Schreiten wir zunächst mal zu den Dingen, die ich gelungen fand.
Zum einen wäre da festzuhalten, dass man es geschafft hat, die drei Bösewichte in eine gute Story einzubinden und auch miteinander zu verknüpfen.
Auch die ganzen Liebesgeschichten waren eigentlich gut dargestellt und rübergebracht, aber vielleicht ein wenig zu übertrieben. Den Auftritt Gwen Stacys hätte man sich ruhig schenken können. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Erwartungsgemäß haben natürlich auch die Special Effects vollkommen überzeugt. Die Kämpfe zwischen Spidey und seinen Widersachern sehen einfach bombastisch aus.
Auch sehr positiv zu bewerten sind solche Kleinigkeiten, wie der kurze Auftritt Stan Lee´s oder die durchaus lustigen Auftritte von J.J.Jameson.
Soweit hat der Film mich komplett überzeugt.
Hätte man doch nur die Figur des Venom nicht so lieblos rübergebracht!
Als Fans der Comics habe ich mich tierisch auf Venoms Auftritt gefreut. Und auch die Vorfreude während des Films hätte größer nicht sein können. Aber es kann doch wohl nicht sein, dass im gesamten Film noch nicht einmal der Name "Venom" fällt. Aber dazu später noch ein wenig mehr.
Peter´s "Verwandlung" und seine angeblich ach so böse Seite, die der schwarze Anzug eigentlich zum Vorschein bringen soll, ist meiner Meinung nach derart schlecht dargestellt, dass man am liebsten darüber lachen, eigentlich aber bitterlich weinen sollte. Anstatt auch nur im Ansatz ernsthaft böse und gemein zu werden, verwandelt sich Peter Parker in einen kleinen Emo, der bestenfalls ein bisschen arrogant und überheblich wirkt, aber nie gefährlich. Dies liegt denke ich aber größtenteils an Tobey Maguire, dem man den Fiesling einfach nicht abkauft.
Das alles wäre aber eigentlich noch zu verkraften gewesen, wenn es danach wenigstens vernünftig weiter gegangen wäre. Wenn ich schon einen Bösewicht wie Venom aus einer Comicvorlage in einen Film übernehme, dann mache ich dass doch, rein äußerlich, wenigstens ein bisschen anständig.
Als Brock sich in der Kirche das erste mal verwandelt hat und Venom am Ende dieser Szene ins Bild gesprungen ist, hatte ich schon ein paar Bedenken. Meine schlimmen Befürchtungen haben sich bei seinem zweiten Auftritt aber leider bewahrheitet. Anstatt einem muskelbepacktem Kerl in schwarzem Anzug mit riesiger Zunge und verzerrter Stimme, bekommt man hier einfach nur den Schauspieler in einem schwarzen Anzug serviert. Auch die Tatsache, dass Venom beim Reden nie von sich im Plural der ersten Person spricht, finde ich traurig. Das sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber es waren genau die Kleinigkeiten auf die ich mich so gefreut habe und die mich letztenendes all die positiven Aspekte des Films, wie z.B. die eigentlich wirklich gute Story vergessen ließen.
Das hört sich jetzt vielleicht alles ein bisschen seltsam an, aber so denke ich nun mal darüber und kann es auch nicht ändern.
Ich muss aber sagen, dass jeder, der sich an dieser Darstellung des Venoms nicht stört, sich auf ein sehr schönes Filmerlebnis freuen kann.