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SG 2007

SG 2007 - Serienjunkie aus Leidenschaft (14) - "Serienfinals"

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Hallo zusammen,

Nach der recht kontroversen Diskussion über die Staffelfinals und vor allem den Thema Cliffhanger, komme ich jetzt zu einem noch "heißeren" Thema: Serienfinals. Hehe, gut, dass wir hier in einem Stragate Forum sind, da ich wohl "SGA" und "SG-1" gleich nachher mal als negative Beispiele missbrauchen muss.

Zuerst einmal aber zum Allgemeinen. Ein Serienfinale. Hm, hört sich wichtig an - Ist es auch. Für den Fan einer Serie ist es wohl das absolut Wichtigste, was es an der Serie geben kann. Vor allem da Serien sehr weitlaufende und langfristige Projekte sind, ist ein Serienfinale oft der Abschied einer Ära. Beispiele dafür gibt es genug.
Dabei kann ein Serienfinale auf ganz unterschiedliche Arten verlaufen. Es kann berührend, schockend, spannend, actionreich usw. sein.
Das Wichtigste für den geneigten Fan ist aber, dass ein Serienfinale einen befriedigenden Abschluss für die Storylines und die Charaktere bietet. Dies muss das primäre Ziel eines Serienfinales sein. Offene Fragen mag der Zuschauer hier gar nicht. Zu recht! Denn wenn man eine Serie 5, 8, 10 oder gar 15 Jahre lang verfolgt hat, möchte man ein Finale sehen, dass die ganze Geschichte zusammenfassend abschließt.

Ein Serienfinale sollte immer den Zenit einer Serie darstellen. Rein theoretisch zumindest. Da dieser aber oft, aufgrund von vllt. guten Quoten, überschritten wird, haut es manchmal auch nicht ganz mit dem Finale hin. Ein weiterer natürlicher Feind für ein Serienfinale ist die überraschende Absetzung durch den Sender. Hier haben Produzenten usw. nicht mehr viel Zeit, die Geschichte zu einem Ende zu bringen, wobei so das Serienfinale oftmals voll in die Hose geht.
Die besten Beispiele finden wir hier bei "Stargate SG-1" und "Stargate Atlantis". Gerade letzteres hatte ein enorm gehetztes, übertrieben actionreiches und charaktertechnisch nicht gut ausgearbietetes Finale. Hier blieb nach 5 Jahren eher ein fader Beigeschmack.
Ähnlich war es bei "SG-1", wo man zwar eine sehr gute Einzelepisode schuf, diese aber nicht als Serienfinale taugte. Allerdings hat man es hier zumindest versucht, den Zuschauer zu erreichen. Schlimm wurde es dann natürlich, als "Continuum" und "The Ark of Truth" kamen. Hier geht die Geschichte doch nochmal los, bietet aber wieder keinen Abschluss der Serie. Die Folge ist für den Zuschauer eine Endlosschleife, die nie zu enden scheint. So überschreiten viele Serien ihren Zenit, nur um künstlich die Serie am leben zu erhalten. Manchmal ist ein früher aber guter Abschluss besser als ein zu später und schlechter. Traurig aber wahr. "Lost" oder "Heroes" wären noch solche Beispiele.

Es gibt aber durchaus aus postive Beispiele. Bei "Battlestar Galactica" hatte man einige sehr fähige Leute hinter der Serie sitzen, die genau im richtigen Zeitpunkt, und zwar auf dem Höhepunkt der Serie, Schluss gemacht haben. Hier hat man alles geplant, das Finale die ganze letzte Staffel über zurecht gelegt und dem Zuschauer dann ein atemberaubendes Finale geboten, mit der er (hoffentlich) sehr zufrieden sein konnte. Ähnlich war es bei "Boston Legal", wo man ebenfalls sehr viel Feingefühl mit den Charakteren bewiesen hat. Dass das Ende durch ABC erzwungen war, hielt einen hier nicht davon ab, einen gescheiten Abschluss zu kreieren.
Das wohl aber monumentalste positive Beispiel für ein Serienfinale ist "Emergency Room". Eine Serie, die über 15 Jahre lief. Eine lange lange Zeit. Der Zuschauer hat diese Serie all die Jahre begleitet, mitgelitten und mitgefiebert.
So, was macht man jetzt, wenn man solch eine riesige Serie beenden will? "ER" hat sich seiner eigenen Kolossalität bedient! Man hat nicht einfach ein zweistündiges Serienfinale geschaffen, sondern die gesamte 15. Staffel zu einem Serienfinale gemacht. Hier hatte man soviel Ressourcen aus den vergangenen 15 Jahren, dass man all die Stars nochmal zurückholen konnte. Die Folge war ein kompletter Abschied, der kompletter hätte gar nicht sein können. Eine brillante Art, eine solch große Serie enden zu lassen!
Weitere positive Beispiele finden wir auch unter den ganzen "Star Trek" Serien.

