnte man sehr schnell Abhilfe schaffen, wenn an den Unis vermehrt unterrichtspraktische Übungen als Pflichtfächer vorgegeben wären.
    Aber dass alleine ist doch auch nicht der Kern des Problems. Man erwartet von Lehrern dass die einen super Unterricht machen, die Schüler stark einbinden, sich selbst in den Hintergrund stellen und gleichzeitig das viele an Stoff in der kurzen Zeit durchbringen. Dann sollen sie gleichzeitig nicht nur Bildungsvermittler sondern auch noch Erziehungsperson sein. Hallo? Was soll ich denn noch alles machen, nur weil Mama und Papa sich nicht vernünftig um ihr Kind kümmern können? Weder bin ich Seelsorger noch bin ich der beste Freund der Schüler, sondern ich habe einen Bildungsauftrag und soll diesen so gut wie möglich durchführen. Das kann ich aber nicht, wenn ich viel zu große Klassen habe, mich als eigentliche Autoritätsperson gar nicht durchsetzen kann weil mir die Regularien die Hände binden und Mama und Papa bei vielen Kindern denken sie wissen mehr als der Lehrer selbst.
    Geändert von migrator (20.06.2009 um 10:13 Uhr)
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  5. #5
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Dann ist Bologna aber bei euch extrem beschissen umgesetzt.
    BA-Studenten an einer "normalen" Berufsakademie in Sachsen, Thüringen und B-W (mittlerweile heißt die glaube ich aber anders) bekommen den Bachelor nicht als akademischen Grad verliehen, sondern als Abschlussbezeichnung. Mit dieser ist man zwar theoretisch den FH-Absolventen gleichgestellt, hat es in der Regel aber schwer, einen Master an einer FH oder Uni zu beginnen.
    Das BA-Studium teilt sich ja in 50% Praxis und 50% Theorie, während sich ein Uni-Studium bei vielleicht 98% Theorie und die FH vielleicht bei ca. 80% bewegt.
    Kommt halt auf den konkreten Studiengang an.

    Jedenfalls muss man für einen Master gewisse Fächer aus einem Bachelorstudiengang nachweisen. Und das können viele BA-Studenten mangels Theoriezeit nicht. Also schafft es auch kaum jemand überhaupt an die Uni.
    Daher gehe ich mal davon aus dass du (migrator) eine BA aus einem anderen Bundesland meinst. Diese unterliegen sehr unterschiedlichen Ländergesetzen und stehen meist in Privater Trägerschaft. Ein Übertragen auf das Gesamtsystem in Deutschland ist daher kaum möglich. Es unterscheidet sich einfach zu sehr in den einzelnen Ländern. Wie gesagt, vielleicht ein spezifisches Problem in deinem Bundesland.
    Eigentlich schafft es ein BA-Student nicht oder nur selten an eine Uni.

    Bei der FH sieht das schon ganz anders aus.
    Die Studienanforderungen sind mittlerweile gerade in den Wirtschaftswissenschaften so ziemlich dieselben.
    In Umweltwissenschaften punktet die FH zum Beispiel mit vergleichsweise hohem Praxisbezug.
    Beides, sowohl Uni als auch FH haben Vorteile und wer sich für einen Studiengang einschreibt, der einem nix bringt, weil zu viel Sinnloses geleert wird, ist selber schuld, denn das Curriculum ist zu Beginn des Studiums bekannt und wird nicht mehr geändert.

  6. #6
    First Lieutenant Avatar von Gagan
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    @iolanda
    Der "Streik" hier war ein verdammt schlechter Witz und für viel zu viele Schüler einfach nur der Grund um mal blau zu machen.
    Ich gehe davon aus, dass du nicht mehr zur Schule gehst.
    Sonst wüsstest du was man den Schülern gedroht hat, wenn sie zum streiken gehen... Einfach mal blau machen war das schon mal gar nicht. Wenn man an einem Schultag unentschuldigt fehlt, dann gibt das einen Eintrag, mehr nicht.
    Wenn am beim Bildungsstreik nicht in der Schule war, dann darf man alle verpassten Stunden nachsitzen und mit seinen Eltern in der Schule antanzen-.-
    Diesen Vorwurf halte ich für absolut nicht gerechtfertigt.

