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[Rezi] Star Trek Classic 5: Das Ende der Dämmerung

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Jerry Oltion
Star Trek Classic 5: Das Ende der Dämmerung

Star Trek:Twilight’s End, USA 1996
Cross Cult, Asperg 02/2014
Taschenbuch, Science Fiction, ISBN 978-3-86425-302-7, 268/1280
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Ronald M. Hahn
Titelbild von Martin Frei

www.cross-cult.de
www.startrekromane.de

Die klassische Serie von Gene Roddenberry aus den 1960er Jahren ist trotz des Reboots unvergessen, so dass auch jetzt immer noch Romane über diese Helden erscheinen oder neu aufgelegt werden. „Das Ende der Dämmerung“ etwa erschien in den USA bereits 1996, hat also gut 18 Jahre auf dem Buckel, und ist daher noch unbeeinflusst von allen Veränderungen.

Die Welt Rimilla besitzt zwar eine für Menschen annehmbare Atmosphäre, ist aber durch eine astronomische Besonderheit kaum besiedelbar, wenn man einmal von einem schmalen Streifen absieht. Da der Planet keine Rotation besitzt gibt es eine Tag und eine Nachtseite, die eine glühend heiß, die andere eiskalt.
Das will die Förderation nun ändern, denn die Bewohner der Welt sehen sich durch die intensive Ausbeutung der Dämmerzone vor massiven ökologischen Problemen. Der Planet soll mittels Technik in Rotation versetzt werden.
Die Enterprise erhält den Auftrag, die Techniker und Ingenieure zu unterstützen, die an den Impuls-Motoren arbeiten, mit denen das bewerkstelligt werden soll.
Auch sollen sie eingreifen, wenn jemand die Arbeiten sabotiert, denn es gibt auch mahnende Stimmen, die fürchten, dass der Planet stattdessen auseinander bricht und daher den Einsatz der Maschinen blockieren wollen
Und auch auf der Enterprise ist nicht eitel Sonnenschein, denn gerade im Maschinenraum und der Krankenstation gehen langsam die Vorräte aus, weil wieder einmal ein Versorgungsschiff ausgelassen werden muss – etwas, was zum fatalen Fehler werden könnte, wenn nur eine Sache schief geht ...

„Das Ende der Dämmerung“ ist tatsächlich einer der Romane, die sich in erster Linie auf die interessante Mission und deren Durchführung konzentriert, weniger auf die Figuren selbst. Sie sind die Schachfiguren in einem Spiel, in dem die Technik ein Wunder bewirken soll und natürlich auch genügend Ärger da ist, um den Rest der Mannschaft zu beschäftigen, damit diese nicht nur im Raum herumstehen.
Während Scotty seinen Teil dazu tut, um den Planeten zum Laufen zu bringen, müssen sich Kirk und Spock wieder einmal mit einem Geflecht aus Lügen und Intrigen herumschlagen, die Wahrheit herausfinden und auch Saboteure aufhalten.
Die Geschichte ist durchaus flott erzählt und interessant aufgebaut, die Maßnahmen, den Planeten zum Rotieren zu bringen sind interessant in Szene gesetzt und durchaus nachvollziehbar – aber auf der anderen Seite kommt nicht wirklich Spannung auf, weil etwas Entscheidendes fehlt: Die Figuren sind durchweg blass.
Kirk, Spock und Co verhalten sich zwar in etwa so, wie man es von ihnen aus der Serie kennt, aber sie werden aus einer überraschenden Distanz geschildert, entwickeln nicht die kleinen Marotten, die sie erst so lebendig machen. Noch extremer fällt das bei den unbedeutenderen Nebenpersonen auf, die oft nur ein Name ohne Schicksal sind.
Letztendlich lässt einen das Geschehen ziemlich kalt, da sich auch die Überraschungen in Grenzen halten, die das vorhersehbare Ende schmackhafter gemacht hätten.

Damit ist „Das Ende der Dämmerung“ vielleicht ein solider Roman, der bestimmte Erwartungen erfüllen kann, gehört aber insgesamt doch eher zu den belanglosen Titeln, die man lesen kann aber nicht muss, da sie nicht wirklich den Funken überspringen lassen – weder bei den Helden noch bei den dramatischen Ereignissen, um die Veränderung einer Welt.
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