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Thema: Ajax

  1. #21
    Master Sergeant
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    moin,
    schon ne heftige Schlacht, die sich die Antiker gegen die Wraith da geliefert haben, das die Ajax soviele Drohnen abgeschossen hat, heißt jetzt eigentlich kurz, das sie jetzt keine mehr haben oder zumindest nurnoch wenige?
    Das die Wraith es auf das ZPM abgesehen haben, kann ja nur darauf angespielt sein, das sie ihre Klonfabriken damit versorgen wollen.

    greetz

  2. #22
    Chief Master Sergeant Avatar von Syado
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    Wieder einmal eine super Geschichte. Von der Länge her war es diemal ganz in Ordnung, sonst gibts auch nichts zu beklagen, außer ein paar Rechtschreib/Grammatikfehler, wobei diese ja nicht so schlimm sind, da kann man einfach drüberlesen. Ansonsten super, jetzt kennen wir die Geschichte des Schiffes und ich bin sehr gespannt wie es jetzt weiter geht. Ich meine echte, nicht arrogante Antiker mischen sich unter das Volk. Und auch nicht gerade wenig, ich meine die Besatzung des Schiffes ist ja größer als die von Atlantis, da kann selbst dem Rodney ja noch einiges beigebracht werden. Und ich denke Daniel wird sich nicht mehr auf der Erde halten können, wenn er erfährt das lebende, freundliche Antiker auf Atlantis sind *gg*
    Ich bin mal gespannt was die Antiker zu Sheppards/O'Neills Gen zu sagen haben.
    Ansonsten würde ich es halt auch schön finden wenn du vielleicht irgendwann ein paar Gastauftritte von Daniel/O'Neill machen würdest, wenn du dich aber lieber auf das SGA Franchise beschränken willst, auch kein Problem. Weiter so

  3. #23
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Mir hat es auch wieder gefallen und die Beschreibung der Schlacht war sehr gut und detaill reich erzählt.
    Würde gerne lesen, wie die auf den kurzen Besuch von Helia und ihrer Besatzung reagieren...
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  4. #24
    Colonel
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    Die Beschreibung der Schlacht war ziemlich gut und damit wäre schon einmal geklärt, wie die Ajax in eben jene Situation geraten ist. War auch nett, dass man was über den fam. Hintergrund der Kommandantin erfahren hat, allerdings haben mir die Antiker im allgemeinen gut gefallen. Jetzt interessiert mich erst mal, wie die Antiker wohl darauf reagieren, was die Menschen mit Atlantis gemacht haben und ihre Reaktion an sich auf die langersehnte Heimkehr.

    Bis dann.

  5. #25
    General der Armsessel Avatar von Azrael
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    Also, nach längerer Pause wegen eines Schulausflugs nun Kapitel 3/4, je nachdem, wo man zählt. Vielen Dank für die netten Kommentare, sie haben mich sehr gefreut. Ich wünsche euch viel Spaß bei dem folgenden Kapitel... doch zuerst zwei Dinge:

    1. Dieses Kapitel ist mehr oder weniger neW ToDd gewidmet. Bei der Insel Salamis fand die bedeutenste Seeschlacht der Antike statt, die die Perser glorreich verloren.


    2. Die Review-Antworten
    Santanico Pandemonium: Wie sich die Crew meiner Ajax schlagen wird, werden wir sehen - ich weiß es selbst ehrlich noch nicht.

    General der RW: Denkst du das wirklich...? Bist du dir da auch noch sicher...?
    Wir werden sehen...

    Masago: Danke vielmals, und ich habe eigentlich einen Faible für die Mythologie aller antiken (antiker...) Kulturen.

    Wappenadler: Bingo, der Kandidat hat 100 Punkte!

    Syado: Wir werden sehen, mein Freund, wir werden sehen...

    Colonel Maybourne: Mal sehen...

    Atlan: Sorry, dass ich dich damit abspeise, aber es muss so sein: s.o.


    Kapitel 4: Von Paraden und kartenspielenden Marines

    An Westpier Zwei von Atlantis herrschte Aufruhr – es prügelte sich keine Wissenschaftler um das neueste Antiker-Spielzeug, keine Militärs machten sich einen Spaß aus einem Schaukampf und niemand stritt sich wegen blauem Wackelpudding.
    Nein, der Grund für den Aufruhr war weitaus banaler als blaue Götterspeise. Es war der korrekte Schuhputz.
    Colonel Carter hatte eindeutig durchgegeben, dass sie auf dem Antikerkreuzer mit einer Peter-Fox-3, einer militärischen Paradeformation, empfangen worden waren. Laut dem diplomatischen Protokoll der Antiker, so ließ Doktor Elisabeth Weir durchblicken, die sich in einer Blitzaktion damit vertraut gemacht hatte, war eine entsprechende Antwort das mindeste, um den Anstand zu wahren.
    Und zu einer militärischen Paradeformation gehörten nun mal auch blitzblanke Soldatenstiefel – und besonders bei den achtzehn deutschen Gebirgsjägern, die man auf die Schnelle für diese Aktion zusammen gesammelt und abgestellt hatte, war doch absolut korrekter deutscher Schuhputz zu erwarten, ebenso wie korrekter Sitz des Gürtels und die richtige Haltung von Kopf, Schulter und Kreuz.
    Das dachte sich zumindest Major Evan Lorne, der ein letztes mal bei den letzten beiden Jägern vorbei schaute, deren Schuhputz noch zu wünschen übrig ließ. In wenigen Minuten würde die Ajax landen und da wollte der Offizier der USAF, der selbst in seiner Blue-Dress-Uniform steckte, eine absolut präzise und perfekte Parade präsentieren.
    Der Kreuzer brach gerade durch die einzelnen Wattebausch-Wolken, die sich über Atlantis hielten, und setzte schon zur Landung an als die letzten beiden dazu stürzten und sich eilig ins Glied stellten.
    „AUGEN! GERADEAUS!!“, brüllte Lorne über den ganzen Pier und überall richteten sich pflichtschuldig die Augen auf die gegenüber liegende Seite der kleinen Andockbucht. Es gab in Atlantis nochmal zwei genauso oder zumindest ähnlich gebaute Stellen – sie dienten normalerweise als Landeplätze für die Daedalus und die Apollo.
    Letztere hatte sich anscheinend bisher noch nicht gemeldet, warum ihnen das Antikerschiff entgangen war. Oh, oh, da werden Köpfe rollen!, dachte sich der Major und grinste.
    Wie die meisten auf der Basis schätzte er zwar Colonel Ellis als Kameraden und als Schiffskommandanten, mochte ihn aber als Mensch überhaupt nicht – schon alleine wegen seines ersten Auftritts in Atlantis.
    Der Kreuzer setzte zur Landung an und sie warteten, bis sich eine Ladeluke oder etwas vergleichbares senkte. Den Major durchzuckte der Gedanke, dass sie vielleicht an der falschen Seite standen – das wäre schon peinlich gewesen.
    Und so warteten die vierhundert und zwölf Soldaten, dass endlich etwas passierte.
    Doch nichts passierte. Major Lorne kam sich gerade schon etwas verarscht vor, als ein helles Licht auf etwa mittlerer Höhe der Formation auf blitzte und sich dort einige Sekunden hielt.
    Es war ein Beam-Strahl, so viel war klar, und als sich die Gebeamten materialisiert hatten brüllte der Offizier: „AAAAAAAAAAAAAACHTUNG!“
    Die Soldaten nahmen Haltung an – alle, auch die Gebeamten.

    Carter fragte sich so langsam, ob sich überhaupt etwas im militärischen Protokoll überall in der Galaxis unterschied – erst die zackige Begrüßung oben auf der Ajax und jetzt die gleiche Reaktion nochmal, nur diesmal von wirklich allen, denn auch McKay und Jennifer hatten sich aufgerichtet.
    Nicht mehr lange und die beiden würden auch anfangen Salut zu geben.
    Doch dann begann sich Carter auf das zu konzentrieren, was vor ihr lag: Diplomatie, eine weitere Formation zur Inspektion und ein weiteres mal rumsitzen und labern.
    Also das beste daraus machen und es so schnell wie möglich enden lassen. Das hieß zum einen, dass sie jetzt neben Athene die Formation inspizieren musste.
    „Ich wusste nicht, dass sie auf eine ähnliche Art unserer Darbietung antworten würden, Colonel.“, meinte Athene und schritt gemessen an den US-Marines vorbei. Sie musterte jeden Mantel, jeden Stiefel und jedes geschulterte Gewehr.
    Lorne im Hintergrund lächelte, seine Prognose war richtig, sein bestehen auf guten Schuhputz korrekt.
    „Mir fällt auf, dass nicht jeder die gleiche Uniform trägt.“, meinte Athene kurz vor Ende der Formation. Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte die graue Baumwollmütze eines der Gebirgsjäger, die sich doch so hielten, wie es das Klischee von deutschen Soldaten sagte.
    „Die Atlantis-Expedition besteht aus den besten der besten die im Geheimen aus allen Ländern der Welt angeheuert wurden. Diese Herren zum Beispiel stammten aus Deutschland, aber die meisten Teilnehmer sind Amerikaner.“, erklärte Carter. Einige Klischees stimmten tatsächlich, die Männer vor ihr hielten sich gerade, und Athene nickte ihnen zu und ging weiter.

    Lorne beobachtete... gewisse körperliche Merkmale an Colonel Carter, als sie in der Ferne in einem der Gebäude verschwanden – Diplomatie war was Feines. Der Otto-Normal-Offizier ohne die nötigen Befugnisse – oder der schlicht noch jemanden vor sich hatte – durfte dann Paraden leiten, die hohen mussten sich den Arsch in Konferenzen platt sitzen.
    Obwohl man sagen musste, dass nicht jeder in der Formation ein Soldat war – was ihm wieder in Bewusstsein geschossen wurde, als Doktor Weir zu ihm trat, die sich von einem russischen Offizier für diese Gelegenheit die Uniform geliehen hatte. Das schlimmste, dachte sich Lorne, ist: In Uniform sieht sie verdammt gut aus...!
    „Danke, Mayór Lorne, für die Chance, sich mal ordentlich in Uniform zu werfen.“ Sie war in ihrer Rolle wirklich gut – sie sprach sogar mit russischem Akzent und hielt sich auch gerade. Lorne lächelte, als sie weiter sprach: „Die neue Leitung lässt dazu sehr wenige Gelegenheiten, sich zum Ruhm unserer Welt sich schick zu machen!“
    „Danke, Doktor Weir, sie haben mir mit ihrem kleinen Dip-Corps mir wirklich aus der Patsche geholfen. Sonst hätte ich nie meine vierhundert Mann in Paradeuniform zusammen bekommen. Es sind einfach zu viele Teams und zu viel Rotationspersonal.“, der Major schnaubte, „Und keiner von denen hat eine Paradeuniform dabei – so was ist bei solchen Gelegenheiten natürlich blöd.“
    „Kann ich verstehen.“, antwortete die ehemalige Stadt-Leiterin, die sich nun als Chef-Diplomatin in Atlantis aufhielt.
    Carter hatte sie vor dem IOA durchgesetzt mit den Worten: „Sie – oder sie dürfen sich eine neue neue Expeditionsleitung suchen!“ Das war eine Drohung gewesen. Doktor Elisabeth Weir und Atlantis gehörten so sehr zusammen wie Rodney, Radek und die schönsten Streitereien.
    Es war jedem unmöglich gewesen, sich vorzustellen, wie trist Atlantis ohne diese Frau wäre, die jede, ausnahmslos jede, diplomatisch kritische Situation entschärfen konnte und selbst in Genii und Wraith das Gute sah.
    Jeder Teilnehmer der Expedition, von den Köchen bis zum Quartetto Infernale Sheppard-Dex-McKay-Teyla, hätte sein Leben für diese Frau gegeben – ohne zu zögern, ohne darum gebeten zu werden.
    Der Major wurde auf dem Gang von eben dieser Frau, die erst durch eine Infizierung mit Replikator-Naniten die Stadtleitung verloren hatte, aus seinen Gedanken gerissen. „Das diplomatische Corps ist dazu da, das Protokoll zu erstellen und einzuhalten – und wenn das heißt, dass wir uns Uniformen ausleihen müssen, dann leihen wir uns eben welche aus.“
    „Wenn alle so denken würden, dann hätten wir kaum Probleme bei solchen Aktionen...“, murmelte der Offizier.
    Viele hatten gemault, auch unter den Offizieren und Soldaten. Lorne konnte sie gut verstehen. Die meisten sahen beeindrucken aus, man hatte ein Gefühl von Stolz, was einen die Schultern straffen und das Kreuz durchdrücken lies. Aber eines war an den Uniformen, was alle Vorteile aufwog und zunichte machte: Sie waren unbequem.
    „Ja. Eine Demonstration von Stärke, Disziplin, Tradition und auch von Stellenwert eines gewissen Protokolls ist manchmal mehr Wert als ein Arsenal von Atomwaffen und hunderten sehr guten Argumenten. Der Verhandlungspartner ist dann mehr geneigt, sich zumindest anzuhören, was man zu sagen hat.“, meinte Weir, die wieder normal mit mit Air-Force-Offizier sprach.
    „Sie sind die langjährige Diplomatin, nicht ich. Aber ich denke, wenn jeder der Teamführer einen kleinen Crashkurs in Diplomatie bekommen würde, könnten wir viele der kleinen Problemchen, die wir haben können, vermeiden.“, meinte Lorne verträumt. Er wäre mehrmals selbst beinahe umgekommen, weil er oder seine Leute Mist gebaut hatten.
    „Ja. Aber wir haben erstmal eigene Verpflichtungen, Major.“, antwortete Weir und zog sich in ihr Quartier zurück – sie musste noch die Verhandlungen mit einer Delegation von M8C-338 vorbereiten und sich umziehen. Die Verhandlungen waren für nächsten Abend geplant, die Vertreter sollten heute ankommen.
    Lorne stand noch kurze Zeit vor dem Quartier und murmelte dann beim weggehen: „Sie können mich ruhig immer noch Evan nennen, ich habe damit keine Probleme...“