    In einem Bundesland ohne Studiengebühren gegen solche zu wettern ist ebenso doof wie gegen G8 zu sein, wenn es keinerlei Pläne gibt, dieses hier flächendeckend einzuführen. Eine Besinnung auf die brennenderen Themen wäre glaubhafter gewesen.
    Weil es einen selbst nicht betrifft, kann es einem egal sein?
    Sry, aber das will ich nicht weiter kommentieren-.-

    Wir wissen schon, dass sich etwas ändern muss.
    Schön und gut, wenn man es weiß.
    Bringt aber nichts, wenn man es keinem erzählt!

    Was wir erst mal brauchen sind kleinere Klassen, mehr Lehrer und eine bessere Austattung und eine sorgfältige, grundsätzliche Überarbeitung des kompletten Schulsystems, aber ich habe nicht gesehen, wie dieser tolle Streik dazu beitragen sollte.
    Und ich sehe in einem demokratischen Land keine andere Möglichkeit für Schüler eben die von dir geforderten Punkte zu unterstützen.

    Die geäußerte Kritik scheint mir eher darauf zu beruhen, dass es eh alles nichts bringt.
    Wie sagt man so schön: Wenn alle so denken würden...
    Oder moderner gesagt:
    Ein demokratischer lebt von seinen politisch aktiven Bürgern.
    Geändert von Gagan (20.06.2009 um 16:26 Uhr)
    Tja, lesen solle man können.

    1x Gold bei I'm with stupid



  7. #7
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Zitat Zitat von Gagan Beitrag anzeigen
    Weil es einen selbst nicht betrifft, kann es einem egal sein?
    Sry, aber das will ich nicht weiter kommentieren-.-
    Nein, aber man muss nun wirklich in einem Studiengebührenfreien Land, wie Brandenburg nicht gegen die Studiengebühren demonstrieren, sondern regionale Schwerpunkte unterstützen. Hier wäre z.B. wichtig gewesen: Grundschulen zumindest in jedem 3. Dorf. Grundschüler haben teilweise eine dreiviertel Stunde Anfahrt zur Schule.
    Ich sehe daher nicht ein, warum hier gegen Studiengebühren protestiert wird, wenn sich das Land klar dagegen geäußert hat. In anderen Bundesländern mag das durchaus Priorität haben, keine Frage.

    Aber mal btw:
    Studiengebühren an sich sind nicht unsinnig. Allerdings nicht so, wie in vielen Bundesländern. Einige haben sie zwar, aber deutschlich beschränkt. So zahlen nur jene, die ihr Erststudium abgebrochen und ein neues begonnen haben. Das halte ich für absolut gerecht und als gute Alternative zu "Gar keine Studiengebühren". Das zwingt einen wenigstens dazu, sich über die Wahl des Studiengangs ordentlich ne Platte zu machen und nicht erst mal alles austesten zu wollen. Dafür müssen schließlich wieder die Steuerzahler zahlen und das hat auch nix mit Gerechtigkeit zu tun. Wer seine Studienrichtung wechseln will, weil ihm einfällt, dass es doch nicht das Richtige ist, soll auch dafür zahlen müssen.

  8. #8
    First Lieutenant Avatar von Gagan
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    Nein, aber man muss nun wirklich in einem Studiengebührenfreien Land, wie Brandenburg nicht gegen die Studiengebühren demonstrieren, sondern regionale Schwerpunkte unterstützen. Hier wäre z.B. wichtig gewesen: Grundschulen zumindest in jedem 3. Dorf. Grundschüler haben teilweise eine dreiviertel Stunde Anfahrt zur Schule.
    Ich sehe daher nicht ein, warum hier gegen Studiengebühren protestiert wird, wenn sich das Land klar dagegen geäußert hat. In anderen Bundesländern mag das durchaus Priorität haben, keine Frage.
    Du hast natürlich Recht, dass es lokale Unterschiede gibt und die Länder eben unterschiedliche Probleme haben, aber:

    Das war ein Bundesweiterbildungsstreik. Es ging, wie man entweiigen Prospekten entnehmen konnte/kann, gegen ein unfaires Bildungswesen zu protestieren und Bachelor und Master zu in Deutschland zu reformieren.
    Ich bin sicher, dass Schüler in Brandenburg auch teilweise gegen die von dir angesprochene Probleme Plakte gemalt haben.

