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[Rezi] Doctor Who: Die Blutzelle

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James Goss
Doctor Who: Die Blutzelle
Doctor Who: Blood Cell, GB 2014
Cross Cult, Asperg 06/2015
Taschenbuch, Science Fiction, ISBN 978-3-86425-792-6, 260/1280
Übersetzung von Susanne Döpke


Cross Cult bleibt bei den „Doctor Who“-Romanen auch weiterhin aktuell. Nach „Kriegsmaschinen“ um den „War-Doctor“ erscheint nun einer der ersten Romane um den zwölften also aktuellen Doktor, auf Deutsch. „Die Blutzelle“ spielt jedoch nicht auf der Erde, sondern an einem weit entfernten Ort.

Der Asteroid am äußersten Ende der Galaxis gilt als sicherstes Gefängnis für alle Mörder und Schwerverbrecher, die auf der HeimatWelt gefangen gesetzt und abgeurteilt wurden. Und tatsächlich ist es noch niemandem gelungen von dort zu entkommen.
Der Gouverneur des Gefängnisses, seine Mitarbeiter und ein ausgeklügeltes Überwachungssystem achten darauf, das alles seinen geregelten Lauf nimmt und es keine Abweichungen gibt.
Eines Tages aber wird ein Mann hergebracht, mit dem der Ruf einhergeht, er sei der schlimmste Verbrecher des Quadranten. Und Nummer 428 alias „Der Doktor“ zeigt auch schon beim einweisenden Gespräch, dass er dazu geschaffen ist, Schwierigkeiten zu bereiten, so sehr er auch zurechtgestutzt wird. Anders als seine Schicksalsgenossen scheint er es regelrecht darauf anzulegen Ärger zu bekommen, denn er bricht regelmäßig aus seiner Zelle aus und begibt sich dorthin wo er nichts zu suchen hat.
Schließlich ist da auch noch eine junge Frau namens Clara, die immer wieder wie aus dem Nichts auftaucht und den „Doktor“ besuchen will, was natürlich nicht erlaubt ist.
Aber auch sie bereitet dem Gouverneur Unbehagen. Schon bald muss er sich nämlich fragen, was die beiden eigentlich im Schilde führen …

„Die Blutzelle“ ist gerade erst im Herbst 2014 in England erschienen und präsentiert den zwölften Doktor so, wie man ihn in der Serie kennengelernt hat, ruppig, sehr forsch und mit seiner Begleiterin Clara nicht gerade im Reinen. Erzählt wird das ganze aus der Sicht des Gouverneurs, der durch seinen neuen Gefangenen gehörig ins Schwitzen kommt.
Nicht nur, dass er sich das Recht herausnimmt, für sich keine Regeln gelten zu lassen, er bringt den namenlosen Mann tatsächlich immer mehr zum Nachdenken, denn hat der Doktor nicht vielleicht Recht mit der Andeutung, dass etwas ganz und gar nicht in diesem Gefängnis stimmt, auch wenn er seine Vermutungen niemals explizit ausspricht.
Die Erzählung liest sich sehr flüssig, Spannung wird dadurch erzeugt, dass nach und nach immer mehr Andeutungen und Hinweise das Bild vervollständigen und die Helden am Ende gemeinsam handeln lassen.
James Goss gelingt es, den Flair der neuen Staffel und den Charakter des Doktors gut einzufangen, auch der Humor kommt durch freche Wortgefechte und Aktionen nicht zu kurz. Allein Clara bleibt ein wenig blass, was vermutlich daran liegt, dass sie nur wenig zu tun bekommt und eher am Rande steht.
Alles in allem erfüllt das Buch, die Ansprüche, die man an einen Roman zur „Doctor Who“-Serie hat: Augenzwinkernd und schräg sollte er erzählt sein, aber auch genau so undurchschaubar wie die Titelfigur selbst.

„Die Blutzelle“ bietet pure Unterhaltung für alle Fans von „Doctor Who“, die auch von seiner neusten Inkarnation nicht genug bekommen können. Dem Autor gelingt es nicht nur die Figuren mit Leben zu erfüllen und der Geschichte die richtige Atmosphäre zu geben, auch die Handlung fesselt von Anfang bis Ende durch ihre überraschenden Wendungen.
Stichworte: rezis, science fiction
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