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Keep The Magic Secret!

Merlin-FF: Neue Zeiten (6/?)

Bewertung: 2 Stimmen mit einer durchschnittlichen Bewertung von 5,00.
Oki, eigentlich wollte ich ja noch ein bisschen weiterschreiben, bevor ich poste, aber das haette zum einen bedeutet, dass mir wahrscheinlich die Kekse ausgegangen waeren, um euch ruhig zu stellen und zum anderen, dass ich euch mit einem kleinen, aber - wie ich denke - durchaus feinen Cliffhanger bis zum naechsten Update haette sitzen lassen. Und beides erschien mir irgendwie etwas ... aeh, gefaehrlich! Hey, ich meine, ich doch nett, dass ich euch das nicht antue, oder?

Dafuer ist das Kapitel jetzt natuerlich etwas kuerzer als geplant, aber bevor ihr euch jetzt beschwert ... es ist immer noch um einiges laenger als die vorherigen ...

Okay, okay, ich hoer schon auf zu schwafeln ... viel Spass (hoffentlich)!



~~~ Teil 6 ~~~


„Legt ihn bitte dort auf mein Bett, Sire. Er wird es dort am Feuer wärmer haben als in seinem Raum“, sagte Gaius und deutete auf seine Schlafstätte. Es hatte ihn ein wenig überrascht, dass der Prinz darauf bestanden hatte, Merlin selbst hinaufzutragen. Die anwesenden Wachen hatten sich nur um sein Pferd kümmern sollen.

„Er hat Fieber, Gaius“, sagte Arthur, während er Merlin auf dem Bett platzierte und dann beiseite trat, um dem Hofarzt mehr Raum zu geben.

„Ja, Sire, und das ist tatsächlich ein gutes Zeichen, ebenso wie das Zittern. Es zeigt, dass sein Körper aktiv die Kälte in seinem Inneren bekämpft“, erklärte Gaius und fuhr mit seiner Untersuchung fort. Dabei versuchte er, sich nicht anmerken zu lassen, dass Merlin nicht der Einzige war, der zitterte. „Wie war sein Zustand, als Ihr ihn gefunden habt?“

„Er ... er war eiskalt, völlig reglos. Sein Puls war regelmäßig, aber schwach und sehr langsam“, berichtete Arthur stockend und Gaius bemerkte, wie schwer es ihm fiel, sich dieses Bild in Erinnerung zu rufen.

„Dann ist es wirklich eine Verbesserung, Sire“, beruhigte er den Prinzen und atmete insgeheim selbst auf. „Nun können wir sicher sein, die Unterkühlung in den Griff zu kriegen. Etwas anderes ist es mit seiner Kopfverletzung. Aber leider kann ich die Auswirkungen erst beurteilen, wenn Merlin aufwacht. Für den Moment sollten wir zusehen, dass er es warm und trocken hat. Dürfte ich Euch bitten, ihm Stiefel, Jacke und das Hemd auszuziehen? Ich werde ein paar Decken holen.“

„Ja, natürlich“, antwortete Arthur ohne zu zögern und begann sofort damit, Merlin behutsam aus seiner Kleidung zu schälen.

Während Gaius die Decken zusammensuchte, das Feuer im Kamin schürte und auch gleich noch etwas Wasser aufsetzte, beobachtete er Arthur aus den Augenwinkeln. Nicht ohne Stolz stellte er fest, wie sehr sich dieser doch in den letzten Jahren verändert hatte. Eine Tatsache, an der Merlin wohl nicht ganz unschuldig gewesen war. Seitdem sein Mündel in Arthurs Dienste getreten war und ihn mit seiner doch recht vorlauten und unerschrockenen Art immer wieder herausgefordert hatte, war aus dem arroganten Rüpel ein junger Mann geworden, der gelernt hatte, Verantwortung zu zeigen und sich um das Wohlergehen seiner Untergebenen zu sorgen.

‚Nun ja, zumindest meistens’, fügte Gaius im Stillen hinzu. Und auch wenn der Prinz und Merlin nicht müde wurden, sich auf das Heftigste über den jeweils anderen zu beschweren, so wurde doch das Band der Freundschaft zwischen ihnen mit jedem Tag stärker. Nur würde das wohl zu diesem Zeitpunkt noch keiner von beiden offen zugeben wollen.

