@Colonel Maybourne: Wer weiß, wen er erstmal noch trifft, aber zunächst hat er andere Sorgen, als sich mit den zwei mächtigsten Systemlords anzulegen. Und nein, Toth wird sich nicht bei Apophis wegen Te'alc beschweren, da dieser zu diesem Zeitpunkt noch ein zu kleiner Systemlord ist, als dass sich Toth große Sorgen um ihn machen muss.
@Jack-ONeil: Danke für's Lob. Nein, Auswirkungen für Toth wird es erstmal nicht geben, man ist sich einig, dass Ra es verbockt hat. Ein Treffen zwischen Ra und Ptah wird es geben, nur nicht gleich, denn Toth muss sich schon mit seinen eigenen kleinen Problemen herumschlagen.
@Valdan: Vielen Dank, schön dass es dir gefallen hat. Mal sehen, ob du mit deiner Vermutung recht hast, ein Wiedersehen wird's garantiert geben.
@Terraner: Hast richtig erkannt, dass es jetzt ohne Mythenumsetzung weitergeht, hoffe dass es dir weiterhin gefallen wird.
@Aisling: Wie gesagt, Dienerin kommt schon wieder, irgendwann^^
@Santanico Pandemonium: Nicht allzu weit^^
Aber nun geht es weiter:
Kapitel 21 – Eine neue Chance
Ausgeruht und mich streckend betrat ich die Brücke der Cherunecht. Seschat und Dschehuti-Nefer waren bereits angekommen und erwarteten mich.
„Hey, der Austritt aus dem Hyperraum hat mich aufgeweckt. Wo sind wir?“
„Wir treten gleich in den Orbit Hermupolis‘ ein, einer meiner unbedeutenderen Planeten.“, meinte Seschat.
„Erzähl mir mehr!“
„Es war mal eine gigantische Industrie aktiv, doch die Naquadah-Reserven sind fast völlig erschöpft und daher leben nur noch ein paar tausend Menschen dort. Aus der guten alten Zeit sind aber noch drei alte Schiffswerften vorhanden.“
„Klingt gut… zumindest wenn diese in Betrieb wären…“
Plötzlich wurde das Schiff von einer Erschütterung durchgeschüttelt.
„Eintritt in die Atmosphäre, nehme Kurs auf eine Landeplattform in der größten Stadt.“, kommentierte Dschehuti-Nefer lapidar.
Ich blickte auf den Bildschirm und sah, dass der ganze kleine Planet extrem vernarbt aussah, als ob einst überall riesige Tagebau-Landschaften den Planeten überzogen hatten. Außerdem waren aus dem Orbit riesige Ruinenstädte erkennbar. Metropolen, die schon seit Jahrhunderten nicht mehr bewohnt wurden.
Nachdem die Cherunecht wieder die gewohnte Prozedere des Bebens und Quietschens abgeschlossen hatte, waren wir gelandet und machten uns auf den Weg zum mittlerweile gereinigten Ringtransporter (die Überreste der Ta’uri hatten wir mittlerweile in den Weltraum transportiert und ich hatte die Kristalle wieder um gestöpselt).
Seschat führte uns unter den Augen der begeisterten und doch etwas verwunderten Passanten zum prunkvollen, wenn auch etwas verfallenen Palast der Stadt.
Schließlich führte sie mich (Dschehuti-Nefer wollte, da wir nun in Sicherheit waren, einen Bummel durch die Stadt machen) zu einer Art, riesigem Speisesaal.
„So, was wollt ihr nun tun, Toth?“
„Keine Ahnung, vielleicht kehre ich zu Ptah zurück und helfe ihm bei seinen Plänen zur Rückeroberung von Ta’uri.“
„Ich bezweifle, dass er dafür eure Hilfe braucht, ihr könnt ja später zu ihm zurückkehren, dennoch solltet ihr euch erst mal um euren Planeten kümmern!“
„Äh, mein Planet?“
„Ich schenke euch hiermit Hermupolis! Ich besitze ja mehrere Welten und unter mir würde dieser stagnieren. Ihr braucht eine neue Heimat… und ich denke, ihr werdet diesen Planeten zum Zentrum eines neuen Imperiums im Imperium ausweiten können. Ich werde allerdings schon bald in mein Territorium zurückkehren und schauen, was die anderen im Rat der Systemlords in Sachen Ta’uri unternehmen wollen. Ich werde auf jeden Fall mit euch in Kontakt bleiben, doch… vielleicht sehen wir uns schon bald auf der Hassara-Station, wer weiß!“
„Wow, danke… danke für euer Vertrauen. Ich werde euch nicht enttäuschen!“
Wir verabschiedeten uns und eine Delegation begleitete sie zum Chaapa’ei. Hilfe, nun war ich von null auf hundert Systemlord geworden. Ich bezog sogleich mein Quartier und überlegte, was man als Systemlord so macht, schließlich hatte ich noch keine Ahnung davon.
