[Atlantis] Doktor Weirs Büro

cf: Koferenzraum

John Sheppard

John war sehr froh darüber, dass Doktor Weir ihn darum bat schon einmal in ihr Büro zu gehen und dort auf ihn zu warten. Er respektierte Colonel Caldwell zwar, aber nachdem sie einen ziemlich schlechten Start gehabt hatten, war es ihm doch lieber, wenn Doktor Weir und er manche Dinge, die Atlantis und nicht die Daedalus betrafen, alleine besprachen. Kurz nickte er Elizabeth und dem Colonel zu und ging dann schon einmal zu dem Büro der Expeditionsleiterin. Für einen Augenblick überlegte er, ob er sich vielleicht setzen sollte, aber aktuell war ihm nicht danach zumute. Nach dem Gespräch mit dem Wraith gingen ihm einfach noch zu viele Dinge durch den Kopf und er musste sich sehr zusammenreißen, um nicht in dem Büro auf und ab zu laufen.

Als Doktor Weir das Büro betrat, lächelte er ihr kurz zu, obwohl sein Lächeln nicht seine Augen erreichte. „Elizabeth.“, begrüßte er sie und seufzte dann leicht. Er fand es gar nicht einfach zu erklären, was er über den Wraith herausgefunden hatte.

Dass wir einen ziemlich schrägen Vogel dort oben in der Zelle haben.“, antwortete er auf ihre Frage. „Ich bin mir nicht sicher, was ich von dem Kerl halten soll. Er behauptet, dass er als Wraithkind auf dem Planeten abgestürzt sei und als die Wraith den Planeten verlassen haben, vergessen worden sei. Die Bewohner des Planeten haben ihn gefunden und groß gezogen. Seitdem lebt er dort auf dem Planeten und versucht das Volk so gut wie möglich vor den Wraith zu beschützen. Er nährt sich angeblich nicht an Menschen sondern an einer Nutztierart, die auf seiner Heimatwelt lebt. Die meisten Dinge, die er über sein eigenes Volk weiß, hat er sich mithilfe des abgestürzten Raumschiffs selbst beigebracht oder indem er andere Hives beim Vorbeiflug belauscht hat. Nun möchte er gern noch mehr lernen, besonders um seinen Planeten noch effektiver vor den Wraith schützen zu können und bietet uns im Gegenzug seine Unterstützung an.“, fasste er die Dinge, die er von dem Wraith erfahren hatte, zusammen.

„Ich habe den Eindruck, dass er die Wahrheit spricht. So eine verrückte Geschichte kann man sich eigentlich nicht ausdenken, aber es wird leider nicht einfach seine Geschichte zu überprüfen und selbst wenn er die Wahrheit sagt, können wir nicht wissen, ob er nicht doch den ein oder anderen ungeklärten Todesfall auf seinem Planeten verursacht hat. Wenn sie einverstanden sind, würde ich gerne Teyla hinzuziehen und sie darum bitten mental mit Skarg Kontakt aufzunehmen.“, schloss er seinen Bericht und sah dann Doktor Weir ernst an. Er wusste, dass die Entscheidung, was sie mit dem Wraith tun sollten, nicht einfach war und wenn er ehrlich war, dann wollte er nicht unbedingt derjenige sein, der diese Entscheidung treffen musste.

cf: Konferenzraum

Elizabeth Weir

Liz musste leicht schmunzeln, als sie die Antwort von John auf ihre Frage hörte. Wobei er damit völlig recht hatte. Dieser Wraith war wirklich sehr seltsam. Ehrlich gesagt wäre es ihr eigentlich am liebsten gewesen, wenn der Colonel etwas heraus gefunden hatte, dass es ihnen ermöglicht hätte den Kerl sofort aus der Stadt zu jagen. Aber leider war das nicht so.

Langsam ging Elizabeth zu ihrem Schreibtisch und hörte dabei John zu. Als er fertig war, drehte sie sich zu ihm um. „Zum Teil erinnert mich das alles sehr an die Sache mit Ellia. Sie brauchte ja unbedingt das Blut von Menschen, auch wenn man uns etwas anderes erzählt hat. Deshalb kann ich mir nicht so ganz vorstellen, dass der Kerl sich an Nutztieren nähren kann.“

Wenn er jedoch wirklich die Wahrheit sprechen würde, dann könnte so ein Verbündeter ihnen sehr hilfreich sein. Trotzdem zuckte sie leicht mit den Schultern, als Sheppard meinte, er hätte den Eindruck als ob der Wraith die Wahrheit sprechen würde. „Ich bin mir nicht so sicher, ob das alles was er sagt so seine Richtigkeit hat. Im Moment denke ich eher, dass er uns mit dieser Geschichte einfach dazu bringen will, dass wir ihn hier bleiben lassen. Aber ich glaube auch, dass es das Beste ist, wenn Teyla einmal mit dem Kerl spricht. Möglicherweise findet sie heraus, ob er wirklich die Wahrheit spricht. Wenn nicht müssen wir noch einmal zu dem Planeten reisen und uns mit dem Volk, bei dem er angeblich groß geworden ist, unterhalten.“, schlug sie vor, denn um solch eine wichtige Entscheidung treffen zu können, brauchte sie möglichst viele Informationen, denn schließlich handelte es sich um einen Feind, vor dem sie eigentlich alle Mitglieder der Expedition schützen musste.