„Gaius?“ Arthur hielt Merlins nun mehr blanken Oberkörper mit einer Hand aufrecht, während er mit der freien Hand auf einen Punkt auf dessen Rücken deutete. „Was ist das?“

Gaius trat näher und als er sah, was Arthur meinte, runzelte er verwundert die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, Sire, aber ...“

„... es sieht nach einer Stichwunde aus, nicht wahr?“, vollendete der Prinz den Satz. Er schüttelte verwirrt den Kopf. „Aber wie kann das sein? Wann könnte er sich diese Verletzung zugezogen haben? Und wer ist so feige und greift einen unschuldigen Diener von hinten an?“ Ein zorniger Unterton schlich sich in Arthurs Stimme.

„Leider kann ich keine von Euren Fragen beantworten. Ich weiß auch nicht mehr als Ihr“, erwiderte Gaius und griff dabei nach seinem Vergrößerungsglas. Eingehend untersuchte er die Verletzung auf Merlins Rücken, wobei er vorsichtig die Wundränder betastete. Etwas, das Merlin trotz seiner Bewusstlosigkeit leise aufstöhnen ließ. „Die Wunde ist noch nicht sehr alt, kaum verheilt. Ich verstehe das nicht. Er war doch immer mit einem von uns zusammen. Ich bin mir sicher, dass wir etwas bemerkt hätten, denn solch eine Verletzung wäre ohne Zweifel zu schmerzhaft gewesen sein, um sie zu verheimlichen.“

„Aber er war für mindestens einen Tag fort, Gaius. Ihr habt selbst gesagt, dass ihr ihn gesucht habt. Und er ist auch nicht zum Dienst erschienen. Hätte diese Zeit ausgereicht, um den Angriff und die Verletzung zu vertuschen? Und wenn ja, warum?“

Für einen Moment schloss Gaius die Augen. Es war wahr, dass Merlin ihm nicht erzählt hatte, wo genau er während seiner Abwesenheit gesteckt hatte. Aber selbst wenn Merlin in dieser Zeit angegriffen worden wäre, hätte er doch etwas bemerken müssen. Oder nicht? Gaius war ratlos, dennoch antwortete er: „Nein, ich bin mir sicher, dass die Zeit nicht gereicht hätte, Sire. Aber das ist noch nicht alles ...“

„Was noch?“ Die innere Anspannung des Prinzen zeichnete sich deutlich auf seinem Gesicht ab.

„Seht Ihr diese dunkel verfärbten Flecken um die Wunde herum?“, fragte Gaius. Er ließ Arthur einen Moment Zeit, sich die Male selbst anzusehen, bevor er fortfuhr: „Das sind eindeutige Anzeichen, dass die Klinge oder was auch immer ihn verletzt hat, vergiftet gewesen ist.“

„Vergiftet?“, wiederholte Arthur fassungslos.

Genau in diesem Augenblick traf Gaius die Erkenntnis wie ein Schlag. Er hatte eine ähnliche Wunde schon einmal gesehen. Vor etwa zwei Jahren, als Morgana von den Druiden zurückgekehrt war. Sie hatte ihm damals anvertraut, dass sie im Wald von Serkets angefallen worden war und Aglain sie geheilt hatte. Gaius hatte von diesen Geschöpfen, die riesigen Skorpionen glichen, gehört. Ihr Gift war tödlich, sofern das Opfer nicht die richtige Behandlung erfuhr. Und mit der richtigen Behandlung war Magie gemeint.