So hängt die Qualität eines Serienfinales vor allem von der Fähigekeit der Macher und der Studiobosse ab. Wenn hier kompetente Leute hinter der Serie stehen, ist die Chance auf ein anständiges Finale gut.
Letztendlich haben wir alle positive und negative Erfahrungen mit Serienfinals gemacht. Irgendwann kommt für jede Serie dieser Moment, in dem sie sich verabschieden muss. Der Höhepunkt jahrelanger Unterhaltung. So gibt es sicherlich Leute, die bei den letzten Szenen "Emergency Room" Rotz und Wasser geheult haben, weil 15 Jahre eben eine lange Zeit sind, das Format Teil des Alltags wurde und einen die Serie immer berührt hat. Hier kommt wieder diese tiefe Bindung zu einer Serie zum tragen, die mit Kinofilmen gar nicht möglich wäre.

Es tut mir leid, wenn ich oft die selben Serien immer wieder als Beispiele bringe. Doch wenns halt nunmal so ist wies ist. An der guten Qualität dieser Serien kann und will ich ja nichts ändern. Dienen halt als Beispiele sehr gut.

So ist die Lehre, die wir daraus ziehen, dass eine Serie nicht unbedingt immer wieder verlängert werden sollte. Oft sind die kürzeren, prägnanteren Serien mit drei, vier oder fünf Staffel besser, als jene, die von Jahr zu Jahr mitgeschleppt werden, nur weil die Quoten immernoch gut sind.
Quantität heißt hier nicht Qualität.

So, morgen bin ich dann wieder mit dem Thema "Cliffhanger" da.

Abschließend wollte ich mich nach zwei Wochen, die mein Blog nun schon besteht, bei allen Lesern und Kommentierenden für die große Aufmerksamkeit bedanken. Eure positiven und lobenden Reaktionen haben mich gefreut und motivieren mich, so oft wie möglich was zu schreiben. Danke.

Mein TV-Tipp für Heute: "Lie to me", 21:15 Uhr, VOX
Kategorien
Serien

Kommentare

  1. Avatar von Redlum49
    Es tut mir leid, wenn ich oft die selben Serien immer wieder als Beispiele bringe.
    Was z.B. noch erwähnenswert gewesen wäre, wäre das Finale von Six Feet Under gewesen. Das war das beste auf die Charaktere abgestimmte Serienfinale das ich kenne
  2. Avatar von SG 2007
    Ja, du hast schon recht. Ich hab SFU aber nie gesehen. Deswegen bringe ich halt immer Beispiele, mit denen ich eigene Erfahrungen gemacht habe. Es wäre ja auch wieder blöd, wenn ich über Dinge schreibe, von denen ich keine Ahnung habe.

    Aber dafür ist ja auch die Kommentierfunktion gut. So könnt ihr mich ergänzen. War ja auch schon z. B. bei den Intros so.
  3. Avatar von Woodstock
    SPN Staffel 5 war eigentlich ein Serienfinal. Ein sehr schönes, Fannahes. Das hast du vollkommen vergessen.

    Das du es nicht gesehen hast, ist keine Ausrede.
  4. Avatar von SG 2007
    Hä, wenn ich es nicht gesehen habe, woher soll ich dann davon wissen du Witzbolt?

    Genau dafür ist ja die Kommentarfunktion da.

    Ach ja, was ist SPN?
    Aktualisiert: 22.10.2010 um 14:34 von SG 2007
  5. Avatar von Woodstock
    Supernatural! Tja, da hast du versagt.
  6. Avatar von Major Lee Adama
    So jetzt komme kommentiere ich auch mal.

    Zu deinen Beispeilen gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, da stimme ich dir voll und ganz zu.

    Es gibt aber auch Serien die nicht wissen wann schluss ist (vor allem Comedy Formate haben es da schwer) Wenn ich z.B. an das Finale von Hör mal wer da Hämmert denke, war das ein sehr schlechtes ende.

    wie immer sehr gut argumentiert und gute Beispiele