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Thema: Bildungsstreik 2009

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  1. #1
    Troublemaker Avatar von iolanda
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    Der "Streik" hier war ein verdammt schlechter Witz und für viel zu viele Schüler einfach nur der Grund um mal blau zu machen.

    In Sachsen und Thüringen funktioniert das schon seit dem 2. Weltkrieg und wo steht Sachsen laut Pisa-Studie? An forderster Stelle.
    Also dümmer kann man mit einem 12-Jahre-Abi ja nicht sein.
    *hust*

    Die Pisa-Studie überprüft 15-Jährige, von denen hat keiner Abitur, und deswegen sagt die auch nichts darüber aus ob G8(OST) oder G9 besser ist. Im Allgemeinen beschweren sich die Universitäten, dass die Abiturienten zuwenig können, deswegen bin ich eher mal für G9, oder G8,5 wie wir es hier haben.

    Was mich an dem Streik am Mittwoch besonders geärgert hat war die Unreflektiertheit, mit der da Phrasen gedroschen wurde. In einem Bundesland ohne Studiengebühren gegen solche zu wettern ist ebenso doof wie gegen G8 zu sein, wenn es keinerlei Pläne gibt, dieses hier flächendeckend einzuführen. Eine Besinnung auf die brennenderen Themen wäre glaubhafter gewesen.

    Ausserdem habe ich nicht verstanden, warum man mit Trommeln und Trillerpfeiffen IN DIE SCHULEN gekommen ist. Hallo? Wir wissen schon, dass sich etwas ändern muss. Das Ganze kam hat mich mehr an einen Abisturm erinnert als an eine Demonstration, geschweige denn einen STREIK.

    Was wir erst mal brauchen sind kleinere Klassen, mehr Lehrer und eine bessere Austattung und eine sorgfältige, grundsätzliche Überarbeitung des kompletten Schulsystems, aber ich habe nicht gesehen, wie dieser tolle Streik dazu beitragen sollte.

  2. #2
    -- of Queens -- Avatar von The King
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    Zitat Zitat von iolanda Beitrag anzeigen
    Die Pisa-Studie überprüft 15-Jährige, von denen hat keiner Abitur, und deswegen sagt die auch nichts darüber aus ob G8(OST) oder G9 besser ist.
    Mir ging es nur darum, zu zeigen, dass die 12-Jahre-Variante nicht schlechter ist als die 13-Jahre-Variante. In die Pisa-Studie fließen auch nicht ausschließlich die Ergebnisse aus den Tests der Schüler mit ein. Bewertet werden auch Schul- und Lehrformen, wie die sächsische Mittelschule, die keine direkte Unterscheidung von Haupt- und Realschule kennt.
    Vielleicht hast du ja recht, 15-jährige sind vielleicht dafür zum Vergleich nicht ganz geeignet. Die nächste Studie dann schon eher, denn in den Klassen 8 und 9 tritt bei Ländern, die auf 12-Jahre umstellen mussten, derzeit eine sehr hohe Belastung auf, weil diese Klassen eine Unmenge an zusätzlichen Stoff zu bewerkstelligen haben.
    Wenn ich da an meine 8. Klasse in Sachsen denke, wo 7 Unterrichtsstunden am Tag auch das maximale waren und mir dann heutige Stundenpläne aus Brandenburg oder B-W anschaue, wo die Schüler teilweise 9 oder sogar 10 Stunden haben und dann noch fast schon vorausgesetzt wird, dass Nachhilfeunterricht standardmäßig genommen wird, dann frage ich mich doch wirklich, ob man den Lehrplan nicht doch straffen sollte.

    Zitat Zitat von iolanda Beitrag anzeigen
    Im Allgemeinen beschweren sich die Universitäten, dass die Abiturienten zuwenig können, deswegen bin ich eher mal für G9, oder G8,5 wie wir es hier haben.
    Jep, dem ist so. Hat aber nix mit G8 oder G9 zu tun. Das sächsische Abitur, um mal bei dem Beispiel zu bleiben, ist in ganz Deutschland gerne gesehen, weil es für Qualität steht. Ich weiß nicht mehr welches Bundesland es war, ich glaube aber B-W. In dem konnte man bis vor kurzem noch Religion und Gemeinschaftskunde als Leistungsfach wählen und benötigte lediglich Deutsch oder Mathe als 3. oder 4. Grundkurs. Das ist ja schon fast nicht mehr normal.

    Das 12-Jahre-Abi wurde im Osten übrigens nach der Wende ja nach und nach abgeschafft, hatten jetzt zum Schluss ja nur noch Sachsen und Thüringen.
    In Mecklenburg-Vorpommern, wo es seit 2001 das 13. Jahr gab, wurde es zum Beispiel mehr zur Wiederholung eingesetzt. Also quasi ein 13. Jahr zur Abi-Vorbereitung. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt war es ähnlich.
    Da hat es auch nicht so die Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung für untere Klassenstufen, wie im Westen.
    Ich verstehe daher partout nicht, warum man Schüler mit teilweise wirklich Schwachsinn gängeln muss, obwohl der Stoff nicht zwingend notwendig ist.

    Aber das sind schon wieder Grundsatzdiskussionen. Mir fehlen in unserem Bildungssystem z.B. handfeste Dinge. Ich zumindest habe in der Schule nicht gelernt, wie eine Steuererklärung aufgebaut ist, wie das Steuersystem überhaupt aussieht, wie man sein Studium finanzieren könnte, welche Versicherungen man haben sollte. Alles Dinge, für die man das Newtonsche Gesetz oder die Abläufe in den Ribosomen bei der Translation ruhig etwas kürzer fassen könnte. Selbst ein Kochkurs hätte dem ein oder anderen sicher gut getan. Die Schule in der heutigen Form vermittelt vielleicht keinen Unsinn, kehrt aber wirklich konkret für den Schüler relevante Dinge gern unter den Tisch.
    Vereinzelt findet man glücklicherweise noch Fächer, wie Hauswirtschaft. So was sollte Standard sein. Ansonsten sehe ich auch keine Notwendigkeit, warum jeder Schüler gezwungen wird, Themen aus der Musik oder auch Literatur lernen zu müssen.
    Geändert von The King (20.06.2009 um 09:59 Uhr)

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