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Thema: ...und jeden Tag schwindet unsere Zeit

  1. #41
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Och, Du servierst uns immer so kleine Häppchen.

    Da hat Lorne einen schlauen Einfall und hoffentlich hat er mit dieser Taktik Glück.

    Bin gespannt wie es weiter geht. Bitte schicke das nächste Kapitel schnell hinterher.

  2. #42
    Major Avatar von claudi70
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    Hi, hab gerade gesehen das es hier weiter geht, werde heute mal mein FB hier hinterlassen, anstatt auf FF.de also nicht wundern.

    Hmm...irgendwie kommen sie gerade nicht wirklich weiter. Will Lorne Leven jetzt Bilder von Sheppards Team zeigen? In der Hoffnung das er ihm dann sagt, ob er sie kennt?

    Ist schon alles verzwickt. Ich hoffe, dass sie nun mal bald auf Sheppard und Co treffen.

    LG Claudi

  3. #43
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Langsam aber sicher verliere ich den Überblick. Immer diese kleinen Kapitelchen
    Es wird wirklich langsam zeit, dass sie Sheppard und sein Team finden
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    Scarcrow and Dr. McKay: Wa(h)re Freundschaft
    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  4. #44
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, Kapitel 15 ist fertig! Viel Spaß

    @stargatefan74: Dieses Kapitel ist etwas länger Das nächste hab ich auch schon fast fertig, das gibts vielleicht morgen.

    @claudi70: Ich freu mich immer und überall über dein Feedback Die Wende in der Story steht auch schon kurz bevor, noch ein wenig Geduld

    @TinaS: Sorry, manchmal werden die Kapitel halt nicht länger! Das hier ist es aber jetzt und ja, sie Steuern auf ein Treffen zu. Aber da ich die Story ja aus mehreren Blickwinkeln erzählen muss damit die Handlungen der Personen verständlich und glaubhaft sind, muss die Action halt noch ein wenig warten. Aber sie kommt




    15


    „Die Sicherheit wurde nach Ihren Wünschen erhöht, Professor Dandreen“. Alek Kaikirith strich seine grau-grüne Sicherheitsuniform zu Recht, während sein sondierender Blick die Anwesenden im Besprechungsraum musterte. Der hoch gewachsene Mann mit ergrautem, kurzem Haar war trotz seines Alters eine beeindruckende Erscheinung. Er führte ein strenges Regiment in der Sicherheitsabteilung und war zurecht Stolz darauf, jedes bisher aufgetauchte Problem sauber und diskret gelöst zu haben.
    Deshalb hatte Kefra Dandreen ihn als Chef für die Sicherheit im Hangar haben wollten.
    Der Mann war gut, hatte strenge Prinzipien und wenig moralische Einwände. Er tat was getan werden musste, immer.

    „Hervorragen“, lobte Kefra und deutete Alek wieder Platz zu nehmen.
    Kefra faltete die Hände, unterdrückte mühsam ein gewinnendes Lächeln und sah sich im Konferenzraum um.
    Jeder der auf Ninery etwas zu sagen hatte war hier vertreten. Auch die gewählten Volksvertreter der Morakawi-Gesellschaft waren anwesend. Kurz gesagt, wenn es Kefra gelang hier Eindruck zu schinden, hatte er das Spiel gewonnen. Wieder einmal. Er brauchte von diesen Wichtigtuern nur grünes Licht, alles andere würde er selbst regeln.
    Auf die eine, oder andere Weise, dachte er und erhob sich dann zu seinem eigenen Bericht.

    „Meine geschätzten Herren, ich kann Ihnen nur gutes Berichten. Die Simulation läuft bestens, unsere Wissenschaftler und Techniker leisten hervorragende Arbeit.
    Die Lieferungen sind alle Plangemäß eingetroffen und die Techniker bauen sie nach den vorgegebenen Plänen in der Kinahi ein.
    Mit stolz möchte ich anmerken, das Projekt Phönix bereits Flugtauglich ist.“
    Ein Raunen ging durch den Raum, erstaunte Stimmen tuschelten Leise und Kefra genoss die Bewunderung.
    „Natürlich ist die Kinahi von einer Fertigstellung noch weit entfernt. Viele wichtige Systeme sind noch im Bau, manche noch in der Planung.
    Dennoch liegen wir vor dem berechneten Zeitplan. Ich haben meine Mitarbeiter zu Höchstleistungen Angetrieben und wie Sie sehen können, meine Herren“, Kefra deutete auf den großen Bildschirm in der Mitte des Tisches, welcher Statusberichte und Diagramme zeigte, „haben meine Motivationen gewirkt. Unsere Generation wird Projekt Phönix beenden und die Wraith aus dem Universum vertreiben.“

    Das anerkennende Gemurmel setzte wieder ein, beeindruckte Rufe wurden laut und Beifall erklang während Kefra sich in gespielter Demut verneigte und wieder Platz nahm.

    „Professor Dandreen“, begann der Staatschef, ein kleiner, dicklicher Mann mit grau meliertem Haar und Schnauzbart. „Ich möchte Ihnen im…“
    Die Tür zu dem leicht abgedunkelten Besprechungsraum öffnete sich und mit einer tiefen Verbeugung trat eine junge Frau ein. Man sah ihr an das ihr die Unterbrechung unangenehm war.
    „Bitte entschuldigen Sie hohe Herrn“, brachte sie mit piepender Stimme heraus. „Aber man bat mich Professor Dandreen kurz vor die Tür zu bitten.“
    Verwundert richteten sich alle Blicke auf Kefra, welcher seine Wut hinter einem perfekten Pokerface verbarg. Er stand auf, schenkte den hohen Herrschaften ein gespielt aufmunterndes Lächeln. „Ich bin umgehend wieder zurück“, versprach er, strich seinen weißen Kittel zurecht und ging zur Tür. „Wenn ich wieder komme“, gab er mit einem neuerlichen Lächeln bekannt, „bringe ich Ihnen zur Feier des Tages bestimmt noch eine weitere gute Nachricht mit.“
    Lachen begeleitete ihn hinaus und kaum war die Tür ins Schloss gefallen verschwand die freundliche Maske und er bedachte Dr. Eden Largo mit einem eiskalten Blick.

    „Ich hoffe für Sie das es wirklich wichtig ist!“ begann Kefra das Gespräch.
    Largo räusperte sich, leckte sich nervös über die Lippen und wusste nicht recht, wie er beginnen sollte. Kefra nahm ihm die Entscheidung ab.
    Mit einem grantigen „ich hab nicht ewig Zeit!“ riss er seinem Untergebenen den Datenblock aus den Händen.

    Während des Lesens wurde seine Laune immer schlechter. Natürlich könnte und würde er diesen Stümpern im Besprechungsraum eine nette, kleine Story verkaufen, in welcher alles bestens und er der Held war.
    Die Realität strafte ihn lügen, aber keines der hohe Tiere wollte wirklich mit der Realität konfrontiert werden. Nein sie verkrochen sich hinter falschen Zahlen in hübsch bunten Tabellen und allem was sie dem Volk für eine Wiederwahl schmackhaft machen konnten. Von der Wirklichkeit waren sie noch weiter entfernt als die Fremden in der Simulation.

    „Was…machen wir jetzt?“ Edens Stimme klang hilflos und erschöpft. Er fühlte sich müde und zunehmend unbehaglicher. Er war froh das die wichtigen Entscheidungen von Dandreen kamen und er nur gehorchen musste, aber selbst das viel ihm zunehmend schwerer.
    Klar, der Professor hatte Recht behalten, die Fremden waren in dem System eine große Hilfe und besonders dieser McKay hatte das Projekt allein um Monate vorangetrieben. Aber es war nicht richtig, es war nie richtig gewesen und das wusste auch Dandreen. Doch im Gegensatz zu Eden hatte das den Professor nicht gekümmert. Moral leistete er sich nur in den seltensten Fällen, genau wie dieser grässlich, gefährliche Alek Kaikirith, des Professors rechte Hand.

    Jetzt würde sich eh alles ändern, jetzt würde das Lügengefilde zusammen brechen. Eden war überzeugt davon, dass Kefra nicht mehr länger die Wahrheit verheimlichen konnte.