    Einige Gänge weiter, zur gleichen Zeit

    „Es ist gut zu sehen, dass die Protokolle der Antiker bis zur Erde durchgedrungen sind.“, meinte Athene. Neben ihr her lief Carter, dahinter Sheppard und Hephaistos, dann McKay und Demetrius, das Schlusslicht bildete Keller, die sich an einer direkten Abzweigung zur Krankenstation abkapselte.
    „Das direkt nicht gerade...“, antwortete die Blondine, „Eigentlich ist diese Ehrerbietung sehr verbreitet in den Galaxien, die wir erforschten.“
    „Mich interessiert, wie sie hier her gekommen sind. Wir haben euch unsere Geschichte erzählt.“, erinnerte die Praefecta lächelnd an ihren Vertrauensvorschuss. „Es muss nicht die komplette Geschichte sein, es reicht mir, wie sie nach Atlantis gekommen sind und was bisher passiert ist.“
    Und so begannen die Leiter der Stadt etwas ausführlicher als verlangt zu erzählen – von Ägypten, vom Cheyenne-Mountain, SG-1, den Goa`uld, von Freunden und Feinden, von Antarktika und der Ankunft auf der Verlorenen Stadt. Und von ihren Exkursen von dort aus.
    „Es ändert sich aber auch wirklich nichts und niemand...“, meinte Hephaistos als sie von den Genii erzählten. „Schon vor zehntausend Jahren gab es auf dem Planeten eine kleine Kolonie, die die böse Angewohnheit hatte, wenn nötig mit Waffengewalt Forderungen einzutreiben.“
    „Es wurde eine kleine Abordnung der Flotte entsandt um die Bewohner vom Planeten zu bringen – wenn nötig mit ihrer eigenen bitteren Medizin.“, meinte Demetrius und zog einen Mundwinkel hoch. „Damals dienten die Praefecta und ich noch auf der Aurora, unter Praefectus Spondeus. Kurz nach dieser Operation ging er in den Ruhestand.“
    Auch Athene grinste bei der Erwähnung der alten Zeiten. Die beiden hatten lange zusammen in der Flotte gedient, bis sie als Kommandant und erster Offizier eingesetzt wurden. Diese lange gemeinsame Erfahrung und das daraus resultierende Vertrauen hatten sie und die Ajax oft gerettet.
    „Wie ist die Operation damals ausgegangen?“, fragte Sheppard, mehr um das Gespräch am laufen zu halten als aus tatsächlichem Interesse, welches aber trotzdem da war. Bürgerkriegs-ähnliche Zustände unter den ach so disziplinierten Antikern..., dachte er.
    „Wir mussten die Kolonie vernichten. Ein gezieltes Bombardement durch von Bodentruppen geleiteten Drohnen.“, antwortete Hephaistos. Es schien so, als würden weder er noch seine Vorgesetzten gerne darüber sprechen.
    Danach herrschte Stille. Der Waffenoffizier war eher als Partykiller denn als Stimmungskanone zu gebrauchen...
    Sie kamen im an den Torraum grenzenden kleinen Konferenzraum an – der war für solche Gelegenheiten ideal.
    „Der alte Raum des Regierungsrates der Stadt... Sie benutzen ihn wohl zum selben Zweck.“, meinte Athene und lächelte. Sie setzte sich automatisch neben Carter, rechts von ihr ihre beiden Männer, bei dem ehemaligen SG-1-Mitglied das gleiche nur Spiegel verkehrt.
    Sie verschwieg absichtlich, dass zu Zeiten des Krieges das das Besprechungszimmer des PCA und seines Stabes war – und das sie von eben hier zu ihrer Mission entsandt wurde.
    „Ich will nicht vermessen sein.“, begann Carter, „Aber sie wollen wieder in Atlantis einen sicheren Hafen sehen, in dem sie Urlaub machen und Reparaturen durchführen können – alles nichts dagegen. Aber es wäre nett, wenn wir dafür eine kleine Gegenleistung erhalten würden, besonders in Form von Ressourcen, die wir gegen die Wraith benutzen können. Was sehr wichtig ist in der momentanen Lage“
    Die Antiker schwiegen.
    Dann sprach Athene: „Ja, wir wollen einen sicheren Hafen... und was sie wollen, ist nicht vermessen. Wir würden genauso eine Gegenleistung wollen, ob nun gegen die Wraith oder gegen diese Goa`uld, von denen sie erzählten.“ Sie atmete durch. „Ich werde ihnen die Zugangscodes zu unseren Geheimakten und Dateien geben – zu allem, was sie irgendwie gebrauchen können.“
    Wieder konnte man die nicht vorhandenen Mäuse laufen hören, so still war es.
    „Praefecta, das verstößt gegen jede Flottenregel! Flottengeheimnisse an Dritte weiterzugeben ist absolut verboten, die Flotte...!“, begann der erste Offizier zu protestieren.
    Doch er wurde von einer brüllenden – was selten vor kam – Athene unterbrochen: „Es gibt keine Flotte mehr! Sie sind alle tot, vernichtet oder haben als Wraith-Futter ihr Leben beendet! Wir sind die Letzten!“
    Erst dann wurde sie sich bewusst, was sie gerade von sich gegeben hatte – gegen ihren langjährigen Freund. „Tut mir Leid, aber wir... wir sind in der Hoffnung nach Atlantis gekommen, dass wir von Antikern empfangen werden – doch das wurden wir nicht. In Atlantis ist eine andere Art eingezogen, die nichts oder kaum etwas mit uns gemeinsam hat... Nein, wir müssen alles tun, um diesen neuen Einwohnern von Atlantis zu ermöglichen, dass sie das schaffen, was wir aus Überheblichkeit nicht hin bekamen...“
    „Praefecta... das kann nicht ihr Ernst sein!“, antwortete Demetrius. „Diese Menschen... sie mögen zwar keine Replikatoren sein, aber ob wir ihnen deshalb schon vertrauen sollten?! Was sagen sie dazu, Hephaistos?“
    Der Waffenoffizier sah seine beiden Vorgesetzten jeweils lange an – das war genau der Grund, warum die Ajax so lange überlebt hatte. Sie hatten an der Spitze eine Art Triumvirat gehabt, gebildet aus dem Kommandanten, dem ersten Offizier und einem von der Crew bestimmten Mitglied. Dieses mal war der Waffenoffizier der blöde gewesen.
    „Wir sollten ihnen vertrauen. Wir haben schlicht nicht die nötigen Kapazitäten, diesen Krieg weiter zu führen – sie anscheinend schon.“, gab er Waffenoffizier seine Stimme ab und sah dabei Demetrius in die Augen. Er wollte ihm zeigen, wer der Chef im Ring war – Athene.
    „Das kann nicht sein! Sind sie verrückt?! Wir können keine geheimen Daten der Flotte an diese Menschen weitergeben!“, rief Demetrius.
    Carter räusperte sich. „Worum genau geht es denn?“, fragte sie.
    „Zugangscodes zu den genauen Standorten aller Forschungseinrichtungen, Flottendepots, Null-Punkt-Energiemodul-Fabriken, Werften, verborgene Schiffe der Flottenreserve und Waffendepots – kurz: alles.“, antwortete Athene ohne zu zögern.
    Das machte dann doch ein wenig sprachlos – so viele Daten, die Möglichkeit nicht eines ZPMs sondern einer ganzen Fabrik um die endlich notwendige Verlegung der Stadt vorzunehmen, Drohnen um die Jumper, Antarktika und die Stadt auf zu munitionieren, Standorte von Antiker-Basen!
    So viel für so wenig... ein Hafen wäre das mindeste, was sie getan hätten.
    „Ich kann nur nochmals Protest einlegen.“, meinte Demetrius, der immer noch vor Wut schäumte und bald Blasen werfen würde. Es kam selten vor, dass er und Athene verschiedener Meinung waren, aber wenn, dann waren ihre Wortgefechte kurz, knapp und laut.
    „Also, Jungs, neue Anweisungen.“, begann Athene, „Wenn sie nichts dagegen haben, Colonel Carter.“ Angesprochene nickte nur. Im Notfall würde Chuck ihr Bericht erstatten. „Demetrius, du wirst dich um die Unterbringung der Ajax und um ihre Reparatur kümmern. Hephaistos, du wirst dich um den Schutz der Ajax und die Übertragung der Datenbanken und Geheimdaten kümmern. Ich und Colonel Carter werden ein wenig Gespräche unter Frauen führen, wenn sie nichts dagegen hat. An die Arbeit!“

    Der Atlantis-Kontrollraum war vielleicht nicht so schön wie die Botanik oder so üppig-menschlich ausgestattet wie die Labore von Doktor Zelenka oder McKay. Vielleicht waren sie auch nicht so viele wie das Wachpersonal der Generatoren – aber sie hatten einen Vorteil!
    Als einzige Abteilung der Stadt hatten sie ihre eigene Kaffeemaschine! Selbst der Kaffeesüchtige McKay hatte keine, sie dagegen schon. Und alles hatten sie einem einzelnen mutigen Streiter für die Ordnung im Torraum zu verdanken, von dem ein berühmter entfernter Verwandter im SGC diente: Sergeant Chuck Harriman, Cousin der Cousine fünften Grades von Sergeant Walter Harriman.
    Sie hatten viel in Atlantis erlebt: Superstürme, Wraith-Angriffe, McKay unverwundbar, die Athosianer, und vieles, vieles mehr – der Kreuzer, der an Pier-W2 angelegt hatte, war nur die Spitze des Eisbergs.
    Doch Chuck wäre nicht Chuck gewesen, wenn er nicht auf Bitte von Colonel Carter über Funk einige Kleinigkeiten erledigt hätte, bis sie mit den beiden höchsten Antiker-Offizieren zu ihnen kam.
    „Chuck“, begann sie, „Das ist Praefectus Castrorum Demetrius. Er muss ein paar Kleinigkeiten an den Konsolen ablesen, wenn ich das richtig verstanden habe.“
    Der große Mann nickte, als Chuck antwortete: „Kein Problem. Fühlen sie sich wie zu Hause.“ Wie nah das an die Wahrheit ran kam, war ihm nicht bekannt oder bewusst.
    „Chuck... Der Kaffee?“ Carter.
    „Steht auf ihrem Schreibtisch, doppelte Ausführung mit Servierwagen.“ Chuck.
    „Die ethanolhaltigen Getränke?“
    „Wie besprochen.“
    „Die Akten?“
    „Geschreddert, verbrannt und über dem Meer ausgestreut.“
    „Ellis?“
    „Steht so gut wie vor der Wand. Nur die Augenbinde fehlt noch“
    „Die Apollo?“
    „Wie geplant.“
    „Gute Arbeit, Chuck.“, meinte Carter, klopfte ihm auf die Schulter und ging mit Athene an dem Kanadier vorbei, der ihr ein bisschen verträumt hinterher sah – ebenso wie der komplette Kommandoraum, einschließlich des Antikers.
    Man konnte sagen, was man wollte, aber die Offizierin der USAF hatte immer noch dieses gewisse... etwas, was eine Frau attraktiv fand, und das nicht nur nach den McKay-Maßstäben.
    „Nun“, meinte Chuck, riss sich von Carter los und sah den Antiker vor ihm an, „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Ich suche die Dockkontrollen, einen Moment!“, antwortete er und ging hinter Chucks Konsole in die Hocke. „Tor-Analyse, Wahlgerät, und Ähnliches.“, las er vor. „Helfen sie mir bitte kurz suchen, da müsste irgendwo an einem der Terminals 'Abteilung Schiffsführung und Schiffswartung' stehen.“
    Die Crew sah ihn an, als würde er von einem anderen Stern kommen.
    Okay, unglücklicher Spruch, dachte der Kanadier als er sich unter seinen Männern umgesehen hatte und gab zierlich von sich: „Nun, diese Computer wurden so programmiert, dass sie das was, die Terminals anzeigen, in die Muttersprache des jeweiligen Benutzers übersetzen und die Anweisungen, die dort eingegeben werden, vom System anerkannt werden... Keiner von uns kann Antikisch oder wie sie ihre Sprache nennen.“
    „Lanteanisch. Wie dieser Planet nach, wenn man sie so nennen will, der Ahnherrin aller Antiker in dieser Galaxie.“ Der Mann seufzte. „Und ich hab mich schon gefragt, wozu diese Dinger gut sind...“, sagte er und deutete auf die Laptops, die immer noch aufgebaut standen.
    „Wenn sie wollen kann ich nach Doktor Simpson oder Leutnant Wank ausrufen lassen, sie sprechen beide Lanteanisch.“, bot Chuck an.
    „Bis die hier sind, bin ich schon hundert mal hier durch. Aber danke fürs Angebot.“ Und wieder machte sich der Offizier auf die Suche – und wurde bei der ersten Gelegenheit fündig.
    Die Konsole war bisher eher unbeachtet in der Gegend gestanden, niemand der Wissenschaftler war aus den abgedunkelten Kontrollfeldern und Anzeigen schlau geworden, niemand mit dem ATA konnte die Konsole aktivieren. Doch als Demetrius an das Pult trat, flammte sie gerade zu auf.
    „Okay.“, meinte Chuck gedehnt. Für die Atlantis-Expedition galt ein Grundsatz: Was weder Sheppard noch McKay oder Zelenka aktivieren konnten, war kaputt. Anscheinend war es doch nicht unbedingt so.
    „Machen sie sich nichts daraus, dass sie die Konsole nicht kannten oder aktivieren konnten – sie ist für die Kontrolle der Docks von Atlantis. Ich wurde an ihnen weiterbildend ausgebildet.“, meinte er und drückte ein paar Knöpfe.


    Zur gleichen Zeit, WP2

    Andere Welten erforschen – Mist.
    Fremde Völker kennen lernen – Pustekuchen.
    Die Erde gegen erschreckende und unvorstellbare Feinde verteidigen – und wie bitte wenn man Wache an einem vollkommen leeren Pier einer nicht gerade überbevölkerten Stadt schob?!
    In ähnlichen Bahnen verliefen die Gedanken von Private Second Class Anthony Swofford, der als US-Marine seinen ordnungsgemäßen Dienst für sein Vaterland verrichtete – etwa dreihundert Millionen Lichtjahre entfernt, wenn er sich richtig an die Zahl erinnerte.
    Swofford war wenigstens nicht alleine – sein bester Freund Troy Barlow war ebenfalls auf Atlantis und schob auch mit ihm Wache an dem gelandeten Antikerschiff. Das Schiff war definitiv zu groß für die Landebucht, es ragten etwa zwei Drittel auf das offene Meer hinaus.
    Es war tote Hose, genauso gut hätten sie Vogelscheuchen als Wachen aufstellen können – was Swoff, wie er von Kameraden liebevoll und brüllend genannt wurde, auch seiner Mit-Wache mitteilte.
    „Sieh`s sorum: Wir beide dürfen an diesem menschenleeren Pier Wache schieben um unsere Fähigkeiten im Kartenspielen zu verbessern!“, antwortete Barlow und zog einen Stapel Pokerkarten aus seiner Einsatzweste. Er war schon immer der Einfallsreichere der beiden gewesen.
    Sie spielten zusammen etwa zwanzig Minuten, als der Boden unter ihren Stiefeln zu beben begann.
    „Du denkst doch nicht etwa... das ist...“, fragte Swoff, bis eine gigantische Stange zwischen ihnen in den blauen Himmel schoss, was die Pokerkarten in die wild durch die Luft fliegen ließ. „SCHEIßE, ich hatte gerade einen Flush!“, fluchte der junge Marine.
    Seinen Kameraden plagten indes andere Sorgen, denn er brüllte in sein Funkgerät: „CODE ROT! CODE ROT!!“
    Chucks Stimme drang ruhig aus dem Funkgerät: „Lassen sie mich raten, Private: Eine gigantische Stange ist gerade eben zwischen ihnen und Private Swofford aus dem Kasten geschossen, den sie beide für ein illegales Pokerspiel als Tisch benutzten und bildet nun zusammen mit einigen vielen anderen Stangen ein Geflecht um die Ajax oder dem Antikerschiff.“
    Der Marine sah sich um, in Richtung des Schiffs. „Sir,... woher... wie... was...?“
    „Ich bin allwissend, allmächtig und sehe auch noch blendend aus. Fragen, Private?“, antwortete Chuck, wobei man im Hintergrund lautstarkes Lachen hören konnte – offenbar war Barlow auf den Lautsprechern.
    „Nein, Sir.“ Zu sagen, dass Barlow sehr zerknirscht war, wäre eine Untertreibung gewesen. Er war unter einen Abrams-Panzer der Army gekommen.
    „Eines noch, Troy: Du wirst mich nie im Pokern schlagen können, da kannst du so viel üben, wie du willst.“, setzte der kanadische Sergeant noch hinten dran, nicht um den anderen fertig zu machen, sondern um ihm eine Botschaft zu übermitteln.
    „Werden wir sehen, Chuck, werden wir sehen...“, gab der Amerikaner zurück und schloss die Leitung.


    Wieder im Kontrollraum

    „Eine Frage Sergeant...“, begann Demetrius. Der Kanadier machte sich auf alles gefasst, von der Frage, was Poker ist, bis zu der Frage, wo sie die Toiletten eingerichtet hatten. „Wer oder was ist die Apollo?“
    Der Sergeant schluckte, das hatte er nämlich nicht erwartet. „USS Apollo, BC-304-Klasse, auf genannt Daedalus-Klasse, ist einer der Schlachtkreuzer, die uns von der Erde zur Sicherung unserer außenpolitischen Interessen zur Verfügung gestellt wurden.“
    „Nett.“, antwortete der erste Offizier. „Es gab mal einen Praefectus Classis namens Apollo. Laut den Geschichtsbüchern eine Pfeife höchsten Grades.“
    „Okay...“, antwortete Chuck und schluckte den Kommentar runter, wer denn Apollo bei den Menschen der Erde war. Vielleicht hätten sie doch besser Major General O`Neill nachgeben und das Schiff Enterprise nennen sollen.