„Gaius, Ihr habt angedeutet, dass auch etwas anderes als eine Klinge Merlin verletzt haben könnte“, begann Arthur und unterbrach damit ein weiteres Mal Gaius’ Gedankengang. „Vielleicht etwas, das nicht von Menschen gemacht wurde ... wie ein Stachel?“

„Was sagt Ihr da?“ Gaius’ Kopf schoss nach oben, um den Prinzen anzusehen. Er hoffte sehr, dass dieser ihm seine Überraschung nicht anmerkte. „Wie kommt Ihr darauf?“

„Morgana hat mir damals, als wir sie aus den Händen der Druiden befreit haben, von diesen ... Skorpionen erzählt, die sie angegriffen haben. Ich wollte es erst nicht glauben, doch sie hat mir die Wunde gezeigt und ... und sie sah fast so aus wie Merlins. Ich habe mich gerade erst wieder daran erinnert“, schloss Arthur seine Erklärung nachdenklich ab.

„Nun, Sire, ich glaube, wie können diese Möglichkeit ausschließen.“

„Warum?“

„Der Stich eines Serkets wirkt tödlich, Merlin wäre danach sicherlich nicht munter in der Gegend herumgelaufen“, erklärte Gaius ausweichend, während er damit begann, die Wunde auf Merlins Rücken und auch die Kopfverletzung fachgerecht zu verbinden. Der Junge würde ihm später einiges zu erklären haben.

„Ich verstehe nicht ... die Druiden haben doch auch Morgana geheilt“, beharrte Arthur. „Auch wenn ich glaube, dass sie das nur getan haben, weil sie ihnen lebendig mehr wert war als tot.“

„Aber Ihr sagt es selbst, Sire, die Druiden haben Morgana geheilt, etwas, das ich nicht vollbringen könnte.“ Aufmerksam beobachtete Gaius den jungen Mann, ob er die Bedeutung seiner Worte verstehen würde. Es erschien ihm sicherer, wenn Arthur selbst darauf kam, dass Merlin unmöglich in Magie verstrickt gewesen sein konnte.

„Ihr ... Ihr wollt sagen, dass nur Zauberkraft, wie sie die Druiden besitzen, eine solche Verletzung heilen kann?“

„Ja, Arthur, das ist genau das, was ich damit sagen will“, stimmte Gaius zu. „Und wir beide wissen, dass es im Umkreis von mindestens drei Tagesreisen keine Druiden mehr gibt. Merlin hätte sie nicht um Hilfe bitten können, selbst wenn er gewollt hätte.“

„Aber wer hat ihm das dann angetan?“

„Ich weiß es nicht“, entgegnete Gaius und wich dem bohrenden Blick des Prinzen aus, indem er jetzt gleich zwei Decken über Merlin ausbreitete und ihn darin einwickelte. „Wir können nur abwarten, was Merlin dazu zu sagen hat, wenn er wieder aufwacht.“

„Gaius, er ... ich meine, er wird doch wieder gesund?“

„Solange wir das Fieber unter Kontrolle halten können und sich seine Wunden nicht entzünden, sehe ich keinen Grund, warum er Euch nicht schon bald wieder zu Diensten sein sollte“, erwiderte Gaius mit etwas mehr Zuversicht, als er insgeheim verspürte. Es beunruhigte ihn ein wenig, dass Merlin das Bewusstsein noch immer nicht wiedererlangt hatte.

„Ihr meint, mich schon bald wieder in den Wahnsinn treibt, oder?“, verbesserte ihn Arthur mit einem leicht schiefen Grinsen, doch seine Augen blieben ernst. Er erhob sich von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte. „Ich werde mich jetzt besser bei meinem Vater zurückmelden. Lasst es mich wissen, falls sich an Merlins Zustand etwas ändert oder Ihr sonst irgendetwas benötigen solltet.“

„Ja, Sire“, erwiderte Gaius. „Und Arthur?“, fügte er hinzu, als der Prinz gerade die Tür erreichte. „Danke, dass Ihr ihn zu mir zurückgebracht habt.“

Für einen Moment sahen sich die beiden Männer stumm an, bevor Arthur leicht den Kopf neigte und sagte: „Gern geschehen, Gaius.“


~~~


In dieser Nacht träumte Arthur von Kapuzen tragenden Druiden, die auf riesigen Skorpionen durch einen Fluss ritten. Und dass dabei jede dieser albtraumhaften Kreaturen Merlins Gesicht hatte, machte den Traum auch nicht wirklich besser.