    „Was wir jetzt machen?“ fragte Dandreen als spräche er mit einem dummen Jungen den er tadelte, „wir tun gar nichts. Die Sicherheit wurde bereits erhöht, diesen Umstand habe ich bereits bekannt gegeben. Gehen Sie zurück und warten Sie in meinem Büro.“
    „Was haben Sie vor?“ fragte Eden und hatte bereits Angst vor der Antwort.
    „Nach der Besprechung wird Kaikirith seine Eingreiftruppe nach oben schicken und die kleine Gruppe Fremder überrennen. Wir werden das zweite Antiker-Shuttle gut gebrauchen können und wie es aussieht bekommen wir noch weitere unfreiwillige Helfer für die Simulation. Wenn nur einer von denen mit McKay mithalten kann, dann bringt uns das weit nach vorne!“ Kefras Laune stieg wieder an.
    „Aber wie wollen Sie die zusätzlichen, überqualifizierten Mitarbeiter erklären?“
    „Erklären? Wie kommen Sie auf die Idee in müsste irgendetwas erklären? Den hohen Herrn ist egal woher die guten Leistungen kommen, solange sie anhalten.“
    Eden wollte zu einem weiteren Protest ansetzten, aber Kefra unterbrach ihn.
    „Gehen Sie in mein Büro, löschen Sie alle Hinweise auf die Fremden und ihr Schiff und machen sie McKay in der Simulation Druck. Keine Widerworte!“, kam er Edens Einwand zuvor. „Tun Sie das was ich Ihnen Sage, dann haben Sie nichts zu befürchten.“
    Kefra gab den Datenblock zurück und kehrte mit dem gleichen eiskalten Blick mit dem er gekommen war, seinem Kollegen den Rücken und verschwand wieder in der Tür des Sitzungssaales.

  5. Danke sagten:


  6. #45
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Oha, Lorne, sein Team und der Jumper wurden entdeckt. Jetzt heißt es aufpassen, nicht dass sie auch noch in diese Situation wie John und Co. kommen.
    Endlich wurde der Name McKay genannt, wenigstens einer von ihnen, der nun erwähnt wurde.
    Klar hat das andere Team einen gleichwertigen Mitarbeiter wie McKay, auch wenn dieser das wohl ganz anders sehen wird.

    Warum haben die nicht einfach freundlich gefragt? Es könnte so einfach sein.

    Bin gespannt wie es weiter geht und was jetzt mit Lorne passiert.

  7. #46
    Major Avatar von claudi70
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    Oh, es geht heute schon weiter
    Jetzt wollen sie also auch Lornes Team in die Simulation stecken, vielleicht haben sie ja mehr Glück als Sheppard und können dem entkommen.

    Schön, dass man mal was von McKay gehört hat, wie es scheint, weiss Dandreen auch, dass Rodney unter Druck schneller arbeitet.
    Naja, vielleicht bekommt er jetzt wider erwartend Hilfe von Zelenka

    Also dann bis zum nächsten Teil.
    LG Claudi

  8. #47
    Lieutenant Colonel Avatar von Shahar
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    Ich habe mir ja schon gedacht, dass zumindest McKay da irgendwie drinsteckt. Nun vermutlich auch Sheppard und die anderen.
    Ich hoffe nur, dass Lorne das Team da wieder rausholen kann...
    Bin mal gespannt...
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    Ein russischer Arzt nimmt an einem Ärztekongress in den Staaten teil, doch auf ihn wird ein Anschlag verübt. Will man hinter seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Medizin gelangen, oder hat er gar mehr zu bieten?

  9. #48
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    Halli Hallo! Wie versprochen heute schon ein neues Kapitel!

    @stargatefan74: Freundlich Fragen wäre immer gut Aber wer fragt riskiert ein Nein als Antwort Tja endlich ist auch der erste Name offiziell gefallen, auch wenn man wie ich glaube, besonders McKay auch in seiner anderen Rolle erkannt hat

    @claudi70: Über Lonres Glück möcht ich hier noch nichts verraten, würde ja die ganze Spannung nehmen Ja, endlich ist der erste Name offiziell gefallen aber zuviel des guten ist bekanntlich Ungesund, besonders bei zu viel Druck mehr sag ich noch nicht!

    @TinaS: Also ich dachte mir ich hätte die Charakter auch in ihren derzeitige Rollen getroffen, aber ja, sie sind da drin, also in der Simulation Drücken wir Lorne die Daumen das er sie befreien kann




    16.


    Tajiri rieb sich über die tränenden Augen. Der Tag war lang und hart gewesen und das schlimmste war, er war noch nicht vorbei. Räkelnd erhob er sich vom Pilotensitz.
    Die Brücke war ruhig und größtenteils Verlassen. Die Nachtschicht kämpfte im Maschinenraum und die übrig gebliebenen Arbeiter der Tagesschicht versuchten ihre begonnenen Projekte noch zu beenden.
    Dr. Tiro war mit schrecklich schlechter Laune vor etwa 3 Stunden auf der Brücke erschienen, hatte lautstark jedem Mitarbeiter klargemacht, dass sie so lange hier zu bleiben hatten, bis alles Angefangene fertig war.
    Da Tajiri nicht zum Mitarbeiterkreis des Doktors gehörte und sein Blutzuckerspiegel ihn an die übersprungene Mahlzeit erinnerte, machte er Pause und begab sich in die Kantine.

    Auch dort war um diese Uhrzeit nicht mehr viel los. Er goss sich einen dampfenden Kaffee in eine Tasse mit blauen Punkten und schräg angeklebtem Henkel, schnappte sich ein zähes, vom Abendessen übrig gebliebenes Sandwich und suchte nach einem ruhigen Tisch.


    *******


    Gavvar hatte auf einer Liege im Krankenraum der Büros ein dringend überfälliges Schläfchen gehalten. Gerade lang genug um wieder denken zu können aber nicht annähernd lange genug um es als gesund durchgehen zu lassen.
    Sein braunes Haar war zerzaust, etwas länger als er es sonst immer wachsen lies und ungewaschen. Er sehnte sich nach einer Dusche, nach frischen Klamotten und einem richtigen Bett.
    An schlaf war nach dem Treffen mit Eden wieder einmal nicht zu denken. Der nervöse Kollege überbrachte in letzter Zeit nur schlechte Nachrichten.
    Man ist mit dem Tempo nicht zufrieden, hatte er berichtet. Wir liegen hinter dem Zeitplan und die Wraith kommen immer näher!
    Ein alter Hut, immer das Gleiche. Wenn nicht die Wraith, dann die Politiker. Aber sich zu beschweren half nichts. Gavvar biss die Zähne zusammen, verdonnerte die Tagesschichtler zu Überstunden und hatte die Leute der Nachtschicht gleich mit überfüllten Listen zum abarbeiten geschickt.

    Jetzt hatte er sich keine all zu verdiente, aber notwendige Kaffeepause genommen. Ein halb aufgegessenes Käse-Sandwich lag auf einem Teller vor ihm. Mit auf dem Kopf gestützten Händen saß er da und döste vor sich hin.