Wie sich am Ende herausstellte, unterschied sich der Alltag nicht sonderlich groß von dem in Memphis (so viel mehr Einwohner hat dieser Felsbrocken ja auch nicht), sodass ich einige Tage mit der Rechtssprechung verplemperte, bis einer meiner Wesire erklärte, dass ich diesen zeitfressenden Job auch auf andere abdrücken konnte.
Gesagt getan, ich eilte sogleich in mein Gemach und ließ meine Gedanken schweifen, was ich als nächstes tun sollte: Ich brauchte ein Heer! Symbionten hatte ich schon, da Nut so freundlich war, in meinem Palast zu leben (was hat man auch als verdammt fettes Muttertier in einem Aquarium für eine Wahl…), aber ich musste die Tätowierungen von Seschats ehemaligen Truppen umschreiben überhaupt erst mal ein eigenes Wappen ausdenken, einen Primus bestimmen und eine Leibgarde inklusive passendem Helmdesign zusammenstellen.
„Diener!“, rief ich meinem namenlosen persönlichen Diener auf Hermupolis zu.
„Ja, Herr.“
„Geh zum obersten Wesir, sag ihm, dass er Plakate für eine Art Wettbewerb auf dem ganzen Planeten verteilen sollen. Die Teilnehmer sollen einen Helm für meine neue Garde entwerfen! Der Sieger soll sein halbes Körpergewicht in Gold ausgezahlt bekommen… es sollte aber ein Gewichtslimit bei der Teilnahme geben…“
„Verstanden, Herr!“, er wollte gerade los gehen, da rief ich ihm noch zu:
„Ach, wenn du unterwegs einen Jaffa mit dem Zeichen von Ptah siehst, der auf den Namen Dschehuti-Nefer hört, dann schick ihn bitte zu mir!“
„Ja, Herr!“
„Das war alles, du kannst gehen.“
Er verneigte sich und verschwand durch die Tür. Ich schaute mich noch einmal um: Inzwischen hatte ich diese Residenz von Seschat ein wenig um- dekoriert und es sah schon ganz heimelig aus.
Zufrieden grübelte ich über mein eigenes Wappen, um nach einigen Minuten an meiner Faulheit zu scheitern und stattdessen an eine ähnliche Situation nach dem Bau meiner Schule in Memphis zu denken.
Damals hatten mich einige Schüler darauf angesprochen, dass man meinen eigenen Namen nicht in Medu-Netscher schreiben konnte. Da mir eine Aneinanderreihung der Buchstaben zu langweilig schien, beauftragte ich sie, einen einzigartigen Buchstaben auszudenken: Das Ergebnis war ein Ibis. Ich malte dieses Symbol auf und überlegte, den Ibis ganz als Symbol zu nehmen. In diesem Moment klopfte es an der Tür.
„Ja?“
„Herr, ihr wolltet mich sprechen?“, Dschehuti-Nefer kam herein.
„Ah, ich habe euch schon erwartet. Setzt euch, setzt euch… So, was habt ihr nun vor, nachdem Ta’uri gefallen ist?“
„Keine Ahnung, vielleicht kehre ich wieder zu Ptah zurück, schließlich trage ich immer noch sein Mal.“
„Damit Ptah das nicht einmal zur Kenntnis nimmt und ihr irgendwann in einem sinnlosen Gefecht verheizt werdet? Ihr seid verdammt loyal, auch wenn das Opfern für einen sowieso unsterblichen Gott ziemlich unsinnig ist. Jedenfalls schätze ich das, außerdem sah ich bei unserer Flucht dass ihr mit dem Fliegen eines Kreuzers vertraut seid und Erfahrung im taktischen Häuserkampf besitzt. Ich würde gerne euch in meinem kleinen Reich sehen! Wir müssen nur das Mal um tätowieren und fertig.“
„Aber Herr, ich kann nicht einfach Ptah verraten, ich hatte den Befehl, euch, den Statthalter zu schützen! Das hatte ich erfüllt und nun muss ich zu meinem Herren zurückkehren.“
„Aber ihr versteht nicht! Ich will euch zu meinem Primus machen! Ihr sollt meine Truppen führen! Und ich denke nicht, dass Ptah so sehr an euch hängt, dass er sich deswegen aufregt.“
„Ihr… ihr wollt was?“
„Ja, seid mein Primus! Ich weiß nicht, wen ich eher an meiner Seite haben möchte.“
„Dann… Na schön! Ich mach’s! Primus… ich hätte nie gedacht, jemals eine solche Position zu bekommen… ich danke euch, Herr! Ich werde euch nicht enttäuschen!“
„Das weiß ich doch! Schaut, ich möchte meinen Namen zu meinem Wappen machen, wie gefällt’s euch?“
„Gut, gut, hervorragend!“
In diesem Moment ertönte ein ‚Wusch‘ vom Hof her und ich eilte zum Fenster, von wo aus man einen guten Blick auf das Chaapa’ei hat.