Dementsprechend gerädert wachte Arthur am nächsten Morgen auf. Während er noch schlaftrunken überlegte, ob er aufstehen oder vielleicht doch noch ein bisschen liegen bleiben sollte, hörte er, wie leise die Tür zu seinen Gemächern geöffnet und ebenso leise wieder verschlossen wurde. Danach verriet ihm ein kaum wahrnehmbares Klappern, dass ihm soeben sein Frühstück serviert worden war. Also wurde aus dem ‚noch ein bisschen liegen blieben’ wohl nichts. Und innerlich stählte er seine Nerven schon für das rücksichtslose Aufreißen der Vorhänge und das unvermeidbare, an Unverschämtheit grenzend fröhliche „Raus aus den Federn!“. Als aber vor allem Letzteres ausblieb, begann Arthur zu schwanen, dass etwas nicht stimmte. Widerstrebend öffnete er nun doch die Augen und blickte daraufhin verblüfft auf die Gestalt, die gerade seinen Becher mit Wasser füllte.

„Guten Morgen, Mylord“, begrüßte ihn der fremde Diener und verbeugte sich tief. So tief, dass Arthur für einen Moment befürchtete, er würde vorne über kippen. Aber natürlich tat er das nicht, denn dieser braunhaarige Mann in seinen Mittvierzigern war ganz offensichtlich nicht Merlin ...

Merlin! Plötzlich fiel Arthur alles wieder ein. Das Picknick, Merlins Unfall, seine verzweifelte Suche, die Rückkehr zum Schloss, die rätselhafte Wunde auf Merlins Rücken und zu guter Letzt das anschließende Gespräch mit seinem Vater, bei dem dieser ihm gleich großzügig seinen eigenen Diener als Ersatz für Merlin angeboten hatte.

Mit einem Satz war Arthur aus dem Bett und kleidete sich in Windeseile an, bevor er den Becher mit dem Wasser in einem Zug leerte und sich einen Kanten Brot griff. Er wollte so schnell wie möglich zu Merlin, doch unglücklicherweise hatte das Schicksal andere Pläne.

„Mylord, ich soll Euch im Namen seiner Majestät daran erinnern, dass heute Morgen eine Besprechung anberaumt wurde, bei der Eure Anwesenheit erforderlich ist.“

Arthur stoppte jäh auf seinem Vormarsch zur Tür und schnaubte ergeben auf. „Ich bin schon unterwegs“, entgegnete er und verließ den Raum in Richtung Thronsaal, ohne dem Diener noch eines Blickes zu würdigen.


~~~


Es war bereits früher Nachmittag, als Arthur endlich die Zeit fand, Merlin zu besuchen.

Nach der Besprechung, bei der es um Verteidigungsstrategien im Falle eines erneuten Vorstoßes Cenreds gegangen war, hatte sein Vater auf ein gemeinsames Mittagessen bestanden, zu dem auch Morgana erschienen war. Sie schien die Ereignisse des Vortages gut verkraftet zu haben. Allerdings hatte ihn ihre Reaktion auf die Nachricht, dass er Merlin letztendlich gefunden hatte, ein wenig irritiert. Sie hatte dies und die Ungewissheit, ob er wieder gesund werden würde, mit seltsam ausdrucksloser Miene entgegengenommen. Morgana hatte ihn lediglich gebeten, sie auf dem Laufenden zu halten. Nicht zum ersten Mal hatte Arthur sich daraufhin gefragt, was zwischen den beiden wirklich vorgefallen war. Doch abermals war er nicht dazu gekommen, diesen Gedanken weiterzuverfolgen, da sein Vater seine volle Aufmerksamkeit gefordert hatte.

Schließlich hatte Arthur Gaius’ Labor erreicht und klopfte vernehmlich an die Tür. Auf der anderen Seite hörte er ein leises Rascheln, ein paar hastige Schritte, dann wurde ihm geöffnet.

„Guinevere!“

„Arthur!“, erwiderte Gwen offenbar ebenso überrascht wie er selbst.