    „Ist hier noch frei?“ fragte eine ruhige Stimme neben ihm.
    Gavvar hob den Kopf ein kleines Stück, blickte mit tief hängenden Liedern auf den Mann in Pilotenuniform und nickte dann.
    „Geht es Ihnen nicht gut?“ fragte Tajiri nachdem er am Tisch Platz genommen hatte.
    Erst wollte Gavvar gar nicht antworten, er war viel zu erschlagen und wollte eigentlich nur seine Ruhe haben. Aber etwas an diesem Typen ihm gegenüber ließ ihn nicht los. Er mochte ihn, was an sich schon eine Seltenheit war, doch er konnte seine Gefühle diesbezüglich auch nicht erklären. Es war so ein Gefühl, ein Gefühl als kenne er diesen Mann besser.
    „Viel Arbeit“, brachte er mühsam heraus.
    „Tja das kommt wohl davon wenn man ein Genie ist“, meinte Tajiri aufmunternd und biss großzügig von seinem Sandwich ab.
    Gavvar konnte nicht anders, er lächelte und richtete sich auf, um Tajiri besser sehen zu können.
    „Danke, heute weiß ich sogar solche Bemerkungen zu schätzen.“
    „Was heißt hier solche?“ kam es kauend von Tajiri. Er mochte den Chefwissenschaftler, warum konnte er nicht genau sagen, aber alles in ihm drängte danach den Mann aufzumuntern.
    Er schluckte den Bissen hinunter, wollte gerade etwas sagen als die Welt um ihn herum verschwamm! Eine Woge schrecklicher Kopfschmerzen ließ ihn die Augen zusammen kneifen. Das Sandwich viel ihm aus der plötzlich zitternden Hand und landete vor ihm auf dem Tisch.
    Die Welt verschwand, zerfloss zu undeutliche Farben und eine Kakophonie aus Tönen. Tajiri wusste nicht was mit ihm geschah, plötzlich war alles anders, er war anders. Die Stimme dieses anderen Ichs schrie, brüllte aus Leibeskräften um Aufmerksamkeit und für den Bruchteil einer Sekunde verstand er. Er verstand…

    „Geht es Ihnen gut?“
    So plötzlich wie die Symptome begonnen hatten, waren sie nun wieder verschwunden.
    Tajiri war zurück am Tisch in der Kantine, presste noch immer benommen beide Hände gegen seinen Kopf als befürchte er, er könnte unter all dem zerspringen. Das Verständnis welches eben noch seinen ganzen Geist geflutet hatte war verschwunden, sein Kopf war wieder leer.
    Gavvar stand neben ihm, hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und musterte ihn mit echter Besorgnis.
    „Geht es Ihnen wieder besser, Clay?“
    Clay?!
    Der Name rauschte durch Tajiris Gehirnwindungen, fühlte sich falsch und zugleich so richtig an.
    Als würde die Benommenheit dadurch verschwinden, schüttelte er seinen Kopf und begegnete dann dem immer noch besorgten Blick des Wissenschaftlers.
    „Danke McKay, es geht schon wieder?“
    „McKay?“ kam die verblüffte Frage zurück. „Sie haben mich offensichtlich verwechselt. Gavvar Tiro, wissen Sie noch?“ Gavvar deutete dabei auf sich. „Der Chefwissenschaftler auf Ninery.“
    „Ninery…“ wiederholte Tajiri halblaut.
    „Ihnen geht es offensichtlich nicht gut“, schlussfolgerte Gavvar. „Kommen Sie, ich bring Sie auf die Krankenstation.“ Mit diesen Worten zog er die in sich zusammen gesunkene Gestalt von ihrem Stuhl und dirigierte sie unter fragenden Blicken zum Ausgang.

  10. Danke sagten:


  11. #49
    Major Avatar von claudi70
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    Was ist denn da plötzlich los? Warum nennt er ihn auf einmal McKay?
    Stimmt was mit der Simulation nicht? Langsam bricht wohl das System zusammen.

    Bin gespannt wie es weiter geht.

    LG Claudi

  12. #50
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Habe gerade nochmal auf Seite 1 geguckt und ja, ich habe McKay damals richtig erkannt und ich denke, die anderen vom Team habe ich auch drauf. Mal abwarten.

    Tja, da scheint wohl das System zusammen zu brechen. Liegt wohl mit daran, was Lorne zerstört hat!? Scheint für unser Team ja sehr unangenehm zu werden, wenn sie zurückgeholt werden. Schade, dass John es nicht komplett als der Simulation geschafft hat.

    Bin gespannt, wie es weiter geht.

  13. #51
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    So, sorry für die lange Wartezeit! Dafür gibts heute ein längeres Kapitel. Feedback ist wie immer erwünscht. Viel Spaß beim Lesen!




    17.


    „Ich kenne diesen Mann“.
    Man konnte schwer sagen wer von dieser Aussage verblüffter war, Evan Lorne oder Leven Unno selbst.
    Noch immer deutete er mit offenem Mund auf das Foto von Dr. McKay
    „Ich kenne Ihn, er…er ist…“
    „Das ist Dr. Rodney McKay. Ein Mitglied meines Volkes und Spezialist für die Antiker-Technologie“, erklärte ihm Lorne.
    „Nein“, kam es von Leven, „nein das kann nicht sein! Dieser Mann heißt Gavvar Tiro. Er war in einer unserer Rohstoffmienen tätig, bis man ihn hierher versetzt hat. Das war…“
    „Vor etwa zwei Tagen?“
    Leven überlegte, konnte das wirklich Möglich sein oder war das alles nur ein riesengroßer Zufall?
    Nein, schrie wieder eine schrille Stimme in Levins Kopf. Das ist alles ein Trick der Fremden!

    Lorne nahm dem immer noch schweigenden Morakawi-Techniker den Computer aus den Händen und rief ein Bild von Sheppard auf. Dann drehte er den PC so, damit der Gefangene das Bild deutlich sehen konnte.
    „Das ist Colonel Sheppard, er müsste zur gleichen Zeit aufgetaucht sein, wie McKay.“
    Wieder schluckte Leven. Ja, auch dieses Gesicht kannte er. Er war dabei gewesen, als vor wenigen Tagen der Schwung neue Mitarbeiter für das Programm angekommen waren. Man hatte sie ihm natürlich nicht vorgestellt, aber dieser Mann war dabei gewesen.
    Auch die Beiden nächsten Bilder kamen ihm bekannt vor.
    Daraufhin schaltete der Major den Computer aus, ging mit Dr. Zelenka zurück zu seinem Shuttle und ließ Leven dringend benötigte Zeit zum Nachdenken.

    Ich hatte mich damals schon gewundert. Warum hatte man die Neuankömmlinge mit Geleitschutz zur Krankenstation gebracht? Warum nur hab ich angenommen sie währen Krank und müssten lediglich sofort behandelt werden? War das weil es die einfachste Antwort gewesen ist? Hab ich mich hinter einer Fassade versteckt, um das Unrecht nicht zu bemerken? Warum hat niemand Fragen gestellt? Warum haben wir alle Akzeptiert das man Spitzenkräfte einfach aus irgendwelchen Bergauwelten einfliegen lassen konnte?

    Die Antwort ist, weil wir es wollten, meldete sich die drängende, innere Stimme.
    Ich hab nichts falsch gemacht, ich war wie all die Anderen. Ich hab akzeptiert was geschieht weil es zu meinem Besten war.
    Was hat unsere Regierung noch alles zu unserem Wohle verbrochen?
    Was wenn Leute hier gegen ihren Willen festgehalten werden, dagegen muss etwas getan werden! Ich muss etwas tun!
    Aber was wenn auch ich hier ohne meinem Wissen ein Gefangener bin? Wie viele von uns wurden um ihr wahres Leben betrogen ohne es zu wissen?
    Was wenn alles, jede Erinnerung, jeder Tag in meinem Leben nichts als eine Lüge war? Bloßer Schein, programmiert für eine Scheinwelt?
    Wie konnte die Regierung so etwas zulassen, wie konnte sie so etwas vertuschen und wie bewerkstelligt man so etwas?


    Tausende Fragen, alle zur selben Zeit und zu keiner einzigen würde er eine Antwort finden. Nicht allein, zumindest. Aber wer wusste die Antworten, die Regierung? Waren wirklich die vom Volk gewählten Vertreter die Antwort?
    Leven schüttelte seinen Kopf in der Hoffnung all die Fragen würden mit dieser unbeholfenen Geste einfach verschwinden.
    Die einzige Frage die es im Moment zu beantworten hieß lautete: Was jetzt?
    Die Antwort lag nicht allein bei Leven, das wusste er. Schließlich saß er immer noch gefesselt auf der kalten Oberfläche und somit würden die nächsten Schritte wohl von Major Lorne vorgegeben.
    Was wohl sein Part im Plan des Majors war?
    Leven blickte über seine Schulter auf das kleine Schiff zu seiner rechten. Ein Schiff dieser Art sah er nicht zum ersten Mal. Viele dieser Modelle waren auf Ninery gelagert gewesen, bis man sie für den Bau der Kinahi verwendet hatte.

    Das Schiff, würde der Bau weiter gehen? Würde der Generator den er nicht hatte reparieren können fehlen?
    Generator…der Generator…würde er fehlen…sein fehlen würde auffallen…es würde…auffallen…
    „Major!“ rief er so laut er konnte. „Major!“ Levens Hals schmerzte, die feuchte, kalte Luft brannte in seinen Lungen. Er verbrachte nur selten Zeit an der Oberfläche, Luft zu atmen die nicht aus einem Wiederaufbereitungssystem stammte war eine Seltenheit und eigentlich beschwerte sich niemand darüber. Wer würde schon hier oben sein wollen?