    Später an diesem Abend trafen sich die führenden Mitglieder der Atlantis-Expedition und der Crew der Ajax wieder im Konferenzraum. Carter begann mit der Wortführung: „Praefecta Athene übergab uns die erste Toradresse zu einer Waffenforschungsanlage. Praefecta?“
    Die Angesprochene ergriff das Wort: „Die Bodenforschungsanlage Victis Romanis, in eurer Sprache 'Sieg der Römer', wird unser erstes Ziel sein. Die sie betreffenden Daten sind strengst geheim, weshalb wir denken, dass sie noch nicht entdeckt wurde.“ Sie machte eine Pause. „Aus den Daten, die wir haben, ging nur hervor, dass dort bis zum letzten Auslaufen der Ajax dort geforscht wurde, woran nicht.“
    „Unser Problem besteht darin, dass wir nicht wissen, was uns dort erwartet. Deshalb werden wir mit der maximalen Präsenz dort hin kommen. Praefecta Athene erklärte sich mit mehreren ihrer Offiziere bereit, uns zu begleiten, ebenso wie Colonel Sheppard, Major Lorne und weitere sieben Teams aus Soldaten und Wissenschaftlern von Botanikern bis zu Archäologen.“, fuhr die Blondine fort, „Machen sie ihre Truppen bereit, die Ajax wird uns zusammen mit der Apollo hinbringen, die Daedalus wird morgen eintreffen. Transport der Jumper und der Einheiten beginnt in vier Stunden.“ Sie atmete durch. „Weggetreten.“


  6. #26
    dumm geboren und nix dazugelernt:P Avatar von Santanico Pandemonium
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    Klasse, es geht weiter, und noch besser, die Antiker (jedenfalls die Frau Chefin) zeigen sich äußerst kooperativ. Bei der Vertrauensfrage hätte Sam ja von den Asgard erzählen können und wie die die Menschen zur 5. Rasse erklärt hätten. Das hätte die Antiker sicher etwas zum Nachdenken gegeben...

    Und wenn die Antiker eine der 304er sehen, werden sie schon sehen dass die Menschen ziemlich gut ausgestattet sind.... (die Apollo hat ja Asgard-Strahlenwaffen etc....)

    Der Hinweis auf den lantianischen Apollo war jedenfalls super
    WEIR: ... putting your life and other people's lives at risk. You destroyed three quarters of a solar system!
    McKAY: Well, five sixths. It's not an exact science.
    WEIR: Rodney, can you give your ego a rest for one second?

    Ein Jahr später:
    Spoiler 
    CARTER: About a year ago, your brother came across an abandoned alien experiment called Project Arcturus.
    CARTER: It was an attempt to generate zero point energy.
    JEANIE: That would be virtually limitless power. What happened?
    McKAY: A slight problem. It was the creation of exotic particles in the containment field.
    CARTER: He destroyed a solar system.
    JEANIE: Meredith! (She smacks his arm.)
    McKAY: It was uninhabited!

  7. #27
    a.k.a Dark Angel Avatar von Masago
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    Wiedereinmal ein sehr gutes Kapitel.

    War ja klar das die Antiker bei ihrer Begrüßung auf Atlantis etwas gleichwertiges Erwarten wie die Begrüßung der Atalntis-Expedition auf der Ajax. Ich muss schon sagen das dir die Erwiederung auf seiten der Expedition wirklich gut Gelungen ist. Ich hätte nur nicht gedacht das Major Lorne die Kommandos dort erteilt ich hätte da eher an Sheppard gedacht.

    Die Skepsis von diesem Demetrius kann ich nur zu gut Verstehen. Es sind schließlich sehr viele Geheiminformationen die Athene der Expedition gegeben hat bzw. geben wird.

    „Es gab mal einen Praefectus Classis namens Apollo. Laut den Geschichtsbüchern eine Pfeife höchsten Grades.“
    Dieser Vergelich wird ihm hoffentlich leit tun wenn er die Apollo zum ersten Mal in Aktion sieht.

    Also dann bis zum nächsten Mal.

  8. #28
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Mir hat es auch wieder gut gefallen, wobei der kleine Vergleich mit Apollo am Ende noch am besten war...
    Allerdings muss ich sagen, dass die Antiker mit ihren Geheiminformationen noch besser etwas hinterm Berg bleiben sollten.
    Kann ja nie wissen, was davon dem Trust in die Hände fällt.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  9. #29
    Chief Master Sergeant Avatar von Syado
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    Sehr schönes Kapitel, hat mir ziemlich gut gefallen
    Das du Chuck mit reingebracht hast find ich cool, das zieht son bisschen Stargate Feeling mehr mit rein. Die Antiker gefallen mir auch ziemlich gut, wobei das die gleich ALLE Geheimnisse teilen finde ich etwas vorschnell, da kann ich den Standpunkt von Demetrius gut verstehen. Ich meine die kennen die Menschen noch nicht gut genug und wer weiß was das Zeug in den Falschen Händen, oder auch in den richtigen Händen unbeabsichtigt anrichten kann oO
    Aber schaun wir mal wie es weitergeht, bin auf die erste gemeinsame Mission gespannt. Freu mich auch schon auf die Gesichter der Genii wenn sie erfahren das lebende Antiker wieder zurückgekehrt sind und sich ihr Gemach mit den Erdlingen teilen

  10. #30
    Eure Dudeheit Avatar von General der RW
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    Nettes Kapitel.
    Den Blick der beiden Wachen, als Teil aus dem Boden kam, hätte ich zu gerne gesehen.
    Freu mich schon auf das nächste Kapitel.

    PS: Ja ich bin der Meinung das eine BC304 besser ist als ein Aurora-Klasse Schlachtschiff und Beweise dafür ist z.B. die Jagt der Apollo und der Daedalus nach den Replikatoren Schlachtschiffen.

    Aber allein die Tatsache das die Technik der BC-304 zum großen Teil von unseren kleinen grauen Freunden ist finde ich reicht.
    Die mögen zwar manchmal etwas leichtsinnig im falle der Michlstraßenreplikatoren wegen ihrer guten Technik gewesen sein, waren aber bei weitem nicht so überheblich wie unsern netten aroganten Antikerfreunden (Ich weis deine Antiker sind nich so ) und auserdem sind sie meister der Ingenieurskunst.
    Geändert von General der RW (07.05.2009 um 13:31 Uhr)

  11. #31
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    N´Abend,
    ha! der Schuhputz der deutschen Gebirgsjäger ist einfach unübertroffen xD, man das erinnert mich an die AGA *g*. Nach der Folge wird die Apollo wohl umbenannt nach dem Geschichtsfehler der denen da unterlaufen is ^^. Das sie ihnen Geheiminformation überlassen werden ist ja schon was, aber das heißt ja noch lange nisch das da au no was is an den Standorten.

    greetz

  12. #32
    Chief Master Sergeant Avatar von Khonsu
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    Gehts bald weiter?
    "Die Mächtigen sind nur deshalb so mächtig, weil die Geknechteten zu uneinig sind."

    Atlan im Gespräch mit Prospektoren aus Rekeul auf Komouir über die GRUC.

    Quelle: Atlan 151



    Die Schiffe der Asgard
    Die F-302
    Die Prometheus
    Die Daedalus

  13. #33
    General der Armsessel Avatar von Azrael
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    Hallo - da bin ich wieder!
    Zu allererst: Danke an meinen BETA-Leser, auch bekannt als mein Vater - er ist auch ein großer Fan von Stargate, seit dem der Kinofilm das erste mal im Free-TV gesendet wurde.

    Ich habe außerdem noch die ein oder andere Ankündigung:
    Während dieser langen Pause bin ich nicht untätig gewesen - ich weiß, wo es hin geht mit meiner Ajax und wann es endet.
    Im Zuge dessen, dass ich inzwischen eine ganze Serie von Geschichten um meinen persönlichen Typ-5-Kreuzer (General Term, wir erinnern uns ) plane, wird diese Geschichte in "Ajax - Victis Romanis" umbenannt.
    Ich habe vor, in regelmäßigen Abständen bis meine Kapitel (ich bin bei der Nummer 14 am schreiben) erschöpft sind, zu posten. Vorzugsweise immer im Laufe des Mittwochs ein Kapitel.


    So, zu Punkt zwei! Die Review-Antworten:
    @Santanico Pandemonium: Ich bin mir ehrlich nicht sicher, wie sie reagiert hätten. Außerdem hätte das, finde ich, etwas von Angeberei gehabt - und das ist nicht Carters Stil. Denke ich zumindest...

    @Masago: Sheppard hat die Delegation der Ajax nach Atlantis gebracht; er konnte also schlicht nichts vorbereiten oder anführen. Also fiel das seiner Nummer 2 zu - Lorne.

    @Colonel Maybourne: Den Trust hab ich bisher nicht eingeplant, aber danke für den Hinweis.

    @Syado: Genii-Direktauftritte hatte ich bisher nicht vor - und wieder muss ich sagen: Danke für den Hinweis.

    @General der RW: Alles und jeder hat seine Schwachstelle.

    @Wappenadler: Wann hast du denn AGA gemacht? Naja, auf jeden Fall: Es ist noch was da - mehr, als ihnen lieb ist...

    @Khonsu: Ja. Jetzt sogar - aber das nächste mal bitte ein bisschem mehr Kritik.

    So, nochmal an fast alle - was habt ihr mit der Apollo?! Der Haufen ist auch nur ein Schiff - und ob nun von den Asgard gepimpt oder nicht, auch sie hat einige Schwachstellen, wie wir jetzt sehen werden...


    Kapitel 5: Der Sieg der Römer

    Colonel Carter hatte sich schon immer so einen Stuhl gewünscht – nicht etwa, weil er so bequem wäre, oder weil er so toll aussah, nein, es war der Kommandantensessel eines Kreuzers der BC-304-Klasse, um genauer zu sein, der der Apollo.
    Colonel Ellis hatte wegen seines etwas schlampigen Nachkommen seiner Befehle – dem Schutz von Atlantis und die Raumüberwachung – eine kleine Verbannung bekommen, nach guter alter Seemannsart in die Brigg.
    Am Ende hatte es Carter doch nicht fertig gebracht den etwas überheblichen Colonel beim Eintritt in irgendeine eine Atmosphäre Kiel holen zu lassen.
    Sie waren seit etwa drei Stunden im Hyperraum, etwas geknickt hatte eben vor dieser Zeit Carter die Schlüssel zu ihrem Büro an Chuck übergeben – lieber ihm, der so sehr nach Walter schlug, als irgendeinem kaffeesüchtigem Wissenschaftler, der beleidigt war, weil er nicht mit durfte.
    Das prekäre an der momentanen Lage in Atlantis war, dass Lieutenant Laura Cadman, eine Amazone sondergleichen, als höchste anwesende Offizierin das Kommando führte – über eine Hand voll Wissenschaftler, Chuck, Doktor Weir, ihre vier Diplomaten, sieben Marines, drei Krankenschwestern, einen Sanitäter und einen verletzten Fremdenlegionär, der mit Ronon ein wenig Nahkampf geübt hatte.
    Carter konnte sich bildhaft vorstellen, wie die Frau in einem der Sessel im Kommandoraum saß und sich es einfach gut gehen ließ, wartete, bis der Rest der Expedition von ihrem kleinen Ausflug nach Victis Romanis zurück kam. Man hatte die Ajax und die Apollo förmlich mit Personal und Ausrüstung bis zum bersten gefüllt, fast die kompletten dreihundert siebenundzwanzig Expeditionsteilnehmer waren auf den beiden Schiffen.
    Selbstverständlich abzüglich den fünfundzwanzig heldenhaften Menschen, die in Atlantis mit der ebenso heroischen Anweisung die Stellung hielten, sich sofort zu tarnen, wenn auch nur ein Regenguss aufzog und auf die Daedalus zu warten, die mit weiteren Truppen und Material voll gestopft war und praktisch als Entsatzeinheit diente.
    Die Blondine musste unwillkürlich grinsen, beinahe schon unkontrolliert. Vielleicht hätte sie Ellis zur Strafe seines Ranges berauben und auf Atlantis lassen sollen. Am Ende war sie dann doch nicht so unmenschlich.
    „Colonel, fünf Minuten bis Austritt aus dem Hyperraum!“, riss die Frau an der Nav-Konsole Carter aus den Gedanken.
    „Danke.“, antwortete sie und lächelte die Frau an, die etwas irritiert den Blick erwiderte – das war sie aus dieser Richtung anscheinend nicht gewohnt. „Sie sind schneller als die Odyssee.“
    Die Offizierin sah sie voller ungeniertem Stolz an. „Das liegt daran, dass wir weitaus moderner und besser ausgerüstet sind als Colonel Kirks die alte Mühle!“
    „Das glaube ich gern.“ Colonel Carter wurde von einem Piepsen in der Konsole der Steuerfrau unterbrochen. „Was ist?“
    „Wir kommen aus dem Hyperraum!“, antwortete die Frau lapidar.
    Von Carters anderer Seite her schrie der Waffenoffizier: „Mehrere Sensorkontakte! Bisher siebzehn!“
    Wie war das Athene, „wahrscheinlich unentdeckt“?! Was ist das dann bitte?!, dachte sich Carter erbost und brüllte über die schrillenden Sirenen des Annäherungsalarms hinweg: „Roter Alarm! Alle Mann auf Gefechtsstationen! Schilde hoch, Waffen laden!“
    „Aye, aye, Captain!“, rief der Waffenoffizier von der Seite und zu den Sirenen des Annäherungsalarms gesellte sich das Heulen einer der Luftalarmsirene nachempfundenen Geräteschaft. Das Licht verdunkelte sich und die Sicht auf den Planeten und die Feindschiffe, die sich alle miteinander im Schatten befanden, wurde klarer.
    Nahe an der Sonne seines Systems gelegen war der Planet schon von weitem unwirtlich – er war eine rot-orange Wüste, jeden Lebens entbehrend. Aus den Datenbanken der Ajax ging hervor, dass Victis ein Himmelskörper ohne jedwede Rotation war, sodass eine Seite immer dem Planeten zugewandt war, die andere immer ohne die Wärme der Sonne erfror. Nur ein schmaler Streifen, der sozusagen ein „Längst-Äquator“ war, war halbwegs gemäßigt, selbst bei den Nähe zur Sonne.
    Colonel Cameron Mitchell, der jetzige Führer eines neu aufgebauten Postens irgendwo in der Milchstraße, hätte den Planeten sicher Ryloth genannt – wegen seiner großen Ähnlichkeit zu der aus Star Wars bekannten Heimatwelt der Twi`leks. Aber er war nicht hier, deshalb hatte der Planet nur zwei Namen: M9P-343 oder Victis Romanis.
    „Colonel, die Schiffe, die wir entdeckten sind eine Ansammlung von Schiffen der Wraith und der Antiker... und sie sind alle zerstört.“, meldete die Steuerfrau. Sie schien nicht nur verwirrt, sie war es anscheinend auch.
    „Die Ajax ruft uns!“, kam es von rechts.
    „Kanal öffnen!“, befahl Carter dem Mann ruhig, rückte sich in eine halbwegs würdevolle Position und meinte: „Athene, hier Carter. Was war hier los?!“
    „Wenn ich sagen würde „Eine Schlacht“ wäre ihnen nicht sonderlich geholfen, oder?“ Sie atmete durch. „Wir haben die Koordinaten nach dem Standard-Planetenkoordinatensystem entdeckt. Wir senden sie ihnen und machen uns bereit zur Landung auf ihr Zeichen.“
    „Verstanden, Athene. Schicken wir die erste Welle.“ Die Offizierin der USAF nickte dem Waffenoffizier zu, dass er den Kanal schloss, denn es war alles gesagt, was gesagt werden musste. Die erste Welle der Apollo war seit zweieinhalb Stunden bereit. „Machen sie ein MALP fertig zum Beamen an die Koordinaten, die uns von der Ajax übermittelt worden sind.“
    Die kleine Aufklärungseinheit in Stellung zu bringen, war wirklich kein Problem, es dauerte sogar nur vier Minuten. Man musste zugeben, selbst ein Affe hätte es geschafft, das Gerät einzuschalten, wo es doch einen von einer Panzerplatte verborgenen Ein/Aus-Schalter gab, aber unter Garantie nicht so schnell.
    „MALP einsatzbereit!“, kam es aus dem Transporterraum per Funk.
    „Energie!“, befahl Carter und starrte gespannt auf den Bildschirm mit den Übertragungen.
    Zuerst waren noch ein Gang tief in der Apollo und ein paar Techniker zu sehen, dann wurde das Bild weiß. Als das Bild sich wieder kontrastierte, sah man einen Wald. Carter hob den Kamerawinkel, sie hatte ein dummes Gefühl, als ob dort mehr zu sehen wäre als um sie herum.
    Und sie sollte recht behalten: Aus dem Wald ragte nicht ein einzelnes Geschütz, sie konnte in diesem eingeschränkten Blickfeld mindestens sieben Kanonen ausmachen, die der ähnelten, die die überschüssige Energie des Projekts Arcturus auf Doranda kanalisieren hätte sollen, bevor etwas unter achtzig Prozent des Sonnensystems durch den Kollaps der Reaktorkammer vor etwa anderthalb Jahren zerstört worden war.
    Sie begann die Kamera zu schwenken, was ihr den ernüchternden Anblick von weiteren fünfzehn Arcturus-Waffenplattformen in der näheren Umgebung bescherte, zusätzlich zu weiteren Waffen, die sie beim besten Willen nicht identifizieren konnte, aber im Gegensatz zu den Großwaffen nicht gegen den Himmel gerichtet waren.
    Beim weiteren Schwenken entdeckte sie als sie gerade die zweihundert-Grad passiert hatte, eine Art Roboter, die definitiv kein Antiker-Design war. Groß und auf Ketten fahrend befanden sich insgesamt vier augenscheinliche Waffenarme an seiner Seite, von denen einer auf das MALP zielte. In dessen Rohr begann sich blaues Licht zu sammeln und kurz darauf verschwand das Bild in Statik.
    „MALP wurde zerstört. Sollen wir die Überreste hoch beamen?“, fragte der Leiter des Transporterraums.
    „Recycling muss sein. Beamen sie es hoch.“, befahl Carter und erntete von der Navigatorin eine hochgezogene Augenbraue, worauf sie nur mit den Schultern zuckte.
    Es vergingen mehrere Minuten, in denen die Brücke sich die besten Aufnahmen des MALPs für eine Übertragung an die Ajax aussuchte und auf eine Meldung durch Chief Braxton, dem Chef des Asgard-Transporterraumes.
    „Äh, Colonel Carter, hier Braxton“, meldete er sich schließlich. „Wir können das MALP nicht beamen. Er sagt uns regelmäßig 'Keine Erfassung möglich'.“
    „Okay, dann eben kein Recycling. Kommunikation, sagen sie Athene, dass sie sich bereit zum Beamen machen sollte, wir müssen dringend mit ihr sprechen.“
    „Verstanden.“