„Ist Gaius nicht hier?“

„Nein, er musste zu seinen Patienten ins Lazarett und hat mich gebeten, bei Merlin zu bleiben“, antwortete sie und strich sich nervös eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Wie geht es dir?“

„Gut, danke. Aber ich bin nicht die Person, um die Ihr Euch Sorgen machen solltet, Sire“, entgegnete sie abrupt. „Entschuldigt bitte, ich meinte damit nicht, dass ich es nicht zu schätzen wüsste ... es ist nur ...“ Mit einem leisen Seufzen brach Gwen ab und blickte zu Merlin, der sich unruhig auf dem Bett bewegte. Und Arthur verstand.

„Ist er schon aufgewacht?“

„Immer nur kurz, aber auch nicht richtig“, antwortete Gwen, während sie gemeinsam zu Merlin hinübergingen und Gwen sich wieder auf dem Stuhl neben dem Bett niederließ. Sie nahm ein Tuch, tauchte es in eine Schüssel mit Wasser und tupfte – nachdem sie es ausgewrungen hatte – behutsam den Schweiß von Merlins Stirn. „Er öffnet ab und zu die Augen, aber er scheint weder seine Umgebung noch Gaius oder mich wirklich wahrzunehmen“, fuhr sie fort, über Merlins Zustand zu berichten. „Gaius meint, dass er wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung hat.“

„Und das Fieber?“ Arthur hatte sich hinter Gwen postiert und beobachtete seinen Diener. Merlin zitterte am ganzen Körper, während sein Kopf unstet hin- und herruckte. Sein Atem ging schnell und stoßweise, und die unnatürliche Blässe auf seinem Gesicht war einem hektischen Rot gewichen. Arthur fühlte, wie sich bei diesem Anblick unwillkürlich sein Magen zusammenkrampfte.

„Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht“, entgegnete Gwen, als ob sie seine Beklommenheit gespürt hätte. „Gaius sagt, dass das Fieber eine normale Abwehrreaktion ist. Und solange er genügend trinkt, besteht kein Grund zur Sorge. Aber ...“

„Was ‚aber’, Guinevere?“, hakte Arthur argwöhnisch nach und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter, um sie zu ermutigen fortzufahren.

„Das ist das Problem. Er will nicht trinken. Jedes Mal, wenn ich versuche, ihm etwas Wasser einzuflößen oder den Trank, den Gaius für ihn gebraut hat, verweigert er sich.“ Sie drehte sich um und schaute zu Arthur hoch, in ihren Augen ein Ausdruck leiser Verzweiflung, gepaart mit der Hoffnung, ob er helfen könnte.

„Warum versuchen wir es nicht zusammen?“, fragte er und schenkte Gwen ein aufmunterndes Lächeln, das von ihr dankbar erwidert wurde.

Er nahm sich einen Stuhl und platzierte sich auf der anderen Seite des Bettes. Gwen wartete, bis Arthur Merlins Oberkörper ein wenig angehoben hatte, bevor sie den schlichten Kelch an seinen Mund setzte. Aber sobald das kühle Metall Merlins Lippen berührte, drehte er den Kopf abwehrend zur Seite.

„Komm schon, Merlin, trink!“, forderte Arthur seinen widerspenstigen Diener auf, während Gwen sich weiter bemühte, die Flüssigkeit in dessen Kehle zu befördern. Merlins einzige Antwort darauf war ein unwilliger Laut und ein erneutes Wenden seines Kopfes, diesmal zu der anderen Seite.

„Das gibt es doch nicht“, meinte Arthur halb ungläubig, halb genervt. „Lass es mich mal versuchen, Gwen. Kannst du ihn für einen Moment halten?“ Sie nickte wortlos und reichte ihm den Becher. Doch auch seine Versuche wurden nicht durch Erfolg gekrönt.

„Verdammt, Merlin!“ Langsam wurde es Arthur zu viel. „Du bist und bleibst ein Idiot – und ein ganz besonders störrischer noch dazu!“, fluchte er, obwohl ihm bewusst war, dass dieser ihn sehr wahrscheinlich gar nicht hörte. „Wann wirst du endlich lernen, dass ich hier das Sagen habe? Du trinkst jetzt dieses Wasser oder ich schwöre dir, dass deine erste Amtshandlung, sobald du wieder auf den Beinen bist, das Ausmisten der Ställe sein wird. Und zwar aller Ställe! Mindestens zwei Wochen lang ... jeden Tag! Habe ich mich klar ausgedrückt?“

Gwen stieß verblüfft die Luft aus, die sie bei Arthurs Ausbruch unbewusst angehalten hatte, als sich Merlins Stirn daraufhin in ärgerliche Falten legte, er aber dennoch willig den Becher leerte.