„Seschat!“, rief ich, als ich ihre löwenköpfigen Wachen durchs Tor stapfen sah.
Kapitel 22 – Schlechte Nachrichten
Seschat schien etwas beunruhigt, als wir uns in meine Gemächer begaben.
„Wieso seid ihr schon so früh von Hassara zurück?“, fragte ich sie besorgt. „Toth, dort draußen herrscht völliges Chaos! Wir haben die ganze Woche mit Debattieren verbracht und konnten uns nicht einig werden. Alle benehmen sich zutiefst seltsam und scheinen keinerlei Interesse an einer Lösung für das Problem zu haben. Manche wollen sofort mit allem, was wir haben angreifen, einige wollen länger planen und eine gesammelte Streitmacht zusammen ziehen und einige wollen die Reaktion der Asgard abwarten, obwohl wir alle wissen, dass die sich niemals melden werden.“
„Aber was sagt Ptah, er ist schließlich unser Herrscher! Er muss schließlich die letztendliche Entscheidung treffen und der Rat macht nur Vorschläge.“
„Wir haben ihn versucht zu kontaktieren, doch er reagierte nicht auf Yus Rufe. Ebenso seltsam ist, dass Ra nicht erschienen ist, obwohl er schließlich der mächtigste eidgebundene Systemlord ist.“
„Was habt ihr gemacht?“
„Der Rat hat sich schließlich aufgelöst und jeder machte sich auf den Weg in seine Territorien, um sich für den galaktischen Notstand vorzubereiten.“
„Notstand? Du denkst, es steht uns ein Bürgerkrieg bevor!“
„Ptah hatte der Veröffentlichung eurer Forschungsergebnisse zum Sarkophag einen Riegel vorgeschoben und nun hat dieser offenbar seine volle Wirkung unter den Mächtigen entfaltet: Sie benehmen sich so… merkwürdig… Viele haben völlig den Kontakt zur Realität verloren, benehmen sich zutiefst irrational und beginnen sich gegenseitig zu misstrauen. Toth, sie werden alle paranoid!“
Entgeistert blickte ich in meinem Zimmer herum. Verdammt… der schlimmste Fall, den ich mir vorstellen konnte, war eingetreten. Die Degeneration der Systemlordgehirne hatte begonnen und nun konnte man das nicht mehr aufhalten.
„Ich muss mit Ptah in Kontakt treten!“, sagte ich kurzentschlossen.
„Nein! Selbst Yu hatte ihn nicht finden können und er war schließlich der Vorsitzende des Rates.“
„Yu… wer ist das überhaupt?“
„Er besaß eine kleine Kolonie auf einem riesigen Kontinent auf Ta’uri und ist der zweitmächtigste Eidgebundene. Mehr weiß ich nicht über ihn, nur dass er auf unserer Seite war.“
„Was ist eigentlich ‚unsere Seite‘? Wenn’s nach mir geht, dann würden wir sofort losschlagen und Ta’uri wieder unterwerfen!“
„Dem würde ich auch zustimmen! Doch für so etwas müssten wir erst mal Ra und seine gewaltige stehende Streitmacht auf unsere Seite bringen, doch der ist ja ebenso verschwunden!“
„Verdammt, reichen nicht die Soldaten aller anderen Systemlords aus?“
„Nein, nein… wir haben nicht so viele Männer die Einsatzbereit sind! Die Aufstellung eines Heeres geeigneter Größe dauert eine Weile, da auf dem Planeten was-weiß-ich-wie-viele Aufständische hocken, die wir im Zaum halten müssen.“
„Verdammt… ach wenn ich schon berechtigt wäre, vor dem Rat zu sprechen… denen würde ich was flöten! Also muss ich auf ein Zeichen von Ptah warten. Mist! Wieso hatte ich meinen Langstreckenkommunikator auf Ta’uri zurückgelassen! Ich Idiot…“
„Das konntet ihr ja nicht ahnen… aber in Anbetracht der Situation würde ich vorschlagen, dass wir uns auf das Schlimmste vorbereiten. Werf deine Kreuzerfabriken wieder an, sie werden gebraucht.“
„Eine ist in Betrieb, doch mir fehlt es an Naquadah: Die Ausbeute meiner Minen reicht nur für eine Werft in Dauerbetrieb.“
„Vielleicht kann ich euch Überschüsse zukommen lassen.“
„Nein! Ihr habt mir schon genug geholfen! Ich will euch nicht zur Last fallen und ihr braucht selbst alles Naquadah, was ihr in die Finger kriegt. Mir fällt bestimmt schon was ein!“
„Gut… damit muss ich aber schon bald wieder gehen. Tut mir leid, dass ich nicht länger bleiben konnte, doch dringende Entscheidungen warten auf mich zu Hause.“
„Na dann… Viel Glück, möget ihr sicher durch diese schweren Zeiten kommen!“
„Passt auf euch auf, mein Freund!“
Wir verneigten uns und dann verließ die Goa’uld mit dem Leopardenkleid meinen Palast. Die Situation stand kurz vorm eskalieren, noch war Hermupolis zu unbedeutend um in Gefahr zu sein, doch ich musste mich vorbereiten.