    Man kann jedoch nicht behaupten, man hätte sich grundsätzlich auf lokale Probleme beschränken sollen. Das ist mE absolut sinnlos. Wenn man 2000 Forderungen hat, sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Es wurden viel eher grundsätzliche Ziele verfolgt, die ALLE etwas angehen. Ein unfaires Bildungssystem ist ein gesellschaftliches Problem.
    Es ging auch u.a. um mehr Einflussmögichketien für Studierende und auch Schüler. Vll wäre es ganz nett, wenn die jenigen die das System erleben auch mal sich drüber äußern dürfen?
    Man kann sagen, dass es auch andere Probleme gibt, aber wie gesagt, man sollte sich auf wesentliches einigen, weil es um elementare Dinge geht.
    Was bringt einem eine Schule bei der man in 10min da ist, wenn man keine Chance mit seinen Klassenkameraden mitzuhalten?

    Studiengebühren an sich sind nicht unsinnig. Allerdings nicht so, wie in vielen Bundesländern. Einige haben sie zwar, aber deutschlich beschränkt. So zahlen nur jene, die ihr Erststudium abgebrochen und ein neues begonnen haben. Das halte ich für absolut gerecht und als gute Alternative zu "Gar keine Studiengebühren". Das zwingt einen wenigstens dazu, sich über die Wahl des Studiengangs ordentlich ne Platte zu machen und nicht erst mal alles austesten zu wollen. Dafür müssen schließlich wieder die Steuerzahler zahlen und das hat auch nix mit Gerechtigkeit zu tun. Wer seine Studienrichtung wechseln will, weil ihm einfällt, dass es doch nicht das Richtige ist, soll auch dafür zahlen müssen.
    Ich versteh das Argument, dass die Leute nicht zahlen wollen, nur weil jemand sich nicht entscheiden kann.
    Bidlung ist jedoch keine Ware und sollte das auch nicht sein. Man sollte studieren dürfen was man will, auch ohne Hilfe der Eltern oder, dass man Nachteile gegenüber Mitstudierenden hat.

    Gut, man muss der Realität ins Auge sehen:
    Wir haben nicht genügend Geld für alles. Man kann nicht alles bezahlen und das sollte man auch nicht. Aber ich denke, man sollte versuchen einen Kompromis zu finden zwischen Prinzipien und Realität.
    Von daher finde ich z.B., dass jemand vll beim 2. bzw. 3. Wechsel seinen Studienfaches zahlen muss. Oder Langzeitstudierende, die mit über 30 noch studieren.
    Tja, lesen solle man können.

    1x Gold bei I'm with stupid



  9. #9
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Zitat Zitat von Gagan Beitrag anzeigen
    Gut, man muss der Realität ins Auge sehen:
    Wir haben nicht genügend Geld für alles. Man kann nicht alles bezahlen und das sollte man auch nicht. Aber ich denke, man sollte versuchen einen Kompromis zu finden zwischen Prinzipien und Realität.
    Von daher finde ich z.B., dass jemand vll beim 2. bzw. 3. Wechsel seinen Studienfaches zahlen muss. Oder Langzeitstudierende, die mit über 30 noch studieren.
    Naja, mir wäre eine "kostenfreie" (ist sie nicht wirklich, nur zahlt es jemand anders) Bildung auch lieb, aber ich kann die Argumente der Bildungsminister durchaus nachvollziehen. Es fehlt wirklich Geld und Studiengebühren helfen, die Löcher zu stopfen.
    Ich weiß halt nicht, ob bei Zahlungen erst beim 2. oder 3. Wechsel wirklich noch so viel zusammenkommt. Es sind einige Studenten, ja, aber das Gros schafft es doch im 1. oder 2. Anlauf, den Abschluss zu machen.