    MALPs waren wunderbar.
    Das wusste Carter schon zu SGC-Zeiten. Man konnte sie als Waffenplattform verwenden, sie als LKWs missbrauchen, sie durch die Hölle fahren lassen und konnte sich sicher sein, dass sie am Ende noch fuhren – solange keiner der dort schmorenden Goa`uld auf sie geschossen hatte.
    Praefecta Athene jedoch schien sich herzlich wenig für die Vorzüge der Aufklärungsroboter zu interessieren, sie interessierte sich eher für die ausgedruckten Aufnahmen der Telemetrie, ebenso wie ihre ebenfalls anwesenden Erster Offizier und der Waffenoffizier.
    Colonel Sheppard und Major Lorne waren ebenfalls da und betrachteten ihre eigenen Ausdrücke.
    Langsam begann sich Carter zu fragen, ob Demetrius überhaupt etwas zu sagen hatte oder wie hoch sein praktischer Wert war. Er sagte kaum etwas weltbewegendes und schien auch sonst nicht sehr gut dabei zu sein, was tatsächliche Kommandofähigkeiten betraf.
    Aber das war Carter ziemlich egal, sie interessierte sich nicht für die internen Abläufe auf der Ajax, solange die Zusammenarbeit klappte. Und das tat sie, weswegen sie keinen Grund zur Beschwerde hatte.
    „Flugabwehr-Geschütze. Die größten, die den Antikern zur Verfügung stehen. Eine Batterie kann einen Wraith-Kreuzer beim Anflug auf einen Planeten je nach Programmierung innerhalb oder außerhalb der Atmosphäre zu Staub zerblasen.“, meinte Hephaistos und schob seine Aufnahmen von sich weg. „Was mit einem Jumper passiert, wollen wir gar nicht erst erörtern, oder?“
    „Warum schießen dann diese Geschütze noch nicht auf uns?“, fragte Sheppard. Ihm ging es so wie allen anderen – ihm kam die Sache spanisch vor.
    „Diese Waffen sind Computergesteuert, man kann sie nur auf Schutz des Luftraumes oder des niedrigeren Orbits programmieren – das kann man nur von einem direkt mit dem Hauptcomputer der entsprechenden Anlage verbundenen Terminal. Es kann aber auch sein, dass sie eine bestimmte Frist haben, bis sie das Feuer eröffnen – kurz gesagt: es gibt hunderte Optionen, warum wir noch nicht Staub sind.“, bemerkte Athene. „Vielleicht sind sie auch inaktiv.“, legte sie zur allgemeinen Beruhigung hinten dran.
    „Müssen wir mit Drohnen rechnen?“, fragte Lorne. Als Pilot machte er sich Sorgen, ob er seine Maschine in einem Stück runter bringen konnte oder nicht. Er war für fünfzehn Leben ohne sein eigenes verantwortlich.
    „Wenn diese Anlage vorschriftsmäßig angelegt ist, dann nicht.“, meinte Hephaistos.
    „Wie hoch stehen die Chancen, dass ein Jumper unten ankommt?“, fragte Sheppard. Er trug nicht nur die Verantwortung für einen der kleinen Hüpfer, er war verantwortlich für alle, die auf der Apollo stationiert waren.
    „Nicht sehr gut. Diese automatischen Systeme haben die dumme Angewohnheit, verdammt gut zu schießen und auch bei Bedarf vorzuhalten.“ Demetrius schaute betrübt zu Sheppard. „Wir brauchen also verdammt gute Jumper-Piloten und viel Glück.“
    „Oder wir bomben die Flugabwehr aus dem Orbit gen Nirvana.“, bemerkte Lorne und sah von seinen Aufnahmen auf. Sein Blick ließ darauf schließen, dass er nicht diesen Höllentrip machen musste, oder zumindest nur in abgeschwächter Form. Bei dem momentanen FLA-Abdeckung der Anlage wäre es genauso gewesen, wie wenn er 1990 mit einem Doppeldecker im Tiefflug über Bagdad hinweg geschwebt wäre.
    „Nein. Die Wahrscheinlichkeit, die Forschungsanlage selbst zu treffen und zu beschädigen, ist zu groß. Und wir können uns das nicht leisten.“, bemerkte Athene das, was jeder an dem Tisch dachte.
    „Also ein eigenes Pegasus-Omaha?“, fragte Sheppard.
    „Omaha?“, fragte Athene verwirrt, wobei sie einen Mundwinkel und eine Augenbraue hochzog.
    „Am Sechsten Juni Neunzehnhundertvierundvierzig landeten die Truppen der Westalliierten in einer beispiellosen amphibischen Operation an den Stränden der Normandie in Nordfrankreich um in einem ebenso beispiellosen Feldzug dem Terror der Nazi-Herrschaft ein Ende zu bereiten.“, antwortete Lorne, der als schnellster das Wort gefasst hatte. „Einer Strandabschnitte hieß Omaha. An ihm wurden die größten Verluste erlitten – deshalb sprach Colonel Sheppard von einem Pegasus-Omaha.“
    „Aber wir haben einen Vorteil gegenüber de fünften Corps: Unsere Landungsboote sind schneller, wendiger und absolut idiotensicher bewaffnet.“, stellte Carter fest und grinste. „Außerdem sind unsere Piloten weitaus besser als irgendwelche Maschinen, die den Abzug an den FLAKs drücken.“ Sie sprach mit absoluter Sicherheit, so als wäre sie sich absolut hundertzehn-prozentig Sicher, dass ihre Piloten die besten waren.
    Sheppard richtete sich darauf vor Stolz auf, Lorne lächelte den ihm gegenüber sitzenden Hephaistos überlegen an. Dieser meinte darauf hin: „Also, wir sind auch nicht schlecht. Ich bin zwar nicht der beste unserer Shuttle-Piloten, aber ich bin schon gut dabei.“ Athene rollte mit den Augen, grinste aber dennoch, während ihr Waffenoffizier sich selbst zufrieden zurück lehnte.
    „Oh, ich bin mir sicher, dass sie ein passabler Pilot sind, aber haben sie es schon einmal geschafft, mit einem Jumper ein Wraith-Basisschiff zu vernichten?“, fragte Sheppard und nun war es an ihm, seinen Triumph mit einem selbstgefällig hochgezogenem Mundwinkel genüge zu tun.
    „Ja.“, antwortete der Waffenoffizier, was den Mundwinkel Sheppards samt Kinn den Weg Richtung Deck antreten ließ. „Hat zwar das komplette Drohnenmagazin, den Jumper und einiges an Glück gekostet, aber es hat geklappt.“
    „Allerdings war das damals ne verdammt blöde Idee!“, fuhr Athene ihm in die Parade. „Dich hätten wir nämlich beinahe auch noch begraben können!“
    „Komisch, etwas ähnliches wollte ich gerade auch über Colonel Sheppards 'Schauen wir mal, ob wir mit einer Genii-Atombombe und einem Jumper ein Basisschiff zerstören können'-Aktion sagen...“, meinte Carter, was beim anderen Colonel einen kleinen Moralsturz bewirkte.
    „Naja, wir gingen noch subtiler vor: Jumper in die Hangarbucht, Hephaistos rausbeamen, Jumper per Fernsteuerung alle Drohnen in alle Richtungen schießen lassen, Jumper mit überdrehten Triebwerken in die Ansammlung von wartenden Wraith-Jägern donnern lassen. War ein schönes Bumms.“, klärte Athene alle am Tisch auf.
    „Ähm, ja. Zurück zum Thema!“, meinte Carter und vertiefte sich wieder in ihre Aufnahmen. „Also wir sollten die Geschütze nicht aus dem Orbit sprengen, können sie aber auch nicht direkt aus der Luft angreifen, weil sie uns sonst einfach vom Himmel pusten würden. Also müssen wir etwas entfernt und außerhalb der Reichweite landen und dann mit Infanterie vorrücken um die Flugabwehr zu vernichten. Korrekt?“ Die Frage war eindeutig an Hephaistos und Athene gerichtet, die auch zustimmend nickten.
    Carter setzte gerade wieder zum sprechen an, als es an der Tür zum Besprechungszimmer des Captains klopfte. Genervt rollte sie mit den Augen. „Herein!“
    Die Waffenoffizierin der Apollo, die eigentlich noch für Sensoren und Schilde zuständig war trat herein. Ihr Gesichtsausdruck war eindeutig besorgt. Den Tablett-PC, den sie in den Händen hielt, gab sie schnell mit den Worten „Der Sensorscan des Planeten, wie angefordert.“ weiter und setzte wieder an, in Richtung Tür zu gehen und verschwand auch schließlich, eine sichtlich verwirrte Kommandantin der Atlantis-Expedition und der Apollo zurücklassend.
    „Was steht denn drin?“, fragte Sheppard nach zwei Minuten, in denen sich Carters Augenbrauen immer mehr gehoben und ihr Gesichtsausdruck immer verklärter wurde. „Irgendwas schlimmes?“
    „Hier steht, dass es auf dem ganzen Planeten Energiespitzen gibt und dass an diesen Energiespitzen in nur vierzig Prozent der Fälle auch Flugabwehr-Batterien stehen. Außerdem entdeckten die Sensoren Störfelder, die die Asgard-Beamtechnologie und Lenkwaffen jedweder Art stören.“, erklärte Carter.
    „Nicht gut.“, bemerkte Demetrius, was ihn einen fragenden Blick seitens Sheppard, Lorne und Carter einbrachte. „Eine Anlage dieser Größe und Wichtigkeit wird nicht nur gegen Angriffe aus der Luft verteidigt – so war es zumindest bei den Docks von Syrakus, der Kolonie, von der ich stamme. Täglich patrouillierten dort tausende von Soldaten, aber...“ Er setzte ein spitzbübisches und jugendlich wirkendes Grinsen auf. „...trotzdem gelang es einigen lokalen Kindern in die Docks einzubrechen – und nur vier wurden jemals geschnappt, zu denen ich nicht zählte.“
    „Also haben wir es hier wahrscheinlich mit zehntausend Jahre alten Bodentruppen zu tun?“, fragte Sheppard mit sichtlichem Unbehagen, wobei er schlicht die Jugendeskapaden seines Gegenüber ignorierte.
    „Sieht nicht so aus, nein.“, antwortete dieser leicht amüsiert. Zehntausend Jahre... – wie sollte man das Überleben, als Mensch oder Computer?


    042461040785401047780042457612538045270000
    DOWNLOAD COMPLETE – Atlantis-Schiffsdatenbank
    IDENTIFIZIERUNGSCODES DES TYP-5-SCHLACHTSCHIFFS ERFOLGREICH IDENTIFIZIERT – Ajax, unter dem Kommando von Praefecta Athene
    ZWEITES SCHIFF: unbekannter Typ, unbekanntes Transpondersignal – GEFAHRENPOTENTIAL: UNBEKANNT
    TRÜMMERTEILE: unterschiedliche Typen – GEFAHRENPOTENTIAL: NIEDRIG

    BEFEHL AN ALLE STATIONEN –
    Bei geringstem Anzeichen von Gefahr von dem unbekannten Schiff – Feuer Frei auf alle Ziele.
    Lang lebe Atlantis, zum Ruhme Lanteas!