John Sheppard

Ellia… Dieser Name war immer noch ein rotes Tuch für ihn und John rieb sich unbewusst über die Stelle, an der seine Mutation zum Iratuskäfer/Mensch-Hybrid durch die Verletzung, die Ellia ihm zugefügt hatte, begonnen hatte. Hätte Carson nicht doch noch ein Heilmittel gefunden und wäre es ihm nicht gelungen sich auf das letzte bisschen Menschlichkeit, das ihm damals noch geblieben war, zu konzentrieren und die Iratuskäfereier zu stehlen, würde er nun wahrscheinlich bei vollem Bewusstsein und gefangen im eigenen Körper in der Zelle eines Forschungslabors sitzen, denn auch wenn er es niemals zugeben würde, hatte er die meisten Ereignisse bewusst mitbekommen. Jedoch hatten irgendwann ähnlich wie bei Ellia die wilden Instinkte die Kontrolle über seinen Körper übernommen und er war nicht in der Lage gewesen dagegen anzukämpfen. Er war nur noch ein Beifahrer in seinem eigenen Körper gewesen und er konnte nicht leugnen, dass dieses Erlebnis beängstigend gewesen war. Er musste nur daran zurückdenken und schon lief ihm ein kalter Schauer den Rücken herunter.

Ellias Geschichte wies sogar gewisse Parallelen zu Skargs Leben auf. Auch sie war bei den Menschen aufgewachsen und war den Menschen so sehr zugetan gewesen, dass sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als durch die Gentherapie ein Mensch zu werden. Es hatte ja niemand ahnen können, dass die Therapie dermaßen nach hinten losgehen würde. „Vielleicht gab es auf Ellias Planeten lediglich kein Säugetier, das geeignet gewesen wäre. Skarg behauptet, dass es sich um ein ganz besonderes Nutztier handelt, das eine ähnliche Lebensenergie wie ein Mensch hat. Oder sie hat es niemals ausprobiert, da ihr Instinkt sie zum Menschen getrieben hat und die anderen ausgewachsenen Wraith auf dem Planeten es ihr so vorgemacht hatten. Skarg hatte jedoch gar kein Wraithvorbild, durch das er gelernt haben könnte, dass menschliche Lebensenergie gut schmeckt.“

John konnte es kaum glauben, verteidigte er nun wirklich den Wraith? Ein Teil von ihm würde ihn ja auch nur zu gerne so schnell wie möglich aus der Stadt jagen, aber seine Erlebnisse mit Todd sagten ihm, dass der Wraith möglicherweise doch eine Chance verdient hatte. „Ich auch nicht.“, stimmte John Elizabeth zu. „Ich schlage vor, dass wir auf jeden Fall zu Skargs Planeten reisen und mit den Menschen dort sprechen, während Skarg hier ist. Vielleicht trauen sie sich dann etwas zu sagen, was sie in Skargs Anwesenheit niemals sagen würden.“, schlug John vor und rieb sich nochmals über den Arm. Wieso musste die Narbe immer anfangen zu jucken, wenn er wieder an seine Verwandlung erinnert wurde?

„In Ordnung, dann informiere ich Teyla und bitte sie, Skarg telepathisch zu überwachen. Ich möchte auch gerne Carson hinzuziehen, damit er auf Teyla aufpasst. Die letzten Male, wenn sie telepathisch mit einem Wraith kommuniziert hat, hat es sie sehr angestrengt.“, fuhr er fort und hoffte, dass er seine Freundin und Teamkollegin durch diese Idee nicht zu sehr in Gefahr brachte. Aber ihm fiel leider keine andere Lösung ein.

Elizabeth Weir

Als sie die Sache mit Ellia ansprach, bemerkte Liz wie John sich leicht über die Stelle am Arm rieb, an der die Verwandlung zum Iratuskäfer/Mensch-Hybrid bei ihm begonnen hatte. Eigentlich hatte sie angenommen, dass er diese Sache langsam überwunden hatte, doch offensichtlich war es nicht der Fall und es war ihr unangenehm dieses Thema noch einmal angesprochen zu haben. „Entschuldigung John.“, meinte sie mitfühlend zu dem Colonel. Anschließend machte sie eine kleine Pause, damit Sheppard sich wieder etwas fangen konnte.

„Gut, wenn sie ebenfalls der Meinung sind, dass wir mit dem Volk sprechen sollten, bei dem der Wraith aufgewachsen ist, dann schicken wir sofort ein Team zu dem Planeten. Damit sparen wir Zeit und können schneller eine Entscheidung treffen.“ Noch einmal sah Elizabeth wie John sich kurz über den Arm rieb, doch dieses Mal sprach er gleich weiter und wirkte auch nicht mehr ganz so nachdenklich wie am Anfang ihres Gespräches.

„Selbstverständlich kann Carson Teyla überwachen, während sie Kontakt zu Skarg aufnimmt.“, stimmte sie mit einem Nicken dem Vorschlag des Colonels zu, denn schließlich war Teyla ihre gute Freundin und sie wollte auf keinen Fall, dass ihr etwas passierte. „Dann schlage ich vor, dass ich ihm Bescheid sage, während sie mit Teyla sprechen. Er kann dann vor dem Eingang zu den Zellen auf sie treffen.“