    Problem ist halt auch, dass Studiengebühren für den falschen Zweck verwendet werden. Ich bin durchaus bereit, meinem Semesterbeitrag noch 100 Euro zuzuschlagen, das wäre mir die Bildung schon wert. Allerdings MUSS das Geld dann auch mir was bringen. Ich zahle doch nicht irgendein Forschungsprojekt meiner FH, damit die nen neuen Titel ernten kann und dann hört man so was wie: "Oh mein Gott, wir haben ja kaum noch Geld für die Heizkosten".
    Wenn bei Ausfall eines Beamer auch möglichst schnell eine Ersatzbirne da wäre, und in der Bibliothek auch mal ein paar mehr Bücher einer für uns wichtigen Reihe stehen würden, so dass jeder eins abbekommt, dann finde ich das Geld gut investiert. Aber beim jetzigen Stand sehe ich es nicht ein.

    btw: Aber eins zahle ich sehr gerne. Mit 80 Euro aus dem Semesterbeitrag wird unser Semesterticket finaziert. Mit dem kann man sich ein halbes Jahr in ganz Brandenburg UND Berlin mit Bus und Bahn frei bewegen. Ich glaube der Preis ist unschlagbar. Hoch lebe der größte Verkehrsverbund Deutschlands
    Geändert von The King (23.06.2009 um 08:38 Uhr)

  10. #10
    Mod& Freiberufliche Wraith Queen Avatar von Amarra
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    Hier (Tübingen) wird auch immer fleissig demonstriert, vorallem von den Sprachinstituten. Das hat auch einen einfachen Grund: Es ist einfach zu voll!

    Ein Beispiel aus meinem Studienfach: Anglistik.

    In meinem Jahrgang wurden 200 studenten per NC zulassungsverfahren reingelassen UND wir mussten noch einen Test ablegen um weiter machen zu dürfen. Ist zwar auch ein BA. aber wir haben allein an unserer Uni schon drei Master studiengänge mit recht vielen plätzen, ist also nicht so schlimm. Jedenfalls ging es bis jetzt immer irgenwie, auch wenn man in den Hörsällen auf dem Boden sass, oder ähnliches.

    ABER; der Jahrgang der dieses Semester angefangen hat, hat keinen NC mehr, kann sich einfach so einschreiben und es gibt keinen Test mehr. Nun haben sich 701 Erstsemester eingeschrieben! Nur in Anglistik/Amerkianistik.... Allein die Anwesenheitslisten - alle Veranstaltungen sind Pflicht mit Anwesenheistkontrolle - die rumgehen sind so dick wie das Telefonbuch - und der Unterricht funktioniert auch nur vorausgesetzt, dass alle Studenten zur gleichen Zeit in den Raum passen, denn es gibt viele Pflichtkurse nur einmal. Ich hab dieses Semester versucht in 5 Kurse zu kommen die ich eigentlich hätte belegen müssen, hab es aber nur geschaft in einem einen Platz zu bekommen - alle anderen sind voll. Nun hab ich zwangsweise alle kurse aus dem Nebenfach für das nächste Semester vorgezogen und mach alle dieses Semester um nächstes platz für mein Hauptfach zu haben. Wie man bei dem Ganzen Chaos gute Noten beibehalten soll, ist mir allerdings schleierhaft.

    Und das, ist nur der Wasserstand in Anglistik. In meinem Nebenfach fehlt seid Jahren die Dritte Professorenstelle, was es eigentlich unmöglich macht alle Kurse die sie anbieten müssten auch zu geben. Deshalb müssen wir jetzt bei den Kulturhistorikern mit rein sitzten und eigentlich haben wir dort wirklich nicht viel zu suchen. Das is wie wenn man Internisten und Pathologen zusammen unterrichtet - ähnlichkeiten sind da, aber es ist wirklich nicht vergleichbar.

    Und Mit dem Arbeiten neben dem Studium Fang ich lieber mal gar nicht an. Unser allseits bekannter Mod Woodstock kann euch was das angeht ein lied singen, aber immer erst recht spät am Tag, wenn er nach 10 Studen Uni Tag und der Abendschicht bei seinem Job fertig ist, wirds schon mal Mitternacht bis er zuhause ist. Muss aber natürlich am nächsten Tag wieder um 8 an der Uni sein.