    Im Orbit wusste man nichts von den Gedankengängen des Zentralcomputers der Anlage – man hatte selbstverständlich keinen Zugriff auf einen der am Besten gesicherten Zentralcomputer der Antiker seit denen der Stadtschiffe.
    So begann man Luftbilder zu schießen und diese zu analysieren – die Anlage war schlicht so gut wie uneinnehmbar.
    Man hatte auch von der Titanic gesagt, sie wäre unsinkbar, aber am Ende hatte ein Eisberg ausgereicht, um sie zu versenken. Das war der Gedanke, unter dem man sich die Landungspositionen der einzelnen Jumper aussuchte und auch den Standort des Basiscamps. Sie hatten auch noch keinen Plan, wie sie die einzelnen Jumper los schicken wollten.
    Den dann entstandenen Plan umzusetzen... das war die Aufgabe der über fünfhundert Soldaten, die in den Bäuchen der Ajax und der Apollo warteten. Die Jumper waren zu klein, um große Lasten zu tragen, sonst hätte man sich Panzer und eigene Geschütze von der Erde bringen lassen, nur damit man selbst gebührend auf Feindfeuer antworten konnte – mit einer P-90 das Feuer einer Kanone zu erwidern, die einen Kreuzer vom Himmel blasen konnte, war etwas dumm.
    Im Steuerbord-Hangar der Apollo herrschte wie überall Ruhe vor dem Sturm – wobei man 'die Ruhe vor dem Sturm' äußerst relativ sehen musste. Die Soldaten und Wissenschaftler, die auf das Einschiffen mit den Jumpern warteten, unterhielten sich selbstverständlich.
    „Sie waren wirklich noch nie in Prag?“, fragte Doktor Zelenka gerade einen der europäischen Offiziere an Bord. Er war wirklich erstaunt von diesem Leutnant Hans Schulz, der als Bayer noch nie in der tschechischen Hauptstadt gewesen war.
    „Ja, weisst, ich kimm net so oft aus meinem Bayern ausse... das ist eigentlich so die ziemlich weiteste Reise, die i je gemacht hab...“, antwortete Schulz und zuckte mit den Schultern.
    Der Junge ist ein Original, aber ein echtes..., dachte sich sein Vorgesetzter, ein gewisser Hauptmann Wolfgang Hochstätter, und grinste. „Ach, nee, Schulzi, wir sind hier nur weiß der Teufel wie viele Millionen Kilometer von deinem Bayern entfernt... so weit waren wir wirklich noch nie...“
    „Also eigentlich sind es etwas über einunddreißig Billionen Kilometer bis zur Erde...“, meinte der Tscheche und drehte sich weg.
    „Einunddreißig Billionen?!“, echote Schulz, „May, des is ja was... des is a Schock!“
    „Beruhig dich, Schulzi, so schlimm is es nicht!“, versicherte Hochstätter und klopfte dem etwa einen Kopf größerem Bayer auf die Schulter.
    Er erwiderte die Geste mit einem traurigen Blick und wollte schon zur Antwort ansetzen, als eine Stimme mit britischem Akzent vom Eingang zum Hangar einen „ALLE MANN, STILLGESTANDEN!!!“-Ruf losließ. „I soags dir später...“, meinte der Leutnant nur.
    Zügigen und beinahe schon erhabenen Schrittes betrat Colonel Samantha Carter den Hangar, flankiert von ihren beiden „treuen Schergen“ Major Evan Lorne und Lieutenant Colonel John Sheppard. Etwa in der Mitte kam das Trio zum stehen.
    „Wir haben einen Operationsplan.“, begann Carter und schien jeden einzelnen im Raum zu mustern. „Er sieht vor, dass die erste Welle fast nur aus Soldaten und Sanitätern oder Ärzten besteht – diese Jumper werden mit schweren, und damit meine ich auch schweren, Waffen beladen sein. Wir wissen nicht, was uns dort unter erwartet, also macht euch auf alles gefasst. Kommandant der Operation am Boden wir Colonel Sheppard sein, direkt ihm unterstellt ist Major Lorne – ihr Wort ist Gesetz!“ Sie hielt kurz inne um noch einmal jeden zu mustern. „Viel Glück.“
    Sofort erhob Colonel Sheppard seine Stimme: „Gruppen Alpha und Beta – bereit machen zum Start, Piloten zu Lorne! Um mit den Worten von Tom Hanks als Captain John H. Miller zu schließen – Wir sehen uns dann am Strand!“
    Sheppard selbst schloss sich von seiner eigenen Anweisung aus – natürlich würde er einen der Jumper steuern, aber er hatte seine Landekoordinaten schon, also musste er sich nur noch umziehen und bewaffnen, dann wäre er bereit.
    Er hatte gerade eines seiner am meisten gehassten Kleidungsstücke angelegt – die grün-braun-schwarze Tarnjacke der US-Army – da hörte er hinter sich ein Räuspern in der sonst komischerweise menschenleeren Umkleide. Definitiv ein weibliches Räuspern. Und der Pilot wusste genau von welcher.
    Nur eine würde es wagen, in eine Männerumkleide einzudringen. Und beim Klang von Sam Carters Stimme bestätigte sich seine Vorahnung: „Sie wissen, ich würde alles geben, um mit ihnen da unten zu sein, im ersten Jumper, der aufsetzt.“
    „Ich weiß, Sam. Aber ich habe das dumme Gefühl, dass der Vergleich mit Omaha doch nicht so weit her geholt war. Mit unserem Glück sind wir an Dog Green...“ Er schnaubte kurz. „Wahrscheinlich ist es besser, wenn sie nicht dabei sind.“
    „Trotzdem... Ich habe gelernt, nie Gefahren zu scheuen... Vor allem nicht mit meinen drei Jungs an der Seite.“ Ohne dass sie es gesagt hatte, wusste Sheppard, dass Teal`c, General O`Neill und Doktor Jackson gemeint waren. „Mit ihnen hatte ich immer das Gefühl 'Dir kann nichts passieren, Sam'... Aber die Action vermisse ich schon.“
    „Verstehe ich... Aber ihre drei Pappenheimer sind nicht dabei und wir haben auch keinen Platz in den Jumpern mehr frei, selbst nicht für jemand schlanken wie sie.“, versuchte er mit seinem berühmt-berüchtigtem Kirk-Charme das ehemalige SG-1-Mitglied von ihrer Idee abzubringen.
    „Versuchen sie es nicht, Colonel.“, antwortete sie kalt – kälter als das Nordmeer im Winter. „Captain Kirk heißt eigentlich William Shattner und sah früher einmal gut aus.“
    Sheppard lies den Kopf sinken. Dann eben anders., dachte er sich. „Wir brauchen jemanden auf der Apollo, der alles koordinieren kann – Major Marks hat das schon das ein oder andere mal gemacht, öfter als sie. Aber er ist auf der Odyssee. Das heißt wiederum, dass nur sie das machen können. Mir persönlich ist es lieber, jemanden erfahrenen hinter der netten Stimme aus dem Äther zu wissen, als einen völligen Trottel.“
    Das, Sheppard, funktioniert schon eher..., huschte es Sam durch die Gedanken. „Sie haben recht... aber in der Dritten Welle bin ich dabei!“, versuchte Carter zu verhandeln.
    Sheppard nickte nur, schloss den Reißverschluss und bewaffnete sich. Alter kalter Stahl (oder Trinium, je nachdem) wollte ihm das Leben aus den Adern schneiden?
    Er würde dagegen halten, mit dem kalten Plastik seiner Welt, und wenn es das letzte war, was er tat!

    „Also gut!“, begann Carter, als sie die Brücke des Erdenschlachtschiffes Apollo betrat. „Steuer, in niedrigeren Orbit, Waffen, geben sie im Hangar Bescheid, dass es los geht! Selbiges durchgeben an die Ajax!“
    „Aye, Aye, Colonel!“, antworteten ihr die beiden Offiziere, wobei beiden der selbe Gedanke durch den Kopf schoss: Sie verhält sich schon wie ein richtiger Captain. Was die beiden nicht wusste, war, dass sie sich – um einen anständigen Raumschiffkommandanten abzugeben – mehrmals sämtliche Folgen Star Trek, Kampfstern Galactica und Babylon 5 angesehen hatte und das seit dem Stapellauf der Prometheus.
    Carter musste aber auch zugeben, dass ein wesentlicher Beitrag dazu von einem gewissen Jonathan O`Neill und einem ebenfalls gewissen Teal`c kam – Jack hatte den ehemaligen Jaffa mehrmals durch die komplette irdische Filmlandschaft geführt und wieder zurück, und das lange bevor die Prometheus überhaupt genehmigt worden war, ja bevor der Antrag überhaupt eingereicht worden war.
    Lächelnd dachte die Blondine an die Filmabende mit Jack, Daniel und Teal`c zurück – Daniel hatte ständig versucht an den spannendsten oder wichtigsten Stellen eine kulturelle Erklärung abzugeben, Teal`c hatte seine Augenbraue etwa vier Zentimeter über dem entsprechenden Auge arretiert und Jack hatte bis auf einige glorreiche Ausnahmen alle Filme im wahrsten Sinne verschlafen.
    „Erreichen niedrigen Orbit, Ajax bestätigt!“, meldeten sich wieder ihre beiden Offiziere und rissen sie so aus den Gedanken.
    „Jumper aussetzen, übermitteln sie ihnen die besten Wünsche, Gottes Segen und alles drum und dran.“, meinte Carter.
    „Aye.“, meinte die Waffenoffizierin und lächelte. Diese Frau erinnerte sie immer mehr an Colonel Ellis, obwohl sie es wahrscheinlich nicht wollte. Schnell gab sie die Anweisungen durch.


    SCHIFFSSTART VOM NICHT IDENTIFIZIERTEN SCHIFF – GEFAHRENPOTENTIAL: HOCH
    ALLE BATTERIEN – Feuerfreigabe für alle Ziele!


    „Jumper sind raus, Deckungshopsen wird ausgeführt!“, meldete sich wieder die Frau. Doch dann begann sie wild auf ihre Tastatur und ihre Konsole zu tippen. „Energieanstieg bei mehreren Batterien!“
    „Jumper, aus Formation ausbrechen!“, befahl Carter souverän.
    „Sie feuern!“, antwortete die Waffenfrau. In ihrer Stimme war ganz klar angespannt, ihre Miene dafür umso undeutbarer. Das Gesicht der Frau hatte sich zu einer wie in Stein gemeißelten Maske verhärtet, welche man nur mit Bomben und Granaten aufbrechen konnte.
    Alle erwarteten, dass die ersten Verlustmeldungen der Jumper eintrafen, doch nichts geschah – zumindest nicht ihnen. Trümmerstücke wurden zu Hauf aus dem Orbit geblasen, überall. Die Schlachtschiffe Apollo und Ajax schwebte etwas höher, in der Deckung mehrerer Großwracks.
    Doch dann begann das Wrack unter der Apollo zu bröckeln und brodeln, die restlichen Strukturen des ehemaligen Kampfschiffes begannen sich zu verflüssigen, während immer weniger Feuer auf das Antikerschiff zielte.
    Doch nichts davon bemerkte die Apollo, was in ihrem Radarschatten vorging, bemerkte sie nicht. Bis ein Schuss durch die alte Hülle brach und den ungeschützten Unterseitenpanzer des Schlachtschiffes traf. Die Schilde waren zwar aktiv, aber in dieser Sektion zu schwach gewesen, um den Schuss aufzuhalten – alle anderen fünf Schildsektoren waren auf Anschlag, wegen eventueller Trümmer.
    „Treffer an der Unterseite, Versiegelung hält!“, meldete die Waffenoffizierin – sie klang angespannt.
    „Ausweichmanöver! Bringen sie uns außer Feuerreichweite.“, befahl Carter und sah zu, wie ein weiteres Wrack direkt vor den Bug des Schiffes driftete. Es war einmal ein Typ-5-Schlachtschiff wie die Ajax gewesen.
    Eigentlich war es Carter egal, was der Haufen Schrott vor ihrem Bug einmal gewesen war – er war im Weg, im Fluchtweg vor äußerst bösem feindlichem Feuer, welches hin und wieder durch das einzelne Loch in ihrer Deckung brach und sonst sich weiter eben da durch brannte. „Bereiten sie mehrere Mark Nine vor und sprengen sie diesen Müllhaufen!“, befahl Carter fassungslos über ihr Pech und über die Antiker, die unbedingt solche hochpräzisen Geschütze hatten bauen mussten.
    Bevor sie gereizt fragen konnte, wo denn die Rakete bliebe, donnerte eine Kaskade von Explosionen über die Brücke. Aus dem Augenwinkel sah Carter noch den Sprengkopf in das Schiff vor ihnen einschlagen, welches sich in mehrere Teile auflöste und auch, wie die Apollo einen Zahn zulegte – während unter ihnen etwas ähnliches mit ihrer Deckung geschah.
    Nur noch unter diesem Schiff durch tauchen und auf der anderen Seite abhauen, dann sind wir durch!, dachte sich die Steuerfrau. Sie wären etwa vier Sekunden vollkommen schutzlos.
    Ein Umstand, den die Raumgeschütze der Antiker schamlos ausnutzten – gegen das Feuer aus vierzig Geschützen, die alle trafen, wie von Scharfschützen bedient, hatten alle Schilde der Apollo keine Chance.
    „Direkte Treffer!“, meldete die Steuerfrau und wurde bleich, als das Schiff weiter erschüttert wurde. „Sie haben die Transporter und die Antriebe getroffen...“, meldete sie leise und fast flüsternd, doch die ganze Brücke verstand sie, trotz des Waffenlärms.
    Carter sah langsam den Planeten auf sich zu kommen, begleitet vom Crescendo feindlichen Waffenfeuers, welches das Erdenschlachtschiff traf. Ihr einziger Kommentar bevor sie in die Atmosphäre eintauchten lautete: „Oh, Scheiße...“


  14. #34
    dumm geboren und nix dazugelernt:P Avatar von Santanico Pandemonium
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    Na, das hat ja gedauert, aber wenn du tatsächlich schon an Nummer 14 schriebst und du von nun an regelmäßig postest kann man das nochmal verzeihen

    Hatte nur keinen Plan mehr was zum Schluss des letzten Kapitels passiert ist, muss das nochmal nachlesen

    Frage mich nur warum niemand auf die Idee kommt mal per Funk auf dem Planeten nachzufragen, ob da noch was "lebt". Ich meine, Athene müsste mit der KI doch Kontakt aufnehmen müssen. Und dann sollten sie doch die Ajax vorschicken, das Verteidigungssystem sollte doch eigentlich so eingestellt sein dass es eine Freund-Feind-Erkennung hat. Sind ja schließlich die Antiker und die sind nicht auf den Kopf gefallen.
    WEIR: ... putting your life and other people's lives at risk. You destroyed three quarters of a solar system!
    McKAY: Well, five sixths. It's not an exact science.
    WEIR: Rodney, can you give your ego a rest for one second?

    Ein Jahr später:
    Spoiler 
    CARTER: About a year ago, your brother came across an abandoned alien experiment called Project Arcturus.
    CARTER: It was an attempt to generate zero point energy.
    JEANIE: That would be virtually limitless power. What happened?
    McKAY: A slight problem. It was the creation of exotic particles in the containment field.
    CARTER: He destroyed a solar system.
    JEANIE: Meredith! (She smacks his arm.)
    McKAY: It was uninhabited!

  15. Danke sagten:


  16. #35
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Na, dass ist übel, aber man weiß ja das die Antiker guet Ingenieure sind, die ihr Handwerk verstehen...
    Aber ich frage mich, warum sie nicht einfach außer Reichweite gehen und dann mit getarnten Jumpern fliegen.
    Nis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  17. Danke sagten:


  18. #36
    a.k.a Dark Angel Avatar von Masago
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    Zur Basis kann man aber auch nur sagen das die Antiker es bei der Bewaffnug mächtig übertrieben haben. Vier dieser Kanonen, an jeder Ecke der Basis eine, hätte für eine erfolgreiche Verteidung sicherlich auch gereicht.

    Die Basis an sich zu ereichen dürfte sicherlich ein wares Himmelfahrtskommando werden. Die wurde sicherlich mehr als bloß gut gegen Angriffe mit Bodentruppen gesichert. Von diesen Robotern haben die Bodentruppen sicherlich keine Gnade zu erwarten.

    Die Computer dieser Anlage hat aber mal wirklich ein Rad ab, der hätte doch zumindest die Asgard-Systeme an Bord der Apollo erkennen müssen und dann dieses Schiff als zumindest verbündet einstuffen müssen.

    Das sieht aber sehr echt schlecht für die Apollo aus. Ich hoffe mal das du sie nicht zerstören wirst. Naja zumindest solange Carter noch an Bord ist.

    Bis zum nächsten Mal.

  19. Danke sagten:


  20. #37
    General der Armsessel Avatar von Azrael
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    Hallo, da bin ich wieder!

    Reviewantworten zuerst:
    @Santanico Pandemonium: Puh, grad nochmal Glück gehabt! Wie dem auch sei - schonmal was von HAL9000 gehört? Dem durchgeknallten Computer aus '2001 - Odyssee im Welraum'? Jetzt kannst du dir vielleicht vorstellen, in welchen Bahnen die Gedanken verlaufen - wenn auch nicht auf dem gleichen Weg.

    @Colonel Maybourne: Ich hoffe, dir sagt die Bezeichnung 'B-2' etwas. Die Amerikaner wissen, wie sie ihre eigenen Tarnkappenbomber orten (zumindest, soweit ich weiß). Denkst du, die Antiker haben das selbst mit ihren getarnten Jumpern nicht auch gekonnt?

    @Masago: Äh, vielleicht ist das nicht so ganz rübergekommen - aber die Victis-Romanis-Forschungsanlage umpannt unterirdisch den ganzen Planeten... Was die Asgard-Systeme angeht: Who knews why...