„Na also, es geht doch“, meinte Arthur und grinste Gwen zufrieden an, als sie Merlin wieder zurück auf das Bett legten. „Ich muss jetzt leider wieder los. Richte Gaius bitte von mir aus, dass ich nach dem Abendessen noch mal vorbeischaue.“

„Das werde ich“, antwortete sie, als er sich erhob. „Und danke, Arthur.“

„Dir auch, Guinevere. Für ...“, er machte eine unbestimmte Handbewegung in Merlins Richtung, „ ... alles.“

„Er ist auch mein Freund“, entgegnete sie schlicht und lächelte Arthur wissend an.


tbc

Aktualisiert: 30.10.2010 um 09:52 von Chayiana

Stichworte: fanfic, merlin
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Kommentare

  1. Avatar von Liljana
    Kurzes Kapitel? Also für mich hat das genau die richtige Länge. Ich hinke den FFs inkl. FB sowieso in letzter Zeit etwas hinterher.

    Ich sitze jedesmal sprachlos vor meinem PC, wie perfekt du immer für mein Kopfkino sorgst. Das ist halt immer das Gute an den FFs, man kann sich das, was einem nicht an der Serie gefällt, passend schreiben. Und mir gefällt deine Wendung in Bezug auf Arthur, der sich langsam der Magie nähert, ausgesprochen gut.

    Ein sehr schönes Kapitel, die Sorge von Arthur um Merlin und seine ganzen Gedanken dazu.
    Auf Merlin hast du es aber ganz schön abgesehen Es gibt doch nichts Schöneres, als die Lieblingscharaktere leidend vor einem liegen zu sehen

    LG Lil
  2. Avatar von stargatefan74
    Und beides erschien mir irgendwie etwas ... aeh, gefaehrlich!
    Gute Entscheidung.

    Ist das schön, wie Arthur sich um Merlin gekümmert hat. Damals hat er es auch nicht den Wachen überlassen, Merlin in Gaius Quartier zu tragen. Musste ja schon schmunzeln, dass Arthur auf einmal dienerische Tätigkeiten übernimmt und zur Abwechslung mal Merlin entkleidet.

    Bis mir erstmal eingefallen ist, was Du mit dem Stich beschrieben hast... Ich dachte ja wirklich kurzfristig noch, dass Morgana noch zusätzlich zugestochen hat, aber das hätte ja auch nicht viel Sinn ergeben.
    Da muss sich Merlin aber jetzt was ganz plausibles einfallen lassen. Er kann ja schlecht zugeben, dass der Drache ihn geheilt hat, denn der ist ja angeblich tot. Mir persönlich würde es ja am besten gefallen (in der Serie), wenn Arthur Merlin als Drachenlord erleben würde und dadurch seine Magie erkennen würde. Habe ich glaube ich auch schon mal geschrieben.

    Hoffentlich macht Morgana jetzt nichts dummes, aber irgendwie wird sie reagieren müssen. Jetzt muss sich Arthur nur noch alles Ungereimtheiten merken und dann irgendwann mal 1+1 zusammenzählen.

    „Verdammt, Merlin!“ Langsam wurde es Arthur zu viel. „Du bist und bleibst ein Idiot – und ein ganz besonders störrischer noch dazu!“, fluchte er. „Wann wirst du endlich lernen, dass ich hier das Sagen habe? Du trinkst jetzt dieses Wasser oder ich schwöre dir, dass deine erste Amtshandlung, sobald du wieder auf den Beinen bist, das Ausmisten der Ställe sein wird. Und zwar aller Ställe! Mindestens zwei Wochen lang ... jeden Tag! Habe ich mich klar ausgedrückt?“

    Gwen stieß verblüfft die Luft aus, die sie bei Arthurs Ausbruch unbewusst angehalten hatte, als sich Merlins Stirn daraufhin in ärgerliche Falten legte, er aber den Becher dennoch willig leerte.