    „Was gibt es?“ fragte Lorne als er auf seinen Gefangenen zutrat. Sein Gesicht war eine Maske der Unerschütterlichkeit, doch innerlich hatte ihn der verzweifelte Ruf ein schlechtes Gefühl beschert.
    „Major, der Generator. Vom Kontrollraum aus wird das System mit allen Generatoren überwacht! Ich hätte mit der Reparatur schon längst fertig sein, und mich auf den Weg nach Unten befinden müssen. Wer auch immer im Kontrollraum die Stellung hält, er wird bereits berichtet haben das kein Signal mehr vom Generator Nr. 319 kommt.“

    Lonres ausdruckslose Meine blieb, keine seiner aufgewühlten Gefühle und Gedanken zeigten sich als er Leven musterte. „Wollen Sie damit andeuten wir wurden vielleicht schon entdeckt?“
    Zu Evans Befürchtung nickte Leven. „Das ist nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich. Die Generatoren werden von Professor Dandreen persönlich überwacht und schon die kleinste Abweichung der Norm wird von ihm nicht geduldet. Das fehlen eines ganzen Generators hat ihn mit Sicherheit verstimmt und er wird alles daran setzten den Grund und den Schuldigen dafür zu finden.“

    „Besitzt Ihr Volk Sensoren?“ frage Radek und noch bevor Leven bestätigend nickte, prüfte er seinen Handscanner. Konnten die seltsamen Störsignale von den Sensoren stammen?
    „Warum haben Sie uns das nicht früher erzählt?“ zischte Lorne. „Ihnen sollte klar sein, das hier auch IHR Leben auf dem Spiel steht!“
    „Das ist mir wohl bewusst!“ kam es von Leven der trotzig sein Kinn vor schob und den Major streng musterte. „Mein Leben steht hier in mehreren Punkten zur Debatte und keinen davon kann ich beeinflussen indem ich jetzt schweige.“

    Ein „Hmm“ von Zelenka lies alle aufhorchen. Dieser studierte seinen Scanner und runzelte die Stirn. Als er die um ihn herrschende Stille bemerkte, hob er den Kopf und erkannte das man ihn mit wartenden Mienen betrachtete.
    „Ach schon gut“, winkte er ab als ihm klar wurde, das man eine Erklärung von ihm erwartete. „Ich hatte mich nur gefragt ob die Sensoren dieser Welt nicht vielleicht darauf ausgerichtet sind, direkte Sondierungen von der Oberfläche zu vermeiden. Ich meine, Tiefraumsensoren können sie sich sicher nicht leisten, diese Welt existiert nur noch aufgrund ihrer Tarnung. Ich meine würden die Wraith Sensorenechos von Ninery empfangen wäre alles vorbei.“
    „Das ist richtig“, gab Leven mit einem Schulterzucken bekannt. „Ich meine soweit ich weiß. Ich bin nur ein Techniker, ich mache das was mir aufgetragen wird und…“
    „Und Sie stellen keine Fragen“, warf Lorne ein.
    Leven wollte etwas erwidern, doch was gab es in so einer Situation zu sagen. Der Major hatte Recht und gleichzeitig so Unrecht. Sie taten etwas Gutes, etwas sehrgutes und dafür riskierten sie alles! War etwas das dem ganzen Universum nützte nicht ein paar Opfer wert?

    „Nun“ Zelenka hatte den Scanner verstaut und rieb in einer nachdenklichen Geste sein Kinn. „Vorwürfe zu erheben bringt uns sicher nicht weiter. Mr. Unno hat kooperiert, hängt nicht der Rest von Colonel Carter ab?“

    Colonel Carter? Leven gefiel das alles gar nicht mehr. Zu viele Unbekannte, zu viele Variablen, zu viel das auf dem Spiel stand.

    Lorne nickte, „besteht die Chance das sie unser Gespräch auffangen oder abhören können?“
    „Nein“, Zelenka schüttelte immer noch nachdenklich den Kopf. „Nein diesbezüglich bin ich sicher, aber…“
    Lorne wartete das aber des Wissenschaftlers nicht ab. Er würde jetzt mit Carter sprechen und er glaubte zu wissen welchen Befehl sie ihm erteilen würde. Jetzt hieß es reagieren, bevor die andere Seite zuerst zuschlug.

  14. Danke sagten:


  15. #52
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Huhu,

    DANKE! Ich war schon 2-3x versucht, die FF nach oben zu schubsen. Dachte schon, Du hättest uns vergessen.

    Jetzt heißt es für Lorne, unbeschadet da rein zu kommen, aber wie er und sein Team das anstellen wollen, da bin ich ja mal gespannt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Leute mit einem Gefangenen beeindrucken können, wo ja 4 auf der Gegenseite feststecken.

    Ist die Deadalus zufällig in der Pegasus-Galaxie?

    Bitte schicke schnell die nächsten Teile hinterher!!!

  16. #53
    Major Avatar von claudi70
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    Hi,
    entlich geht es weiter, dachte schon wir müssen wieder mit einer längeren Pause rechnen.
    Leven kann ein fast schon leid tun, wer weiss, ob er nicht auch manipuliert wurde.
    Aber was wenn auch ich hier ohne meinem Wissen ein Gefangener bin? Wie viele von uns wurden um ihr wahres Leben betrogen ohne es zu wissen?
    Was wenn alles, jede Erinnerung, jeder Tag in meinem Leben nichts als eine Lüge war? Bloßer Schein, programmiert für eine Scheinwelt?
    Ja, das kann durchaus sein, wer weiss das schon.
    Bin gespannt was Lorne jetzt unternehmen wird, und wie er in das System gelangt.
    Also bitte lass uns nicht ganz so lange warten. *zwinker*
    LG Claudi

  17. #54
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    Sorry an alle meine Leserinnen und Leser! Es hat leider schon wieder so lange gedauert, bis diese Kapitel endlich geschrieben war. Nicht das mir das Schreiben schwer gefallen wäre, nein es war wieder einmal die Zeit.
    Aber heute hatte ich mal einen ganzen Tag und jetzt geht es mit großen Schritten weiter...na ja, zumindest hab ich schon ein paar Kapitel vorbereitet, die überarbeitet in den nächsten Tagen fertig werden, also danke fürs Warten und fürs wieder mit lesen!


    @stargatefan74: Hab euch nicht vergessen, sorry nochmal! Die nächsten Kapitel kommen schneller, versprochen!
    Ja, Leven gibt keinen besonders beeindruckende Geisel ab, aber er ist trotzdem nützlich, oder zumindest wird er das noch.
    Die Deadalus? Hmm, war nicht geplant, aber was weiß ich?

    @claudi70: Sorry auch für dich, ja wieder eine längere Pause. Aber ich versuch mich zu bessern!
    Natürlich geh ich jetzt nicht näher auf die Frage ein, wer alles in welcher Welt steckt aber das kommt noch. Das System wird bald eine vergessene Sorge sein, glaub mir! *bösesgrinsenaufsetz*





    18.


    „Also sollten wir schnell handeln“. Colonel Carters Stimme klang überlaut in der Stille des Jumpers.
    Evan der mit verschränkten Armen vor dem Bildschirm saß, nickte. „Ja, das denke ich auch.“
    „Glauben Sie diesen Plan durchziehen zu können? Ich meine je weniger Leute desto bessere Erfolgschancen aber…“ Sam wirkte kurz unentschlossen, suchte nach den richtigen Worten.

