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[Rezi] Dr. Who, Staffel 3

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Dr. Who, Staffel 3
Dr. Who, GB 2007/2008
13 Folgen a ca. 55 min + Christmas Special
Anzahl Disks: 6
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Polyband/WVG
Erscheinungstermin: 25. Januar 2013
Spieldauer: 650 Minuten

Darsteller: David Tennant, Freema Agyeman, John Barrowman, John Simm

Anders als in ihrem Heimatland hat es die britische Kultserie “Dr. Who“ in Deutschland nicht gerade einfach. Enttäuscht von den niedrigen Einschaltquoten setzte Pro 7 die Serie nach der zweiten Staffel ab.

Über mehrere Jahre blieben die dritte und vierte Staffel unsynchronisiert. Erst ein Bezahlsender wagte den Neustart zunächst mit der fünften Staffel – mit Erfolg – und so kommen nun auch die Deutschen, die ihn nicht abboniert haben in den Genuss von DVD’ mit der synchronisierten dritten Staffel.


Der zehnte Doktor ist auf der Suche nach einer neuen Begleiterin, nachdem ihn Rose nach den letzten Ereignissen verlassen hat. Allerdings findet er sie zunächst nicht in „Die aufgelöste Braut“, sondern erst später mit der jungen Ärztin Martha Jones.

Diese wird mit den Wundern des Universums zum ersten Mal konfrontiert, als Außerirdische ihr Hospital, in dem sich der Doktor als Patient aufhält, auf den Mond versetzen.

Danach kann sie nicht anders, als ihm zu folgen. Doch schon die erste Reise in das elisabethanische England und in das Theater von William Shakespeare zeigen ihr, dass das Leben an der Seite des Doktors nicht gerade einfach ist, vor allem wenn Aliens in die Haut von hässlichen alten Hexen schlüpfen.

Es gibt ein Wiedersehen mit dem „Gesicht von Boe“, dass eine wichtige Mitteilung für den Doktor hat, die er allerdings erst viel zu spät verstehen wird und eine unangenehme Überraschung im Manhattan der 30er Jahre, denn die Daleks sind zurück und haben einen teuflischen Plan, um sich die Erde untertan zu machen.

Kann es die ewige Jugend wirklich geben? Ein Mensch wagt das Experiment, mit schrecklichen Folgen – auch für später.

Dann zwingt „Die Familie des Blutes“ den Doktor, sich in einen Menschen zu verwandeln und in einem britischen Internat zu verstecken. Im Winter des Jahres 1913, schlägt er sich nicht nur mit dünkelhaften Studenten herum, sondern entdeckt auch die Liebe, während Martha Mühe und Not hat, ihn wieder dazu zu bringen sich zu erinnern. Dabei wird sie von einem ganz besonderen Jungen mehr behindert als unterstützt.

Ein kurzer Aufenthalt in Cardiff hat Folgen. Nicht nur dass sich ein alter Bekannter des Doktors an die Tardis hängt, sie werden auch noch ans Ende des Universums geschleudert. Dort versuchen die letzten Menschen ins Weltall zu fliehen, in eine Welt namens Utopia. Aber neben Jack Harkness, der dem Doktor und Martha von nun an zur Seite steht, kehrt auch noch eine andere Person aus der Vergangenheit des Timelords zurück, die ganz eigene Pläne mit dem Universum und der Menschheit hat.


Die dritte Staffrel Dr. Who ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Fans der Serie „Torchwood“ können endlich erfahren, was Jack Harkness getrieben hat, als er mit der Hand des Doktors aus dem Stützpunkt verschwunden ist und warum er positiv verändert zurückgekehrt ist und vieles lockerer und gelassener sieht.

Zum anderen haben auch die „Weeping Angels“ einen Auftritt, mit denen sich auch die nächste Inkarnation des Doktors herumschlagen muss.

Zudem tauchen andere beliebte Feinde auf. Während die Cybermen eher einen kurzen Auftritt haben, schaffen es die Daleks, den Doktor mehr zur Weißglut zu treiben. Und nicht zuletzt ist da „Der Master“.