    Genial! Anscheinend ist Merlin schon irgendwie anwesend und nimmt ihn zur Kenntnis. Gutes Zeichen!

    Bin weiterhin auf die Fortsetzungen gespannt.
  3. Avatar von Chayiana
    @Liljana
    Hehe, ich sagte ja nicht, dass das Kapitel kurz ist, sondern nur kuerzer als geplant, aber doch um einiges laenger als die davor ... ich weiss aber nicht, ob ich die Laenge halten kann ... da hab ich irgendwie so gar keine Gewalt drueber ... *g*

    Auf jeden Fall vielen, lieben Dank, dass ich mal wieder stargatefan74s Handtuch hervorholen durfte.

    Es gibt doch nichts Schöneres, als die Lieblingscharaktere leidend vor einem liegen zu sehen
    OH JA!!!!!

    @stargatefan74
    Puh, da bin ich ja froh, dass ich die richtige Entscheidung getrofffen habe ... *gg*

    Freut mich, dass dir Arthur und seine Sorge um Merlin gefallen hat, obwohl ich gestehe, dass ich manchmal denke, ich lasse ihn etwas zu weich agieren (gerade, wenn ich mir den arroganten Prat angucke, der er doch immer wieder ist in der Serie *gg*), aber das kann sich ja auch mal wieder aendern ... *gg*

    Und keine Sorge, Merlin wird einiges zu erklaeren haben ... und auch mit den Konsequenzen leben muessen ... *pfeif* aber alles zu seiner Zeit.

    Bis hoffentlich bald und vielen, lieben Dank! *hugs*
  4. Avatar von claudi70
    Hey,
    was für ein schönes lamges kapitel! Wie rührend sich Arthur um Merlin kümmert, hast du sehr gut beschrieben. Jetzt kann er ja mal einiges zurückgeben. *zwinker*

    Der Junge würde ihm später einiges zu erklären haben.
    auf diese Erklärung bin ich auch schon gespannt.

    Nicht zum ersten Mal hatte Arthur sich daraufhin gefragt, was zwischen den beiden wirklich vorgefallen war. Doch abermals war er nicht dazu gekommen, diesen Gedanken weiterzuverfolgen, da sein Vater seine volle Aufmerksamkeit gefordert hatte.
    Arthur sollte wachsam bleiben und vielleicht kommt er dann drauf.

    „Verdammt, Merlin!“ Langsam wurde es Arthur zu viel. „Du bist und bleibst ein Idiot – und ein ganz besonders störrischer noch dazu!“, fluchte er, obwohl ihm bewusst war, dass dieser ihn sehr wahrscheinlich gar nicht hörte.
    Wenn er sich da mal nicht täuscht...

    Freue mich auf die Fortsetzung,
    lg
  5. Avatar von Chayiana
    Zitat Zitat von claudi70
    Hey,
    was für ein schönes lamges kapitel! Wie rührend sich Arthur um Merlin kümmert, hast du sehr gut beschrieben. Jetzt kann er ja mal einiges zurückgeben. *zwinker*
    Yay! Freut mich, dass es dir gefallen hat! *hugs*

    auf diese Erklärung bin ich auch schon gespannt.
    Aeh ... ja, ich auch! *lol*

    Oh Gott, wenn ich an die Liste der Erklaerungen denke, die wahrscheinlich in dieser FF noetig werden, wird mir ganz anders ... *gg*

    Arthur sollte wachsam bleiben und vielleicht kommt er dann drauf.
    Dazu sag ich jetzt mal nichts! *gg*

    Aber was ich sagen kann, ist, dass das naechste Kapitel wahrscheinlich schon heute Abend kommt ... und es ist sogar noch laenger als dieses hier geworden! *gg* Ich muss es nur, wenn ich von der Arbeit komme, noch mal ueberlesen, aber dann sollte es gehen ... hoffentlich.

    In diesem Sinne, bis bald und ganz lieben Dank noch mal!