    Kapitel 6: Chuck und Cadman (fast) allein zu Haus

    An Jumper 1 stürzte die Apollo vorbei, die, ebenso wie die Jumper, weiter von der Antiker-FLA aufs Korn genommen wurden.
    Selbstverständlich nicht nur, weswegen Sheppard aufpassen musste, dass sie nicht getroffen, nicht so kurz vor ihrem Ziel. Trotzdem nahm er Kontakt zu dem Schlachtschiff auf: „Apollo, hier Sheppard. Wir schicken ihnen zwei Jumper als Bergungsteams!“
    „Negativ, John, wir kommen schon alleine zurecht! Die Mission ist wichtiger!“, antwortete Carter immer wieder unterbrochen von den Einschlägen feindlichen Feuers. Es war ein Glück, dass die BC-304er so stabil und kompakt gebaut waren, sonst hätte es sie schon bei mehreren Gelegenheiten in der Mitte zerfetzt. Die X-303, Prometheus, war es nicht gewesen – sie war zerstört. „Außerdem – jetzt sind wir die erste Welle!“, meinte sie noch verschmitzt bevor eine weitere Salve einschlug und nur noch die Statik einer zerstörten Kommunikationsanlage zu hören war.
    „Sheppard, hier Athene, wir werden mit Störfeuer belegt. Wir ziehen uns zurück, sie sind auf sich allein gestellt! Wir sehen ob wir Verstärkung organisieren können!“ Die Kommandantin der Ajax zögerte kurz. „Und viel Glück!“, schloss sie ab, bevor das Antikerkriegsschiff seinen Rückwärtsgang einlegte.
    Sie hatten den halben Weg zurück gelegt, ihre Deckungen verlassen und ihre Mutterschiffe hatten sie verlassen – so gesehen hatten sie wirklich schon mal bessere Karten gehabt. Bisher hatten sie nur einen Jumper verloren, einen mit Versorgungsgütern, der beim Ausweichen vor feindlichem Feuer in eben eine Deckung gekracht war – laut Hephaistos, der auf einem der Cockpit-Sitze in Jumper 1 saß, ein ehemaliger Typ-1-Zerstörer, gut zu erkennen an der flachen Schnauze, welche so ziemlich das einzige Erkennungsmerkmal war, da das komplette Schiff zu Schlacke geschossen worden war.
    Erste Flammen begannen an der Nase des kleinen Schiffes zu lecken. Sie waren schon des öfteren in Atmosphären eingetreten und auch wieder ausgetreten und nur ein einziger Jumper hatte versagt. So eine gute Statistik in Sachen Flug-Unfälle hatte sonst nur die Aérospatiale-BAC Concorde 101/102, und das nur, wenn man die Gefechte der Jumper weg ließ.
    „Durchstoßen Thermosphäre...“, murmelte ein Soldat hinten, das große M-16 zwischen den Oberschenkeln. „Höhe etwa hundertzweiundzwanzig Kilometer, NASA-Kriterium für den Eintritt in die Erd-Atmosphäre.“
    „Danke, Simon, das wollten wir jetzt unbedingt wissen.“, maulte ein anderer Soldat und begann noch einmal sein Gewehr zu überprüfen. Krachend raste der Verschluss wieder in seine Position, als es durchgeladen wurde und klirrend fiel die einzelne Patrone auf den Boden des Jumpers, wo sie sofort von dem Soldaten aufgehoben wurde.
    „Nur die Ruhe, Private Swofford, das ist eine ganz normale Stressreaktion.“, meinte ein Sergeant, Sykes, wenn sich Sheppard richtig erinnerte.
    „Und was machen sie, Sarge, wenn sie Stress haben?“, fragte ein anderer Marine, Fowler.
    Bevor der Staff Sergeant antworten konnte, brüllte Sheppard von vorne: „Festhalten!“ und riss das kleine Fluggefährt in einen steilen Looping, um einem Schuss der FLA zu entgehen. Hinter ihm hörte er nur Rufe und ein wenig Poltern von aus der Hand gefallenen Gewehren.
    Mitten im Eintritt so ein Manöver auszuführen, war waghalsig, das musste selbst der USAF-Pilot zugeben: Durch die erhöhte Reibungsfläche, besonders an der nicht so gut geschützten Unterseite, erhielt die Hülle zu viel Energie in Form von Wärme, wodurch sie im schlimmsten Fall schmelzen konnte.
    Es passierte jedoch nichts, die weiteren Geschosse flogen teilweise meilenweit an ihnen vorbei, keiner der anderen Jumper hatte größere Probleme. Es war fast so, als ob man wollte, dass sie landeten. „Das ist zu einfach...“, murmelte Sheppards Co-Pilot, nicht der sonst auf diesem Sitz so vertraute McKay sondern ein Pilot aus Russland.
    Sie stießen durch die Wolken und vor ihnen offenbarte sich ein gewaltiger Wald, genau in dem Streifen, der lebensfreundlich war – sie hatten sich auf einer großen Lichtung einen schönen Platz zum Landen ausgesucht und um dort ein Basiscamp zu errichten.
    Gerade wollte Sheppard den Befehl zum Landen und ausladen geben und einen kurzen Blick auf das Stteuerinterface – das HUD – werfen, da röchelte auf einmal der Russe neben ihm, prasselten Kugeln gegen seinen Jumper und blaue, kurze Blitze erhoben sich von der Oberfläche, viel dichter, als es die Arcturus-Kanonen getan hatten.
    Der Russe sackte gegen den Amerikaner, der ihn, weil er noch röchelte, nicht einfach vom Sitz werfen konnte, sondern ihn versuchte, wieder auf seinen Sessel zu hieven, während er einhändig die Jumperkontrollen steuerte. „Wir sind gleich da!“, brüllte er nach hinten.
    „Passen sie auf!“, rief der Sergeant zurück und Sheppard riss den Kopf herum – auf ihn trudelte ein anderer Jumper zu, dessen Triebwerke brannten und auch sonst eher einem Schweizer Käse ähnelte, aber durch seine Masse und seinen Kurs eine Gefahr darstellte.
    Mit einem eher unkontrollierten Schubser mit dem Knie am Steuerknüppel – die Analog-Steuerung fiel ihm immer noch fast leichter als die über die Gedanken, trotzdem brauchte man für die Aktivierung der kleinen Fluggeräte immer noch das ATA – riss er den Jumper unter dem anderen vorbei, so knapp, dass Sheppard den Luftzug bei der Stabilisierung der Maschine zu spüren glaubte.
    Jetzt reicht`s!, dachte sich der Amerikaner und ließ per Gedanken Drohnen starten, sechs Stück, genau auf die dichtesten Ansammlungen der Flugabwehr-Maschinenkanonen gerichtet, und hievte mit einem Marine von hinten den Russen wieder in seinen Sessel.
    Die gelben Geschosse sammelten sich im Flug zu einem konzentrierten Schweif und stießen weiter runter, die Jumper vielleicht nicht dicht und ordentlich formiert, aber dennoch ihnen auf den Fersen. Kurz vor dem Aufschlag sprühten die Drohnen auseinander und sollten in die Stellungen donnern – doch nichts da. Kurz vor den Zielen erloschen alle Drohnen und fielen ungefährlich zu Boden.
    Doch es machte nichts – sie waren „an Land“, wenn man so wollte. Der erste Jumper setzte gerade auf.
    Wie besprochen im Kreis neben ihm auf, weitere Jumper, auch von der Ajax, kamen nacheinander an.
    Bald würden sie wie die Cowboys vor den Indianern eine Art provisorisches Fort haben – wenn denn alle kämen.
    Aber die neunundzwanzig Jumper, die sich gerade gruppierten, würden reichen, besonders, da die ersten Heckklappen sich öffneten und Soldaten raus sprangen, Menschen wie Antiker. Auch Sheppard drückte den entsprechenden Knopf auf seinem Schaltpult und die Rampe senkte sich.
    Der Amerikaner drehte sich dann zu seinem Copiloten um und schloss dem toten Offizier die Augen. Ihnen war klar gewesen, dass einige Soldaten diese Mission nicht überleben würden, aber dennoch war es tragisch.
    „Colonel, wir müssen!“, rief Sykes von außen.
    Hephaistos sah seinen Pendant an: „Er hat recht.“
    Sheppard nickte und folgte dem Antiker. Das erste, was ihm auffiel, sogar bevor sein Fuß den Boden berührte, war, dass hier die Luft um einiges dünner war. Er schätzte etwa, dass er sich für einen vergleichbaren Luftdruck auf der Erde auf etwa zweitausend Meter begeben musste.
    Einige der Marines schnauften, als sie schwere Lasten für das Basiscamp transportierten, die jedoch mindestens ebenso schwer tragenden Gebirgsjäger aus Österreich und Deutschland pfiffen jedoch ein Lied, als sie an den Amerikanern vorbei kamen – vielleicht hätten sie doch lieber noch ein paar Leute aus der 10. US-Army Mountain Infantry Division anfordern sollen.
    Nach wenigen Minuten begann das Camp Gestalt anzunehmen: In der Mitte wurde ein Funkmast aufgestellt, der als Relais für die Funkgeräte der kompletten 'Armee' diente. McKay hatte dafür gesorgt, dass auch die vergleichbaren Antikergeräte in dem selben Netz senden und empfangen konnten, das hatte ihn laut eigener Aussage keine Viertelstunde gekostet. Auch wurde unter einem Zelt ein Kommandostand aufgebaut, daneben ein Funkzelt. Sandsäcke, die vorher leer waren, um sie leichter zu transportieren, wurden mit Erde befüllt – vielleicht sollte man sie zu 'Erdsäcken' umtaufen – und so aufgestellt, dass sie komplette MG-Stellungen bildeten.
    Sie würden sich nicht bei der Verteidigung ihrer Basis auf das – nicht vorhandene – hohe Gras verlassen, sie hatten dafür extra wirklich große und böse Maschinengewehre und Infanterie-Mörser mitgebracht.
    Sie hatten auch genug Munition und notfalls Wraith-Betäuber und Zats aus den Beständen des SGCs, sodass sie im Falle falls darauf zurückgreifen konnten. Diese Waffen wurden gerade ausgegeben und der Rest wurde in ein kleineres Zelt gebracht, was neben Doktor Kellers großem Sani-Zelt stand.
    Die Antiker beobachteten teils das Treiben um sie herum, teils packten sie aber auch mit an, so wie Hephaistos. Dieser schaufelte eifrig Erde in Säcke, während Demetrius, der Anführer der Ajax-Bodentruppen, unbeirrt Orbitaufnahmen von der Apollo und der Ajax auf einem Klapptisch im Kommandozelt austeilte.
    Sheppard grinste und ging auf den anderen Mann zu.
    Hätte er sich in genau diesem Moment umgedreht, hätte er im Schatten zwischen zwei Jumpern zwei rot glühende Augen gesehen.


    Atlantis, Lantea (zwanzig Stunden, siebzehn Minuten bis Eintreffen von BC-304 USS Daedalus)
    Cadman als Amazone zu bezeichnen, wäre leicht untertrieben gewesen – sie sah gut aus und war eine Marine, das war um Längen mehr als eine Amazone.
    Aber da Chuck kein Brite war – und demnach auch nicht zu deren 'Understaitment' neigte –, hatte er andere Dinge zu tun. In der Nähe des Kommandoraums war ein kleiner Schießstand, den die Soldaten hin und wieder zu Wettkämpfen benutzten.
    Und so nun gerade er und Cadman, die weit in Führung lag.
    Gerade zerfetzte sie mit ihrer P-90 wieder eine harmlose Zielscheibe und jubelte vor Glück – nicht beachtend, dass das die vierzigste heute war, die dieses Schicksal ereilte – als Chuck angesäuert fragte: „Wie machen sie das, Lieutenant?“
    „Übung, Chuck, viel Übung... Außerdem stelle ich mir immer vor, dass genau in der Mitte der Zielscheibe ein Wraith einige Körperteile hat, deren Verlust sehr schmerzhaft bis tödlich wäre.“, meinte Cadman und lächelte den Kanadier an.
    Chuck fröstelte. „Darf ich auch mal probieren...?“ Er hatte zwar noch nie einen Wraith 'live und in voller Länge' gesehen, wie es ein anderer Techniker aus Mitteleuropa ausdrückte, aber er hatte Bilder gesehen. Das reichte ihm an sich schon.
    Trotzdem wollte der Kanadier unbedingt es seinem Landsmann McKay gleichtun und die Pegasus-Galaxie erforschen, fremde Welten entdecken und dorthin gehen, wo nie ein Mensch zuvor gewesen war. Doch wahrscheinlich würde er nie aus Atlantis raus kommen, zumindest nicht in Richtung andere Planeten.
    Das war sein Schicksal als Chef-Atlantis-Tortechniker und Adjutant der Expeditionsleitung. Cousin Walter war es nicht sehr anders ergangen, unter Hammond, O`Neill und Landry.
    Aber trotzdem... diesen Drang, seinen Horizont auf das Jenseits des großen Ringes zu erweitern, das war sein Traum, und eventuell zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammen hält!
    Vielleicht hätte ich doch nicht Goethe im deutschen Original lesen sollen..., dachte sich der Kanadier während er mit seiner Maschinenpistole anlegte. Das macht mich ganz wuschig im Kopf!
    Er zielte kurz – vor seinem inneren Auge erschien die Mutter seiner Freundin, ein Drache von einer Frau, und der Mittelpunkt der Zielscheibe war 'zufällig' identisch mit dem kleinen Bogen des Nasenbeins, auf dessen Tiefpunkt ein kleiner roter Punkt tanzte. Man konnte meinen, mit Laserpointer zu zielen wäre nicht schwer, aber es war es, vor allem, weil man das Gewehr trotzdem gerade halten musste.
    Schließlich legte Chuck den Zeigefinger auf den Abzug und atmete einmal tief durch. Der Schuss knallte, der Kolben schlug zurück in die Schulter des Kanadiers und wurde nach oben gepresst. Aber seine Schwiegermutter in Spee war tot, mit einem 5,7 x 28 Millimeter Loch im Schädel.
    Chuck wollte schon zum Jubel ansetzen, als er sah, dass die Zielscheibe ein Loch in der Mitte hatte, als plötzlich ein Gerät zu brüllen anfing, welches man in Atlantis nicht vermutet hätte – ein Babyphon.
    Die Stimme, die daraus mit hoher Lautstärke kam, gehörte einem der Marines, der gerade im Torraum Wache schob: „Aktivierung von Außen!“
    Chuck setzte gerade dazu an ins Babyphon „Kommen sofort!“ zu schreien, als ihn Cadman schon mit zog und sie beide – die P90er noch in den Händen – quer durch den Turm in den Kommando- und Torraum kamen. Schon von weitem konnte Chuck sehen, dass der Schild sich bereits über das Tor gelegt hatte und dass gerade der fünfte der sieben Chevrons einrastete, die die Koordinaten innerhalb der Pegasus-Galaxie kennzeichneten.
    Der Kanadier beachtete es nicht, wie Cadman und der Marine auf den beiden Balkonen im Torraum in Stellung gingen und wie weitere Soldaten den Raum stürmten. Er selbst hatte nur Augen für die Torkontrollen, die sein persönliches Imperium waren. Im Stehen überprüfte er einige Anzeigen, die ihm die genauen Koordinaten des Tors anzeigten – Victis Romanis-System, achter Planet.
    Bevor Chuck Cadman die Information zu brüllen konnte, aktivierte sich das Tor und ein Funkspruch traf ein: „Atlantis, hier Praefecta Athene können sie mich hören?“ Sie war offenbar nicht sehr vertraut mit den Funkgeräten der Menschen, denn sonst hätte sie wesentlich schneller gesprochen und nicht zögerlich.
    „Laut und deutlich, Praefecta, warten sie bitte einen Augenblick.“, antwortete Chuck und schaltete auf den Kanal stumm bevor er Cadman rief.
    Einen Knopfdruck und ein Nicken später begann die Amerikanerin zu sprechen: „Hier Lieutenant Cadman, Praefecta Athene, was ist passiert? Ist die Operation erfolgreich verlaufen?“
    „Ja und nein... am Besten, wir schicken einige Leute zu ihnen. Können sie den Schild bitte senken?“, fragte die Kommandantin der Ajax höflich. Sie hatte immer noch dieses leichte Zögern in der Stimme, aber trotzdem war Chuck sich sicher, dass er ein leises Augenklimpern von der Antikerin gehört hatte.
    Cadman offenbar auch. „Haben sie ein GDO bei sich?“, bemerkte sie angesäuert. Niemand macht sich so einfach an einen Jungen aus meinem vorläufigen Kommando ran!, dachte sie erbost.
    „G-Was?!“, fragte Athene verwirrt.
    „Garagentoröffner. GDO. Damit senden sie einen elfstelligen, alphanumerischen Code, der in unserer großen GDO-Code-Datenbank gespeichert ist und wenn der Code stimmt, dann lassen wir sie durch das Tor. Ist übrigens auch auf der Erde so, und auf allen Außenposten und der Mittelstation.“, erklärte Cadman und begann bei jedem Wort mehr sich über die etwas komische Misere zu grinsen. Sie hatten kein GDO...
    „Okay.“, meinte Athene kurz angebunden. „Warten sie einen Augenblick.“
    Cadman grinste bereits und frohlockte innerlich, denn sie hätten eine gute Ausrede, die Antiker einmal ordentlich abzustrafen und ihnen zu zeigen, wer die Chefin im Ring war. Allerdings sollte ihre Freude schnell verfliegen – ein Jumper kam durch das Tor, durch den Schild.
    „Na, da staunen sie, was?“, fragte Athene die sprachlosen Atlantis-Bewohner. „Wir landen oben im Haupthangar und kommen dann in einen der Konferenzräume.“
    Chuck schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Natürlich!, dachte er, Das hat Sheppard doch auch einmal geschafft, keine Woche nachdem wir angekommen waren!
    Cadman musterte den Kanadier nur mit hochgezogener Augenbraue. Sie wusste zwar, dass in den tiefen Wäldern Kanadas das Volk ein wenig anders tickte, aber dass es so anders tickte, dass es zur Selbstgeißelung neigte, das war selbst ihr unbekannt...
    Es dauerte keine zehn Minuten und Chuck saß zusammen mit Cadman, Athene und zwei weiteren Offizieren der Ajax in dem Konferenzraum, wobei die Stühle der drei Stadtleiter leer waren – sie waren die heiligen Plätze von Carter, McKay und Sheppard und niemand, absolut niemand, durfte sich einfach so auf ihre Stühle setzen.
    Dieses goldene Gebot hatte schon zu Zeiten von Doktor Elisabeth 'der Unvergesslichen' Weir bestanden und würde auch weiter existieren, in zehn Jahren, in hundert Jahren, in achtundvierzigtausend Jahren. Das war der Lauf der Dinge.
    Jedenfalls saßen die fünf Menschen auf ihren Stühlen und Athene erzählte gerade die Geschichte, wie es um die Apollo und die Operation 'Broken Pilum' stand – nach ihrem letzten Kenntnisstand. „Wir legten den Rückwärtsgang ein und verschwanden zum nächsten Planeten mit einem Tor, der achte des Victis Romanis-Systems. Wir wählten sie an und den Rest kennen sie.“, beendete sie gerade ihren Bericht vor den beiden Expeditionsteilnehmern.
    „Das heißt jetzt im Klartext, dass die Apollo und unsere Bodentruppen ohne Raumunterstützung da stehen. Ist das korrekt?“, fragte Cadman. Ihr Ex-Freund, Major Evan Lorne, war unter den Landungstruppen. Sie war zwar ihr Ex, aber sie mochte ihn immer noch – 'Trennung in beiderseitigem Einvernehmen' hieß das auch unter der Jugend, die das eigentlich nicht kennen dürfte, weil es in ihren 'Telenovelas' nur auf die brutale Art auseinander ging.
    „Ja, das ist korrekt. Es erschien mir das vernünftigste, sich zurückzuziehen.“ Die Kommandantin der Ajax schluckte. Ihr waren in den zwanzig Jahre Odyssee im Weltraum ihre Männer und Frauen ans Herz gewachsen, etwas, was eigentlich nicht passieren durfte, aber so war es nunmal.
    Jeder einzelne von ihnen war ihr wichtig und sie würde ohne zu zögern ihr Leben geben, um auch nur einen zu retten, von der Hälfte der Besatzung gar nicht angefangen. Und sie wusste auch, dass das andersherum genauso war.
    „Allerdings haben wir bereits einen mehr oder weniger ausgereiften Rettungsplan.“, begann Athene. „In der Frühphase des Krieges gegen die Wraith versteckte man mehrere Energiespeicher – ihr nennt sie ZPMs – in der ganzen Galaxie, ein paar, laut Aufzeichnungen sogar sechs, auf einer Welt die, um die Datenbank der Ajax zu zitieren 'seit ewigen Zeiten von einem Wesen namens Banshee regiert und als einziges, lebendes Wesen bewohnt wird'. Die Anthropologische und Archäologische Datenbank spricht außerdem noch davon, dass vor Äonen – also Jahrtausende, bevor die Antiker nach Pegasus kamen – dort eine äußerst mächtige Rasse lebte.“ Athene stoppte kurz. „Ihr Auftrag lautet, diese ZPMs zu finden und eines auf die Ajax zu bringen. Weiter sind wir bisher mit dem Plan noch nicht.“ Die Kommandantin des Antikerschiffs zuckte leicht hilflos mit den Schultern – anscheinend war dieser Plan dem Improvisationstalent der Antiker entsprungen.
    „Unser Auftrag? Wir sollen ein Team schicken – was übrigens momentan nicht geht – und ihnen ein ZPM besorgen?!“, fragte Cadman wütend.
    „Naja, das Team bestünde aus meinen beiden Begleiterinnen und zwei von ihnen, aber: ja.“, antwortete Athene.
    Cadman wollte gerade anfangen, die Antikerkommandantin an zu brüllen, weil sie so einen Blödsinn vorschlug, da fuhr ihr Chuck in die Parade: „Lieutenant, dürfte ich sie kurz unter vier Augen sprechen. Draußen, wenn es möglich ist.“
    Verwirrt folgte ihm die Amerikanerin aus dem Konferenzraum, wo er sofort auf sie einredete: „Lieutenant, überlegen sie mal – ein ZPM für die Ajax, bleiben noch fünf.“ Er hob seine geballte Faust, aus der er sofort den ersten Finger streckte. „Daedalus.“ Ein weiterer Finger. „Antarctica.“ Und die letzten drei hob er auf einen Schlag. „Atlantis. Sollen wir wirklich diese Gelegenheit ausschlagen?!“
    „Sie haben recht. Aber sie gehen auf diese Mission, irgendwer muss ja auf Atlantis aufpassen!“, meinte Cadman.
    „Madam, dürfte ich sie daran erinnern, dass ich bisher einmal durch dieses Tor gegangen bin – nach Atlantis?“, fragte Chuck und lächelte zwar verlegen, aber dennoch charmant die Marine an.
    „Ich such ihnen wen, der für sie Kindermädchen spielt.“
    „Danke.“ Damit gingen die beiden zurück in den Konferenzraum.
    Es verwirrte sie doch zu sehen, wie Athene mit ihren beiden Begleiterinnen tuschelte und dann nickte. „Sie können die fünf ZPMs, die übrig bleiben, behalten.“, meinte sie und lächelte. Chuck und Cadman fiel das Kinn runter, sie hatten mehr oder weniger normal gesprochen, doch das hätte man im Raum nur sehr schwer verstehen können. Die drei Antikerinnen begannen zu lachen, wobei sich Athene merklich zurückhielt.
    „Woher...?“, fragte Cadman verwirrt.
    „Sie kann Lippen lesen.“, antwortete Athene, deutete auf die Frau links von ihr und wurde wieder ernst. „Wen werden sie schicken?“
    „Nun, Sergeant Harriman und einen der Marines, einen mit dem ATA. Ich werde mal nachsehen, wen ich schicken kann.“, sagte Cadman und verschwand. Sie ließ Chuck alleine zurück.
    „Wer bitte ist Sergeant Harriman?“, fragte eine der Frauen den Kanadier.
    Er streckte ihr nur die Hand entgegen und lächelte mit vollem Charme. „Sergeant Chuck Harriman, Royal Canadian Air Force, mit wem habe ich das Vergnügen?“
    Charmebolzen Bug voraus!, dachten sich in dem Moment drei Frauen.