    Wie oft war sie allein mit O`Neill, Teal`c und Daniel an ihrer Seite in geheime Stützpunkte eingedrungen, wie oft war sie schon mit SG-1 in einer ähnlichen Lage gewesen? Sie wusste es nicht mehr, nicht genau zumindest, aber es war sehr oft der Fall gewesen.
    Warum also an Lorne und seinem Team zweifeln? Immerhin waren die zu fünft, wenn man Dr. Zelenka dazu zählte, welcher, so war Sam sicher, nützlich sein würde. Also warum?
    Glaubte sie der Major würde damit nicht fertig, wahren die noch wenigen persönlichen Kontakte zu den Teamführern Schuld? Sie kannte weder Lorne noch Sheppard besonders gut, dafür war sie einfach noch nicht lange genug hier. Vielleicht hätte sie auch an Sheppard gezweifelt, wenn dieser in solche einer Situation wäre.
    Sie wusste es nicht, sie wusste nur zwei Dinge: Erstens, nicht sie war dort draußen und somit entzog sich die ganze Situation mehr oder weniger ihrem Einfluss und zweitens, sie musste jetzt eine Entscheidung treffen bevor Lorne ihr Schweigen miss verstand.

    Also traf Sam eine Entscheidung: „für den Fall werde ich ein Team in einem Jumper bereit halten. Ich teile Dr. Zelenkas Auffassung und halte es für unwahrscheinlich das die Morakawi Sensoren besitzen, deren Reichweite für die Umlaufbahn ausreichend währen. Ein Jumper im All wird ihnen nicht auffallen.“

    „Danke, wir gehen vor wie besprochen. Major Lorne, Ende.“
    Evan unterbrach den Funkkontakt und das Bild von Sam Carter verblasste und mit ihm das Licht, welches den Jumper spärlich beleuchtet hatte. Als Evan in die kalte Luft hinaus trat, lag ein Hauch von Erleichterung auf seinem Gesicht. Das Warten war vorbei, jetzt würden sie Handeln.
    Schnellen Schrittes kehrte er zu seinem Team zurück. Der Wind frischte auf, zog und zupfte an seiner Kleidung und den Haaren. Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne, ließen die wenigen Sonnenstrahlen verblassen, die auf das kalte Erdreich trafen und hüllten diese vor langer Zeit vergessene Welt und die Besucher aus Atlantis in ein farbloses Grau.


    *******


    „Haben alle den Plan verstanden?“ fragte Evan mit besonderem Blick auf Leven und Radek. Seine Männer, so wusste er, waren viel zu sehr Profis als das ihnen die knappe Situationseinweißung nicht gereicht hätte.
    Radek strich sich eine widerspenstige Haarsträne aus seinem Gesicht, welche der Wind ohne zu zögern wieder vor seine Brillengläser blies. Mit kalten Fingern und einem nicht gerade zuversichtlichem Gesichtausdruck, nickte der Wissenschaftler.
    Evan war zufrieden.
    Leven Unno war noch immer an den Händen gefesselt und hatte still Lornes Einsatzbesprechung gelauscht. Jetzt sahen sie sich beide in die Augen und lasen Verständnis darin. Sie wussten beide das sie ihre nächsten Schritte schnell tun mussten. Bestimmt waren bereits Wachen hier her unterwegs, bestimmt hatten die großen Köpfe dieser Nation ihre Pläne schon geschmiedet, als Lorne und Unno noch dabei waren sie gegenseitig zu misstrauen. Doch war ihre Situation jetzt besser? Lorne war geneigt dies herauszufinden und möglichst bevor Leven Unno zu einem Risiko für sie und ihre Mission werden konnte.

    „Kann ich davon ausgehen das Sie mir trauen?“
    „Nein.“
    Knapp aber aussagekräftig.
    „Kann ich Ihnen trauen, werden Sie uns helfen?“
    Ein Zögern, ein gesengter Blick…ein gutes Zeichen in Lornes Augen.
    „Für meine Leute bin ich entbehrlich, für Sie nicht. Noch nicht.“
    Evan war von der tiefen Ehrlichkeit erstaunt. Aber Leven hatte Recht, ob bittere Ironie hin oder her.
    „Wir wollen Ihnen und Ihrem Volk nichts böses, wir wollen lediglich unsere Leute zurück. Wenn das geschehen ist, verhandeln wir. Deal?“
    Lorne zog sein Messer aus der Scheide und hielt es auf Levens Fesseln gerichtet. Dieser zögerte erneut, ließ seinen Blick unruhig über die Landschaft gleiten als erhoffe er die richtige Antwort auf einer der alten Ruinen zu finden. Dann nickte er unmerklich und hielt dem Major seine gefesselten Hände hin.
    „Ich helfe Ihnen dabei Ihre Männer zu befreien, nicht mehr. Versprechen Sie mir nur das niemandem etwas geschehen wird.“ Ein fehlender Unterton lag in der Stimme des Morakawi.
    „Wir werden uns im Falle eines Angriffes verteidigen“, sagte Evan streng.
    Wieder ein feines Nicken kam als Antwort. Zweifel krochen mit dem kalten Wind unter Levens Kleidung, ließen ihn frösteln.

    Als sich die kleine Gruppe in Bewegung setzte, vielen die ersten kleinen, weißen Flocken aus den grauen Wolken. Leven blickte auf und schickte ein Stoßgebet hinauf in den Himmel. Hoffend das die Vorfahren ihn und sein Volk beschützten mögen. Leiser, immer dichter fallender Schnee war die einzige Antwort.

    Zwischen den Trümmern der alten Halle, öffnete Leven den Einstieg nach Unten, sah zu wie routiniert die Soldaten in Stellung gingen, wie sie den Weg sicherten, jede Ecke überprüften. Wie aus weiter Ferne zog ihn die Stimme des Majors zurück aus seinen trüben Gedanken. „Ist das der einzige Weg nach unten?“
    „Nein, das ist lediglich der Hauptschacht. Das Militär wir sicher diesen Weg dort wählen.“ Leven deutete auf eine Biegung. „Von dort aus erreichen sie mehrere versteckte Ausgänge.“
    „Können wir diesen Weg umgehen?“
    „Ja, wir folgen diesem Gang.“ Leven deutete auf einen Gang mit einer Tür am Ende. „Dahinter befindet sich ein altes Treppenhaus. Es ist seit Jahren nicht mehr benutzt worden und Kaikirith Truppen werden es sicher meiden. Außerdem führt es uns in unmittelbare Nähe der Labors und der Simulations-Abteilung.“

    „Sie denken unsere Leute sind dort?“ Radek hatte seinen Scanner eingesteckt und spähte in die zwielichtige Dunkelheit der vor ihnen liegenden Gänge.
    „Ja, ich erkläre Ihnen den Rest unterwegs“, versprach Leven. Noch einmal blickte er zurück auf die Schneeflocken und die gefrorene Welt, bevor er sich abwandte und dicht gefolgt von seinen Begleitern auf das Treppenhaus zuging.

  18. Danke sagten:


  19. #55
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    So, da bin ich wieder. Wie gestern schon angekündigt, heute gleich ein neues Kapitel. Ich hatte viel Spaß beim schreiben, vielleicht ist es ein wenig verworren, aber so was schreibe ich eben besonders gern! Hoffe ihr habt genau so viel Spaß beim lesen wie ich beim schreiben!



    19.


    Gavvar schritt unruhig auf und ab. Ein dumpfer Kopfschmerz machte sich hinter seinen Schläfen bemerkbar und für einen Moment war er versucht, einfach in sein Quartier zu gehen, sich hin zu legen und mehrere Stunden am Stück durchzuschlafen.

    Seit diesem merkwürdigen Zwischenfall mit Mr. Clay in der Kantine hatte er ein merkwürdiges Gefühl. Er konnte es weder deuten, noch näher beschreiben aber es war da. Etwas tief in seinem Bewusstsein vergrabenes, eine kleine Stimme wenn man so wollte die mit Leibeskräften etwas rief. Wann immer er seine Augen schloss und sich auf die kleine, leise Stimme zu konzentrieren versuchte, schossen unerträgliche Kopfschmerzen durch seinen Geist. Verdrängten die Stimme, verdrängten dass, was immer ihm sein Unterbewusstsein sagen wollte. Es war zum verrückt werden!
    Als wolle etwas in seinem Körper verhindern, dass er die leise geflüsterten Worte vernahm.