Genauso wie der Doktor stammt er ebenfalls von Galifrey und hat die Kräfte eines Time Lords, ist aber im Gegensatz dazu wahnsinnig. Zudem ist er anders als die meisten anderen Gegner seinem Gegenspieler gewachsen und nicht gerade leicht zu besiegen.

Diese schillernde Figur aus dem Dr. Who – Universum wird gleich von zwei Schauspielern verkörpert – erst Derek Jacobi, der eine eher menschenfreundliche Seite des Masters zeigt und dann John Simm, der sich ganz auf den diabolischen Wahnsinn des charismatischen Charakters konzentriert.

Damit die Geschichten ausführlich genug erzählt werden können, gibt es in dieser Staffel zwei Zwei- und einen Dreiteiler, Hinweise in früheren Folgen deuten wie ein Roter Faden auf die Entwicklungen hin.

Bemerkenswert ist, dass die Serie zwar als Familienunterhaltung konzipiert wurde, sich aber auch nicht scheut, das Gut“menschen“ und Heldenbild des Doktors zu demontieren, um ihn nicht nur als lichte Heilsgestalt zu zeigen, sondern auch zu beweisen, dass er grausam und zerstörerisch wirken kann und in manchem vielleicht genau so irre ist wie der Master.

Natürlich nimmt die Serie auch Rücksicht auf die jüngeren Zuschauer – Gewalt wird nur sehr verhalten eingesetzt, die „Familie des Blutes“ nicht ausgelöscht, sondern eher auf moralische Art und Weise bestraft.

Der Doktor tötet in den Folgen nicht, er sucht immer eine andere Lösung.

Dennoch braucht er die seine Begleiter, die im Original übrigens Companions genannt werden , um seine Menschlichkeit nicht zu vergessen, wie auch in dieser Staffel wieder deutlich wird.

Alles in allem bieten die Episoden sehr actionreiche Unterhaltung, die allerdings für die ganze Familie ansehbar bleibt, frechen, typisch britischen Witz, der manchmal auch Macken der Bevölkerung mit einem Augenzwinkern zur Schau stellt und einem Hauch von Romantik.

Die Serie bewahrt sich stellenweise ihren kindlichen Charme ist aber in dieser Staffel um einiges düster als in den vorhergehenden. Das macht die Serie aber auch für Genre-Fans spannend, lassen sich die Autoren doch viel einfallen, was selbst Science Fiction-Fans zu grübeln bringt.

Auch wenn die Spezialeffekte auf der Höhe der Zeit sind, bewahrt sich „Dr. Who“ doch weiterhin ihren Retro-Charme und wirkt so, als sei sie mit einfachsten Mitteln erstellt, was für eine sehr eigene Atmosphäre sorgt.

Alles in allem bekommt man in der Box sehr viel geboten – neben der Staffel und der Weihnachtsepisode, in der Fans schon einmal den nächsten Companion kennen lernen dürfen, und einen Vorgeschmack bekommen, dass diese den Doktor sicherlich nicht so bewundern werden wie die anderen, gibt es die „Confidentials“, in denen die Macher über jede Folge plaudern, Videotagebücher und mehr. Bild und Ton sind in der Qualität, wie man sie von einer Serie der letzten Jahre erwarten kann.


Fazit:

„Dr Who“ hat nicht ohne Grund Kultstatus, das beweist auch die dritte Staffel, die durch skurrile Einfälle und spannende Geschichten punkten kann.

Retro-Charme verbindet sich hier mit dem typisch britischen Humor und spannenden, actionreichen Geschichten, die nur auf den ersten Blick einfach wirken, denn bei genauerem Hinsehen bieten sie auch für den Science-Fiction-Fan so manchen interessanten Denkanstoß.

Es lohnt sich also durchaus einmal einen Blick mehr zu riskieren und alte Vorurteile abzulegen, falls man bisher nur die klassischen Folgen aus vergangenen Jahrzehnten kannte.
Stichworte: dr. who, rezi, rezis
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