  21. #38
    Gehasst, Verdammt, Vergöttert Avatar von Colonel Maybourne
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    Private Swoffort... da ist aber jemand ein Fan von Jarhead, kann ich aber auch verstehen, ist ein guter Film.
    Ebenso hat mir die kleine Anspielung auf unsere Gebirgsjäger und die Marines gefallen, weil die Typen echt nur Sprücheklopfer sind.
    Bis dann.
    Das Leben ist ein Schwanz und wir die Eier, die mitgeschleift werden.


    Meine aktuellen Fanfiction:


    TGE Combined Season 1 Fire of War:

    http://www.stargate-project.de/starg...ad.php?t=11836




  22. Danke sagten:


  23. #39
    a.k.a Dark Angel Avatar von Masago
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    11.02.2009
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    Wiedereinmal ein sehr gutes Kapitel.

    Schön das du die Apollo nicht zerstört hast, wäre schließlich echt schade um Carter wenn du sie zerstört hättest. Das Landemanöver durch all das Sperfeuer hast du wirklich schön realistisch beschrieben. Das GDO als Garagentoröffner zu bezeichnen hat bei mir für einen ziemlichen lacher gesorgt. So jetzt sollen sie also 6 ZPMs von den Banshee besorgen. Na das klingt ja schonmal nicht einfach, voralledem wenn du diesem Volk die Fähigkeit der mytologischen Banshees gibt. Ich hoffe mal du gibts diesem Volk die Fähigkeit mit ihrem Schrei jeden Töten zu können.

    Bis zum nächsten Mal.

  24. Danke sagten:


  25. #40
    General der Armsessel Avatar von Azrael
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    Hi, da bin ich wieder, wie jeden Mittwoch!


    Zu allererst die Reviewantworten:
    @Colonel Maybourne: Hast recht, der Film ist einfach nur gut - aber das die Marines nur Sprücheklopfer sind, wollte ich damit eigentlich nicht sagen, mehr, dass die nicht an Höhenluft gewöhnt sind.

    @Masago: Tja... Carter... wirst du sehen, was ich mit ihr mache. GDO ist nunmal die Abkürzung für "Garage door opener" - Garagentoröffner. Es ist übrigens nur eine Banshee, und bei ihr muss ich zugeben hab ich ein bisschen Potenzial verschenkt.

    Achja, nochwas - Ich bin nicht aus Zucker, ich kann mit Kritik leben.
    Solange sie konstruktiv ist.


    Kapitel 7

    Atlantis, Lantea, Jumper-Haupthangar über dem Kontrollturm (neunzehn Stunden bis Eintreffen von BC-304 USS Daedalus)
    Die vier Menschen, zwei Erdlinge und zwei Antikerinnen, trafen sich im Hangar, direkt hinter Jumper 14.
    Es war ein Kuriosum, wie der Name zustande gekommen war: Eigentlich wäre diese Maschine Jumper 13 gewesen, doch weil es sehr viele abergläubische und demnach auch der Zahl 13 nicht sehr angetane Leute in der Expedition gab, war Jumper 13 kurzerhand zu Jumper 14 geworden. Die Zählung ging weiter bis zu Jumper 25 – obwohl nur 24 vorhanden waren.
    „Also, mit wem haben wir das Vergnügen?“, fragte eine der beiden Antikerinnen, Optia Éva, Abteilung Spezialoperationen der Bodentruppen der Ajax, wenn Chuck sich richtig erinnerte.
    „Private Second Class Jonathan Hancock, Madam.“, antwortete der Soldat.
    Bei Chuck klingelte es: Die US Marines hatten einen der jüngsten Lieutenant Generals, die es momentan auf der Welt gab – Albert Hancock. Als der junge Soldat nach Atlantis gekommen war, hatte die Gerüchteküche dahingehend gegen ihn gebrodelt, dass sein Vater bei der Versetzung seine Finger im Spiel gehabt hatte.
    Daddy hätte wohl viel machen müssen, wäre der Junge nicht ein natürlicher Träger des ATA-Gens – des 'Ancient Technology Activators' – gewesen, zwar nicht so stark wie Sheppard, aber auch nicht so schwach wie der leider verblichene Doktor Beckett.
    Und „Der Junge hat verdammt viel Mumm!“, hatte Cadman ihre Entscheidung begründet, ihn mit zuschicken.
    Die beiden Antikerinnen waren recht schweigsam. Nach der kleinen Besprechung war Chuck sich umziehen gegangen und hatte auch sonst auch beim warten auf Hancock waren sie recht ruhig gewesen. Keine Fröttzeleien, kein Gerede, nichts.
    Die Begrüßung des Privates waren gerade die ersten Worte gewesen, seit der Besprechung gewesen, die Chuck von einer der beiden gehört hatte.
    „Wer hat das Kommando?“, fragte Éva und sah sich um. Die Antikerin neben ihr kam nicht in Frage, wenn der Kanadier sie richtig verstanden hatte, dann war Éva Lieutenant und die andere 'nur' Sergeant, wie er.
    „Hab nicht viel Erfahrung mit Torreisen.“, gab er aber trotzdem mit einem verlegenem Kratzen am Hinterkopf zu.
    „Seit drei Wochen in Atlantis, Madam, und dazu noch einfacher Soldat.“, antwortete Hancock und hielt sich weiter gerade wie der Atlantis-Kontrollturm.
    Die vergleichsweise jung aussehende Frau zog die Augenbraue hoch, frei nach dem Motto 'Und das ganze bleibt mal wieder an mir kleben...' „Dann werde ich das wohl machen. Einwände?“ Alle schüttelten den Kopf. „Also, alles einsteigen!“
    Die Reise dauerte nicht sehr lange, obwohl die beiden Erdlinge schon ganz hippelig, es war schließlich ihre erste Jumperreise und das zweite mal durchs Tor. Vielleicht fühlte es sich genau so an, wenn man wusste, dass man gleich in seine subatomaren Einzelteile zerlegt, quer durch die Galaxis geschickt, gekaut, verdaut, ausgekotzt, zusammen gewischt und wieder neu geflickt zu werden.
    Das tolle war jedoch, dass das ganze innerhalb weniger Sekunden passierte!
    Bevor sie realisierten 'Aha, wir sind drin' kamen sie auch schon wieder raus – nur, dass die Umgebung sich so sehr von der Lanteas unterschied wie ein Apfel von einer Ananas. Abgestorbene Bäume ragten hoch und mahnend wie die Panzersperren und Rommelspargel an den Stränden der Normandie aus der Erde, der Himmel war dunkel wie bei einem schweren Sturm.
    Nirgends das kleinste Anzeichen von Leben, doch trotzdem flog die Pilotin, Immuna Atalánte, unbeirrt weiter, über abgestorbene Wälder und verwaiste Täler.
    Chuck und Hancock dachten sich, dass so vielleicht einmal die Erde aussehen würde, wenn sich die Menschen gegenseitig vernichteten – tot, wüst, leer. Einer der Biologen hatte Hancock aus Zufall, wegen einer Nichtigkeit, an seinem dritten Tag gesagt „Egal wo man ist, ob in der kältesten Eiswüste oder im heißesten Vulkan – man findet immer Leben. Man muss nur wissen wo und wie man danach suchen muss...“
    Der Mann sollte recht behalten.
    Sie flogen gerade über die Ruinen einer Großstadt, die durch heftiges orbitales Waffenfeuer zerstört wurde, als sie hart Backbord wendeten und eine gigantische, vollkommen intakte Festung in Sicht kam. Sie war schlicht gigantisch, thronte auf einem Hügel und überblickte die komplette Ebene, wo einst eine Stadt mit Millionen und Abermillionen von Einwohnern gelebt haben mussten.
    Wie auf Kommando zuckte ein Blitz in einen der Türme und erhellte die Anlage – die komplett aus dunklem, fast schwarzen Stein gebaut schien.
    „Ich hab ein ganz mieses Gefühl...“, gab Éva von sich und befahl: „Laut den Aufzeichnungen soll es irgendwo innerhalb dieser Wehranlage einen Landeplatz geben – suchen und landen!“
    „Jawohl.“, bestätigte die Pilotin und ließ den Jumper nach rechts abfallen. Das HUD aktivierte sich und zeigte die optimale Flugroute zu der kleinen Landeplattform, die sich zwischen mehreren Türmen in einen kleinen Hof schlängelte.
    Da die Jumper Senkrechtstarter waren, war es ein leichtes zwischen den vier begrenzenden Wehrtürmen und der Mauer zu landen. Hätten wir eine Black Hawk, dachte sich Chuck, könnten wir das richtig machen...
    „Sir?“, fragte Hancock von hinten, „Kommt es ihnen auch komisch vor, dass wir bisher keine Anzeichen von Leben gefunden haben, ob intelligent oder nicht?“
    „Er hat recht.“, meinte Éva, „Keine Lichter in den Fenstern, keine Wachen auf den Mauern, noch nicht mal Fahnen sind aufgezogen!“
    „Sie scheinen eine klare Vorstellung davon zu haben, wie eine Burg auszusehen hat.“, witzelte Chuck, was ihm nur einen sauren Blick seitens Atalánte einbrachte, die sich sofort wieder auf ihre Arbeit konzentrierte.
    „Wir haben auf unserer Odyssee mehrere mittelalterliche Gesellschaften gesehen, einige friedlich, andere weniger. Einige haben sogar sehr großen Gefallen an uns gefunden...“, antwortete die Optia, worauf die Pilotin sehr errötete und irgendwas von „Wen interessieren denn noch diese alten Geschichten?!“ murmelte. Die beidem Erdlinge versuchten ein Lachen mehr oder weniger zu unterdrücken, Éva hielt sich wacker beim Grinsen auf.
    „Wir sind da!“, meinte die Pilotin und setzte auf – etwas heftig, was wohl Absicht war, um sich leicht an ihnen zu rächen. „Ich lasse das Shuttle auf Stand By, dann können wir notfalls schnell abhauen.“
    „Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt. Private, sie haben das Schnellfeuergewehr, sie sind der erste, er Sergeant und ich kommen nach, dann Atalánte.“ Alle nickten, der Marine ging nach hinten und lud das große Maschinengewehr noch einmal durch.
    „Bereit.“, sagte er. Sein erster Pegasus-Einsatz, und gleich sowas..., dachte der Kanadier hinter ihm, der seine M-16 in die Schulter presste aber nach unten hielt, bevor ihm klar wurde, dass es ihm eigentlich genauso ging.
    Éva drehte sich um und nickte der Pilotin zu, die die Rampe am Ende des kleinen Fahrzeugs sinken ließ. Sofort stürzte der Marine vor, ging in die Hocke und sah an beiden Seiten des Jumpers vorbei. „Gesichert!“, meldete er, als er wieder auf die Ausstiegsluke zu kam. „Hier ist so viel los wie in einer texanischen Salatbar...“
    Der Rest der Gruppe verließ das kleine Gefährt. „Wir sollten uns hier mal umsehen. Sergeant, sie kommen mit mir, Private, Immuna Atalánte, sie beide zusammen. Kontakt alle zehn Minuten. Los!“, kommandierte Éva und sie machten auf den Weg.