Schon am nächsten Morgen machte ich mich in Begleitung eines halben Dutzend Jaffa auf den Weg zum Forschungszentrum von Hermupolis, was vom Palast aus nur wenige hundert Meter entfernt war. Ich trat ein, umging gekonnt die Rezeption und marschierte zielstrebig und ehrfurchterregend in den Entwicklungsbereich (ja, ich gebe zu, dass ich das geprobt hatte).
„So, meine Herren, welche bedeutenden Forschungsergebnisse haben sie seit meiner Machtübernahme erzielt?“
Sie waren schockiert. Das 20 Mann starke Wissenschaftlerteam schaute verlegen in der Gegend herum.
„Zwingt mich nicht, irgendjemanden zum Ausfragen vortreten zu lassen? Wer ist hier der Boss?“
„Äh, ich Sir.“
Ein älterer Mann mit weißem Vollbart trat schüchtern vor.
„Wie ist euer Name?“
„Achti-Hetep. Leiter der Forschungsstation.“
„Was habt ihr erreicht?“
„Wir konnten die Fluggeschwindigkeit der Cherunecht im Hyperraum um 10% steigern.“
„Wow, dafür kriegt ihr ´nen Keks!“
„Herr?“
„Nein, nicht wirklich… zeigt mir einfach die Pläne, die ihr habt!“
„Also,… Pläne… was versteht ihr denn darunter?“
„Ähem, Waffen, Schiffe, Schildtechnik, und so weiter.“
„Oh… naja, wir waren die ganze Zeit eher mit der Regenerierung des Ökosystems des Planeten beschäftigt, für solche Projekte waren Wissenschaftler auf anderen Welten Seschats zuständig.“
„Ach du meine… OK, einverstanden! Habt ihr wenigstens was, was uns hier zumindest einen kleinen taktischen Vorteil verschafft?“
„Naja, vielleicht…“
„Zeigt her!“
Er eilte sogleich zu einem großen Schrank in dem Unmengen Speicherkristalle lagerten. Der Forscher zog einen heraus und steckte ihn in einen der Computer: Auf dem Bildschirm erschien sofort die Skizze einer bizarren Raumstation. Ich überflog die Notizen dazu, die etwas von Sensorreichweite erwähnten und überlegte:
„Eine Langstreckensensorstation… Mmh, das könnte uns in der Tat einen taktischen Vorteil verschaffen. Inwieweit sind diese Entwürfe ausgereift?“
„Sie sind tatsächlich fast fertig, die Technologie ist bekannt, wird nur in einem größeren Maßstab eingesetzt. Wir müssen nur noch einige Schönheitskorrekturen machen und fertig.“
„Sehr schön, machen sie’s so! Ich möchte, dass das Ding so schnell wie irgend möglich konstruiert werden kann.“
„Jawohl, Herr!“
Bedingt zufrieden machte ich mich auf den Nachhauseweg. Auch wenn ich nicht ganz das Erhoffte gefunden hatte, war eine riesige Scanner-Anlage doch einigermaßen hilfreich, wenn ich meine Streitkräfte auf einen Angreifer bündeln will.
Bisher war Hermupolis auf mehrere Gleitergeschwader angewiesen, die in mehreren Schichten im Sonnensystem patrouillieren müssen. Da größere Kreuzerverbände für gewöhnlich elend langsam brauchen, um vom Austrittspunkt aus dem Hyperraum auf Feuerreichweite zum Planeten zu gurken, war dieses System bisher ausreichend, auch wenn man auf einige Jagdgeschwader verzichten muss.
Doch nun werden Schiffe immer schneller und das Aufstellen meiner Einheiten könnte im Falle des Falles knapp werden.
to be continued...
Am Samstag geht es dann weiter mit improvisierten Reden und einem alten Bekannten! Bis dann!