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[Rezi] Star Trek – Typhon-Pakt 6: Schatten von David R. George III

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David R. George III
Star Trek – Typhon-Pakt 6: Schatten

Star Trek Typhon Pact: Raise the Dawn, USA 2012
Cross Cult, Asperg 04/2014
Taschenbuch, Science Fiction, ISBN 978-3-86425-285-3, 460/1480
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Titelbild von Doug Drexler
www.cross-cult.de
www.startrekromane.de


Düster sieht es zu Beginn von „Schatten“ aus, dem sechsten Band der „Typhon-Pact“-Saga. Die Förderation musste nicht nur mitansehen, dass sich ihre Gegenspieler um die Macht im Alpha- und Beta-Quadranten zu einer Allianz zusammen geschlossen haben, nein, nun ist auch noch Andor aus dem Bund ausgetreten und hat sich den Feinden angeschlossen. Und die Romulaner setzen alles daran, die technischen Unterlagen zum Slipstream-Antrieb an sich zu bringen. Das Misstrauen gegenüber dem Typhon-Pact scheint berechtigt zu sein, denn nun wird urplötzlich „Deep Space Nine“ angegriffen und ohne Rücksicht auf Verluste zerstört.

Captain Benjamin Sisko, der eigentlich auf Mission im Gamma-Quadranten gewesen ist und im letzten Moment zurückkehrt, muss mitansehen, wie nicht nur seine Heimat zerstört wird, sondern auch noch das Schiff seiner Noch-Ehefrau Cassidy Yates. Nach letzten Informationen scheint auch noch seine Tochter Rebecca an Bord gewesen zu sein. Hat der dem von den Propheten in Aussicht gestellten Schicksal nun kein Schnippchen schlagen können.
Glücklicherweise erlebt er keine persönliche Tragödie, dafür aber verlieren bei der Zerstörung der Raumstation viele Besatzungsmitglieder ihr Leben und der Rest muss auf Bajor oder den im Sektor stationierten Schiffen Unterschlupf suchen.
Captain Ro Laren trotz aller Widrigkeiten verbissen nach den Schuldigen, denn sie ist sich sicher, das jemand Bomben auf der Station versteckt hat. Doch wer und was hat dahinter gesteckt? Waren es wirklich Agenten des Typhon-Pakts? Oder Verräter in den eigenen Reihen?
Der Zwischenfall schlägt aber auch in der Galaxis Wellen. Die Stimmung verschärft sich, der kalte Krieg zwischen Förderation und Typhon-Pact tritt in eine neue Phase ein. Nun ist gerade von Präsidentin Bacco und Praetor Kamenor besonderes Fingerspitzengefühl gefragt, um eine Eskalation zu verhindern. Denn auf beiden Seiten gibt es Kriegstreiber, die nur zu gerne die Waffen sprechen lassen würden.
Auch die neue Mission von Benjamin Sisko geht in die Richtung, soll er im Gamma-Quadranten doch herausfinden, ob die Gründer ebenfalls wieder ihre Finger mit ihm Spiel haben.

Natürlich werden die Leser nicht lange im Unklaren gelassen, welchen Ausgang der dramatische Cliffhanger des letzten Bandes hat. Wie zu erwarten war, macht er einen Rückzieher, aber gerade die Reaktion Siskos auf den vermutlichen Verlust macht in in diesem Moment sehr verletzlich und menschlich – nimmt ihm den Nimbus des Auserwählten nun ganz.
Überhaupt stehen hier die Einzelschicksale im Vordergrund, nicht die große Politik. In erster Linie erfährt man am Meisten über die Helden, deren Schicksal mit der nun zerstörten Raumstation verknüpft ist, Besatzungsmitglieder inklusive des Captains der „Enterprise“ tauchen zwar auf, spielen aber eher Statistenrollen.
Wir haben auf beiden Seiten Bauernopfer, Personen die bereit sind, sich für andere zu opfern, mal, weil es in ihrer Natur liegt, dann wieder, weil sie keine andere Wahl mehr haben. Anderen wieder werden ihre Schwächen bitter vor Augen geführt.
Die Entwicklungen hinter den Kulissen nehmen einen großen Teil in der Geschichte ein und verweisen auf zukünftige Geschehnisse, denn auch wenn sich der Kalte Krieg etwas abgeschwächt haben mag, die Drahtzieher hinter den Kulissen sind immer noch nicht entmachtet und könnten für weitere Konflikte sorgen.
Alles in allem endet die Saga zunächst aber einmal mit einem friedlichen Status Quo und viel Hoffnung für die Helden aller Serien. Auch wenn es ein paar Raumschlachten und dramatische Momente gibt – die Geschichte verläuft doch eher ruhig und steuert nur bedingt auf einen Showdown hin, der die Fronten wieder einmal mit einem Paukenschlag klärt.

Alles in allem ist „Schatten“ aber gelungen, führt er doch alle offenen Fäden des „Typhon-Pact“-Zyklus geschickt zusammen und schafft dafür, dass sich die Ordnung in diesem Teil der Galaxis wieder einmal stabilisieren und sich die Welten von den Schlägen der letzten Jahre erholen kann – inklusive der Helden von „Deep Space Nine“, die den Lesern schon durch die Fernsehserien ans Herz gewachsen sind.
Stichworte: rezis, science fiction
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