    „Gut, schön“, murmelte er unzufrieden vor sich hin. Das miefige halbdunkel seines Büros vor sich, rieb er seine gemarterten Schläfen. „Denk nach, denk nach.“ Wie hypnotisiert redete er auf sich ein, versuchte eine neue Woge Kopfschmerzen nieder zu ringen und grub weiter in seinen Erinnerungen.
    „Was hat Clay gesagt? Was hat er alles gesagt?“

    >Es war als würde mein Kopf zerspringen, als würde ich in den tosenden Schmerzen versinken und dann, als das Tosen in meinem Kopf nachließ blieb ein schier unverstellbares Verständnis zurück.<

    „Verständnis wofür?“ fragte er anklagend. Sein Schreibtisch gab keine Antwort.

    >Alles hat sich verändert. Die Welt um mich herum, ich war verändert, anders, ich…<

    „Was meinte er mit ich war anders?“ Keine Antwort von den Wänden.

    >Da war eine Stimme, ein anderes Ich. Ich konnte es hören! Es rief aus der Stille, ich weiß nicht mehr was, ich kann mich an die Worte nicht erinnern, doch alles gab einen Sinn. Alles war so…richtig.<

    „Wenn alles an jenem anderen Ort, bei dem anderen Ich richtig war, müsste doch all das hier falsch sein?“ Auch der Computer kannte keine Antwort.

    >Es war ein Gefühl als würde die Welt wie wir sie kennen zerfließen, vor meinen Augen schmälzen und ich verstand. Ich weiß nicht wieso, aber in diesem kurzen Augeblick verstand ich es.<

    „Verstanden, andere Welt, anderes Ich…ist so etwas denn möglich?“ Sein Büro schwieg weiter.

    >Alles war so schnell vorbei und zurückgeblieben ist nur der Kopfschmerz. Plötzlich war ich wieder in der Kantine und nicht mehr an diesem Ort an dem ich mich eigentlich glaubte. Ich hörte Sie meinen Namen sagen und er klang so falsch und doch so vertraut. Ob das die Stimme in mir bewirkt hatte, hat dieses andere Ich einen anderen Namen? Bin ich etwa nicht ich? Tajiri Clay?<

    „Wenn er nicht Tajiri Clay ist, bin ich dann nicht Gavvar Tiro? Bin ich dieser, wie hieß er noch gleich?“ Gavvar überlegte, kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und versuchte sich zu erinnern. Ein Name, Clay hatte ihn benutzt. Er hatte ihn für ihn Benutzt, nicht Tiro sondern…sondern…Schmerz flammte auf, versuchte erneut die Bilder und Erinnerungen zu ersticken.
    Sondern…
    sondern…
    wer bin ich…
    wer bin ich…
    Tiro…
    bin ich Tiro…
    bin ich…
    ich…

    McKay

    Ein kurzes aufflammen, dann brannte sein Geist. Als wäre flüssiges Feuer hinter seiner Stirn. Gavvar schlug die Hände hoch, presste sie mit aller Kraft gegen seinen Kopf, versuchte den Schmerz zu ersticken, das Feuer zu löschen.
    Alles um ihn herum drehte sich, die Welt verschwamm, die Konturen die eben noch sein Büro waren bildeten neue Formen. Einen Ort, eine Welt, ein Ich.
    „Ich verstehe…“ Ein flüstern von trockenen Lippen
    McKay…
    Tiro…
    Ich…
    …verstehe.

    Dann brach eine Gestallt die nicht wusste wo und wer sie war, in einem muffigen, im halbdunkeln liegendem Büro zusammen.


    Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann und wer ist dieses ich?

  20. Danke sagten:


  21. #56
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ja, lange war es her, umso froher bin ich, dass Du nun 2 Kapitel bereits eingestellt hast. Ich würde mich freuen, wenn die nächsten Kapitel dann auch in nächster Zeit kämen.

    Ich weiß nicht warum, aber ich habe keine "Danke"-Butten. Vielleicht liegt es am Programm hier auf der Arbeit? Heute morgen habe ich nämlich zu Hause noch ein "Danke" verteilt, auch wenn ich mich dort nur verklickt hatte und das "Danke" noch nichtmal ansatzweise verdient war.

    Ich hoffe, Lorne hat keinen Fehler begannen, Leven jetzt soweit zu trauen. Nicht, dass er das noch bereuen wird.
    Da aber sowohl McKay und auch Sheppard auf gutem Wege sind, sich zu erinnern, werden die beiden hoffentlich auch Lorne noch behilflich sein können. Ist schon eine fiese Gehirnwäsche, wenn die beiden so sehr auf Erinnerungen reagieren.

    Ich bin mächtig gespannt wie es weitergeht.

  22. #57
    Major Avatar von claudi70
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    Oh, es geht weiter, dachte schon du hast uns vergessen. Und besser kurze, als gar keine Kapitel.
    Jetzt wird es aber auch langsam Zeit, dass Lorne seine Leute da raus holt. Hoffentlich kann er Leven wirklich trauen.
    Und McKay kann sich auch langsam erinnern? Oder weiß er am Ende vielleicht gar nicht mehr wer er ist, ist ja alles ganz schön verworren-aber trotzdem gut.

    Vielleicht schaffst du es ja weiter am Ball zu bleiben und wir müssen jetzt nicht mehr so lange warten. Wie gesagt, die Kapitel können ruhig kurz sein, wenn sie dann regelmäßig kommen. *zwinker*

    LG Claudi

  23. #58
    Chief Master Sergeant Avatar von B'Elanna
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    Da bin ich wieder! Daher gehts auch gleich weiter, viel Spaß mit Kapitel 20.

    @stargatefan74: Was die nächsten Kapitel betrifft, ich bemüh mich die schneller fertig zu bekommen, versprochen!
    Und ich freu mich auch ohne einem "Danke" über dein Feedback

    @claudi70: Ich hab euch doch nicht vergessen, wie könnte ich? Natürlich an der Stelle auch das Versprechen an dich, ich werd versuchen am Ball zu bleiben und die Kapitel regelmäßiger zu schreiben.




    20.



    „…gut?“
    „Hmm?“
    „…geht es Ihnen gut?“

    Eine Stimme drang aus der erstickenden Dunkelheit an sein Ohr. Er versuchte sich zu regen, die Augen zu öffnen.

    „Dr. Gavvar, geht es Ihnen gut?“

    Er kannte die Stimme, sie klang besorgt. Sie klang oft besorgt, so erinnerte er sich. Oft besorgt, aber nicht hier, nicht hier im Sinne von…

    Brennend weißes Licht blitzte auf, traf seine Augen und schmerzte schrecklich. Er hob die Hände schirmte sich gegen das entsetzliche weiß ab. Seine Arme wurden gepackt, sanft aber doch bestimmend nach unten geschoben.

    „Es fehlt ihm nichts, wahrscheinlich nur der Stress.“

    „Er hat zu viel Gearbeitet.“

    „Ja, viel Arbeit, wenig Schlaf und noch viel weniger Zeit. Die Wraith…“

    „Seien Sie leise!“ zischte die Stimme einer Frau. Langsam sickerte sie in Gavvars Wirklichkeit ein und sein Geist suchte nach dem Bild der Frau.

    „Tut mir leid, ich…ich geh jetzt besser. Ich werde mit Professor Dandreen sprechen müssen.“
    Eine nervöse Stimme, ein Mann und auch ihn kannte er. Warum nur wollte ihm nicht einfallen wer da sprach?

    „Ja gehen Sie, reden Sie mit dem Professor.“
    Eine andere Männerstimme, bissig und kalt und trotzdem voller Wärme, Besorgnis…

    „John…“ nur geflüstert, wie ein Versprechen.
    Dann verschwanden die Stimmen, schwammen fort aus seiner Wirklichkeit. Müdigkeit zog und zerrte an ihm, nahm ihn mit sich zurück in die Dunkelheit. Diese süße Dunkelheit, ohne Fragen, ohne Antworten einfach nichts. Doch eine kleine, leise flehende Stimme schwebte wie ein Lichtpunkt in einem Meer aus schwärze und rief immer wieder dasselbe.

    Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann und wer ist dieses ich?



    *******


    Als Gavvar das nächste Mal die Augen öffnete, lag er in einem Bett. Einem richtigen Bett. Kein Sofa, keine Liege, Feldbett oder Pritsche sondern ein Bett.

