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Merlin – Die neuen Abenteuer Vol. 5

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Merlin – Die neuen Abenteuer Vol. 5
Folgen 1-7 der 3. Staffel

“Merlin – Die neuen Abenteuer” ist eine ungewöhnliche Interpretation der Artus-Sage, da sie den mächtigen Zauberer nicht als weisen alten Mann zeigt, sondern als jungen Mann, der im gleichen Alter wie sein König ist.
Noch nehmen beide nicht ihre Rollen als König und Magier ein, denn auf dem Thron sitzt Uther Pendragon, und Zauberei gilt als todeswürdiges Verbrechen, so dass sie geheim gehalten werden muss.
Die dritte Staffel erscheint wie schon die vorhergehenden in zwei Teilen. So beinhaltet das 5. Volume auch nur die ersten sieben Episoden, die restlichen werden im Januar 2012 erscheinen.

Mehr als ein Jahr ist vergangen, seit eine schreckliche Seuche die Menschen von Camelot niederstreckte und ein Wunder die Heilung einleitete. Allerdings ist in der Folge der Ereignisse auch Morgana verschwunden, des Königs Mündel.
Seither suchen die Männer Camelots auf Befehl von Uther Pendragon nach der Prinzessin – bisher vergeblich. Allerdings müssen sie sich auch immer wieder brutaler Attacken aus dem Hinterhalt erwehren, denn genug Feinde haben erkannt, dass das Land nicht so unbesiegbar ist, wie es schien..
Nur Merlin und Gaius wissen, was damals eigentlich passiert ist. Morgause hat ihre sterbende Schwester mitgenommen, nachdem der junge Zauberlehrling sie vergiften musste, um den Fluch über Camelot zu lösen.
So bleiben sie vorsichtig, als die Prinzessin überraschend auftaucht und behauptet, sie habe keine Erinnerung an die Zeit, die sie in den Wäldern verbracht hat, während Uther mehr als glücklich ist, das Mädchen wieder in die Arme schließen zu können – nicht ahnend, dass er damit eine Schlange an seinem Busen nährt.
Denn Morgana weiß durch Morgause mehr denn je um ihr Erbe und ist bereit beides anzunehmen – die nicht gerade unerhebliche magische Macht, über die sie gebietet und den Thron Camelots, der ihr kraft ihrer Geburt gehört, ist doch auch sie ein Kind von Uther und damit genau so erbberechtigt.
Aus Hass und Wut begeht sie in der Folge mehrfach bewusst Verrat an ihrem Vater und ihrem Halbbruder, weil sie sich insgeheim mit ihrer Schwester Morgause verbündet hat. Sie trägt dieser immer wieder Geheimnisse zu, die den Herrscher von Camelot und seinen Sohn vernichten oder entzweien könnte.
Merlin kämpft hinter den Kulissen gegen die schurkische Prinzessin an und versucht ihre Machenschaften aufzudecken oder zumindest deren Folgen abzumildern, was ohn auch an den Rand seiner Kräfte bringt.
Aber es gibt auch fröhlichere Zeiten auf Camelot, die ihn jedoch ebenso ins Schwitzen bringen. Denn einmal lässt er aus Versehen einen Kobold frei, der sich Gaius’ Körper bemächtigt, dann wieder muss er sich mit einem „Kuckuckskind“ der Feen herumschlagen, das dazu benutzt werden soll, Arthur zu umgarnen. Und welche Rolle spielt der lebenslustige Gwaine in der ganzen Geschichte?

Schon der Auftakt der dritten Staffel ist dunkler als erwartet und gibt einen Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird. Die Serie ist nicht mehr länger nur die Schilderung heiterer oder munterer Abenteuer um die Flegeljahre des Sagenkönigs und seines Beraters – sondern taucht auch ein wenig mehr in die Mythologie ein, indem weitere bekannte Figuren aus der Sage auftauchen, wenn auch mit leicht veränderten Namen.
Merlin bekommt zudem mit Morgana eine ernstzunehmende Gegenspielerin, die nun nicht mehr länger nur schmückendes Beiwerk ist sondern endlich eine aktive Rolle in den ganzen Intrigen einnimmt und mit den bereits bekannten Feinden daran arbeitet, Camelot und seinen König zu vernichten.
Auch Arthur bekommt erstmals zu spüren, dass die Regierungsgewalt früher auf ihm lasten könnte als er glaubt, und welcher Verantwortung er sich dann stellen muss. So erlebt der Zuschauer den jungen Mann auch stellenweise ernster als früher.
Merlin ist wie üblich damit zu beschäftigt, dem Prinzen das Leben zu retten und das Schlimmste zu verhindern, ohne sich zu verraten. Denn die Magie ist mehr denn je verpönt, wie er einmal zu spüren bekommt.
Während die beiden humorvollen Folgen „Gold, lecker!“ und „Kuckuckskind“ für ein wenig Auflockerung sorgen, schreiben die anderen den Hintergrund fort, auch wenn die Geschichten selbst in sich geschlossen sind.
Der Zuschauer darf einerseits das Doppelspiel Morganas miterleben, andererseits aber auch miterleben, dass Arthur endlich seine Liebe zu Gwen offen gegenüber der Dienerin eingesteht und deutlich macht, dass auch Standesunterschiede nichts daran ändern können und auch Merlin als Freund sieht, über dessen Frechheiten er hinweg sieht. Zudem wird mit Gwaine ein neuer Mitstreiter eingeführt.
Alles in allem sind die Folgen gekonnt miteinander verknüpft, geben erste Hinweise auf weitere Entwicklungen und Probleme ohne den Zuschauer jedoch zu überfordern. Die Mischung ist wie gewohnt sehr unterhaltsam – auf der einen Seite gibt es epische Abenteuer um Intrigen und Magie, auf der anderen aber auch heitere Momente, in denen gerne auch mal Klischees auf den Kopf gestellt werden.

Auch Vol. 5 von „Merlin – Die neuen Abenteuer“ kann wieder voll und ganz überzeugen, wenn man sich die Mischung aus Abenteuer, Mythen, Spannung und Humor ansieht.
Vielleicht ist sie nichts für „Artus“-Puristen, denen die Veränderungen zu heftig sind. Die Serie zeigt jedoch, dass moderne Autoren auch aus einem altbekannten Sagenstoff noch so manches herausholen können. So ist eine ganz neue Fantasy-Geschichten entstanden, die nicht nur gut durchdacht, sondern auch jetzt immer noch für eine Überraschung gut ist.
Stichworte: merlin, rezis
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