    Der Gang lag dunkel vor ihnen, doch Hancock hielt sein MG weiterhin im Anschlag, die taktische Lampe spendete Licht. Neben ihm ging 'seine' Antikerin, auch sie hatte eine Art Gewehr in der Hand, doch ohne taktische Lampe.
    Die roh beschlagenen Steine waren schienen feucht zu sein, sie reflektierten das Licht der bedächtig hin und her wandernden Lampe. Beide waren sie nervös, und wenn sie ehrlich waren, zuckten sie bei jedem Blitz und jedem zu lauten Schritt zusammen.
    „Sie machen das wohl zum ersten Mal, Private.“, meinte Atalánte in die Stille, mehr geflüstert, als gesprochen, aber dennoch verständlich.
    „Nennen sie mich John, und ja, das ist das erste mal, dass ich auf einem anderen Planeten durch eine komplett leere mittelalterliche Festung laufe, Immuna.“, antwortete dieser in eben dieser Lautstärke und tat noch zwei Schritte vor.
    „Ata. Atalánte ist einfach zu lang für den praktischen Feldeinsatz. Auch mein erstes mal einer solchen Operation!“, flüsterte sie zurück. Der Marine hob die Faust. „Was?“
    „Stopp!“
    Die Antikerin blickte ihn verwirrt an, schaltete dann aber. Normalerweise verwendeten die Elite-Bodentruppen eines größeren Kreuzers – und das gehörten die Typ-5er zweifellos dazu – eine Art Kampfrüstung, zu der auch ein halb geschlossener Helm gehörte, der mit einem Kommunikationsgerät ausgestattet war. Diese Helme waren alle an die Landungstruppen auf Victis Romanis ausgegeben worden – weder Éva noch Atalánte hatten einen.
    Dieser Befehl zum Stoppen wäre bei ihnen über die Funkgeräte gelaufen, nicht über simple Handzeichen.
    Der Soldat neben ihr setzte kurz dazu an mit der Hand zu fuchteln, ließ es dann aber sein. „Biegung vor uns, sie sind direkt hinter mir, okay?“, fragte er und zielte mit seinem Schnellfeuergewehr auf den Punkt.
    „Ja.“ Atalánte wusste zwar nicht, was 'okay' bedeutete, aber es war relativ irrelevant. Sie pirschte einfach vor, sich der Tatsache bewusst, dass der Mann vor ihr sie innerhalb von Sekunden mit seinem Schnellfeuergewehr in Stücke schießen konnte.
    Etwa einen halben Meter vor der Biegung blieb sie stehen und sah zu dem Marine – er schaltete die Lampe an seiner Waffe aus und kam zu ihr, stellte sich vor sie, immer noch der Wand zugewandt. Dann hörte sie ihn nur zwei Worte murmeln, deren Bedeutung sie nicht verstand: „Let`s rock!“
    Dann preschte er vor, mit aufflammender taktischen Lampe und dem angelegten Schnellfeuergewehr, den ganzen Gang vor ihnen ausleuchtend und nach Feinden suchend.
    Doch er fand niemanden. „Gesichert!“, meinte er mit einem Seitenblick zu ihr. „Texanische Salatbar, sagte ich doch!“
    Die Antikerin sah ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Was ist bitte eine 'texanische Salatbar'?“, fragte sie verwirrt. Er benutzte den Ausdruck schon zum zweiten mal, beim ersten mal hatte sie schlicht keine Gelegenheit gehabt, ihn zu fragen.
    „Ähm, das ist ein Ausdruck um zu verdeutlichen, dass an einem Ort nichts los ist – in jedem Sinne.“ Er stotterte sich nichts zusammen, das musste man ihm lassen, aber er wirkte mit seiner Aussage auch nicht sonderlich sicher. „Wir sollten vielleicht unsere Vorgesetzten verständigen...“, meinte er noch, bevor er nach dem Funkgerät an seiner Weste langte und anfing: „Sergeant, hier Hancock, wir haben eine Abzweigung nach rechts genommen, bisher kein Kontakt mit irgendwem!“
    „Danke, Private, wir ebenso wenig. Nächster Kontakt in fünfzehn Minuten. Suchen sie weiter diese ZPMs!“, befahl der Kanadier via Funk. Seine Stimme klang nervös. Offenbar schlug ihm die nicht vorhandene Action gegen das Gemüt – und Hancock passierte das selbe.
    Er war noch aus seiner 'Feld-Zeit' im Irak Action gewohnt, zumindest bis er versetzt wurde und bald meinte, dass er seine Kameraden zurück und im Stich gelassen hatte, als er die tiefsten Abgründe der Hölle im Mittleren Osten verlassen hatte.
    „Verstanden, Sir. Hancock Ende.“, bestätigte er und wandte sich wieder der Antikerin zu. Doch sie beachtete ihn nicht, eher etwas hinter ihm – auch er drehte sich um und blickte in die Fratze eines Skelett-Kopfes – mitsamt den restlichen Knochen.
    Déjà-vu, schoss es ihm durch den Kopf und neben ihm stand nicht mehr Immuna Atalánte vom Antikerkreuzer Ajax sondern Corporal Elisabeth Johnson, er trug keine M-249 SAW sondern das M-16 und er war gekleidet in Wüstentarn – der Irak hatte ihn. Die Lehmhütte, in dem sie beide, er und Elisabeth, die zwei Wochen später mit einem Lungenschuss und dem Purple Heart nach Hause geflogen worden war, ihre erste Leiche gesehen hatten, auch wenn er schon nur noch ein Skelett war.
    Es war nichts, worauf er stolz gewesen war, er hatte sich sogar ein paar Tage später vorgenommen, mit seinem Vater darüber zu reden – doch Lieutenant General Albert Hancock war während seiner kompletten Zeit im Irak unabkömmlich gewesen und auch nachdem er zu einem kleinen Gespräch mit einem Major General Jack O`Neill von der Air Force gebeten worden war, hatte er den General – seinen Vater – nicht erreichen können.
    Der Kolben eines Gewehrs stieß leicht gegen seine Schulter, Hancock wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er war wieder in der Pegasus-Galaxie, 3,3 Millionen Lichtjahre vom Irak entfernt.
    „Sie waren wie weg getreten, John. War was?“, fragte die Soldatin besorgt. Bei den Antiker-Bodentruppen gab es eine goldene Regel: Erst das Schiff, dann der Mann neben dir und wenn dann noch Platz ist du selbst. Wer nicht danach lebte, starb.
    Und der Erdling, so komisch er auch sprach und so manches mal aberwitzig vorging war doch der Mann neben ihr. Sie wusste irgendwie – vielleicht aus Blauäugigkeit, vielleicht aus Vertrauen oder auch aus einem unbestimmten Gefühl, dass es ihm ebenso ging. Sie zuckte zusammen, als er sie an stupste.
    „Jetzt waren sie wie weg getreten, Ata. Lassen wir es bei einem Patt bleiben?“, fragte er und grinste sie an, wie nur ein Soldat einen anderen angrinsen konnte – immer auf der Hut, immer in Bereitschaft.
    „Ja.“ Auch sie lächelte ihren Kontrapart an und sah ein weiteres Mal zu dem Skelett. „Er scheint uns beide ziemlich aus der Fassung gebracht zu haben...“
    „Sie.“ Die Antikerin blickte ihn verwirrt an, er erwiderte. „Er war mal eine Sie. Erkennt man am Beckenknochen, der männliche ist nämlich viel enger.“
    „Woher wissen sie das?“
    „Ich hatte mal ne Freundin, die war Medizin-Studentin. Ein sehr nettes Mädchen.“ Mit einem ziemlich süffisantem Grinsen sah er wieder runter auf das Skelett, wo ihm plötzlich etwas ins Auge sprang – eine Art Buch. Schnell hob er es auf und schlug es auf.
    Eine Menge Leere zierte die letzten Seiten, die der Marine im Licht seiner abmontierten taktischen Lampe besah, doch dann stieß er auf einen Vermerk etwa hundertfünfzig Seiten vor dem Schluss. Geschrieben in ihnen beiden unbekannten Symbolen stand gab es auf dieser Seite mehrere Textpassagen, die wie hin gekritzelt aussahen. Je weiter sie vor blätterten, desto ordentlicher wurde die Schrift.
    „Wir nehmen es für die Archäologen mit.“, beschloss der Marine kurzerhand. Er hatte innerhalb dieser Zunft ein paar nette Damen ausgemacht, da würde ein kleines Geschenk nicht schaden – ein antikes Buch hatte vielleicht nicht den Charme eines Strauchs frisch geschnittener Rosen, aber dennoch würden sie sich vielleicht drüber freuen.
    „Hat irgendwer von euch daran gedacht, mich zu fragen?!“, meinte hinter den beiden eine Stimme, weiblich, aber kalt. Auf die Schultern der beiden legte sich je eine Hand – eine Knochenhand.

    Victis Romanis, Wrack von BC-304 USS Apollo (achtzehn Stunden, sechsundzwanzig Minuten bis Eintreffen von BC-304 USS Daedalus über Lantea)
    Sie wusste, dass, was sie sehen würde, wäre für sie nicht erfreulich.
    Trotzdem öffnete sie die Augen, auch um nach einem Ort zu suchen, wo sie dem kalten Wind entgehen konnte.
    Sie wusste außerdem, dass Ellis sie umbringen würde – sie hatte sein Schiffchen zerbrochen, abschießen lassen, bruchgelandet und konnte es ihm auch nicht einfach so in dem Zustand, fast fabrikneu, zurückgeben, wie sie es bekommen hatte. Manchmal fragte sie sich, was er mehr liebte: Seine Frau oder sein Schiff.
    Er war aber wahrscheinlich tot, gefallen beim Absturz als sich die Strukturen der Ventralpanzerung durch den Aufprall durch die unteren Decks gebohrt hatten – und auch durch die Brigg. Ein paar der Träger waren auch durch den oberen Rumpf gebrochen, dass wusste Carter noch, bevor sie mit annähernd vierfacher Schallgeschwindigkeit die Erde des Planeten zerpflügend gegen eine Felswand gedonnert waren. Der Aufprall hatte sie aus dem Kommandosessel gerissen und gegen seine der Streben der Brückenfensters knallen lassen, Kopf voran – Schwärze hatte sie sofort umfangen.
    Dort lag sie jetzt, in Embryohaltung auf der zerstörten Brücke eines ehemals ruhmreichen Schlachtschiffes der Erdenflotte. Es gab nichts, was ihr nicht weh tat, aber trotzdem versuchte sie sich in eine liegende Position zu bringen – was ihr auch unter Ächzen und Stöhnen gelang.
    Beinahe automatisch sackte ihr Kopf auf die rechte Seite, in Richtung der restlichen Brücke – die Waffenfrau hing blutüberströmt über ihrer Konsole, ihrem Kollegen hatten Splitter des Brückenfensters den Oberkörper und Kopf zerfetzt, und das auch nur, weil er angeschnallt gewesen war.
    In ihrem Stuhl saß eine eindeutig nicht menschliche Gestalt – blutrote Augen blickten sie an, fixierten sie. Der Sessel war außerdem viel zu groß für 'das Ding', seine dreigliedrigen Arme hingen an den Seiten herunter. Einer der Arme trug eine 'normale' menschliche Hand am Ende, die andere eine Art Schwert, fest integriert.
    Major Lornes Team war vor Monaten auf eine kleine Zivilisation getroffen, die schon seit Jahrhunderten von einem Wesen terrorisiert wurde, was in einem Wald lebte und jeden, der sich dem Revier näherte, auf nimmer Wiedersehen verschwinden ließ. Die ersten Erkenntnisse ließen auf einen Wraith schließen, doch nach der Beschreibung eines Mannes, dessen Jagdgruppe als Mutprobe hin gegangen war und als einziges Überlebt hatte, war es eindeutig eher eine Art Roboter gewesen, der ebenso wie der auf dem Kommandosessel aussah. Die Eingeborenen hatten ihm auch einen Namen gegeben: Azrael.
    „Es mag vielleicht nur Zufall sein, doch im arabischen Kulturkreis wird der Name Azrael als der des Todesengels überliefert.“, merkte Lorne am Ende des Berichtes an. Es war nie ihre Art gewesen, einfach einen losen Happen Information zugeworfen zu bekommen und damit basta – sie hatte die elektronische Bibliothek studiert, die sie – auch zur Erweiterung der Daten von Großen Bibliothek von Atlantis – mitgenommen hatten und hatte sich daran gesetzt.
    Sie fixierte die beiden Augen des Roboters, der sich aus dem Sessel erhob und langsam auf sie zu schritt. „Hi. Kommst du, um mich mitzunehmen?“, fragte sie in einem Anflug von Selbstironie. Sie war weder Christin von Muslimisch, sie war Einsteinistisch, sie glaubte nur an die Wissenschaft.
    Die Maschine reagierte nicht, wie denn auch. Er beugte sich hinab und packte sie mit der menschlichen Hand am Hals um sie hochzuziehen.
    Dort baumelte sie, den Kopf im Nacken, aber trotzdem an dem Arm entlang die Augen fixierend. Sie strahlten nur Licht aus, nicht die Wärme oder Kälte menschlicher, organischer Augen.
    Es hieß immer, dass im Angesicht des Todes sich vor den Augen das eigene Leben noch einmal abspielen würde wie ein Film – ein Hollywood-Mythos, wie Carter heraus fand. Sie sah nur die beiden Augen in dem metallischen Schädel, der einem menschlichen Schädelknochen nachgebildet war.
    Plötzlich spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem Brustkorb, direkt unter dem Brustbein, der genauso schnell wie er gekommen war, wieder verschwand. Doch ein dumpfes Pochen blieb, gepaart mit dem Gefühl, als ob ein zähe Flüssigkeit über ihren Bauch floss.
    Der Roboter ließ sie los, ihre Beine gaben augenblicklich nach.
    Sie fixierte noch einmal den Roboter, von dessen Schwert ihr Blut tropfte.
    So ging es also zu Ende... die Goa`uld besiegt, die Replikatoren vernichtet, je eine Reise in ein Paralleluniversum und in die Vergangenheit unternommen, die Asgard mehrmals gerettet, Planeten befreit, Sonnensysteme gesprengt, eine Galaxie von der Tyrannei einer fanatischen Religion und ihrer jugendlichen Anführerin befreit – nur am Ende auf der Brücke eines Schlachtschiffes zu sterben, das eigentlich nicht unter ihrem Kommando stand, auf einem unwirtlichen Felsbrocken mitten in der Pegasus-Galaxie.
    Das Schicksal hat einen schwarzen Humor..., war Samantha Carters letzter Gedanke, bevor Dunkelheit und Stille sie umfingen.
    Dunkelheit die fast sofort einer gewissen innerlichen Wärme Platz machte, und Stille, die durch das Pfeifen eines Dudelsacks ersetzt wurde.


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