    Unruhig lauschte er auf die Reaktionen seinen Körpers. Was war geschehen? Fetzten von Gefühlen und Erinnerungen hingen an ihm, doch nichts war greifbar genug um ihm mit Verständnis zu dienen. Sein Körper war ausgelaugt, trotz des erholsamen Schlafes.
    Seine Haut fühlte sich zwei Nummern zu groß für den seinen Körpers an.

    Die Bettdecke raschelte als er seine Arme befreite, sich aufsetzte und sich umsah. Auf dem schmalen Nachttisch stand ein Glas Wasser. Gavvar griff danach und leerte es mit einem Zug. Sein Mund fühlte sich dennoch taub und seine Zunge wie ein Fremdkörper an.

    Es war nicht sein Haus, das wurde ihm schnell klar. Vielleicht war es nicht einmal ein Haus, die grauen Betonwände sprachen eher für die Werft, für diesen großen unterirdischen Bau in dem er arbeite. Er Gavvar Tiro.

    So normal diese Gedanken auch klingen mochten, er glaubte sich nicht. Er wusste das etwas nicht stimmte, er hatte es durchschaut. Gut, er wusste noch nicht genau was er durchschaut hatte, aber das würde kommen. Er war zuversichtlich.

    Das Geräusch von Schritten hallte durch die Gänge, dann klopfte es an der Tür. Auch ohne einem Herein wurde die Klinke nach unten gedrückt und die Tür überraschend leise geöffnet.

    „Sie sind wach?“ stellte die Person überflüssigerweise fest. „Ja sieht so aus“, gab er etwas zu bissig zurück.
    „Erinnern Sie sich an mich?“ fragte der Mann in Pilotenuniform und kam auf das Bett zu.
    „Tajiri Clay“, sagte der Angesprochene zaghaft.
    Der Mann lächelte, „ja das ist richtig. Und, wissen Sie wer Sie sind?“
    Diese Frage war schwerer zu beantworten und womöglich genauso falsch wie die Erste.
    „Ich denke ich bin Gavvar Tiro.“
    „Sie denken?“ überrascht ließ Tajiri sich auf der Bettkante nieder. „Was heißt das, Sie glauben Sie seien Gavvar Tiro?“
    „Schwer zu erklären“, begann er sich den durchdringenden Blick zu entziehen. Doch sein Gegenüber ließ nicht locker.
    „Sie wissen etwas, nicht war? Als Sie zusammen brachen, da haben Sie etwas gesehen, ist es nicht so?“
    Gavvar sah dem Piloten in die Augen, sah dessen Neugier und Ungeduld. Ja, er hatte etwas gesehen, länger und intensiver als Tajiri. Aber sollte er darüber reden? Würde reden nicht bedeuten das ihn sein Zuhörer für verrückt hielt? War er verrückt? All die seltsamen Dinge die durch seinen Geist spuckten, Bilder die aufflackerten und im selben Moment wieder verblassten, Wortfragmente, Namen, Fragen, Antworten…

    Wenn ich nicht ich bin, wer bin ich dann und wer ist dieses ich?

    „Ich hab versucht mich an unser Gespräch in der Kantine zu erinnern. Auch ging mir nicht mehr aus dem Kopf was Sie mir auf der Krankenstation erzählt haben.“
    „Und?“
    „Hetzten Sie mich nicht!“ schimpfte Gavvar. Dann fuhr er in einem freundlicherem Ton fort: „In der Kantine, erinnern Sie sich? Da nannten Sie mich McKay.“
    Tajiri überlegte, dann zuckte er die Schultern. „Nicht direkt. Ich bekam vom Nachdenken solche Kopfschmerzen, das mir die Krankenschwester was zum einschlafen gab. Als ich aufwachte war alles weg, das Verständnis…alles. Ich suchte gleich nach Ihnen und fand Sie auf dem Boden Ihres Büros liegend.“
    Gavvar nahm diese Tatsache nickend zur Kenntnis.
    „Ja, auch ich bekam Kopfschmerzen wann immer ich mich zu sehr auf das Geschehene zu konzentrieren versuchte. Aber kurz bevor ich zusammenbrach kam mir die Erleuchtung.“
    Tajiri rutschte näher zu ihm heran, nervös blickte er zu Tür. Als ob sie ein Geheimnis von solcher Tragweite besprechen würden, welches für den Rest der Welt verborgen bleiben müsste.
    Vielleicht, so dachte Gavvar, war dies gar nicht so abwegig.
    „Es war, als blickte ich von oben herab auf ein anderes Ich. Schlagartig wurde mir klar, das ich nicht Gavvar Tiro bin.“
    Um die Fragen von Tajiri gleich im Keim zu ersticken wedelte Gavvar unruhig mit den Händen. „Ja, ja ich weiß. Die Frage ist, wer bin ich dann und ich glaube ich kenne die Antwort. Ich bin Rodney McKay.“
    Ein langes Schweigen trat zwischen die Beiden. Dann sah Tajiri auf und begann mit leiser Stimme zu fragen: „Wer ist Rodney McKay?“
    Genau diese Frage hatte Gavvar sich auch schon gestellt. Noch wusste er keine Antwort darauf. „Ich weiß es nicht“, gab er resigniert zu. „Aber das Wissen ist irgendwo da drin“ und bei diesen Worten tippte er an seine Stirn. „Ich weiß das ich nicht Gavvar Tiro bin, aber nicht wieso ich das nicht bin. Ich meine Sie glauben ich sein Gavvar Tiro und irgendwas in mir glaubt das auch.“
    „Aber es ist falsch?“ Eine Frage oder eine Feststellung?
    „Ja, falsch“, flüsterte Gavvar zurück.
    „Wer bin ich?“ ein flehen lag in diesen leisen Worten und Tajiris Augen betteten Stumm um eine Antwort. Und während Gavvar diese vertrauten Augen und Gesichtzüge musterte, gab es nur eine Antwort auf diese Frage.
    „Sie sind John Sheppard.“
    Beide schienen verblüfft von der simplen Antwort und wieder wurde lange Zeit nichts gesprochen.
    „John Sheppard“, wiederholte Tajiri langsam und sorgfältig.
    „Wie konnte aus John Sheppard Tajiri Clay werden?“
    Gavvar hob und senkte die Schultern. „Ich weiß vieles noch nicht. Aber der Nebel lichtet sich, ich bekomme jetzt auch keine Kopfschmerzen mehr. Das ist immerhin etwas.“

    Tajiri, nein John setzte ein gespielt beruhigendes Lächeln auf. „Ja das ist ein Anfang.“
    Ein Anfang wofür wusste er allerdings noch nicht. Zu viel war in den letzten Stunden passiert als das er alle Zusammenhänge hätte richtig begreifen können. Gestern noch hätte er nie daran gezweifelt jemand anderes als Tajiri Clay zu sein und heute wusste er es besser. Er war ein anderer, John Sheppard. Doch im Moment war das nur ein Name, noch fehlten die meisten der Puzzelstücke die das fertige Bild formten.
    Er kam sich verloren vor, wusste nicht wer er war und was genau mit ihm geschehen war. Ein langer Seufzer, dann blickte er seinen Leidensgenossen wieder in die Augen.

    „Was jetzt?“ fragte McKay in die Stille hinein.
    „Jetzt? Jetzt hohl ich Ihnen was zu Essen. Vielleicht kommen dann die Erinnerungen ganz von allein.“
    „Wie bei Ihnen? Hmm, und selbst wenn nicht, ich bin am verhungern.“
    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Die 10te summt die Melodie von Tetris.

    Normal kann doch jeder!

  24. Danke sagten:


  25. #59
    Brigadier General Avatar von stargatefan74
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    Ha, ich habe die Danke wieder und direkt nachgeholt. Lag wohl wirklich an der Version bei mir auf der Arbeit.

    So, Rodney erinnert sich zumindest an die Namen und John kennt seinen richtigen Namen auch schon mal. Immerhin ein Anfang. Jetzt heißt es nur noch, sich mehr zu erinnern.
    John hat da schon eine gute Idee, nämlich Rodney Essen zu besorgen. Eine Erinnerung in seinem Unterbewusstsein. Das wird Rodney bestimmt noch mehr auf die Sprünge helfen.

    Nun möchte ich gerne wieder was von Lorne lesen.

  26. #60
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    Wieder was neues, heute sogar etwas länger. Viel Spaß beim Lesen!