    Tübingen im Generellen ist sowieso nicht so gut aufgebaut: Parkplätze für studenten die mit dem Auto kommen gibt es nicht, der Nahverkehr ist bestenfalls sporadisch pünktlich - also unbrauchbar wenn man nicht zu spät kommen darf - der Campus ist überall über die Stadt verteilt, die Mensa ist zu klein für die 24.000 studenten, in der Bücherrei gibt es oft von vielen wichtigen Büchern nur ein Exemplar - das man sich dann mit allen anderen Studenten teilen darf, danke echt - die Ausrüstung ist alt, und die Lehrer haben kaum Zeit um irgendwas in den Sprechstunden zu besprechen. Ich hab das letzte mal 3 stunden gewartet und bin erst nicht dran gekommen, das brachte mir dan ne drei bei der Hausarbeit ein und die Bemerkung, dass ich das nächste mal vorher in die Sprechstunde kommen sollte.

    Dafür *ironischeruntertonabhier* haben wir Studenten durch unsere Gebühren einen Neuen Teppichboden für die Verwaltungsgebäude finanziert, ein paar neue Bücher für die Fachbücherreien in Medizin und Recht, Fairness halber auch ein Paar Bücher für die normale UB, die aber frühestens 2010 da sein werden, und hey, die Architekten die den neuen Uni umbau geplannt haben, haben wir auch nocht bezahlt.

    Geil.

    Muss ich erwähnen das der neubau Uns die Mensa, das Stundenten Clubhaus, und andere wichtige institutionen auf die gesammte bauzeit von 6 Jahren kostet?
    Administrative Postings meiner Person im Zuge meiner Betätigung auf Stargate-Project.de als Moderator sind in roter Schrift verfasst. Andersfarbige Postings sind als Bekundung meiner eigenen Meinung zu werten.


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    Bin auch der Meinung das manches iwie abstrakt wird. Es ist doch absurd, dass man hierzu keine Lösungen findet. Ich sehe, wie unsere Schule vollgepumpt wird, aber um an Unis neue größere Hörsäle zu bauen, fehlt das Geld.
    Das schlimmste ist für mich jedoch, dass man das gestiftete Chaos mit Hilfe von kapitalistischen Instrumenten versucht zu beheben. Ich bin kein Kommunist, aber, dass wir Bildung zu einer Ware verkommen lassen ist doch nicht mit unseren Werten vereinbar.
    Es heißt doch "Bildung für alle". Wieso gilt dieser Grundsatz nicht mehr? Nein, man will Unis privatisieren damit die dann ihre Gebühren iwann selbst bestimmen dürfen und wir dastehen als eine Gesellschaft geprägt von sozialen Unruhen, ausgehend von Menschen, die das System ausgespuckt oder erst gar nicht aufgenommen hat.

    Ich weiß, einige nennen das Schwarz-Malerei. Aber, dass in Berlin und Hamburg Autos brennen hat auch den Grund, dass manche bereit sind Gewalt auszuüben um wenigstens Aufmerksamkeit zu bekommen. Soziale Unruhen sollte man nicht heraufbeschwören, wie es Fr. Schwan getan hat, aber man sollte auch verstehen, dass sie eine Systemkritik sind. Vll können sich einige der Leute, die protestieren und Autos anzünden (will sie nicht in ein Topf werfen) nicht so gut ausdrücken, aber sie verbindet eines, nämlich, dass sie wissen, dass der eingegangene Weg nicht dazu führt, dass die Probleme sich lösen.

    Studiengebühren sind ein falscher Ansatz. Wie wäre es mit einer direkten Bildungssteuer? Damit jeder weiß, was dieses Geld bewirkt? Proteste wären dann viel effektiver, weil die Lager nicht "Parteien" sind, sondern die gesamte Gesellschaft. Es wäre eine offene Diskussion und jeder muss sich fragen, wie viel Wert ihm Bildung ist. Politiker haben die Verantwortung sich mit Dingen zu beschäftigen, die für Normalbürger zu komplex sind. Eine Bildungssteuer dürfte kaum allzu kompliziert sein.
    Tja, lesen solle man können.

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