SG 2007 - Serienjunkie aus Leidenschaft (13) - "Staffelfinals"
von
am 19.10.2010 um 18:06 (819 Hits)
Hallo zusammen,
Wie gestern angekündigt, möchte ich heute kurz das Thema von Staffelfinals anschneiden. Ich denke wir alle lieben Staffelfinals. Sie sind oftmals der Höhepunkt einer ganzen Staffel. dabei gibt es gute aber auch weniger gute Showdowns für eine Season.
Ähnlich wie bei den Serien-Piloten steht auch den Staffelfianls eine gewisse Erwartungshaltung entgegen. Dabei ist für den Zuschauer ein Staffelfinale etwas ganz Merkwürdiges. Denn einerseits freut es sich darauf, aber andererseits ist er traurig, dass die Staffel zuende geht und er, oftmals, lange warten muss, bis er mehr von der Serie zu sehen bekommt.
Dass ein Staffelfinale aber kein entgültiger Abschied ist, dafür sorgt der Cliffhanger. Wo wir auch schon beim Thema wären, was so ein Staffelfinale ausmacht.
Ein Staffelfinale bündelt den kompletten Handlungsverlauf der Staffel zu einem spannenden, ergreifenden und berührenden Höhepunkt. Hier läuft alles zusammen, was die Staffel, ja was die Serie, ausmacht. Hier muss die Serie sehr viel Feingefühl beweisen, denn nicht selten schießt ein Staffelfinale auch mal übers Ziel hinaus. Ähnlich wie bei "Stunde Null" der dritten Staffel "Enterprise", wo man so ein atemberaubendes und schier berauschendes Finale schaffte, dass ein Cliffhanger entstand, von dem man keine Ahnung hatte, wie man es auflösen sollte. Tja, so kanns eben auch gehen.
Dabei nehmen Staffelfinals bei den unterschiedlichen Serien ganz unterschiedliche Stellenwerte ein. Während bei Serien wie "24" oder "Battlestar Galactica" ein Staffelfinale fast alles ausmacht, ist die Bedeutung des selbigen bei Serien wie "Emergency Room" oder "Boston Legal" eher gering.
Hier kommt es ganz darauf an, wie eine Serie gestrickt ist. Gerade bei Serials (Also Serien mit mehreren, über viele Episoden gespannten Handlungsbögen) nimmt das Staffelfinale eine zentrale Bedeutung an. Bei Serien, die nur von Episode zu Episode denken (Zum Beispiel Crime-Formate), ist somit auch die Bedeutung eines Finales schwächer. Ganz logisch.
Ein Staffelfinale braucht also immer eine Verkettung von Ereignissen, um gut zu werden. Das Staffelfinale muss das Beste sein, was Drehbuchautoren, Schauspieler und Produzenten das ganze Jahr über zu bieten haben. Hier muss alles auf den Punkt genau stimmen.
So erinnere ich mich an absolut geniale Staffelfinals wie bei "Stargate Atlantis - Staffel 1", "Stargate SG-1 - Staffel 7", "Battlestar Galactica - Staffel 3", "Lost - Staffel 1", "Jericho - Staffel 1" "Enterprise - Staffel 3" oder "Emergency Room - Staffel 8". Die Serie, in der das Finale den wohl wichtigsten Part überhaupt einnimmt, ist "24". Stellt euch mal "24" ohne ein Staffelfinale vor. Richtig, es würde nicht funktionieren. "24" lebt davon, alle Energie und alle Mühen auf einen Zielpunkt auszurichten und im richtigen Moment voll da zu sein. Das Wort Showdown war noch nie so passend, wie bei "24".
Wiederrum der wichtigste Part an einem Staffelfinale ist das Cliffhanger. Wie eingangs schon gesagt, muss man sich hier klar Ziele setzen. Man muss die nächste Staffel schon im Blick haben. Sonst passiert es, dass das Cliffhanger in eine Richtung lenkt, die der Serie nicht gut tut. Ein übertriebenes Finale muss man übertrieben auflösen. Hier darf man nicht zuviel versuchen, gleichzeitig aber auch nicht zu wenig. Wirft man zu wenig in ein Staffelfinale, ist der Zuschauer enttäuscht. Gerade bei Serials ist es enorm wichtig, Höhepunkte gut und geschickt zu wählen. Verpasst man den richtigen Zeitpunkt, wirkt das gesamte Konzept weniger gut auf den Zuschauer.
Eine absolute Katastrophe ist es, wenn ein Staffelfinale produziert wird, die Serie aber überraschend abgesetzt wird. Wir alle wissen, wie das voll in die Hose gehen kann. Serien ohne vernünftigen Abschluss wie "Firefly" haben es schwer. Doch oftmals biegt man ein Staffelfinale noch so hin, dass es wenigens einen halbwegs guten Abschluss liefert. Zum Beispiel wie bei "FlashForward", "Jericho" oder "The Beast".
Man sieht also, dass ein Staffelfinale eine schwierige Sache ist. Wie will es der Zuschauer haben, wann will er es haben, wie sehr will er es haben?
Letztendlich ist der Zuschauer dann mit einem Finale zufrieden, wenn es ihn zu Tränen gerührt oder vor Spannung dem Herzinfarkt nahe gebracht hat. Nach einem Staffelfinale muss der Zuschauer fertig sein mit den Nerven! Dann war es gut!
Soviel zu diesem Thema. Morgen spreche ich dann nochmals über die Serienfinals. Das spannendste der drei Themen, wie ich finde.
Mein TV-Tipp für Heute: "Dr. House", 21:15 Uhr, RTL