    @stargatefan74: Danke für das Danke Leider hat Lorne heute noch Pause, aber auch von ihm gibts bald wieder was neues.


    21.


    Sis belud ihr Tablett mit allem was sie finden konnte. Die Auswahl in der Kantine war wie immer kläglich. Man mochte meinen, den Leuten für das größte und wichtigste Projekt der Morakawi-Gesellschaft stünde auch das beste Essen zu.
    Sie hob eine Schale mit welkem Salat und einer weißen, nach Konservierungsstoffen riechenden Soße hoch, begutachtete sie und stellte sie zwecks mangelnder Alternativen auch auf das braune Plastiktablett, welches bereits eine Portion Fleisch mit bröckelnder Panade, Kartoffelscheiben und Buttergemüse enthielt.
    Mit einer Hand balancierend, griff sie nach einem großen Stück Torte, deren Geschmacksrichtung man nicht erahnen konnte und rundete das ganze mit einem kleinen Becher Pudding ab. Drapierte das alles mehr oder weniger gekonnt auf dem zu kleinen Tablett und verließ mit einem Lächeln und unter vielen verwirrten Blicken die Kantine.


    *******


    Tajiri verließ das kleine Nebenzimmer, welches als VIP Wohnbereich für hochrangige Besucher der Regierung diente. Nicht das man den Gang zu den VIP Bereichen der Werft angesehen hätte, das hier nur die Spitze der Morakawi zutritt hatte. Er war genauso schlicht wie alle anderen Gänge, grau aus Beton und mit Neonrören an der Decke. Die Türen waren aus dunklem Metall, nur die Türschilder mit ihren goldenen Buchstaben hoben sich vom übrigen Standart der Werft ab. Und es war der einzige Bereich mit Betten.
    Tajiri hatte den schlechten Zustand und immer deutlicher werdenden Zerfall von Dr. Tiro in den letzten Monaten bemerkt. Sie hatten zwar selten miteinander zu tun und auch ihre Arbeitszeiten unterschieden sich stark, doch wann immer er dem Wissenschaftler begegnet war, so hatte dieser müde, ausgezehrt und am Ende seiner Kräfte gewirkt. Ein Zusammenbruch war abzusehen gewesen.
    Aber war das wirklich nur ihm aufgefallen? War er besorgt um den Wissenschaftler gewesen weil er mit diesem anderen ich, mit John Sheppard in Verbindung stand?
    Er ließ das Grübeln sein, schob die unwillkommenen Gedanken beiseite und schritt den Korridor entlang, zum Lift.

    „Hallo Tajiri!“ rief eine freundliche Frauenstimme ihm zu. „Wie geht es dir? Ich hab das mit deinem Aufenthalt auf der Krankenstation gehört, ist wieder alles in Ordnung?“
    Er drehte sich um und erkannte eine lächelnde Sis Zorya, welche beladen mit einem Essenstablett aus einem Korridor trat.
    Tajiri überspielte seine Überraschung aufgrund der vielen Nahrungsmittel, die seine Freundin mit sich schleppte und ging mit einer wegwischenden Handbewegung auf ihre Frage ein: „Nur keine Sorgen, mir geht es gut.“ Etwas leiser fügte er ein „glaube ich“ hinzu.
    Sis sah ihn fragend an. Er wusste nicht ob sie seine letzte Bemerkung gehört hatte oder nicht, aber was spielte das für eine Rolle? Er verstand das alles doch selber nicht.
    „Hungrig?“ fragte er Sis, als eine unangenehme Pause zwischen ihnen entstand.
    „Hmm?“ Sis blickte auf das Tablett als hätte sie die Lebensmittel darauf bereits vergessen. „Ach nein, ist nicht für mich. Ich bring das zu…Dr. Tiro“, sagte sie mit leiser werdender Stimme. Ein wenig verlegen sah sie den Gang hinunter, den Tajiri eben heraufgekommen war. Wieder entstand eine längere Pause und nur die gedämpften Stimme von sich unterhaltenden Wachleuten waren zu hören.
    Sis räusperte sich verlegen, „ich hab gehört er sein zusammengebrochen“ und blickte dabei auf die Tür, hinter welcher Gavvar sich ausruhte.

    Tajiri nickte, wenn auch etwas überrascht. „Der Flurfunk ist bis in eure Abteilung gesickert? Ging aber schnell.“
    „Ich überprüfe alle Stationen, besonders die mit hoher Sicherheitsfreigabe. Natürlich hab ich Dr. Tiros Fehlen in meinem Bericht erwähnen müssen.“ Sis seufzte, „was unsere Vorgesetzten natürlich nicht gerne hören. Ich meine dieser Mann ist das größte Genie der Abteilung und jede Minute die er nicht arbeitet…“ Sie unterbrach sich. „Es gibt einen guten Grund warum er übermüdet ist.“

    Wieder hatte Sis es mit ihrer Aussage geschafft, Tajiri zu überraschen. Gut, er kannte Sis gut genug um zu wissen, dass sie eine feinfühlige Person war, die mit ihrer liebeswerten Art schnell mal besorgt um jemanden war. Doch das sie Dr. Tiro so gut zu kennen schien, dass sie ihm Essen aufs Zimmer brachte, das verwunderte ihn doch.
    „Ich war gerade bei ihm“, begann er zu sprechen. Von seinem Vorhaben dem guten Doktor auch etwas zu Essen zu bringen, sagte er nichts.
    Sis schenkte ihm ein gutmütiges Lächeln, „geht es Dr. Tiro bereits besser.“
    „Ja, ja das könnte man sagen.“ Oder auch nicht, doch er hütete sich diese Gedanken laut auszusprechen.
    Sis fand das es nun an ihr lag, auch etwas zur Aufklärung der Situation beizutragen. Bestimmt fand Tajiri es merkwürdig, das sie Dr. Tiro Essen ans Bett brachte und auch wenn er dieses Treffen nicht weitererzählen würde, wollte sie das doch nicht so stehen lassen.
    Der >Flurfunk< wie Tajiri ihn nannte funktionierte in dieser Hinsicht viel zu gut.
    „Ich hab bereits seit längerem bemerkt, wie viel Dr. Tiro arbeitet. Ich hab oft mit ihm gesprochen, ihm gesagt er sollte sich mehr schonen, doch wann immer er sich eine Pause zum durchatmen gönnte, kam von ganz Oben ein neuer Befehl mit neuen Erwartungen. Sie haben einfach zu viel von ihm verlangt. Ich hab das in jedem meiner Berichte erwähnt, aber es schien mir als würden diese Klagen Professor Dandreen nie erreichen.“
    „Vielleicht hat er sie einfach ignoriert?“
    „Warum sollte er?“
    Mit einer Hand für sich Tajiri durch sein kurzes, dunkles Haar und seufzte geräuschvoll. „Weil wie du schon sagtest McKay das größte Genie auf Station ist.“

    Noch bevor er den Satz ganz vollendet hatte, war ihm sein Fehler bewusst geworden. Er konnte es hinter Sis Stirn förmlich Arbeiten sehen. Was würde sie jetzt wohl von ihm Denken? Ihn für verrückt halten oder konnte er sich noch mit einem einfachen Übermüdet retten? Sis durchschaute einen schnell und sie anzulügen war dementsprechend schwer, aber er würde es versuchen müssen.
    Vielleicht steckt sie ja auch mit drin! Rief eine Stimme in seinem Inneren. Vielleicht ist sie der Feind!
    „Also Sis, ich bin wirklich müde“, begann er schnell zu sprechen. „Es ist wohl besser wenn…“
    „Hey“, ein Mann in Soldatenuniform war im Gang erschienen und sah die beiden mit vor der Brust verschränkten Armen an. Tajiri waren die vorgefertigten Worte seiner bestimmt schlechten Entschuldigung bereits entfallen und er fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier, welches sich bewusst war, das die Falle bald zuschnappen würde.
    Der Hüne in Uniform lockerte seine Haltung, warf seine zusammengebundenen Dreadlocks mit einer lässigen Geste über seine Schulter und musterte die Beiden versteinert wirkenden Menschen vor sich.
    „Und, wie geht es McKay?“
    9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Die 10te summt die Melodie von Tetris.

    Normal kann doch jeder!

  27. Danke sagten:


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